Kiwibeeren pflegen: Düngen, Schneiden & Überwintern

Max
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Pflanzen und deren Vielfalt in der Natur fand ich schon immer faszinierend. Daher habe ich nach meiner Ausbildung zum Schreiner das Studium der Gartenbauwissenschaften an der Hochschule in Weihenstephan begonnen. Zuhause kultiviere ich in Garten, Wald und Haus verschiedenstes; von kleinen Zimmerpflanzen bis hin zu großen Forstbäumen, wobei mein besonderes Interesse den Obstgehölzen gilt. Auch nach der Ernte verarbeite ich gerne die Früchte weiter zu Marmeladen, Wein oder diversen anderen Produkten.

Lieblingsobst: Apfel
Lieblingsgemüse: Paprika

Die Kiwibeere erfreut sich hierzulande immer größerer Beliebtheit. Wir zeigen Ihnen, wie man das frostharte Klettergehölz richtig pflegt, um eine reiche Ernte einzufahren.

Hand hältsanft Kiwibeeren am Baum
Die Kiwibeere ist absolut pflegeleicht und robust [Foto: forestmavka/ Shutterstock.com]

Mini-Kiwis (Actinidia arguta) werden oft auch als Kiwibeeren bezeichnet. Aufgeschnitten sehen die Früchtchen den großen Kiwis (Actinidia deliciosa) recht ähnlich, doch Form, Größe und Farbe unterscheiden sich deutlich. Kiwibeeren sind an sich nicht sehr bedürftig in der Pflege und bieten den großen Vorteil, dass sie Frost von bis zu -30 °C standhalten können. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige zur Pflege der Kiwibeeren. Falls Sie noch Tipps zum Pflanzen von Mini-Kiwis benötigen, schauen Sie hier in unserem Spezialartikel vorbei.

Die Pflegemaßnahmen für die Kiwibeere halten sich in Grenzen. Das Gießen und Düngen dürfen aber nicht vernachlässigt werden. Auch der richtige Schnitt ist wichtig für eine reiche Ernte.

Kiwibeeren pflegen: Richtig gießen

Mini-Kiwis bilden reichlich Blattmasse. Das bedeutet eine hohe Photosyntheseleistung und auch eine große Verdunstungsfläche. Beides kostet der Pflanze Wasser. Hinzu kommt, dass die flachen Wurzeln nicht sehr tief ins Erdreich vordringen können, um Flüssigkeit von dort nach oben zu ziehen. Die Kiwibeere ist also auf regelmäßiges Gießen angewiesen. In trockenen und heißen Sommern sollten Sie daher mindestens zwei- bis dreimal pro Woche gießen. Eine Schicht aus Rindenmulch oder anderen Mulchmaterialien kann außerdem verhindern, dass zu viel Wasser aus dem oberen Bodenhorizont verdunstet. Unsere naturbelassene Plantura Bio-Pinienrinde schützt vor Austrocknung.

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Kiwibeeren düngen

Ab dem zweiten Jahr sollte man die Mini-Kiwi regelmäßig mit organischem Dünger stärken. Ab Mitte März können Sie damit beginnen, den Dünger unter die Mulchschicht zu mischen. Hierzu eignet sich unser Plantura Bio-Universaldünger mit organischer Langzeitwirkung, da er im Vergleich zu synthetischen Düngern nicht nur die Umwelt schont, sondern auch die Nährstoffe langsam und gleichmäßiger an die Pflanze abgibt. Alternativ kann auch Kompost oder Tiermist verwendet werden.

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Wenn Sie bei der Pflanzung Kompost mit in die Erde gemischt haben, so kann die Mini-Kiwi noch lange davon zehren. Eine Überdüngung schadet der jungen Kiwibeere allerdings wiederum: Sie bildet dann lange Jungtriebe, die leicht anfällig für Frost sind.

Universaldünger neben einem Kiwibeerenbaum
Am besten eignet sich für Kiwibeeren ein organischer Dünger wie unser Plantura Bio-Universaldünger

Kiwibeeren schneiden

Als wuchsfreudige Lianenpflanze klettert die Kiwibeere gern hoch hinaus. Damit sie Ihren Garten aber nicht in einen Dschungel verwandelt, sind Schnittmaßnahmen notwendig. Sie erhöhen gleichzeitig den Ertrag. Der beste Zeitpunkt für den Schnitt ist der Sommer oder der Herbst, da die Triebe im Frühjahr stark bluten.

Wachsen die Mini-Kiwis im Spalier, können Sie so beim Schnitt vorgehen: Von einer Pflanze lassen Sie nur den kräftigsten Trieb stehen. Diesen kürzen Sie auf 50 cm ein und befestigen ihn senkrecht verlaufend am untersten Draht des Spaliers. Im Laufe des ersten Jahres bildet sich eine Triebverlängerung, die ebenfalls vertikal am nächsten Drahtstück befestigt und auf etwa 15 eingekürzt wird. Daran bilden sich die Seitentriebe. Lassen Sie davon nur die beiden kräftigsten stehen und befestigen sie waagerecht am Drahtgerüst entlang – diese sind die Leittriebe. Dann erziehen Sie die Pflanze so weiter, dass an jedem Draht zwei Leittriebe vom Haupttrieb abgehen. Sie bilden dabei Seitentriebe aus, welche die Basis für die spätere Blüten- und Fruchtbildung darstellen. Diese Fruchttriebe werden im Sommer auf 4 bis 5 Blätter hinter der letzten Frucht eingekürzt. Nach der Ernte können die Fruchttriebe weiter zurückgeschnitten werden, sodass noch zwei Knospen erhalten bleiben. Auch die Leittriebe und der Haupttrieb sollten Sie nach jedem Sommer zurückschneiden.

Schneiden eines Baumes mit einer Gartenschere
Die Mini-Kiwi muss regelmäßig geschnitten werden [Foto: Mintr/ Shutterstock.com]

Zusammenfassung: Kiwibeeren im Spalier schneiden

  • Nur einen Haupttrieb auswählen und senkrecht am Spalier hochleiten
  • An jedem waagerechten Draht 2 seitliche Triebe stehenlassen
  • Die Fruchttriebe wachsen an diesen Seitentrieben
  • Fruchttragende Triebe auf 5 Blätter hinter der letzten Frucht einkürzen
  • Nach der Ernte Fruchttriebe bis auf 2 Knospen zurückschneiden
  • Leittriebe und Haupttrieb jeden Sommer kürzen

Tipp: Zum Befestigen können Sie eine elastische PVC-Schnur verwenden. Diese ist biegsam und verletzt die Triebe nicht.

Wachsen die Mini-Kiwis an einer Pergola, so fällt der Schnitt weitaus einfacher aus. Allerdings muss hier auch mit einem deutlich geringeren Ertrag gerechnet werden. Leiten Sie die Triebe in unterschiedliche Richtungen. Nach der Ernte kann die Pflanze immer etwas ausgedünnt werden, indem Sie die ältesten Triebe auf junge Seitentreibe einkürzen.
Mini-Kiwis sind in der Regel äußerst schnittverträglich. Daher können sogar im Sommer störende oder zu lange Triebe jederzeit zurückgeschnitten werden.

Häufige Krankheiten und Schädlinge

Kiwibeeren sind im Allgemeinen sehr robuste Pflanzen und werden selten Opfer von Schaderregern. Dennoch können hin und wieder Schädlinge auftreten. Wir stellen Ihnen im Folgenden ein paar davon vor:

  • Schildläuse (Coccoidea) treten oft an Blattunterseite auf und sind benannt nach ihren Schutzschilden, welche sie schwierig zu bekämpfen machen. Mit unserem Plantura Schädlingsfrei Neem können Sie Schildläusen jedoch erfolgreich bekämpfen. Das natürliche Öl wird aus den Samen des Neembaumes hergestellt und führt durch das Aufbringen zum Fraß- und Saugstopp der Schadinsekten.
  • Blattläuse (Aphidoidea) können auf fast allen Pflanzen vorkommen und vermehren sich oft rasant zu großen Populationen. Es gibt viele verschiedene Arten, wobei die Läuse meist grün oder schwarz sind. Ein einfaches Abputzen der Tierchen reicht meist schon aus, um der Kiwibeere zu helfen.
Blattläuse an der Kiwibeere
Sind die Bedingungen günstig, können sich Blattläuse rasch vermehren [Foto: schankz/ Shutterstock.com]

Kirschessigfliegen (Drosophila susukii) befallen Pflanzen, indem sie ihre Eier in die Früchte legen, wodurch diese ungenießbar werden. Eine wirksame Methode gegen die Tiere kann es sein, die Kiwibeeren schon früher zu ernten, wenn die Fruchtschale noch etwas fester und somit nicht von den Kirschessigfliegen durchdringbar ist. Da Kiwibeeren nachreifen, ist es kein Problem, wenn die Früchte etwas unreif abgeerntet werden.

Kiwibeeren überwintern

Im Gegensatz zu ihrer großen Schwester, der Kiwi, ist die Kiwibeere optimal an unsere Temperaturen angepasst und sehr winterhart. Der Mini-Kiwi schadet Frost nicht, abhängig von der Sorte machen der leckeren Frucht auch Temperaturen bis zu -30 °C nichts aus. Gefährlich werden können der Mini-Kiwi lediglich Spätfröste. Die Pflanze beginnt schon im März auszutreiben und junge Triebe werden vom Frost dann stark beschädigt. Sorgen Sie deshalb für einen möglichst geschützten Standort. Zu viel direkte Sonneneinstrahlung im Winter gefällt der Kiwibeere ebenfalls ganz und gar nicht. Außerdem sollten Sie insbesondere im Winter darauf achten, den Boden gut feucht zu halten, damit die Pflanze nicht austrocknet.

Geerntete Kiwibeeren
Kiwibeeren können jedes Jahr aufs Neue eine reiche Ernte bringen [Foto: Fuzull Hanum/ Shutterstock.com]

Neben den Kiwibeeren und der gewöhnlichen Kiwi gibt es noch weitere unterschiedliche Arten von Kiwipflanzen, welche bei uns kultiviert werden können.

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