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Kiwibeeren pflanzen & vermehren: Tipps zum Anbau von Mini-Kiwis

Max
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Pflanzen und deren Vielfalt in der Natur fand ich schon immer faszinierend. Daher habe ich nach meiner Ausbildung zum Schreiner das Studium der Gartenbauwissenschaften an der Hochschule in Weihenstephan begonnen. Zuhause kultiviere ich in Garten, Wald und Haus verschiedenstes; von kleinen Zimmerpflanzen bis hin zu großen Forstbäumen, wobei mein besonderes Interesse den Obstgehölzen gilt. Auch nach der Ernte verarbeite ich gerne die Früchte weiter zu Marmeladen, Wein oder diversen anderen Produkten.

Lieblingsobst: Apfel
Lieblingsgemüse: Paprika

Wer Kiwibeeren im eigenen Garten anbauen möchte, muss darauf selbst in härteren Wintern nicht verzichten. Denn die Kiwibeere weist eine deutlich höhere Frostresistenz als die gewöhnliche Kiwi auf.

Kiwibeeren hängend
Die Mini-Kiwi unterscheidet sich äußerlich von der großen Kiwi [Foto: Justyna Troc/ Shutterstock.com]

Mini-Kiwis (Actinidia arguta), auch Kiwibeeren genannt, sehen zwar im Inneren aus wie große Kiwis (Actinidia deliciosa), rein äußerlich ist die Verwechslungsgefahr aber gering. Wie der Name schon vermuten lässt, sind Mini-Kiwis sehr klein. Sie haben eine glatte, essbare Schale und ihnen schadet Frost bis zu -30 °C nicht. Außerdem sind sie pflegeleicht und gedeihen gut bei uns im Garten. Um ein optimales Wachstum und den bestmöglichen Ertrag zu ermöglichen, sollte man allerdings wissen, wie die köstliche Frucht gepflanzt und gepflegt wird. In unserem Artikel erfahren Sie alles über den richtigen Standort, den Zeitpunkt und das Einpflanzen.

Kiwibeeren pflanzen

Mini-Kiwis sind im östlichen Asien beheimatet und wachsen dort oft wild als Lianen an Bäumen – in unseren Gärten soll es ein bisschen geordneter zugehen.
Mini-Kiwis sind wie ihre große Schwester, die Kiwi, zweihäusig. Zweihäusigkeit bedeutet, dass es sowohl männliche als auch weibliche Mini-Kiwi-Pflanzen gibt. Zwar tragen nur die weiblichen Pflanzen Früchte, die männlichen sind aber für die Bestäubung notwendig. Als Faustregel gilt: Mit einer männlichen Mini-Kiwi-Pflanze können 6 weibliche, fruchttragende Exemplare bestäubt werden. Eine Ausnahme bildet hier unter anderem die einhäusige Sorte ‚Issai‘. Diese besitzt sowohl weibliche als auch männliche Blüten auf einer Pflanze und ist selbstbefruchtend. Bei selbstbestäubenden Sorten erhöht eine zusätzliche männliche Kiwibeere ebenfalls den Ertrag. Allerdings tragen Mini-Kiwis erst etwa ab dem dritten Jahr Früchte.

Blüte der Kiwibeere
Am strahlenförmigen Kranz aus Griffeln erkennt man, dass es sich um eine weibliche Blüte handelt [Foto: Aleoks/ Shutterstock.com]

Kiwibeere: Standort und Erde

Kiwibeeren lieben einen sonnigen und warmen Standort. Je mehr Sonne die Früchte abbekommen, desto süßer werden sie. Außerdem sollte der Platz gut vor Wind geschützt sein, um Reibeschäden an den Früchten zu vermeiden. Die Mini-Kiwis lieben gut durchlüftete, gleichmäßig feuchte und kühle Böden mit hohem Humusanteil. Der pH-Wert sollte schwach sauer sein und zwischen 5,5 und 6,5 liegen, stark kalkhaltige Untergründe verträgt die Kiwibeere deshalb weniger.

Zusammenfassung: Standort für Mini-Kiwis

  • Sonniger und warmer Standort
  • Lockeres, gut durchlüftetes Substrat
  • Hoher Humusanteil
  • Ein pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5
  • Kalkarmer Boden

Wann pflanzt man Mini-Kiwis?

Der beste Pflanzzeitpunkt für Kiwibeeren ist das Frühjahr. Warten Sie damit solange, bis auch nachts kein Frost mehr herrscht. Meist ist das nach den Eisheiligen, also Mitte Mai, der Fall. Dann bietet das Klima beste Bedingungen für die Pflanze, um gut anzuwachsen und ausreichend Kräfte für den Winter zu sammeln.

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Mini-Kiwi pflanzen: Anleitung

Ist ein guter Standort für Ihre Kiwibeeren gefunden, kann es mit dem Pflanzen loslegen. Lockern Sie den Boden gut auf und arbeiten Sie reichlich Humus ein. Dazu eignet sich Laub- oder Rindenkompost oder gut verrotteter Tiermist. Dann wird ein etwa 40 cm tiefes Pflanzloch ausgehoben, in das die Pflanze hineingesetzt wird. Füllen Sie es mit dem Aushub auf, den Sie zuvor mit Kompost angereichert haben. Alternativ kann einfach eine Gabe vornehmlich organischen Langzeitdünger wie unseren Plantura Bio-Universaldünger in das Pflanzloch gegeben werden. Dieser versorgt die Kiwibeere für die ersten Monate mit allen nötigen Nährstoffen. Danach muss die Pflanze gut angegossen werden. Bedecken Sie den Wurzelbereich mit einer Mulchschicht, beispielsweise aus Rindenmulch. Das schützt die hitze- und lichtempfindlichen Wurzeln der Mini-Kiwi und verringert die Gefahr des Austrocknens.

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Tipp: Mini-Kiwis sind Flachwurzler. Deswegen sollte auf Bodenbearbeitung im Wurzelbereich verzichtet werden, damit die Wurzeln nicht beschädigt werden.

Der Pflanzabstand für Mini-Kiwis beträgt mindestens 1 m, 2 bis 3 m Abstand schaden jedoch nicht. So gewährleisten Sie, dass sich die wuchsfreudigen Wurzeln der Pflanze genug ausbreiten können und sich nicht in die Quere kommen. Zu beachten gilt es auch, dass die männlichen Kiwibeeren-Pflanzen in der Regel schneller wachsen als die weiblichen. Mit einem ausreichend großen Pflanzabstand stellen Sie sicher, dass die kleineren Exemplare nicht von ihren männlichen Nachbarn überwuchert werden.

Kiwibeeren richtig pflanzen
Da Kiwibeeren sehr groß werden können, sollte genügend Platz eingeplant werden [Foto: EQRoy/ Shutterstock.com]

Zusammenfassung: Kiwibeeren pflanzen

  • Boden gut auflockern und Humus einarbeiten
  • Pflanzloch ausheben
  • Kiwibeeren-Pflanze hineinsetzen
  • Pflanzloch mit Kompost und Aushub auffüllen
  • Gut angießen
  • Mulchschicht ausbringen

Kiwibeeren im Topf pflanzen

Auch ohne eigenen Garten können Kiwibeeren-Pflanzen im Topf auf Balkon oder Terrasse kultiviert werden. Da Kiwibeeren sehr wüchsig sind, empfiehlt es sich allerdings, einen großen Pflanztopf mit mindestens 40 cm Breite einzuplanen. Außerdem ist es bei mangelndem Platz ratsam, auf eine selbstfruchtende Sorte zurückzugreifen, um nicht einen zweiten Topf für eine männliche Befruchtersorte zu benötigen. Bei der Topfkultur ist ein gutes Substrat besonders wichtig. Am besten füllt man die unteren 3 bis 5 cm des Gefäßes mit einem gröberen, mineralischen Material wie beispielsweise Kies auf, um eine gute Drainage zu gewährleisten. Des Weiteren sollte der Pflanztopf unten unbedingt mindestens ein Loch haben, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann. Der restliche Topf wird mit einem gut durchlässigen und nährstoffreichen Substrat befüllt, um der Pflanze alles Wichtige für ein gesundes Wachstum zu bieten. Hierfür ist unsere Plantura Bio-Universalerde optimal geeignet, welche mit organischem Dünger angereichert ist und so wertvolle Nährstoffe für Ihre Kiwibeere bereitstellt.

Zwei Hände voll Erde
Kiwibeeren freuen sich über einen lockeren und humusreichen Boden [Foto: isak55/ Shutterstock.com]

Rankhilfe für Mini-Kiwis

Da Mini-Kiwis Kletterpflanzen sind, freuen sie sich zudem über eine Rankhilfe – ähnlich wie bei starkwüchsigen Brombeeren oder Himbeeren. Hierzu eignet sich eine Pergola oder ein Spalier mit waagerechten Spanndrähten.

Tipp: Ein Spalier lässt sich einfach selbst bauen: Hierzu werden zwei Pfähle in den Boden gesetzt und dazwischen im Abstand von circa 20 bis 30 cm Drähte gespannt. Der unterste Draht sollte dabei nicht höher als 40 cm über dem Boden gespannt werden, damit die jungen Ranken der Kiwibeere schnell Anschluss finden.

Kletterhilfe für Kiwibeeren
Kiwibeeren brauchen unbedingt eine Kletterhilfe, an der sie entlangranken können [Foto: SHARKY PHOTOGRAPHY/ Shutterstock.com]

Kiwibeeren vermehren

Kiwibeeren können über Samen vermehrt werden. Hierbei ist zu beachten, dass es sich um einen Lichtkeimer handelt. Folglich sollte man die Kiwibeeren-Samen vom Fruchtfleisch trennen und nur oberflächlich auf ein Aussaatsubstrat legen und gut wässern. Feuchtigkeit und Temperatur sollten dann möglichst konstant gehalten werden, wobei bestenfalls um die 20 °C herrschen. Bei der Aussaat sollten Sie wissen, dass man im Vorhinein nie sagen kann, ob männliche oder weibliche Pflanzen entstehen und wie die Fruchtqualität sein wird. Daher sollte man, wenn man auf Nummer sicher gehen möchte, eine vegetative Vermehrungsmethode wählen. Hierfür bieten sich beispielsweise Stecklinge an. Diese können im Frühjahr vor dem Austrieb abgenommen werden und sollten mindestens 10 cm lang sein. Anschließend schneidet man sie unten schräg an und ritzt etwas von der Rinde ab, um möglichst viel teilungsfähiges Gewebe freizulegen. Anschließend steckt man die so präparierten Äste zu etwa zwei Dritteln in ein geeignetes Stecklingssubstrat wie beispielsweise Kokosfaser. Um die Erfolgschancen zu erhöhen, kann man die Stecklinge außerdem noch mit etwas Bewurzelungsmittel behandeln.

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Wenn Sie Ihre ersten Kiwi-Beeren gepflanzt haben, ist für eine erfolgreiche Ernte natürlich auch die richtige Pflege entscheidend. Alles, was Sie zur Pflege der Kiwibeeren wissen müssen, finden Sie in unserem Spezial-Artikel.