Himbeeren: Steckbrief, Pflege & Überwinterung

Niaef
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Ich habe Biologie und Hortikulturelle Wissenschaften studiert. Meine Liebe gilt allen Pflanzen, die wild oder im Garten wachsen und insbesondere denen, die man verspeisen kann. In meiner Freizeit treibt es mich oft in den Wald oder auch in den Stadtpark, wo sich so manche Nutzpflanzen verstecken - man muss nur wissen, welche einen Mehrwert für die Küche haben.
Meinen Sammlertrieb kombiniere ich dann gerne auch mit meinem zweiten Hobby: Dem Kochen!

Lieblingsobst: Feige, Kaki und Felsenbirne
Lieblingsgemüse: Kürbis, Wirsing und Schalotte

Als roter Leckerbissen verschönert die Himbeere die Sommerzeit mit Aroma und Farbe. So erfreut es umso mehr, dass die schmackhafte Frucht in unseren Gärten problemlos gedeiht.

Rubus idaeus
Himbeeren lassen sich in unseren Breiten auch selber im Garten anbauen [Foto: lvk/ Shutterstock.com]

Die Himbeere (Rubus idaeus) ist eine der beliebtesten Sommerfrüchte. Ob zu Eis verarbeitet, hübsch garniert auf einem Dessert oder einfach so als fruchtiger Snack für Zwischendurch: Die Himbeere ist süß, lecker und erfrischt bei heißen Temperaturen. Wir verraten Ihnen, wie Sie das Früchtchen im eigenen Garten selber anbauen können, und geben nützliche Pflegetipps.

Himbeeren: Steckbrief

Die in unseren Gärten kultivierte Himbeere entstammt der heimischen Wildhimbeere, deren Ursprung sowie Verbreitungsgebiet den nördlichen Zonen Europas und Westsibiriens zugeordnet wird. So tolerieren Wild- und Zuchtsorten kühlere Klimata und können in Höhen von bis zu 1400 m wachsen. Die roten Früchte sind Mitglied der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und gehören wie auch die Brombeere (Rubus fruticosus) der Pflanzengattung Rubus an.

Himbeeren
Saftig, süß und rot – die Himbeere verlockt mit Optik und Geschmack [Foto: Nitr/ Shutterstock.com]

Himbeeren sind sommergrüne Halbsträucher, die je nach Sorte 0,3 bis 3 m hoch werden. Der Himbeerstrauch erneuert sich dabei laufend aus dem Wurzelstock. Aus diesem bilden sich stetig neue Ausläufer, die als leicht bestachelte, hellgrüne Sprosse aus dem Boden stoßen und neue Tochtersträucher bilden. Durch das Wurzelwerk kann die Himbeere als mehrjährige Pflanze im Untergrund überwintern. Die Stängel wachsen meist aufrecht und bogig überhängend, selten niederliegend. Das Wurzelwerk ist sehr empfindlich, weshalb bei der Standortwahl sowie beim Gießen und Düngen besonders auf ihre Ansprüche eingegangen werden sollte. Bei guter Pflege tragen Himbeersträucher aber bis zu 10 Jahre schmackhafte Früchte.

Tipp: Wenn Sie schon bald eigene Himbeeren genießen wollen, dann sollten Sie im Plantura Shop vorbei schauen. Dort können Sie hochwertige Himbeerpflanzen kaufen, die frisch von der Baumschule zu Ihnen nach Hause geschickt werden. Die Beerensträucher lassen sich übrigens auch problemlos im Topf auf dem Balkon halten.

Himbeerstrauch
Am liebsten wächst die Himbeerpflanze aufrecht in die Höhe [Foto: Trong Nguyen/ Shutterstock.com]

Himbeerblätter

Die gefiederte Spreite eines einzelnen Himbeerblattes teilt sich in 3, 5 oder 7 kleine Fiederblätter auf. Diese sind wiederum oval bis lanzettlich geformt, spitz zulaufend und weisen eine gesägte Randstruktur auf. Ihre Unterseite ist weiß befilzt, wobei die Oberfläche leicht behaart oder kahl sein kann. Die Grundfarbe des Blattes ist hellgrün. Wie viele Hobbygärtner vielleicht schon schmerzhaft erfahren haben, sind die Blattstiele und Ruten der Himbeere je nach Sorte mit mehr oder weniger feinen Stacheln besetzt und ihre Blätter gezähnt. Die Blätter der Himbeere werden traditionell zu aromatischem Tee aufgegossen, der gegen Durchfall und Entzündungserkrankungen eingesetzt wird.

Rubus idaeus-Blätter
An ihren hellgrünen Fiederblättern erkennt man die Himbeere in der Regel sofort [Foto: rsooll/ Shutterstock.com]

Himbeerblüten

Himbeeren treiben in ihrer Blütezeit zwischen Mai und August rispige und bestachelte Blütenstände aus. Die daraus hervorgehenden Himbeerblüten sind fünfzählig und weiß bis rosa gefärbt. Bienen und Schmetterlinge freuen sich besonders über die Blüte. Somit zählt die Himbeere zu den äußerst bienenfreundlichen Pflanzen.

Himbeere in Blütezeit
Wie alle Rosaceae-Arten besitzt auch die Himbeere fünfzählige Blüten [Foto: ANGHI/ Shutterstock.com]

Früchte der Himbeere

Die weichen Früchte der Himbeere sind in der Regel rot, können je nach Sorte aber auch schwarz oder gelb sein. Hierbei handelt es sich um keine Beere, sondern eine Sammelsteinfrucht – also um einen Verbund aus einzelnen, kleinen Steinfrüchten, die sich aus der Blüte der Himbeere bilden. Dabei entwickeln sich die Teilfrüchtchen aus den Fruchtblättern der Blüte. Je nach Sorte kann die Pflanze zu einer unterschiedlichen Jahreszeit Früchte entwickeln: Sommerhimbeeren tragen bereits ab Juni bis September, wohingegen Herbsthimbeeren zwischen August bis Oktober Früchte bringen. Zudem gibt es die sogenannten Twotimer-Sorten, deren Früchte zwischen Juni und Oktober reifen und somit die Reifezeiten von Herbst- und Sommerhimbeeren vereinen.

Tipp: Informationen zu den Nährwerten der Himbeere finden Sie in unserem Spezialartikel.

Himbeer-Frucht
Obwohl die Beere im Namen steckt, ist die Himbeere eine Sammelsteinfrucht [Foto: Martynova Anna/ Shutterstock.com]

Unterschied zwischen Himbeeren und Brombeeren

Sowohl die Himbeere als auch die Brombeere gehören der Familie der Rosengewächse an. Die Ähnlichkeit ihrer Frucht-, Blüten-, Blatt- und Wuchsform verrät die gemeinsame Abstammung beider Rubus-Arten, dennoch gibt es grundlegende Unterschiede:

Aus der Ferne erkennt man die Himbeere an ihrem eher aufrechten Wuchs, wohingegen die Brombeere entweder in Bögen herunterhängt oder kriechend-rankend am Boden wächst. Die Stängel der Brombeere sind im Gegensatz zur Himbeere violett-grün gefärbt, wüchsiger und dicker. Auch an ihrem Blattwerk lassen sich die zwei Arten unterscheiden. Während die Himbeere hellgrüne Blätter aufweist, sind die der Brombeere eher dunkelgrün.

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In der Regel sind die Früchte der Brombeeren schwarz-violett mit festerer Konsistenz, wobei die der Himbeere hellrot gefärbt und weicher sind. Beim Pflücken der Himbeere lässt sich die Frucht leichter vom Blütenboden lösen. Die Brombeere hingegen ist fester mit diesem verwachsen, sodass er beim Pflücken meist mitgenommen wird. In ihrer Konsistenz sind Brombeeren weniger druckempfindlich als die etwas weicheren Himbeeren. Die Fruchtreife erfolgt bei der Himbeere bereits ab Juni, wobei die Brombeerfrüchte erst ab Juli reifen. Auch in ihren Inhaltsstoffen unterscheiden sich die Früchte voneinander. Mit 25 mg pro 100 g übertrifft die Himbeere in ihrem Vitamin C-Gehalt die Brombeere mit 15 mg.

Nichtsdestotrotz sind Brombeere und Himbeere so eng verwandt, dass sie sich problemlos kreuzen lassen. Somit sind beliebte Hybrid-Arten wie die Boysenbeere (Rubus ursinus x idaeus), die Loganbeere (Rubus x loganobaccus) oder die Taybeere (Rubus fruticosus x idaeus) entstanden.

Brombeeren
Trotz der Ähnlichkeit weisen Himbeeren und Brombeeren einige Unterschiede auf [Foto: KRIACHKO OLEKSII/ Shutterstock.com]

Pflege von Himbeersträuchern

Die Himbeere ist eine sehr wüchsige Pflanze – sowohl was das oberirdische als auch das unterirdische Wachstum angeht. Eine regelmäßige Pflege des Himbeerstrauchs und ein rigoroser Schnitt sind deshalb Pflicht. Wir verraten Ihnen die wichtigsten Pflegetipps und erklären das genaue Vorgehen.

Die Himbeere mag es gern dauerhaft feucht. Dabei liegt die Betonung aber ausschließlich auf „feucht“, denn ein zu gut gemeintes Gießen kann schnell zu Staunässe führen, was wiederum Fäule und andere Krankheiten begünstigt. Wässern Sie Ihre Himbeeren deshalb bei Trockenheit regelmäßig, allerdings nicht zu stark. Ein ausgewachsener Himbeerstrauch verträgt im trockenen Hochsommer jedoch durchaus alle zwei Tage ungefähr 10 l Wasser. Vor allem während der Blüte und dann, wenn die Pflanze anfängt, Früchte zu tragen, bis zum Ende der Ernte sollten Sie das Gießen nicht mehr vergessen. Zu wenig Wasser während der Fruchtreife lässt die leckeren Himbeerfrüchte am Strauch schließlich schnell vertrocknen.

Zum Feuchthalten des Bodens der Himbeere empfiehlt sich das Mulchen, was das Aufbringen natürlicher und verrottender Materialien auf den Pflanzboden umfasst. Für genügend Feuchtigkeit kann Laub, Rindenmulch, Stroh oder Holzhäcksel gemulcht werden. Zudem bietet das Mulchen weitere Vorteile: So ist der Himbeerstrauch resistenter gegen die Rutenkrankheit, da die Mulchdecke das Wachsen von Unkraut mindert und einen Befall mit im Boden überwinternden Himbeer-Schädlingen verhindern kann. Außerdem wird die Himbeere durch den Abbau des Mulchmaterials stetig mit neuen Nährstoffen versorgt, wobei die Bodenbeschaffenheit durch das organische Material verbessert wird. Die optimale Zeit zum Mulchen von Himbeeren ist je nach Sorte unterschiedlich. So werden Herbsthimbeeren einmal jährlich nach dem Rückschnitt im Herbst gemulcht, wobei die Schicht zwischen 2 und 5 cm betragen sollte. Sommerhimbeeren sollten nach der Ernte und dem Schnitt der zweijährigen Ruten im Sommer gemulcht werden. Allgemein können Sie aber das ganze Jahr über Mulch ausbringen.

Himbeeren-Gießen
Himbeeren sollten stets feucht gehalten werden, aber Staunässe ist zu vermeiden [Foto: Olga Koberidze/ Shutterstock.com]

Ein regelmäßiger Rückschnitt Ihres Himbeerbusches empfiehlt sich, damit eine ertragreiche Ernte gelingt. Je nach Himbeersorte stutzt man die Pflanze zu unterschiedlichen Jahreszeiten und in Abhängigkeit vom Alter der Triebe. Wie genau man Himbeeren schneiden sollte und worauf man zu achten hat, erfahren Sie in unserem Spezialartikel.

Himbeerstrauch-Pflege
Ein regelmäßiger Rückschnitt hilft dabei, den Wuchs der Pflanze zu kontrollieren [Foto: Tatevosian Yana/ Shutterstock.com]

Auch eine geeignete Rankhilfe für die Himbeere trägt zur Pflege des Strauchs bei. Indem man ihre Ruten das Spalier entlangführt, wird verhindert, dass sie feuchtem Boden und somit diversen Himbeer-Krankheiten ausgesetzt sind. Zudem fördert das Gerüst durch einen besseren Lichteinfall die Fruchtentwicklung.

Obwohl Himbeeren recht anspruchslose Sträucher sind, benötigen sie dennoch ausreichend Nährstoffe. Gerade junge Pflanzen sollten daher einmal jährlich gedüngt werden. Hierfür eignet sich ein Langzeitdünger, wie beispielsweise unser Plantura Bio-Tomatendünger. Dieses vorwiegend organische Granulat fördert die Himbeere mit seinem abgestimmten NPK-Verhältnis langfristig in Wachstums- und Fruchtentwicklung. Auch Mangelerscheinungen, wie gelben Blättern an Himbeeren, kann durch die richtige Düngung vorgebeugt werden. Organische Flüssigdünger, wie unser Plantura Bio-Beeren- & Obstbaumdünger, eignen sich für Himbeeren im Topf besonders gut. Dieser wird einfach dem Gießwasser zugegeben und ausgebracht – die Nährstoffe gelangen so direkt an die Wurzeln.

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Mehr Infos zum Düngen von Himbeeren und zu den passenden Düngermengen finden Sie hier.

Himbeeren überwintern

Angepasst an unsere Breitengrade ist die heimische Himbeere ausreichend winterhart und toleriert auch winterlich kalte Temperaturen von bis zu -15 °C. Junge Setzlinge sollten Sie im ersten Jahr nach der Pflanzung jedoch mit Reisig oder einer Mulchschicht bedecken. Himbeeren im Topf sind frostanfälliger als die Beetkultur, da das Kübelmaterial stark abkühlt. Hier kann die Erde sogar komplett durchfrieren und die Wurzeln schädigen. Deshalb sollten Sie den Kübel mit einem geeigneten Vlies umwickeln und an einen geschützten Ort stellen, damit die Himbeere unbeschadet überwintern kann.

Tipp: Auch mit Laub von gesunden Bäumen können Sie Ihre Himbeere anständig winterfest machen. Hierfür reicht eine leichte und einfache Laubschicht mit 2 cm Dicke, die um die Himbeere verteilt wird.

Himbeeren im Winter
Die bei uns heimische Himbeere übersteht unsere Winter meist problemlos [Foto: ALLA koynova/ Shutterstock.com]

Befürchten Sie, dass Ihre Himbeere den Winter trotz Frostschutz nicht überlebt? Dann können Sie für genügend Nachschub an Jungpflanzen sorgen, indem Sie Ihre Himbeere vermehren. Wie Sie vorgehen und welche Methode sich am besten dafür eignet, zeigen wir Ihnen hier.

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