Himbeer-Schädlinge erkennen & bekämpfen

Regina
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Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Schädlinge an Himbeeren können schnell die Ernte ruinieren und auch die Pflanze selbst stark schädigen. Wie Sie Himbeer-Schädlinge erkennen und vermeiden oder bekämpfen können, erfahren Sie bei uns.

Himbeerkäfer an Himbeerstrauch
Der Himbeerkäfer ist einer der wichtigsten Himbeer-Schädlinge [Foto: Tomasz Klejdysz/ Shutterstock.com]

Die Himbeere (Rubus idaeus) ist eine beliebte Beerenobst-Art, die, dank ihres ausladenden Wuchses, köstliche Früchte für die ganze Familie produzieren kann. Doch die Himbeere wird auch von verschiedenen Schädlingen heimgesucht, die Blüten, Früchte oder Ruten befallen können. Wir stellen die wichtigsten Schädlinge der Himbeere vor und geben Tipps zur Bekämpfung.

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Welche Schädlinge befallen Himbeeren häufig?

Himbeeren sind relativ robust gegenüber Insekten, ihre Blüten und Früchte werden allerdings öfter befallen. Dies kann dann zu Ernteausfällen und ungenießbaren Früchten führen. Zu den häufigsten Schädlingen an Himbeeren zählen:

  • Himbeerblattmilbe (Phyllocoptes gracilis)
  • Himbeerblütenstecher (Anthonomus rubi)
  • Himbeerkäfer (Byturus tomentosus)
  • Kirschessigfliege (Drosophila suzukii)
  • Rutengallmücke (Resseliella theobaldi)
  • Spinnmilben (Tetranychidae)

Tipp: Auch einige Käferarten, wie die braune Lederwanze (Coreus marginatus), lieben Himbeeren. Sie saugen an den noch unreifen Früchten und hinterlassen kleine, runde, rote Flecken. Sie verursachen aber keine größeren Schäden und die Früchte selbst bleiben genießbar.

Lederwanze an Himbeerstrauch
Die Lederwanze verursacht nur minimale Schäden an Himbeeren und ist daher kein echter Schädling [Foto: Aleoks/ Shutterstock.com]

Himbeerblattmilbe

Die Himbeerblattmilbe befällt, wie der Name bereits vermuten lässt, die Blätter der Himbeere. Sie ist mit dem bloßen Auge nicht sichtbar, tritt ab dem Frühling auf und kann zum Sommer hin das gesamte Laub und die Triebspitzen schädigen. Sie sitzt auf der silbrigen Blattunterseite und sticht einzelne Zellen an, um den Pflanzensaft zu saugen. Befällt dieser Himbeeren-Schädling die Blätter der Pflanze, bilden sich auf der Oberseite blasse Flecken, unterseitig zeigen sich dunklere. Die Triebspitzen kräuseln sich. Im Hochsommer ist dann oft das ganze Laub flächig entfärbt, dennoch liefern die wüchsigen Ruten bei Befall mit Himbeerblattmilben immer noch einen guten Ertrag.

Tipp: Hier kann man gut Viruserkrankungen abgrenzen, die dem Blattbefall auf den ersten Blick ähnlich sehen, aber zu starker Wuchshemmung, verkrüppelten Triebspitzen und zu kümmerlichem Fruchtertrag führen.

Die Bekämpfung der Himbeerblattmilbe ist nicht notwendig, da die Pflanzen in der Fruchtbildung kaum beeinträchtigt werden. Ein wichtiger Faktor ist jedoch die Wahl der Himbeersorte – beispielsweise wird ‘Malling Jewel‘ häufiger befallen, ‘Rutrago Rot‘ hingegen selten. Beim Himbeeren-Pflanzen sollte auf den passenden Standort geachtet werden, denn warme und geschützt stehende Sträucher scheinen häufiger befallen zu werden als luftig kultivierte Himbeeren.

Himbeerblattbefall durch Himbeerblattmilbe
Der Befall mit Himbeerblattmilben ähnelt einer Virusinfektion, bedeutet aber kaum Ertragseinbußen [Foto: Kazakov Maksim/ Shutterstock.com]

Himbeerblütenstecher

Der Himbeerblütenstecher ist eine Rüsselkäfer-Art, die auch an Erdbeeren (Fragaria) auftritt. Die schwarzen Käfer verursachen besonders bei Sommerhimbeeren und in Waldnähe erhebliche Ernteausfälle. Die Weibchen legen im Frühjahr bis Frühsommer ihre Eier in die noch geschlossenen Blütenknospen und stechen anschließend die Blütenstiele an. Das führt zum Abknicken und Vertrocknen der Knospen, in denen sich die Larven bevorzugt entwickeln. Eine Bekämpfung ist kaum möglich, da der Himbeerblütenstecher nicht sonderlich häufig, aber dann überfallartig auftritt. Dann ist es für Gegenmaßnahmen bereits zu spät und die gesamte Ernte kann ausfallen. Wie Sie Rüsselkäfer im Garten vorbeugen und bekämpfen können, lesen Sie in unserem Spezialartikel.

Himbeerblütenstecher an Himbeerstrauch
Findet man schwarze Käfer auf Himbeeren, handelt es sich um den Himbeerblütenstecher [Foto: Tomasz Klejdysz/ Shutterstock.com]

Himbeerkäfer

Der Himbeerkäfer ist der wichtigste Schädling bei Himbeeren, befällt jedoch auch Brombeere (Rubus fruticosus), Loganbeere (Rubus × loganobaccus) oder Boysenbeere (Rubus ursinus x idaeus). Den größten Schaden richten hier die Larven an, nicht der erwachsene Käfer selbst, obwohl beide an den Pflanzen fressen.

Himbeerkäfer erkennen

Der Himbeerkäfer ist ein rötlich-brauner Käfer, der bis zu 5 mm groß ist. Er fliegt ab April bis in den Hochsommer auf die Himbeersträucher und frisst an den Blüten und Blättern. Später legt der Himbeerkäfer Eier auf die Himbeerblüten – hier sind fast ausschließlich die Sommerhimbeer-Sorten betroffen. Die Larven, die aussehen wie kleine, cremefarbene Maden mit braunen Streifen auf dem Rücken, fressen sich in die Früchte und verlassen die Himbeere zur Erntezeit, um sich im Boden zu verpuppen. Am Stielgrund zeigen die Himbeeren einige trockene Stellen, da die Made hier zu fressen beginnt. Eine befallene Frucht zeigt sich zudem dadurch, dass man im Inneren der geernteten Himbeere häufig eine Saftansammlung bemerkt, die durch geschädigte Zellen entsteht. Zudem schauen die bis zu 8 mm großen Larven oft aus ihrem Versteck heraus, wenn die Frucht geerntet wird, und krabbeln in der Schüssel herum.

Larve des Himbeerkäfers
Die Larven des Himbeerkäfers kommen beim Ernten oft aus der Frucht heraus [Foto: Tomasz Klejdysz/ Shutterstock.com]

Himbeerkäfer bekämpfen

Die beste Vermeidungsstrategie gegen Himbeerkäfer ist die Wahl von spätreifenden Herbst-Himbeeren. Madige Himbeeren sind verständlicherweise ein Ärgernis für Hobbygärtner und Himbeerfreunde, lassen sich aber dank der richtigen Sorten, wie beispielsweise unsere Bio-Herbsthimbeere ‘ZEFA 3 Herbsternte’, vermeiden. Um den Himbeerkäfer zu bekämpfen, sollten zunächst im zeitigen Frühjahr weiße Leimtafeln aufgehängt werden. So kann abgeschätzt werden, ob Himbeerkäfer aktiv sind und ab wann die Bekämpfung am effektivsten stattfinden kann. Die erwachsenen Käfer können zusätzlich abgesammelt werden.

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Die frisch geschlüpften Larven sollten bekämpft werden, noch bevor sie die Himbeerfrucht schädigen, also möglichst früh in ihrer Entwicklung. Himbeeren können gut mit biologischen, umweltschonenden Mitteln behandelt werden. Diese wirken jedoch lange nicht so effektiv wie die chemischen Pflanzenschutzmittel, die im Erwerbsanbau genutzt werden. Solche Präparate sind allerdings nicht für den Hausgarten zugelassen.

Geeignete Spritzmittel gegen Himbeerkäfer sind wässrige Auszüge, sogenannte Pflanzentees oder Brühen aus Knoblauch (Allium sativum) und Rainfarn (Tanacetum vulgare). Der beste Zeitpunkt ist dann, wenn die ersten Früchte beginnen, sich zu verfärben. Um den Himbeerkäfer im Garten langfristig zu reduzieren, sollten reife Früchte allesamt abgeerntet werden, ob befallen oder nicht. Befallene Früchte werden anschließend aussortiert und wandern in den Restmüll.

Tipp: Die Taybeere (Rubus fruticosus x idaeus), eine Kreuzung aus Brom- und Himbeere, wird nicht vom Himbeerkäfer befallen und kann daher eine Alternative in gefährdeten Gärten sein.

gesunde Taybeeren am Strauch
Die Taybeere wird nicht vom Himbeerkäfer befallen [Foto: M. Schuppich/ Shutterstock.com]

Kirschessigfliege

Seit einigen Jahren breitet sich die Kirschessigfliege in Europa aus und kann neben Kirschen auch Erdbeeren und Himbeeren befallen. Hier sind besonders spätreifende Sorten betroffen. Es handelt sich bei der Kirschessigfliege um 2 bis 3 mm große Fruchtfliegen mit rotbraunem Körper und roten Augen. Ihre kleinen, weißen bis durchsichtigen Maden fressen sich durch die Frucht, sodass am Ende nur noch eine breiige, matschige Fruchtmasse übrig bleibt. Diese befallenen Himbeerfrüchte werden oft zusätzlich noch durch Grauschimmel (Botrytis cinerea) infiziert. Kirschessigfliegen können so einen Großteil der Ernte ungenießbar machen. In gefährdeten Gebieten sollten Himbeeren zur Fruchtbildung mit einem feinmaschigen Netz vor der Fruchtfliegen-Art geschützt werden. Zur Befallskontrolle können Fallen mit verdünntem Apfelessig aufgehängt werden. Zur Reifezeit sollten die Himbeersträucher alle zwei Tage durchgeerntet werden. Auch Maßnahmen, um den Bestand nicht zu feucht und luftig zu halten, wie ein guter Schnitt und das Mulchen verringern das Auftreten der Kirschessigfliege an Himbeeren.

Maden der Kirschessigfliege
Die weißen Maden der Kirschessigfliege sind hierzulande weiter auf dem Vormarsch [Foto: Tomasz Klejdysz/ Shutterstock.com]

Rutengallmücken

Die Rutengallmücke ist eine bis 3 mm lange Mücke, die bereits ab April aktiv wird. Sie legt ihre Eier in angerissene Rinde der noch jungen Himbeertriebe. Pro Jahr sind bis zu 3 Generationen möglich. Aus den Eiern schlüpfen orangerote Larven, die zur Gallenbildung führen. Hier sind dann typischerweise deutliche Knubbel an den Trieben zu sehen, die später von Pilzinfektionen als Eintrittspforte genutzt werden. Oft tritt dann das Rutensterben auf. Die Ruten werden dadurch so geschädigt, dass sie meist im kommenden Winter ganz absterben. Rutengallmücken-Larven verpuppen sich im Boden – eine besonders effektive Gegenmaßnahme ist daher das Mulchen.

Um diesen Himbeer-Schädling zu bekämpfen, wird Ende März eine dicke Mulchschicht aus Grasschnitt, altem Laub, Kompost oder Rindenmulch aufgebracht. Sie verhindert, dass sich die Larven verpuppen und weiter vermehren können. Selbst überwinternde Larven werden durch eine Mulchschicht am Schlüpfen gehindert. Erkrankte Triebe durch Zweitinfektion mit einer Pilzkrankheit und auch abgestorbene Himbeerruten sollten bodennah abgeschnitten und vernichtet werden. Weitere Tipps für den Schnitt von Himbeeren lesen Sie in unserem Spezialartikel.

Schaden durch Himbeer-Rutengallmücke
Die Himbeer-Rutengallmücke verursacht pilzanfällige Ausbuchtungen am Stamm [Foto: Marina Bakusheva/ Shutterstock.com]

Spinnmilben an Himbeeren

Spinnmilben treten vor allem in eng gepflanzten, intensiv kultivierten Himbeerbeständen auf, besonders wenn breit wirksame Insektizide genutzt wurden. Hierbei werden die Gegenspieler der Spinnmilbe ausgeschaltet und sie kann in Massen auftreten. Konventionelle Betriebe sind daher am ehesten betroffen. Im Hausgarten ist der Befall deutlich seltener, oft wird er auch mit der Himbeerblattmilbe verwechselt, da die Blattschäden ähnlich sind. Spinnmilben bilden jedoch feine, zeltartige Netze aus, an denen sie eindeutig erkannt werden können. Nützlinge, wie unsere Plantura Raubmilben, können effektiv gegen Spinnmilben an Himbeeren eingesetzt werden.

Raubmilben gegen Spinnmilben
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Neben den Himbeer-Schädlingen gibt es einige Krankheitserreger, die an den sonst so ertragreichen Pflanzen auftreten können und so die Ernte verderben. Wir geben einen Überblick über die verschiedenen Himbeer-Krankheiten sowie ihre Prävention und Bekämpfung.

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