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Weiße Fliege im Gewächshaus

Emile Portier
Emile Portier
Masterstudent Prozess- und Qualitätsmanagement in Landwirtschaft und Gartenbau
Emile Portier
Emile Portier
Masterstudent Prozess- und Qualitätsmanagement in Landwirtschaft und Gartenbau

Ich habe Gartenbauwissenschaften im Bachelor studiert und spezialisiere mich in meinem Master auf Prozess- und Qualitätsmanagement in Landwirtschaft und Gartenbau. Ganz besonders interessiere ich mich für moderne und nachhaltige Ansätze beim Anbau von Obst und Gemüse. Meine Faszination für Obst und Gemüse stammt von meiner Leidenschaft fürs Kochen. In meiner Freizeit bin ich am liebsten draußen, egal ob zu Hause oder auf Reisen. Besuche in Parks und botanischen Gärten sowie Naturspaziergänge auf dem Land sind für mich ein wahrer Genuss.

Im Gewächshaus kann die Weiße Fliege viele Generationen im Jahr bilden und an deinen Pflanzen großen Schaden anrichten.

Weiße Fliege im Gewächshaus
Die Weiße Fliege befällt gerne Tomatenpflanzen im Gewächshaus [Foto: Floki/ Shutterstock.com]

Im Gewächshaus ist die Weiße Fliege ein besonders gefürchteter Schädling. Die kleinen, weiß bemehlten Insekten gehören zur Familie der Mottenschildläuse (Aleyrodidae). Die wichtigste Art ist die Gewächshausmottenschildlaus (Trialeurodes vaporariorum). Sie gilt als anpassungsfähig und kann sich im geschützten Klima des Gewächshauses rasant vermehren. Daneben gibt es noch die Kohlmottenschildlaus (Aleyrodes proletella), die vor allem Kohlgewächse befällt. In diesem Artikel erfährst du, wie du diese erkennst, welche Pflanzen besonders betroffen sind, mit welchen Maßnahmen sich ein Befall verhindern lässt und wie du die Weiße Fliege im Gewächshaus bekämpfen kannst.

Gewächshaus: Weiße Fliegen erkennen

Die Weiße Fliege ist ein häufiger Schädling im Gewächshaus. Die erwachsenen weiß bemehlten Fliegen sind etwa 2 mm groß und sitzen meist auf der Blattunterseite, wo sie ihre Eier ablegen. Wenn sie gestört werden, fliegen sie kurz auf und setzen sich schnell wieder auf die Pflanze. Die Flügel sind weiß und wirken pudrig. Die Larven sind grünlich-gelb, oval und etwa 1 mm groß. Sie sitzen ebenfalls auf der Blattunterseite, meist dicht gedrängt. Nur das erste Larvenstadium kann sich bewegen, alle weiteren Stadien bleiben fest an der Pflanze.

Larven der Weißen Fliege
Die Larven der Weißen Fliege sind klein und bewegen sich nur im ersten Larvenstadium [Quelle: Tomasz Klejdysz/ Shutterstock.com]

Im Gewächshaus sind viele Gemüsepflanzen betroffen. Besonders oft findest du die Weiße Fliege an Tomaten (Solanum lycopersicum), Gurken (Cucumis sativus), Paprika (Capsicum), Bohnen und vielen Zierpflanzen. Auch Kohlarten wie Brokkoli (Brassica oleracea var. Italica) oder Blumenkohl (Brassica oleracea var. Botrytis) können befallen werden. Die Weiße Fliege ist nicht wählerisch und kann sich an vielen verschiedenen Pflanzenarten vermehren. 

Symptome an befallenen Pflanzen sind leicht zu erkennen:

  • Bei Bewegung der Pflanze fliegen oft kleine weiße Fliegen in die Luft.
  • Die Blätter zeigen oft eine gelbliche Verfärbung oder wirken vergilbt.
  • Das Wachstum der Pflanze ist deutlich vermindert.
  • Auf den Blättern findest du häufig einen klebrigen Belag, den sogenannten Honigtau. Dieser wird von den Weißen Fliegen ausgeschieden.
  • Auf dem Honigtau siedeln sich oft dunkle Pilze an, die als Rußtau sichtbar werden.
  • Bei starkem Befall kann die Pflanze geschwächt werden und im Wachstum zurückbleiben. In schweren Fällen sterben einzelne Pflanzenteile ab.
Kleine weiße Fliegen im Gewächshaus
Die adulten Tiere sind etwa 2 mm groß [Foto: Tomasz Klejdysz/ Shutterstock.com]

Weiße Fliege an Gurken im Gewächshaus: 

Die Weiße Fliege ist ein typischer Schädling an Gurken im Gewächshaus. Besonders bei warmen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit kann sie sich stark vermehren. Bei Temperaturen von 20 °C dauert die Entwicklung vom Ei bis zum adulten Tier etwa 20 Tage. Im Jahr können so bis zu 6 Generationen gebildet werden. Die Tiere saugen an den Blättern und schwächen so die Gurkenpflanzen – das führt oft zu einem verlangsamten Wachstum und macht die Pflanzen anfälliger für Krankheiten. Kontrolliere deshalb deine Gurken regelmäßig auf der Blattunterseite: So erkennst du einen Befall früh und kannst schnell handeln.

Weiße Fliegen an Gurken im Gewächshaus
Die Weiße Fliege sitzt meist auf der Blattunterseite von Pflanzen [Foto: ULD altmedia/ Shutterstock.com]

Weiße Fliege im Gewächshaus bekämpfen

Die Weiße Fliege ist im Gewächshaus schwer zu bekämpfen, da sie sich schnell vermehrt und viele Generationen pro Jahr hervorbringt. Mit den richtigen Maßnahmen kannst du sie aber gut in Schach halten.

Entferne stark befallene Blätter und entsorge sie im Hausmüll. Lüfte regelmäßig das Gewächshaus, da die Weiße Fliege hohe Luftfeuchtigkeit bevorzugt. Für eine biologische Bekämpfung eignen sich Nützlinge wie unsere Plantura Encarsia-Schlupfwespen gegen Weiße Fliegen gut. Die Schlupfwespen der Art Encarsia formosa legen ihre Eier in die Larven der Weißen Fliege – sie parasitieren also den Schädling. Nach einigen Tagen schlüpfen dann anstelle von Weißen Fliegen neue Schlupfwespen. So sorgen sie dafür, dass die Schädlinge absterben und schaden dabei keinen weiteren Insekten – auch für Menschen und Tiere sind die Schlupfwespen völlig ungefährlich.

Encarsia-Schlupfwespen gegen Weiße Fliegen
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Tipp: Bei einem Befall an Kohlarten handelt es sich bei der Weißen Fliegenart oft um die Kohlmottenschildlaus (Aleyrodes proletella) – hier wird für die natürliche Bekämpfung die Schlupfwespen Art Encarsia tricolor eingesetzt.

Auch Neempräparate sind ein bewährtes biologisches Mittel zur Bekämpfung der Weißen Fliege im Gewächshaus. Sie enthalten den Wirkstoff Azadirachtin, der aus den Samen des Neembaums gewonnen wird. Neem wirkt auf verschiedene Weisen: Es hemmt die Entwicklung der Larven, stört die Nahrungsaufnahme und verhindert die Vermehrung der Schädlinge. Neem-Präparate wie unser Plantura Schädlingsfrei Neem kannst du als Spritzmittel direkt auf die befallenen Pflanzen geben. Sie sind gut verträglich für Nützlinge und sorgen für einen schnellen Fraßschutz.

Parasitierte Eier der Weißen Fliege
Encarsia formosa Schlupfwespen legen ihre Eier in die Larven der Weißen Fliege [Foto: dohtor/ Shutterstock.com]

Um einem Befall vorzubeugen, solltest du deine Pflanzen regelmäßig an den Blattunterseiten auf einen Befall überprüfen. Gelbtafeln können helfen, die erwachsenen Weißen Fliegen anzulocken und den Befall frühzeitig zu erkennen. Halte sonst deine Pflanzen möglichst kräftig und gesund – unser Plantura Bio-Brennnessel Extrakt wirkt beispielsweise als natürliches Stärkungsmittel, das gesundes Wachstum und die Vitalität deiner Pflanzen fördert. Achte auf eine ausgewogene Düngung, ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen und eine gute Belüftung im Gewächshaus. Auch Mischkulturen und eine vielfältige Bepflanzung erschweren es der Weißen Fliege, sich auszubreiten.

Pflanzen gegen Weiße Fliegen im Gewächshaus:

Besonders duftende Pflanzen, wie Basilikum (Ocimum basilicum), Dill (Anethum graveolens) und Tagetes (Tagetes), eignen sich gut, um die Weiße Fliege fernzuhalten. Diese Pflanzen verströmen ätherische Öle, die Weiße Fliegen meiden. Darüber hinaus fördern Ringelblumen (Calendula officinalis) das Gleichgewicht im Gewächshaus, weil sie Nützlinge wie Schlupfwespen anziehen können, die die Weiße Fliege bekämpfen. Eine gute Mischkultur mit Gemüsepflanzen, Kräutern und Blumen kann es der Weißen Fliege so erschweren, sich auszubreiten.

Schadbild der Weißen Fliege
Die Weiße Fliege kann im Gewächshaus großen Schaden anrichten [Foto: boulham/ Shutterstock.com]

Falls du es mit einem Befall der Weißen Fliege an Kohlrabi zu tun hast, haben wir für dich einen passenden Spezialartikel genau zu diesem Thema.