Dohle: Futter, Brutzeit, Jungvögel & mehr im Steckbrief

Hannah
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Ich interessiere mich besonders für die animalischen Gartenbesucher und habe daher meinen Master mit dem Schwerpunkt "Tierökologie" gemacht. Ich bin davon überzeugt, dass tierische Nützlinge eine nachhaltige und effektive Alternative zu vielen herkömmlichen Produkten darstellen. Außerdem bin ich leidenschaftliche Hobby-Ornithologin und gehe selten ohne mein Fernglas spazieren.

Lieblingsobst: Kiwi, Apfel und Rote Johannisbeere
Lieblingsgemüse: Tomaten und Grüne Bohnen

Wie erkennen Sie eine Dohle und einen Dohlen-Jungvogel? Wie können Sie Dohle und Rabenkrähe unterscheiden? Und wie sieht das Dohlen-Nest aus? Diese und weitere Fragen beantworten wir in unserem Steckbrief.

Dohle auf Dach
Dohlen sind unsere kleinsten Krähenvögel [Foto: Kuttelvaserova Stuchelova/ Shutterstock.com]

Die Dohle (Corvus monedula) steht oft im Schatten ihrer wohl bekannten Verwandten, der Rabenkrähe. Oft wird sie gar nicht erst als eine eigenständige Vogelart wahrgenommen. Dabei sind sie ganz besonders intelligente und lebhafte Vögel, die seit jeher eng mit dem Menschen verbunden waren. Dohlen sind nämlich Kulturfolger und haben sich schon früh in unserer unmittelbaren Nähe angesiedelt. Auch heute brüten sie vorwiegend in Gebäuden und machen sich Obstplantagen, Getreideäcker und andere menschliche Strukturen zu Nutze. Wie Sie eine Dohle eindeutig bestimmen, ihren Ruf erkennen und wie Sie den Krähenvögeln ein Zuhause geben können, erfahren Sie hier in unserem großen Steckbrief.

Dohle: Steckbrief

GrößeCirca 33 - 34 cm
GewichtEtwa 250 g
BrutzeitApril - Juni
LebensdauerBis zu 20 Jahre
LebensraumOffene, aber strukturreiche Landschaften, Parks und große Gärten
FutterpräferenzAllesfresser: Insekten, Würmer, Aas, Körner und Beeren
BedrohungenFehlende Nistmöglichkeiten

So erkennt man die Dohle

Wie die meisten Krähenvögel zeichnen sich Dohlen durch ein schwarzes Gefieder aus. Sie sind jedoch kleiner als die meisten ihrer Verwandten und haben etwa die Größe einer Taube. Außerdem sind sie gut an ihrem blau-grauen Nacken und ihren leuchtend hellblauen Augen zu erkennen. Dohlen-Männchen und -Weibchen lassen sich rein optisch nicht voneinander unterscheiden.

Vogel der Art Dohle
Dohlen erkennt man an dem blau-grauen Nacken und ihren hellblauen Augen [Foto: Andrej Chudy/ Shutterstock.com]

Wie unterscheiden sich Dohle und Rabenkrähe?

Dohlen sind deutlich kleiner als die nah verwandten Rabenkrähen. Sie wirken außerdem weniger elegant, sondern eher etwas gedrungen und kompakt. Außerdem besitzen sie eindeutige Merkmale, wie den blau-grauen Nacken und ihre hellblauen Augen, an denen man sie erkennen kann. Rabenkrähen sind dagegen einfarbig schwarz.

Rabenkrähe auf Wiese
Rabenkrähen sind im Gegensatz zu Dohlen einfarbig schwarz [Foto: Erni/ Shutterstock.com]

Wie klingt der Dohlen-Gesang?

Dohlen-Gesang besteht aus einem unscheinbaren, rauen Schwätzen, das wenig Struktur hat. Oft werden auch andere Vögel imitiert oder verschiedene Laute aus der Umwelt aufgenommen. Etwas besser bestimmbar sind die Rufe der Dohle, die häufig in Gruppen oder auch im Flug vernommen werden können, wie zum Beispiel „Kya-kya-kya“. Die Warnrufe klingen wie ein heißeres, gedehntes „Tscharrrr“.

Der Ruf der Dohle hört sich wie folgt an:

Wie erkennt man einen Dohlen-Jungvogel?

Ganz junge, gerade flügge gewordene Dohlen sind noch recht unscheinbar. Sie sind einfarbig schwarz und sehen anderen Krähen-Küken recht ähnlich. Das blau-graue Nackengefieder entwickelt sich jedoch sehr schnell und die Jungtiere ähneln bereits nach wenigen Wochen den adulten Tieren – wenngleich der Nacken noch weniger intensiv gefärbt ist. Außerdem kann man junge Dohlen immer an ihren leuchtend hellblauen Augen erkennen.

junge Dohle
Jungen Dohlen fehlt noch der graue Nacken [Foto: Natalia van D/ Shutterstock.com]

Wie sehen Dohlen-Eier aus?

Dohlen legen etwa 3 Zentimeter große, hellblaue Eier, die mit dunklen Flecken überzogen sind. In der Regel werden zwischen vier und sechs Eier in ein Nest gelegt. Das Nest selbst befindet sich in einer Höhle und wird aus kleinen Stöcken, Rindenstückchen, anderen Pflanzenfasern, Haaren und Erde gefertigt.

Welchen Lebensraum bevorzugt die Dohle?

Auf der Suche nach einem geeigneten Lebensraum achten Dohlen auf zwei Dinge: Weite, offene Flächen, auf denen sie nach Nahrung suchen können, und höhlenartige Strukturen, in denen sie ihre Nester bauen können. Sie bewohnen daher gerne Acker- und Wiesenlandschaften in der Nähe von Siedlungen, aber auch Steinbrüche oder Städte mit ausreichend großen Grünanlagen.

Dohle in Park
Dohlen leben gerne in Menschennähe [Foto: Agnieszka Rybkiewicz/ Shutterstock.com]

Wo baut die Dohle ihr Nest?

Dohlen sind ausgesprochene Höhlenbrüten. Natürlicherweise würden sie in Felsspalten und -nischen brüten, doch heutzutage nutzen sie hauptsächlich alte Gebäude und machen sich dort Fassadenlöcher und Schornsteine zu Eigen. Aber auch natürliche Baumhöhlen, wie Astlöcher oder alte Spechthöhlen, sowie Nistkästen werden gerne verwendet. Um den Nestbau selbst kümmern sich beide Geschlechter und manchmal helfen sogar unverpaarte Jungvögel aus dem Vorjahr.

Nest der Dohle
Dohlen sind Höhlenbrüter [Foto: David Kalosson/ Shutterstock.com]

Wann ist die Brutzeit der Dohle?

Die Brutzeit der Dohlen beginnt im April. Nach der Eiablage ist es die Aufgabe des Weibchens, die Eier bis zu 20 Tage lang zu bebrüten. In dieser Zeit wird es vom Männchen mit Nahrung versorgt. Die frisch geschlüpften Jungvögel werden vier bis fünf Wochen im Nest gefüttert und nach dem Verlassen des Nestes noch einmal so lange von ihren Eltern bei der Nahrungssuche unterstützt. Die Brutzeit der Dohlen endet im Juni und es schließt sich keine zweite Brut an. Dohlen führen außerdem monogame Brutehen und die meisten Paare bleiben ihr Leben lang zusammen.

Wo verbringt die Dohle den Winter?

Die meisten unserer heimischen Dohlen verbringen das ganze Jahr in Deutschland. Nur wenige Populationen verlassen ihre Brutstätten und ziehen kürzere Strecken in den Süden oder Südwesten. Tatsächlich haben wir eher einen Überschuss an Dohlen im Winter, da häufig Tiere aus Nordeuropa den frostigen Temperaturen ihrer Heimat entfliehen und bei uns überwintern.

Dohle im Winter
Im Schnee sind Dohlen leicht zu entdecken [Foto: Kazakov Maksim/ Shutterstock.com]

Die Dohle im Garten unterstützen: So geht´s

Durch die Sanierung alter Gebäude gibt es immer weniger Nistmöglichkeiten für Dohlen. In manchen Teilen von Deutschland gelten die Bestände daher bereits als gefährdet. Wie Sie den Vögeln ein Zuhause bieten und sie sonst noch unterstützen können, erfahren Sie hier.

Was fressen Dohlen?

Dohlen sind richtige Allesfresser. Sie ernähren sich von Insekten, Spinnen, Würmern und anderen Kleintieren, nutzen Aas, Obst und Beeren. Im Winter kann man sie häufig gemeinsam mit anderen Krähenverwandten, wie zum Beispiel Rabenkrähen oder Saatkrähen, auf Feldern nach Nahrung suchen sehen.

Dohle beim Fressen
Auch Dohlen essen scheinbar gerne Pizza [Foto: Jarkko Jokelainen/ Shutterstock.com]

Auch an Futterhäuschen sind Dohlen gerne zu Besuch – ob im Winter oder während der Brutsaison. Sie sind auch nicht besonders wählerisch, was das Futter angeht, und nehmen jede Form von angebotenem Streu- oder Körnerfutter an. Unser Plantura Ganzjahresvogelfutter zum Beispiel enthält jede Menge reichhaltiger Sämereien, an denen sich die Krähenvögel gütig tun können – im Winter spendet es wertvolle Energie für die Wärmeproduktion und im Sommer bringt es eine extra Ladung an Proteinen und einen Zusatz an Futterkalk für werdende Vogeleltern.

Ganzjahresfutter aus besonderen Sämereien 5 kg
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Welche Nistkästen eignen sich für Dohlen?

Wer Dohlen einen Nistplatz bieten möchte, kann mit nur wenig Aufwand einen Dohlen-Nistkasten selber bauen. Hierbei sollte es sich um einen Vollhöhlennistkasten handeln, der bis auf ein kleines Einflugloch rundherum geschlossen ist. Das Einflugloch sollte 15 cm groß sein und die Grundfläche des Nistkastens etwa 28 x 17 cm betragen. Die Nisthilfen sollten in mehreren Metern Höhe an einem vor Katzen und anderen Räubern sicheren Ort angebracht werden. 

Tipps, wie Sie ganz generell einen Nistkasten selber bauen können, finden Sie in unserem Spezialartikel.

Dohle im Nistkasten
Dohlen sind immer mehr auf Nistkästen angewiesen [Foto: Edwin Butter/ Shutterstock.com]

Wie kann man die Dohle zusätzlich unterstützen?

Neben angebotenem Vogelfutter freuen sich Dohlen auch über ein reiches natürliches Nahrungsangebot in heimischen Gärten. Auch Sie können durch die Gestaltung eines insektenfreundlichen Gartens ein kleines Dohlen-Paradies kreieren. Verzichten Sie dabei auf den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln, da diese oft toxische Stoffe enthalten und damit nicht nur Ihren insektenfördernden Maßnahmen entgegenwirken, sondern auch noch Vögel über die Nahrungskette vergiften können.

Punkten können Sie bei Gartenvögeln außerdem mit dem Anbringen einer Wasserstelle. Ob Teich, Bachlauf oder Wasserschale – an heißen Tagen werden es Ihnen die gefiederten Besucher danken. Achten Sie jedoch auf eine regelmäßige Reinigung Ihrer Wasserstellen. Vogeltränken oder -bäder können sich besonders an heißen Tagen schnell zu einer Brutstätte für Infektionskrankheiten entwickeln und sollten im Sommer daher am besten täglich gereinigt werden.

Über eine kleine Erfrischung zwischendurch freuen sich natürlich nicht nur Dohlen, sondern auch noch zahlreiche andere Gartenvögel, wie zum Beispiel die Schwanzmeise oder die Heckenbraunelle.

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