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Bambus: Winterhärte, Giftigkeit & Steckbrief

Rika
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Bambus gilt als eine der am schnellsten wachsenden Pflanzen und begeistert mit seiner Pflegeleichtigkeit, Winterhärte und dem dauerhaften Grün. Erfahre mehr über die Eigenschaften von Bambus und alles, was du über die Winterhärte und Giftigkeit wissen musst.

Bambus Bäume
Bambus wächst besonders schnell [Foto: ANEK SANGKAMANEE / Shutterstock.com]

Bambus, auch unter Synonymen wie Bambusrohr oder Bambusgras bekannt, gehört zu den am schnellsten wachsenden Pflanzen der Welt. Bambus bildet die Unterfamilie Bambusoideae, welche zur Familie der Süßgräser (Poaceae) gehören. Die Unterfamilie wird wiederum unterteilt in die krautigen Bambusse (Olyreae) der Subtropen und Tropen und die holzigen Bambusse (Arundinarieae und Bambuseae). Bambuseae sind in den Tropen und Subtropen zuhause, während Arundinarieae in der gemäßigten Zone heimisch sind. Aufgrund des schnellen Wachstums, des geringen Wasserbedarfs, der hohen Kohlenstoffbindung und der vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten ist er in den letzten Jahrzehnten besonders beliebt geworden. Bambus kann sowohl als Bauprodukt, für Haushaltsprodukte, Papier- und Verpackungsprodukte, Textilien, Möbel als auch als Lebensmittel genutzt werden. In unseren Gärten lässt sich Bambus als Sichtschutz gerne sehen.

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    Bambus Pflanzen
    Als Rohstoff kann Bambus vielfältig genutzt werden [Foto: Nobyta123 / Shutterstock.com]

    Bambus: Herkunft und Eigenschaften

    Die meisten Bambusarten sind in tropischen und warm gemäßigten Klimazonen heimisch, wie Ostasien, Nord- und Südamerika, Afrika sowie Nordaustralien. Die schnell wachsenden Pflanzen wachsen abhängig von der Art und den Bedingungen typischerweise 3 bis 10 cm am Tag. Manche Arten können auch durchaus bis zu 91 cm am Tag wachsen. Von kleinwüchsigen Arten bis hin zu majestätischen Riesengewächsen kann Bambus Höhen von nur einigen Zentimetern bis zu über 30 m bei einer Breite von 25 bis 30 cm erreichen. Beispielsweise wächst die Sorte Fargesia murialae ‘Luca’ nur auf eine maximale Höhe von 50 cm. Hierzulande können stark wachsende Bambusarten maximal eine Höhe von 10 m erreichen. Die Bambuspflanze wächst bereits im vollen Durchmesser aus dem Boden heraus und erreicht innerhalb einer Vegetationsperiode in drei bis vier Monaten die volle Höhe. Der Halm von Bambuspflanzen ist innen hohl. Diese Hohlräume werden von stabilisierenden Knoten unterbrochen. An diesen Knoten können Verzweigungen entstehen. Die Halme der Bambuspflanzen können unterschiedliche Färbungen zeigen, wie grün, gelb, braun, rot oder schwarz.

    Bambus mit schwarzem Stamm
    Bambus gibt es in verschiedenen Farben [Foto: Mikkel H. Petersen / Shutterstock.com]

    Die Blätter des Bambus sind in der Regel lanzettförmig und immergrün. Sie variieren von hellem Grün über dunkles Grün bis hin zu grün-gelb gestreiften Blättern. Bambus blüht nur selten, teilweise nur alle 65 bis 120 Jahre. Die meisten Bambusarten- und sorten sterben nach der Bambusblüte ab. Arten der Gattung Phyllostachys können auch nach der Blüte weiterwachsen. Sie müssen allerdings ausreichend gedüngt und zurückgeschnitten werden. Die Blüten sind unscheinbar und in dichten, hängenden Rispen angeordnet. Bambus gilt allerdings für die lokalen Insektenarten nicht als insektenfreundlich, er bietet ihnen keine Nahrungsquelle und auch keinen Nistplatz. Die Bambuswurzeln bilden dichte Rhizome, aus welchen neue Triebe herauswachsen. Hierbei wird zwischen zwei Wachstumsmustern unterschieden. Die klumpenden Rhizome des Bambus, welche kompakt wachsen und daher leichter zu kontrollieren sind und die ausbreitenden Rhizome des Bambus, welche weitläufig sind und schnell große Flächen durchdringen.

    Bambus Blüte
    Die Bambusblüte ist unscheinbar [Foto: Picmin / Shutterstock.com]

    Ist Bambus winterhart?

    Es gibt viele verschiedene Bambusarten und -sorten, die sich in ihrer Fähigkeit, Kälte zu tolerieren, stark unterscheiden. Somit gibt es Bambusarten, die frostempfindlich sind und welche, die bei uns durchaus winterhart sind. Zu den besonders winterharten Arten gehören einige Vertreter der Gattungen Fargesia und Phyllostachys. Sie vertragen Minusgrade zwischen -28,8 °C und -17,8 °C und werden daher den Winterhärtezonen 5 oder 6 zugeordnet. Während sie in der Regel keinen zusätzlichen Winterschutz benötigen, können oberirdische Frostschäden dennoch auftreten. Mit der richtigen Pflege kann man Bambus überwintern. Frostschäden zeigen sich an braunen Blättern. Doch besonders Trockenstress kann im Winter der Pflanze zu schaffen machen, da sich der Bambus in gefrorenem Boden nur schwer mit Wasser versorgen kann. Um Trockenschäden zu vermeiden, kannst du den Bambus während Frostperioden mit lauwarmem Wasser gießen. Andere Bambusarten sind nur bedingt winterhart und vertragen Temperaturen zwischen -17,8 °C und -1,2 °C. Diese benötigen je nach Region einen Winterschutz. Noch relativ kleine Pflanzen können gut mit einem Winterschutzvlies umwickelt werden. Die Wahl eines geeigneten Standorts ist ebenfalls von Bedeutung. Die Pflanzen vertragen im Winter weniger Sonne und Standorte in der Nähe von Gebäuden sind etwas wärmer. Eine Mulchschicht kann auch helfen, Wärmeverluste aus dem Boden zu reduzieren, um Bambus zu überwintern.

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    Nicht winterharte Arten wie solche der Gattungen Oldhamii und Bambusa können beispielsweise in Kübeln kultiviert und im Winter an geschützte Orte gebracht werden. Die Überwinterung von Bambus im Kübel erfolgt am besten drinnen, da die Wurzeln im Topf anfälliger für Frost sind. Dafür eignet sich ein kühler Raum gut, beispielsweise ein heller Keller, ein unbeheizter Wintergarten oder die Garage. Die Temperaturen sollten hier zwischen 0 °C und 10 °C liegen. Die ersten zwei Jahre nach der Pflanzung sind die Pflanzen generell anfälliger für niedrige Temperaturen. Wie du deinen Bambus pflanzen kannst, erfährst du hier.

    Bambus mit Schnee
    Bambusarten sind unterschiedlich winterhart [Foto: loflo69 / Shutterstock.com]

    Ist Bambus giftig?

    Auch in der Giftigkeit gibt es Unterschiede, abhängig von der Bambusart. Arten aus der Gattung Bambusa, Phyllostachys und Dendrocalamus werden sogar gerne für den Verzehr gekocht. Die jungen Sprossen werden als Gemüse gegessen oder in Essig eingelegt. Allerdings enthalten die Sprossen im rohen Zustand Blausäure, dies ist ein Toxin, das beim Verzehr zu einer Blausäurevergiftung führen kann. Das zeigt sich in Symptomen wie Schwindel, Kopfschmerzen, Erbrechen oder Herzrasen. Daher werden die Sprossen vor dem Verzehr gekocht, wobei die Blausäure verdampft. Im Vergleich zum Spross und den Samen enthalten die Blätter nur geringe Mengen an Blausäure. Aber wie steht es um unsere Haustiere? In geringen Mengen ist Bambus nicht giftig für Katzen und Hunde. Knabbern Hunde und Katzen an den Blättern, führt dies selten zu Problemen und ist bei geringen Mengen ungefährlich. Zudem schmecken die Blätter aufgrund der Toxine unangenehm, weswegen diese in der Regel von selbst einen übermäßigen Verzehr verhindern.

    Junge Bambussprossen
    Junge Bambussprossen werden für den Verzehr geerntet und für den Verzehr gekocht [Foto: Chumphon_TH / Shutterstock.com]

    Bambus gehört zu den Starkzehrern und braucht daher eine gute Nährstoffversorgung. Mehr Informationen zum Bambus düngen findest du hier.