Zierquitten: Schneiden, Vermehrung & die schönsten Sorten

Max
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Pflanzen und deren Vielfalt in der Natur fand ich schon immer faszinierend. Daher habe ich nach meiner Ausbildung zum Schreiner das Studium der Gartenbauwissenschaften an der Hochschule in Weihenstephan begonnen. Zuhause kultiviere ich in Garten, Wald und Haus verschiedenstes; von kleinen Zimmerpflanzen bis hin zu großen Forstbäumen, wobei mein besonderes Interesse den Obstgehölzen gilt. Auch nach der Ernte verarbeite ich gerne die Früchte weiter zu Marmeladen, Wein oder diversen anderen Produkten.

Lieblingsobst: Apfel
Lieblingsgemüse: Paprika

Zierquitten eignen sich nicht nur als attraktive Blühpflanzen im Garten, sondern finden auch in der Küche Verwendung.

Blüten der Chaenomeles
Mit ihrer reichen Blüte fallen Zierquitten sofort ins Auge

Zierquitten (Chaenomeles) sind meist strauchartige Gehölzpflanzen, welche aufgrund ihrer auffälligen, Blüten und Früchte häufig in Gärten und öffentlichen Parks Verwendung finden. Wir zeigen Ihnen verschiedene Arten von Zierquitten, wie Sie diese richtig pflegen und welche Einsatzmöglichkeiten die Pflanze neben der Zierde bietet.

Zierquitten: Herkunft und Eigenschaften

Zierquitten oder Scheinquitten sind eine Pflanzengattung in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae), weshalb sie auch mit der Echten Quitte (Cydonia oblonga) verwandt sind. Ursprünglich stammen die Pflanzen aus Ostasien, insbesondere aus den Gebieten um China, Japan und Korea, wo sie seit Jahrhunderten als Zierpflanzen angebaut werden. Zierquitten sind sommergrüne Sträucher, die eine Höhe von bis zu 3 m erreichen und meist dunkelgrüne und ovale bis lanzettlich geformte Blätter besitzen. Etwa von März bis April tragen die Pflanzen auffällige Blüten, welche in weißen, rosa, roten oder orangen Farbtönen erstrahlen. Dabei sind die bienenfreundlichen Quittenblüten je nach Sorte einfach oder teilweise gefüllt und ähneln denen von Äpfeln oder Birnen. Im Herbst tragen Zierquitten dann Früchte, welche optisch an winzige Quitten oder Äpfel erinnern. Allgemein sind die Pflanzen sehr robust und gedeihen auf den meisten Böden. Sie bevorzugen jedoch einen sonnigen bis halbschattigen Standort und benötigen vor allem während der Wachstumsperiode eine ausreichende Bewässerung.

Duftende Blüten der Chaenomeles
Die Blüten der Zierquitte verströmen einen angenehmen Duft [Foto: marseus/ Shutterstock.com]

Die schönsten Arten und Sorten

Es gibt fünf verschiedene Arten und unzählige Sorten von Zierquitten, die in Gärten und Parks auf der ganzen Welt angebaut werden. Hier sind einige der schönsten Arten und Sorten im Überblick:

Japanische Zierquitte (Chaenomeles japonica): Die Japanische Zierquitte bildet bedornte Triebe und hat rosafarbene oder rote Blüten. Sie erreicht eine Höhe von bis zu 1 m und wird genauso breit.

  • ‘Cido’: Diese Sorte der Japanischen Zierquitte bildet keine Dornen und hat kräftige, lachsrosafarbene Blüten mit einem hohen Fruchtansatz, für den eine zweite Bestäubersorte benötigt wird.
Chaenomeles -Sorte 'Cido'
Die Sorte ‘Cido’ hat keine Dornen und zarte, rosa Blüten [Foto: Edita Medeina/ Shutterstock.com]
  • ‘Issai Red’: Die nächste Sorte ‘Issai Red’ erreicht durch ihre gute Ausläuferbildung eine schnelle Flächenwirkung. Ihre Blüten sind rot.
  • ‘Issai White’: Als Zierquitte mit weißer Blütenfarbe verzeichnet sie eine ähnlich starke Ausläuferbildung wie die Sorte ‘Issai Red’.

Chinesische Zierquitte (Chaenomeles speciosa): Eine in China heimische Art, die ebenfalls bedornte Triebe bildet. Sie erreicht mit bis zu 3 m eine größere Wuchshöhe als ihre japanische Verwandte.

  • ‘Kinshiden’: Diese Züchtung der Chinesischen Zierquitte besticht durch attraktive Blüten, welche halbgefüllt und cremeweiß sind.

Hybrid-Zierquitte (Chaenomeles x superba): Jene Hybride entstand aus einer Kreuzung zwischen Chaenomeles japonica und Chaenomeles speciosa. Sie ist eine robuste Art mit auffälligen Blüten in Rosa, Rot oder Weiß.

  • ‘Texas Scarlet’: Diese Sorte besticht durch leuchtend rote Blüten.
Rote Blüten der Chaenomeles-Sorte Texas-Scarlet
‘Texas Scarlet’ ist mit ihren kräftigen roten Blüten ein echter Hingucker [Foto: Juver/ Shutterstock.com]
  • ‘Crimson and Gold’: Sie bildet rote Blüten und strahlend gelbgrüne Früchte. Außerdem eignet sich die Zierquitte ‘Crimson and Gold’ hervorragend als Heckenpflanze.
  • ‘Pink Lady’: Die Zierquitte ‘Pink Lady’ zeigt im Frühling rosafarbene Blüten und punktet durch eine lange Blütezeit.
Zierquitte 'Pink Lady' Dunkelrosa
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Zierquitten pflanzen

Wenn Sie Zierquitten in Ihrem Garten pflanzen möchten, sollten die folgenden Punkte beachtet werden:

  • Der richtige Zeitpunkt: Am besten wird die Zierquitte an einem frostfreien Tag im Frühling gepflanzt, bevor sie beginnt auszutreiben.
  • Wählen Sie einen geeigneten Standort: Zierquitten bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Ort mit gut durchlässigem Boden. Stellen, an denen sich Staunässe bildet, sollten vermieden werden.
  • Bereiten Sie den Pflanzboden vor: Lockern Sie die Erde in einem Bereich von etwa einem Quadratmeter um die Pflanzstelle herum auf und mischen Sie Kompost oder anderen organischen Dünger ein, um der Pflanze möglichst gute Startbedingungen zu bieten. Hier eignet sich beispielsweise unser Plantura Bio-Universaldünger, welcher als Langzeitdünger immer wieder Nährstoffe abgibt, die dann von dem Strauch aufgenommen werden können.
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  • Pflanzen: Die Zierquitte wird in ein vorbereitetes Pflanzloch gesetzt, welches etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen sein sollte. Füllen Sie das restliche Loch anschließend mit dem Aushub und drücken Sie die Erde vorsichtig an. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass die Pflanze auf derselben Höhe gepflanzt wird, wie zuvor im Erdboden saß.
  • Bewässern: Gießen Sie die Zierquitte ordentlich, um sicherzustellen, dass der Boden um die Wurzel herum feucht ist. Dies sollte regelmäßig wiederholt werden, sodass das Substrat nie komplett austrocknet, bis die Pflanze neue Triebe bildet. Sind die Quittenpflanzen einmal gut eingewurzelt, so benötigen sie im Allgemeinen nur wenig Wasser.

Zierquitten eignen sich auch gut für eine Pflanzung im Topf. Dieser sollte je nach Quittensorte eine ausreichende Größe aufweisen. Möchte man sich beispielsweise eine Japanische Zierquitte in Normalgröße im Kübel halten, so sollte dieser mindestens 30 cm hoch und breit sein. Außerdem ist ein gutes Substrat im Pflanztopf besonders wichtig. Hier kann beispielsweise unsere Plantura Bio-Universalerde verwendet werden, welche ein gutes Wurzelwachstum gewährleistet und die Pflanzen durch eine organische Aufdüngung mit wichtigen Nährstoffen versorgt.

Tipp: Zierquitten sind eine beliebte Wahl, wenn es um die Kultivierung von Bonsai geht – einen Zierquitten-Bonsai können Sie direkt im Handel erwerben oder mit etwas Fachwissen selber in Form schneiden.

Chaenomeles als Bonsai
Mit dem nötigen Wissen lassen sich Zierquitten auch leicht als Bonsai kultivieren [Foto: LP2 Studio/ Shutterstock.com]

Die richtige Pflege: Zierquitte schneiden

Das Schneiden von Zierquitten ist ein wichtiger Bestandteil der Pflege, fördert ein gesundes Wachstum und eine reiche Blüte. Im ersten Standjahr nach der Pflanzung kann es aber ratsam sein, die Pflanze zunächst einwurzeln zu lassen, bevor man sie das erste Mal schneidet.

  • Zeitpunkt: Die beste Zeit, um eine Zierquitte zu schneiden, ist der späte Winter oder Frühling, bevor die Pflanzen wieder austreiben. Zu beachten ist, dass sich die Blüten und Früchte vermehrt am letztjährigen Holz bilden. Daher sollte von diesem nicht zu viel entfernt werden, da es sonst keine Früchte gibt.
  • Entfernen Sie beschädigte oder kranke Zweige bis zum nächsten gesunden Ast zurück. Dies hilft, die Ausbreitung von Krankheiten und Schädlingen zu verhindern.
  • Schneiden Sie ältere Zweige bodennah zurück. Dies fördert das neue Wachstum sowie eine bessere Luftzirkulation und Lichtdurchlässigkeit im Inneren der Pflanze.
  • Entfernen Sie Zweige, die gegen benachbarte Strukturen reiben oder nach innen wachsen. Führen Sie je nach Bedarf einen Schnitt durch, um die gewünschte Form und Größe zu erreichen.
  • Vermeiden Sie es, die Pflanze zu stark zu beschneiden, da dies die Blüte beeinträchtigen und einen übermäßig starken Neuaustrieb zur Folge haben kann. Schneiden Sie bei länger ungeschnittenen Pflanzen jedes Jahr nur etwa ein Drittel der Zweige zurück.
  • Reinigen Sie Ihre Werkzeuge, bevor Sie mit dem Schneiden beginnen, um eine Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern.
Chaenomeles als Hecke
Zierquitten kann man gut zu Hecken schneiden [Foto: crystaldream/ Shutterstock.com]

Sind Zierquitten winterhart?

Ja, Zierquitten sind in der Regel winterhart und können Temperaturen bis -15 °C ertragen. Manche Sorten sind sogar noch winterhärter und können Temperaturen bis zu -25 °C überstehen. Eine späte Frostperiode kann allerdings während des Frühjahrs bei empfindlichen Sorten zu Schäden an den Blüten oder dem Neuaustrieb führen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Winterhärte von verschiedenen Faktoren wie der Sorte oder der Region abhängig ist. Empfindliche Arten werden daher besser nur in wärmeren Regionen oder in geschützten Lagen wie etwa an Hauswänden gepflanzt. Pflanzen in einem Topf sollten bestenfalls auch etwas wärmer, zum Beispiel in einem Carport, gelagert werden, damit der Kübel über den Winter nicht komplett durchfriert.

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Zierquitte vermehren

Zierquitten können durch verschiedene Methoden vermehrt werden. Dabei unterscheidet man grundsätzlich zwischen generativer und vegetativer Vermehrung, wobei bei letzterer ein genetischer Klon der Mutterpflanze erzeugt wird. Bei der generativen Vermehrung kann eine Quitte mit völlig anderen Eigenschaften entstehen.

  • Stecklinge: Bei dieser vegetativen Vermehrungsmethode werden im Frühsommer 10 – 15 cm lange und unverholzte Triebe der Zierquitte geschnitten. Bis auf das oberste Blattpaar werden alle anderen Blätter entfernt, um die Verdunstungsfläche zu reduzieren. Anschließend wird der Steckling in ein Bewurzelungshormon getaucht und in ein passendes Anzuchtsubstrat gesteckt. Geeignet hierfür ist beispielsweise unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde, welche speziell für die Anzucht von Jungpflanzen und Stecklingen entwickelt wurde und dabei noch torffrei ist. Wir empfehlen, den Steckling mit einer Plastiktüte zu umhüllen, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu erzeugen. Die Tüte sollte dann bis zur Wurzelbildung regelmäßig abgenommen werden, um frische Luft an die Quittenpflanze zu bringen und um die Feuchtigkeit zu kontrollieren. Wenn sich die ersten neuen Blätter bilden, hat die Pflanze höchstwahrscheinlich schon eigene Wurzeln gebildet. Ab diesem Zeitpunkt kann man die Zierquitte in einen etwas größeren Topf mit nährstoffreicherer Erde oder im Herbst direkt ins Freiland pflanzen.
  • Samen: Diese Vermehrungsmethode ist die übliche generative Vermehrung. Die Samen werden im Herbst aus reifen Früchten geerntet und in einer Schicht feuchtem Sand im Kühlschrank gelagert. Dies ist meist unerlässlich, um eine erfolgreiche Keimung zu gewährleisten. Im Frühjahr können die Quittensamen in Töpfe mit Anzuchterde gesetzt werden, welche bis zur Keimung immer leicht feucht gehalten werden müssen. Außerdem müssen die Samen etwas mit Erde bedeckt werden, da es sich um Dunkelkeimer handelt. Nach etwa 2 Monaten sollten sie keimen. Sobald die Pflanzen die ersten Blätter gebildet haben, sollten sie pikiert, also vorsichtig vereinzelt und in eigene Töpfe gesetzt werden.
Chaenomeles-Stecklinge
Über Stecklinge können besondere Sorten von Zierquitten vermehrt werden [Foto: mimohe/ Shutterstock.com]

Sind Zierquitten essbar?

Zierquitten sind essbar – sie werden allerdings im Gegensatz zur Echten Quitten (Cydonia oblonga) meist nicht zum Verzehr, sondern mehr wegen ihrer attraktiven Blüten angebaut. Dies liegt vermutlich daran, dass die Früchte nicht nur sehr klein, doch oft auch sauer und hart sind.

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Zierquitten verarbeiten

Zierquitten haben in der Regel eine höhere Konzentration an Pektin als die Echte Quitte, was sie zu einer idealen Zutat für die Herstellung von Marmelade oder Gelee macht. Hierfür werden die reifen Früchte im Herbst geerntet, gewaschen, halbiert, entkernt und in Stücke geschnitten. Anschließend werden sie mit etwa einem gleichen Teil Wasser ihres Gewichtes gekocht, bis die Früchte weich sind. Danach püriert man alles und gibt etwa einen halben Teil Zucker hinzu. Nach erneutem Aufkochen kann alles in Gläser abgefüllt werden und die Zierquittenmarmelade ist fertig. Aber auch zur Herstellung von Likör eignen sich Zierquitten hervorragend. Dabei gibt man gewaschene, entkernte und zerstückelte Früchte in ein Gefäß mit klarem Alkohol, wie etwa Wodka oder Korn. Nach einer Lagerung für mehrere Wochen an einem kühlen und dunklen Ort sollte der Alkohol den Geschmack der Zierquittenfrucht angenommen haben.

Verarbeitung der Zierquitte
Aus Zierquitten lassen sich auch köstliche Marmeladen herstellen [Foto: Elena Zajchikova/ Shutterstock.com]

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