Kürbis pflegen: Richtiges Düngen, Gießen & Ausgeizen

Alina-Sarah
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Ich studiere Agrarwissenschaften in Freising und war schon von klein auf am liebsten in der Natur draußen. Dabei habe ich ein großes Interesse für Pflanzen entwickelt. Neben dem Anbau von Obst und Gemüse bereitet mir auch deren Verarbeitung große Freude.

Lieblingsobst: Erdbeeren, Kirschen, Pomelo
Lieblingsgemüse: Tomaten, Bärlauch

Kürbisse aus dem eigenen Garten können die Wintermonate versüßen. Hier erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, um Kürbisse richtig zu pflegen.

Kürbis richtig pflegen
Mit der richtigen Pflege gelingt der Kürbisanbau auch Anfängern [Foto: Nadzeya Pakhomava/ Shutterstock.com]

Kürbisse (Cucurbita) stammen ursprünglich aus Amerika und sind auch bei uns sehr beliebt. Gut lagerfähige Sorten ermöglichen es, auch im Winter in den Genuss von Gemüse aus dem eigenen Garten zu kommen. Hat man sich für die passende Kürbissorte entschieden und sind die Kürbisse erst einmal gepflanzt, kommt es auf das richtige Düngen, Gießen und Pflegen an. Wenn Sie noch einmal nachlesen möchten, was Sie beim Anpflanzen von Kürbissen beachten sollten, können wir Ihnen unseren Spezialartikel zum Pflanzen von Kürbissen empfehlen.

Kürbis richtig düngen

Kürbisse sind grundsätzlich nicht sehr pflegeintensiv. Dennoch sollte man darauf achten, Kürbispflanzen richtig zu düngen. Aufgrund der starkzehrenden Eigenschaften von Kürbissen ist eine großzügige Nährstoffversorgung äußerst wichtig.

Für Kürbispflanzen ist eine organische Düngung zu empfehlen, wobei es verschiedene Möglichkeiten gibt, um die Kürbisse mit Nährstoffen zu versorgen. So kann man bereits im Herbst frischen Kompost oder Stallmist ausbringen, welcher dann noch ablagern kann. Möchte man den Dünger kurz vor oder zur Pflanzung applizieren, sollte es sich um bereits gut gerotteten Mistkompost oder um einen vornehmlich organischen Langzeitdünger wie unseren Plantura Bio-Tomatendünger handeln. Dieser eignet sich hervorragend für die Düngung von Kürbissen, da er über einen erhöhten Kaliumgehalt verfügt, welcher sich positiv auf die Fruchtqualität auswirkt. Aufgrund der Langzeitwirkung unseres Düngers genügen damit meist zwei Applikationen in der gesamten Vegetationsperiode. Generell ist eine gute Nährstoffversorgung während der Wachstumsperiode der Früchte wichtig.

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Dünger ohne Langzeitwirkung müssen öfter und über die gesamte Wachstumsperiode hinweg regelmäßig ausgebracht werden. So sind Pflanzenjauchen wie Brennnesseljauche gut geeignete, natürliche Dünger für Kürbisse. Diese sollten circa einmal wöchentlich, mit Regenwasser verdünnt, in einem Verhältnis von 1:10 bis 1:20 appliziert werden. Auch ein Anbau der Kürbisse direkt auf gut abgelagertem Kompost oder auf einem aufgeschütteten Komposthügel ist empfehlenswert.

Mineralische Dünger sind für Kürbisse nicht gut geeignet. Das liegt daran, dass diese schnell löslich sind. Das bedeutet, dass mineralische Dünger zwar eine unmittelbare Wirkung haben, hat jedoch gleichzeitig eine rasche Auswaschung sowie einen erhöhten Salzgehalt zur Folge. Kürbisse reagieren auf hohe Salzkonzentrationen empfindlich – daher sollte das Düngemittel häufiger und dafür in niedrigeren Dosierungen ausgebracht werden. Mit mineralischen Düngern ist eine Überdosierung leicht möglich. Zu hohe Düngergaben reduzieren jedoch den Fruchtansatz bei Kürbissen.

Kürbispflanze düngen
Für eine reiche Ernte benötigen Kürbispflanzen ausreichend Dünger [Foto: Tricky_Shark/ Shutterstock.com]

Im Zusammenhang mit starkzehrenden Gemüsesorten wie Kürbissen werden auch häufig Hornspäne zum Düngen empfohlen. Der aus Hörnern und Hufen gewonnene Dünger verfügt zwar über eine Langzeitwirkung, ist aber dennoch nicht unbedingt zu empfehlen. Die Herkunft ist meist nämlich nicht nachvollziehbar. Zudem sind hier hauptsächlich Stickstoff und Phosphor enthalten – als alleiniger Dünger eignen sich Hornspäne daher nicht.

Kürbis gießen

Beim gießen sollte man ein paar Aspekte beachten. Für die Pflanzen ist eine regelmäßige Wasserversorgung essenziell, da sie dazu neigen, junge Früchte bei Trockenheit abzuwerfen. Kürbispflanzen benötigen also eine gleichbleibende Feuchtigkeit, vertragen jedoch keine Staunässe. Generell darf die Erde bei Kürbissen nie komplett austrocknen. Zum einen kommt es so zu einem Wachstumsstopp und zum anderen steigt bei Trockenheit im Wurzelbereich das Risiko von Echtem Mehltau (Erysiphaceae). So kann bei großer Hitze ein mehrmaliges Gießen am Tag notwendig sein. Aufgrund des geringeren Kalkgehaltes eignet sich Regenwasser besser als Leitungswasser zum Bewässern, idealerweise lauwarm. Außerdem sollte man die Pflanzen bei Hitze abends oder frühmorgens wässern, weil das Wasser dann nicht sofort verdunstet. Auch eine Mulchschicht, vorzugsweise bestehend aus Stroh oder Rasenschnitt, kann helfen, die Verdunstung zu reduzieren. Diese sollte ab Ende Juni ausgebracht werden. Eine Mulchschicht vermindert zudem das Risiko von Fruchtfäule, da die Kürbisse so nicht direkt auf dem Boden aufliegen. Wenn die Erntezeit kurz bevor steht, sollte nicht mehr gewässert werden, denn sonst wird die Abreife beschleunigt.

Kürbis gießen
Beim Gießen von Kürbissen sollte man ein paar Dinge beachten [Foto: Jurga Jot/ Shutterstock.com]

Achten Sie darauf, die Blätter nicht mit Wasser zu benetzen, da sonst das Risiko von Falschem Mehltau (Peronosporaceae) steigt. Dies kann sich allerdings schwierig gestalten, denn Kürbisse bedecken den Boden mit ihren großen Blättern meist gut. Bei kleinfruchtigen Sorten kann durch eine Rankhilfe Abhilfe geschaffen werden. Diese hat zudem den Vorteil, dass sie einen platzsparenden Kürbisanbau ermöglicht und dem Befall durch Schnecken vorbeugt. In unserem Artikel können Sie nachlesen, wie man eine Rankhilfe für Kürbisse ganz einfach selbst bauen können.

Kürbis schneiden
Zum Ausgeizen muss man sauberes Werkzeug verwenden [Foto: Stsvirkun/ Shutterstock.com]

Kürbis ausgeizen

Kürbispflanzen haben von Natur aus den Drang, sich weiter zu verzweigen, und das Resultat davon ist eine Vielzahl an kleinen Kürbissen. Möchte man hingegen lieber wenige, aber größere Früchte, sollte man die Kürbispflanzen ausgeizen, also die Nebentriebe zurückschneiden. So konzentrieren sich die Energie und die Nährstoffe der Pflanze auf weniger Früchte. Insgesamt wird ein Ausgeizen eher bei großfruchtigen Sorten empfohlen und gegen Ende der Saison, wenn die Früchte noch schnell gut ausreifen sollen. Kleinfruchtige und buschige Kürbispflanzen müssen hingegen nicht ausgegeizt werden.

Hat man sich für die Kulturmaßnahme entschieden, sollte man die Triebe im Juni nach dem zweiten Blatt und im Juli nach dem fünften oder sechsten Blatt kürzen. Dazu greift man auf ein Messer oder eine Gartenschere zurück. Beides sollte scharf und sauber sein. Neben dem Kürzen der Triebe können zusätzlich die männlichen Blüten entfernt werden. Diese erkennt man daran, dass sie an einem langen, dünnen Stiel gewachsen sind. Weibliche Blüten hingegen weisen eine verdickte Stielbasis auf, aus der sich später bei erfolgreicher Bestäubung die Frucht entwickelt. Das Abtrennen der männlichen Blüten darf allerdings erst geschehen, nachdem ausreichend weibliche bestäubt worden sind. Das lässt sich daran erkennen, dass sich die Verdickung an der Stielbasis zu einer kleinen, aber rasant wachsenden Frucht entwickelt hat. Wenn sich schon genügend Früchte an einer Pflanze befinden, können männliche und weibliche Blüten entfernt werden.

Kürbis Art Atlantic Giant
Kürbisse der Sorte ‘Atlantic Giant‘ werden oft zu riesigen Exemplaren herangezogen [Foto: Studio Barcelona/ Shutterstock.com]

Tipp: Aus den Kürbisblüten kann man leckere Gerichte zubereiten, zum Beispiel in gefüllter oder gebackener Form.

Gibt es Unterschiede in der Pflege?

Was die Ansprüche bezüglich der Wasser- und Nährstoffversorgung angeht, sind sich die meisten Kürbissorten sehr ähnlich. Bei der Frage, ob ausgegeizt wird und wie viele Früchte an einer Pflanze gelassen werden, kann es zu größeren Unterschieden kommen. Während man bei kleinfruchtigen Sorten meist 4 bis 6 Früchte je Pflanze wachsen lässt, sind es bei großfruchtigen Sorten normalerweise zwischen 2 und 3 Kürbissen. Natürlich ist auch bei einem Butternut– oder Hokkaido-Kürbis die richtige Pflege wichtig – möchte man aber aus der Sorte ‘Atlantic Giant‘ einen Riesenkürbis ziehen, sieht die Pflege etwas anders und intensiver aus. Hier wird ab einem gewissen Stadium nur mehr eine Frucht je Pflanze hängen gelassen. Außerdem wird besonders viel gedüngt und gegossen, um einen möglichst großen Kürbis zu erhalten – der Geschmack oder die Lagerfähigkeit spielen eine untergeordnete Rolle. Wenn man hingegen eine Vase oder eine Lampe aus einer selbst angebauten Kalebasse bauen möchte, sind andere Aspekte in der Pflege wichtig. Bei Flaschenkürbissen (Langenaria siceraria) müssen beispielsweise die Triebe hochgebunden werden, da sie nicht selbst ranken, und nach der Ernte steht noch das Lufttrocknen der Früchte an.

Kürbislampen
So können aus Kalebassen gefertigte Lampen aussehen [Foto: Stoktur/ Shutterstock.com]

Nachdem man die Kürbispflänzchen gehegt und gepflegt hat, stehen die Ernte und schließlich die Lagerung der Früchte an. Alles Wichtige dazu können Sie in unserem Artikel zum Ernten und Lagern von Kürbissen nachlesen.

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