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Kürbis pflanzen: Aussaat, Zeitpunkt & Standort

Alina-Sarah
Alina-Sarah
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Alina-Sarah

Ich studiere Agrarwissenschaften in Freising und war schon von klein auf am liebsten in der Natur draußen. Dabei habe ich ein großes Interesse für Pflanzen entwickelt. Neben dem Anbau von Obst und Gemüse bereitet mir auch deren Verarbeitung große Freude.

Lieblingsobst: Erdbeeren, Kirschen, Pomelo
Lieblingsgemüse: Tomaten, Bärlauch

Kürbisse erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Hier erfahren Sie, wie Sie das farbenfrohe und schmackhafte Herbstgemüse erfolgreich anbauen.

Kürbissamen säen
Ein sorgfältiges Sähen und Pflanzen ist der Grundstein einer erfolgreichen Kürbisernte [Foto: Miriam Doerr Martin Frommherz/ Shutterstock.com]

Zum Herbst und zu Halloween gehören Kürbisse (Cucurbita) einfach dazu. Egal, ob als Kürbislaterne mit frecher Fratze, als dekoratives Gartenelement oder als leckere Suppe: Kürbisse versüßen uns den Herbst. Es sind nur ein paar einfache Tricks zu beachten und schon fühlen sich Kürbisse auch in Ihrem Gemüsebeet wohl.

Wir zeigen Ihnen, was Sie beim Pflanzen von Kürbissen unbedingt beachten sollten, um im Herbst zahlreiche schmackhafte Früchte ernten zu können.

Kürbis pflanzen: Der perfekte Standort

Die Auswahl einer geeigneten Fläche sollte gut durchdacht sein. Kürbisse gehören schließlich nicht zu den Gemüsen, die überall ein Plätzchen finden, denn die meisten Kürbissorten brauchen viel Platz: 1,5 bis 2 m2 sollten Exemplare von größeren oder stark rankenden Sorten auf jeden Fall zur Verfügung haben. Es gibt aber auch kleinere Sorten, die mit weniger Platz zurechtkommen – so zum Beispiel Topf-Kürbisse, die wie die Zucchini (Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina) nicht rankend wachsen. Außerdem mögen die Kürbispflanzen gerne einen sonnigen und windgeschützten Standort. Ein warmer, vollsonniger Platz ist am besten geeignet, damit die Früchte bis zum ersten Frost vollständig ausreifen.

Kürbis Pflanzabstand
Der Platzbedarf von Kürbissen sollte nicht unterschätzt werden [Foto: Mila Che/ Shutterstock.com]

Neben Sonne und Platz braucht der Kürbis eine gute Erde. Leichte bis mittelschwere Böden wie sandiger Lehm oder lehmiger Sand mit hohem Humusgehalt sind der Pflanze dabei am liebsten. Diese haben ein gutes Wasserhaltevermögen, ohne zu Staunässe zu neigen. Es empfiehlt sich, das Beet bereits eine Woche vor dem Einpflanzen gründlich durchzugraben und mit einer guten Portion Kompost oder abgelagertem Stallmist zu mischen. Das fördert nicht nur die Bodenstruktur, sondern versorgt den Kürbis gleichzeitig mit wichtigen Nährstoffen. Ein kleiner Tipp: Direkt neben dem Komposthaufen platziert verdecken die Kürbisse diesen unschönen Flecken auch auf dekorative Weise mit ihren Ranken. Selbstverständlich können Sie ebenfalls eine vorgedüngte Gemüseerde wie unsere torffreie Plantura Bio-Tomaten- & Gemüseerde für den Kürbisanbau verwenden. Diese wird dem erhöhten Nährstoffbedarf wie dem von Kürbisgewächsen und anderen Starkzehrern gerecht, ohne auf umweltschädlich abgebauten Torf angewiesen zu sein.

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Bei den Beetnachbarn sollte man dagegen Vorsicht walten lassen, falls man selbst Saatgut zur Wiederaussaat gewinnen möchte: Zierkürbisse, Speisekürbisse und Zucchini dürfen in dem Fall nicht beieinander stehen – sie könnten sich sonst gegenseitig bestäuben und dadurch kann es zu Rückmutationen oder unerwünschten Kreuzungen mit Wildsorten kommen. Dabei entstehen manchmal giftige Früchte in der Folgegeneration. Generell sollten bitter schmeckende Kürbisse nie verzehrt werden, da diese meist den giftigen Bitterstoff Cucurbitacin enthalten. Auch andere Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) wie die Zucchini, Melone oder Gurke (Cucumis sativus) sind weder ideale Vorpflanzen noch gute Beetnachbarn für Kürbisse. Als Faustregel sollte auf einer Fläche immer eine Anbaupause von mindestens 3 Jahren eingehalten werden, bevor man erneut ein Kürbisgewächs pflanzt. Dies liegt daran, dass es sich hierbei ebenso um einen Starkzehrer handelt und die Gefahr der Krankheitsübertragung unter Cucurbitaceae erhöht ist.

Kürbissamen einpflanzen per Hand in Erde
Nach den letzten Nachtfrösten kann direkt ins Beet gesät werden [Foto: lovelyday12/ Shutterstock.com]

Wann ist Pflanzzeit für Kürbisse?

Wenn alles vorbereitet und geplant ist und Sie sich für die gewünschte Kürbissorte entschieden haben, kann es schon mit dem Einsäen losgehen. Auch wenn der Kürbis sonst sehr robust ist: Kälte verträgt die Pflanze leider nicht. Warten Sie daher auf jeden Fall die Eisheiligen und die letzten Nachtfröste ab. Ideal für die Keimung sind Bodentemperaturen über 14 °C. Besonders bei spätreifenden Sorten ist es empfehlenswert, die Kürbisse bereits ab Ende April im Haus vorzuziehen. Aber grundsätzlich gilt bei allen Sorten, dass die Voranzucht den Pflanzen einen zeitlichen Vorsprung gibt, der zu einer besseren Fruchtausreifung und einem höheren Ertrag führt. Sind die Eisheiligen vorbei, ist für die kleinen Kürbispflänzchen der richtige Pflanzzeitpunkt gekommen und sie dürfen endlich den Weg ins Beet antreten.

Kürbis-Setzlinge
Auf der Fensterbank gefällt es den kleinen Kürbispflänzchen besonders gut [Foto: n.k.junky/ Shutterstock.com]

Kürbisse vorziehen

Eine sonnige Fensterbank ist der bestgeeignete Standort, wenn Sie Ihre Kürbispflänzchen vorziehen möchten. Sie können bereits ab Mitte bis Ende April mit dem Vorziehen beginnen. Kleine Pflanztöpfe, gefüllt mit einer nährstoffarmen Anzuchterde wie unserer Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde, eignen sich hier hervorragend, da die Erde die Wurzelbildung der Sämlinge fördert. Hier wird je ein Kürbissame pro Topf 2 bis 3 cm tief in den Boden gesteckt und vorsichtig gewässert. Es empfiehlt sich, die Töpfchen mit Klarsichtfolie zu bedecken, damit das Substrat nicht austrocknet. Diese Folie muss man aber einmal täglich kurz abnehmen, um zu lüften und so Auflaufkrankheiten oder Schimmel vorzubeugen. Die Erde sollte bis zur Keimung stets feucht gehalten werden bei einer optimalen Raumtemperatur von 20 bis 24°C.

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Bei Kürbissen beträgt die Keimdauer normalerweise zwischen einer und zwei Wochen. Nach dem Keimen gedeihen die Keimlinge am besten bei 16 bis 18°C. Da sich nur je ein Samen in einem Topf befindet, ist kein Pikieren notwendig. Dies schont die empfindlichen Kürbiswurzeln. Ab Mai kann bei passendem Wetter mit dem Abhärten im Freiland begonnen werden. Dazu werden die Pflänzchen für ein bis zwei Wochen tagsüber stundenweise an einen geschützten und halbschattigen Ort im Garten gestellt und nachts wieder hereingeholt.

Kürbis auspflanzen

Bei der Frage, wann Sie Ihre Kürbissetzlinge im Freiland auspflanzen können, gelten ebenfalls die Eisheiligen Mitte Mai, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, als Richtwert. Der Platzbedarf variiert, abhängig von der Fruchtgröße und dem Wuchs, sehr stark zwischen den Sorten. Wenn Sie Ihre Kürbisse pflanzen, ist ein Abstand von 1 bis 1,5 m zwischen den einzelnen Pflanzen aber meist eine gute Richtlinie.

Tipp: Man kann Kürbisse auch im Hochbeet pflanzen. Dazu setzt man die Kürbispflanze in eine Ecke des Hochbeets und lässt sie die Mauer oder Wand des Hochbeets herunterranken oder -hängen. So nimmt die Pflanze im Beet selbst kaum Platz ein.

Kürbis einpflanzen
Wer bereits vorgezogene Kürbisse auspflanzt, kann früher in den Genuss von eigenen Kürbissen kommen [Foto: Novitskaya Olga/ Shutterstock.com]

Um beste Voraussetzungen für die kleinen Pflanzen zu schaffen, sollten Sie unerwünschte Beikräuter entfernen und die Erde lockern. Nun werden kleine Mulden gebildet und die Wurzelballen so tief eingesetzt, wie sie zuvor im Anzuchttopf standen. Beachten Sie dabei den passenden Pflanzabstand. Anschließend sollten Sie den Boden leicht andrücken und eine Mulde um die Pflanzen herum bilden, um das Wasser an zu schnellem Abfließen zu hindern. Außerdem bietet es sich an, Kürbisse auf Hügelbeeten auf Kompost oder Mist anzubauen. Neben der guten Nährstoffversorgung hat ein solcher Standort den Vorteil, dass sich der Boden schnell erwärmt, was das Wachstum fördert und Staunässe verhindert. Leider begünstigt dieser Platz im Sommer auch ein schnelleres Austrocknen der Erde.

Eine Kultur im Kübel ist bei Kürbissen nur bedingt möglich und hängt stark von der Sorte ab. Bei kleinen oder nichtrankenden Varianten wie Mikrowellenkürbissen oder Mini-Hokkaido-Kürbissen ist es möglich, die Kürbispflanzen im Topf zu kultivieren. Hier ist aber ein großes Gefäß mit gutem Wasserablauf und mindestens 40 cm Durchmesser zu wählen. Beim Topfanbau von Kürbissen stellt eine Rankhilfe eine gute Möglichkeit dar, den vertikalen Raum bestmöglich auszunutzen. In unserem separaten Artikel können Sie nachlesen, wie Sie Kürbisse ranken lassen.

Kürbis Sorte Sweet Dumpling
Kleinfruchtige Sorten wie Sweet Dumpling-Kürbisse kann man auch im Topf kultivieren [Foto: Elliotte Rusty Harold/ Shutterstock.com]

Mischkultur bei Kürbissen

Wie bereits oben beschrieben, sollten Sie Kürbisgewächse wie zum Beispiel Zucchini und Ihre Kürbispflanze nicht in direkter Nachbarschaft zueinander pflanzen. Auch die meisten anderen Starkzehrer wie Kartoffeln (Solanum tuberosum) oder Knollensellerie (Apium graveolens var. rapaceum) sollten nicht gleich im Anschluss oder gemeinsam in einer Mischkultur gepflanzt werden. Eine altbewährte Form der Mischkultur bei Kürbissen ist hingegen das Milpa-Beet. Dieses stammt von den Maya und besteht neben Kürbissen noch aus Mais (Zea mays) und Bohnen (Phaseolus vulgaris). Die drei Kulturen ergänzen einander bestens: So dient der Mais als hilfreiche Rankhilfe, die Bohne stellt durch ihre Symbiose mit Knöllchenbakterien die Stickstoffversorgung sicher und der Kürbis hält durch seine bodendeckende Eigenschaft unerwünschtes Beikraut in Schach und beschattet die Erde. Generell eignen sich folgende Pflanzen als Nachbarpflanzen oder in einer Mischkultur mit dem Kürbis:

Kürbis im Milpa-Beet
Im Milpa-Beet werden Kürbisse, Mais und Bohnen kombiniert [Foto: Rasmus S/ Shutterstock.com]

Wie Sie Ihre Kürbisse richtig ernten und lagern, können Sie in unserem Spezialartikel noch einmal genau nachlesen.