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Altländer Pfannkuchenapfel: Der Winterapfel im Portrait

Kati
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Ich bin gelernte Gärtnerin und studierte Gartenbauwissenschaftlerin und liebe alles was wächst und grünt! Egal ob Strauch, Baum, Nutzpflanze oder vermeintliches Unkraut: Für mich ist jede Pflanze ein kleines Wunder.
Im Garten versorge ich meine 13 Hühner, baue Obst & Gemüse an und beobachte ansonsten, wie sich die Natur selbst verwaltet und gestaltet.

Lieblingsobst: Heidelbeere, Apfel
Lieblingsgemüse: Schmorgurke, Grünkohl, grüne Paprika

Wie schmeckt der alte deutsche Wirtschaftsapfel ‘Altländer Pannkuchenapfel‘? Wir stellen Ihnen den Apfel vor und erklären alle Besonderheiten zu Anbau und Pflege.

Altländer Pfannkuchenäpfel am Baum
Der ˈAltländer Pflannkuchenapfelˈ ist eine alte Sorte mit vielen guten Nutzeigenschaften [Foto: MARYIA SAMALEVICH/ Shutterstock.com]

Der ‘Altländer Pfannkuchenapfel‘ ist wunderbar als Wirtschaftsapfel geeignet: Groß, sehr gut lagerfähig, mit gutem Geschmack und außerdem auf diverse Arten verwendbar. Woher der appetitanregende Name stammt, ist jedoch unklar. Möglicherweise rührt er von der etwas flachen Form der Früchte. Außerdem könnte die Tatsache, dass sich der Apfel hervorragend zu einem leckeren Mus verarbeiten lässt, welches man dann mit Pfannkuchen essen kann, namensgebend sein.
Im Jahr 2006 wurde der ‘Altländer Pfannkuchenapfel‘ in Norddeutschland zur Streuobstsorte des Jahre gewählt, weil er auch im extensiven Anbau zuverlässig trägt und gesund ist.

Altländer Pfannkuchenapfel: Steckbrief

Synonyme‘Altenländer Winterapfel‘, ‘Echter Pfannkuchenapfel‘, ‘Thurgauer Kent‘
Fruchtmittelgroß bis groß; grünlich-gelbe Grundfarbe und hellrote, streifige Deckfarbe
Geschmackmild, würzig, mehr sauer als süß; bei längerer Lagerung immer süßer
Ertraghoch; neigt aber zur Alternanz
ErntezeitEnde Oktober bis Ende November
GenussreifeMärz bis Mai
Lagerfähigkeitsehr gut; bis zu 8 Monate lagerbar
Wuchsanfangs stark, später mittelstark
Klimanicht geeignet für sehr trockene Lagen
Krankheiten und Schädlingegeringe Anfälligkeit für Apfelschorf und Mehltau

Herkunft und Geschichte

Der ‘Altländer Pflannkuchenapfel‘ wurde im Jahr 1840 als Zufallssämling in der Nähe von Hamburg entdeckt. Seine Erfolgsgeschichte spricht für sich: Lange Zeit war er eine wichtige Erwerbssorte, die an der Niederelbe große Flächen belegte und in ganz Nordwestdeutschland, einschließlich Mecklenburg-Vorpommern, verbreitet und empfohlen wurde. Wegen seiner „wenig ansprechenden Fruchtform“ und der „streifigen Rotfärbung“ passte die alte Sorte irgendwann nicht mehr in das schicke Sortiment des Einzelhandels. Auch die Lagerfähigkeit war nicht mehr relevant, weil stets Frischware aus südlicheren Ländern importiert werden konnte.
Inzwischen zählt der ‘Altländer Pflannkuchenapfel‘ zu den gefährdeten einheimischen Nutzpflanzen und wird nur durch hoch spezialisierte Obstbaumschulen, Liebhaber und Hobbygärtner am Leben erhalten.
Mit dem Trend zur nachhaltigen und regionaleren Landwirtschaft könnte der robuste norddeutsche ‘Echte Pflannkuchenapfel‘ vielleicht bald ein wohlverdientes Wiederaufleben erfahren.

Tipp: Synonyme für den Sortennamen sind die folgenden lokal auftretenden Namen: ‘Altenländer Winterapfel‘, ‘Echter Pfannkuchenapfel‘, ‘Thurgauer Kent‘ (Schweiz).

Geschmack und Eigenschaften des Pfannkuchenapfels

Der ‘Altländer Pfannkuchenapfel‘ bildet mittelgroße bis große Früchte, die breitkugelig und leicht kantig aussehen. Die Schale ist fest, fein, glatt und matt glänzend. Die Grundfarbe ist grünlich-gelb und maximal die Hälfte der Frucht ist von der hellroten, streifigen Deckfarbe verziert. Das Fleisch ist fein und fest, wird nach langer Lagerung aber irgendwann mürbe. Junge Äpfel schmecken eindeutig mehr sauer als süß, mit der Lagerung verschiebt sich das Verhältnis aber immer weiter ins Süße. Insgesamt ist der Geschmack mild und von ansprechender Würze. Der Apfel verströmt fast keinen Duft.

Pfannkuchen mit Pfannkuchenapfelmus
Die Herkunft des besonderen Sortennamens ˈPfannkuchenapfelˈ ist nicht vollständig geklärt – möglicherweise stammt er daher, dass er gerne mit Pfannkuchen gegessen wird [Foto: Brent Hofacker/ Shutterstock.com]

Besonderheiten bei Anbau und Pflege

Der ‘Altländer Pfannkuchenapfel‘ gedeiht auf jedem ausreichend feuchten und nährstoffreichen Gartenboden. Weder etwas sandigere, noch etwas tonigere Böden können seinen Wuchs ausbremsen. Auch kühle Lagen erträgt der norddeutsch-stämmige Baum klaglos, nur sehr trockene Lagen sind für ihn nicht geeignet. Wenn Ihr Gartenboden eher nährstoffarm ist, können Sie dem jungen Bäumchen bei der Pflanzung mit einem vornehmlich organischen Volldünger wie unserem Plantura Bio-Universaldünger eine gute Starthilfe geben.
Der Wuchs ist in der Jugendphase stark, später noch immer mittelstark. In der Jugend wachsen die Äste steil aufrecht und sollten durch Anbinden geformt werden. Die Krone wird breitkugelig und der gesamte Baum mittelgroß. Ein regelmäßiger Schnitt ist beim ‘Altländer Pflannkuchenapfel‘ dringend notwendig, um stets für junges und hochwertiges Fruchtholz zu sorgen. Sonst neigt er dazu, nur extrem viele aber dafür minderwertige Früchte an altem Fruchtholz zu tragen.

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Die Erziehung gelingt als Hochstamm, Halbstamm, Viertelstamm oder Buschbaum, wenn jeweils passenden Unterlagen verwendet werden. Gerade als Hochstamm oder Halbstamm ist es unbedingt notwendig, dass kräftige forstharte Unterlagen wie Sämlinge der Sorten ‘Bittenfelder‘ oder ‘Grahams Jubiläumsapfel‘ oder auch die mittelstark wachsende Unterlage M4 zum Einsatz kommen.

Die Blüte erscheint im Frühjahr mittelspät bis spät und ist eher unempfindlich. Gute Befruchter für den ‘Altländer Pfannkuchenapfel‘ sind ‘Goldparmäne‘ und ‘James Grieve‘. Leider neigt der ‘Altländer Pfannkuchenapfel‘ auf manchen Standorten zur Alternanz, trägt also abwechselnd sehr viele und dann wieder fast gar keine Früchte. Diesem Verhalten kann mit einem fachmännischen Apfelbaumschnitt entgegengewirkt werden.

Es besteht eine geringe Anfälligkeit für Schorf und Mehltau, was den regelmäßigen Schnitt noch wichtiger macht: In einer lockeren Krone trocknet das Laub gerade in den Morgenstunden besser ab und eine Pilzinfektion ist viel weniger wahrscheinlich.

Tipp: Wer Pilzkrankheiten an Apfelbäumen vorbeugen will, pflanzt sie in eher windoffene Lagen. Gerade der ‘Altländer Pfannkuchenapfel‘ verträgt etwas stärkere Winde und kühle Temperaturen gut und ist so vor Apfelschorf und Mehltau bestens geschützt. In allzu rauen Lagen kann der ‘Echte Pfannkuchenapfel‘ jedoch nur mit einer frostfesten Unterlage gedeihen.

Altländer Pfannkuchenapfel: Erntezeit und Verwendung

Der ‘Altländer Pflannkuchenapfel‘ kann ab Ende Oktober bis Ende November baumreif geerntet werden. Die Genussreife setzt allerdings erst nach längerer Lagerung, nämlich zwischen März und Mai ein. Die Lagerung der zeitig geernteten Äpfel kann bei 0 °C und ausreichender Luftfeuchtigkeit problemlos 8 Monate lang gelingen.
Der ‘Echte Pfannkuchenapfel‘ ist ein Wirtschaftsapfel, für den Direktverzehr wird er nur selten genutzt. Die Verarbeitung zu Saft, Kompott und Mus ist sehr empfehlenswert und auch zum Backen eignet sich das feste Fruchtfleisch perfekt.

Der Altländer Pfannkuchenapfel als eher stark wachsender Baum ist nicht für jeden Hausgarten das richtige. Eine schwächer wachsende und gegen viele Krankheiten gewappnete Sorte ist ‘Reglindis‘. Sie ist perfekt zur Verarbeitung in der Küche oder als Most geeignet, kann in einem kurzen Zeitfenster aber auch als schmackhaftes Tafelobst dienen.