Keulenlilie: Pflege, Überwinterung & die schönsten Arten der Cordyline

Mareike
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Durch die Liebe zu Pflanzen bin ich auf das Studium der Pflanzenbiotechnologie in Hannover gekommen. Allgemein beschäftige ich mich in jeder Lebenslage mit Pflanzen - sei es im Garten, in der Wohnung oder für meine Masterarbeit. Sie machen mir immer wieder Freude!

Lieblingsobst: Johannisbeeren
Lieblingsgemüse: Brokkoli

Keulenlilien sind exotische Zimmerpflanzen, bei denen für eine prächtige Entwicklung ein paar Pflege-Tipps beachtet werden müssen – vor allem die artgerechte Überwinterung ist wichtig.

Cordyline
Die Keulenlilie ist eine dankbare und exotisch anmutende Zimmerpflanze [Foto: Ian Grainger/ Shutterstock.com]

Die Keulenlilie (Cordyline) trifft man in verschiedenen Arten und Sorten als Zierpflanze an. Gerade die diverse Blattfärbung sorgt für ein exotisches Flair in Ihrem Zuhause. Welche Arten wie überwintert und gepflegt werden müssen, damit Sie lange an ihnen Freude haben, zeigen wir in diesem Artikel.

Keulenlilie: Herkunft und Eigenschaften

Keulenlilien sind in den tropischen Wäldern Australiens und Neuseelands beheimatet. Hierzulande sind sie beliebte Kübelpflanzen, die für etwas Exotik sorgen. Sie gehören zur Familie der Spargelgewächse, sind verwandt mit dem Drachenbaum (Dracaena), dem sie auch vom Aussehen her leicht ähneln. Denn Cordyline sehen wie Palmen aus: Schwertförmige Blätter bilden sich am Ende des dünnen Stammes aus. Die Blätter sind je nach Art grün, rot oder gemustert.

Wie groß werden Keulenlilien?
Cordyline werden in Kübeln etwa 150 – 250 cm groß. Diese Wuchshöhe wird nur langsam erreicht. Im Hochsommer blühen vor allem ältere Keulenlilien weiß und haben lange Rispen. Sind die Blüten vertrocknet, teilt sich an dieser Stelle der Trieb.

Cordyline-Palme
Keulenlilien wachsen grundsätzlich sehr langsam [Foto: Watchares Hansawek/ Shutterstock.com]

Die schönsten Keulenlilien-Arten

Es gibt viele Varietäten von Keulenlilien. Bei uns als Zimmerpflanzen sind die beiden Arten Cordyline australis und Cordyline fruticosa verbreitet.

Cordyline australis

Diese Art zeichnet sich durch ihre 70 – 90 cm langen, bis zu 5 cm breiten schwertförmigen Blätter ohne Stiel aus. Es handelt sich um eine kältetolerante Art und sollte an einem halbschattigen Standort bei etwa 15 – 20 °C stehen. Ab Mai kann sie auch nach draußen gebracht werden, sollte allerdings ab September wieder ins Haus geholt werden. Die Farbe und die Musterung variieren zwischen den Sorten.

  • ‘Red Star’: Diese Rote Keulenlilie ist eine der am meisten verkauften Sorten. Ihre Blätter sind bronzefarben bis rötlich.
rote Keulenlilie
Rötliche Färbung der Blätter der Cordyline australis ‘Red Star’ [Foto: Sergey Granev/ Shutterstock.com]
  • ‘Torbay Dazzler’: Diese Sorte zeichnet sich durch ihre grünen Blätter mit cremefarbenen Rändern aus. Die Blattunterseite zeigt eine rötlich gefärbte Blattader.
Cordyline australis
Cremefarbene Ränder der Blätter der Cordyline australis ‘Torbay Dazzler’ [Foto: Rita Petcu/ Shutterstock.com]

Tipp: Wenn Sie besonders von Zimmerpflanzen mit roten Blättern fasziniert sind, finden Sie weitere in unserem Spezialartikel.

Cordyline fruticosa

Bei dieser Art werden die Blätter bis zu 50 cm lang, sind lanzettförmig und meist mit Stiel. Die Cordyline fruticosa ist eine wärmeliebende Keulenlilie und sollte hell und bei Temperaturen zwischen 18 – 22 °C stehen. Die Art kann von Juni bis August in den Garten. Die Variation von Blattfärbung und -muster ist vielseitig.

  • ‘Glauca’: Die Blätter dieser Sorte sind eher länglich und kräftig grün gefärbt. Junge Blätter können leicht rötlich wirken.
  • ‘Kiwi’: Ein gelbes Streifenmuster ist auf den grünen Blättern zu sehen. Zudem ziert ein roter Rand die Blätter. Die Pflanzen sollten zur Erhaltung der Färbung hell stehen.
Keulenlilie Cordyline fruticosa
Schönes Streifenmuster der Cordyline fruticosa ‘Kiwi’ [Foto: Skyprayer2005/ Shutterstock.com]
  • ‘Mambo’: Die rötliche Färbung wird durch einen pinken Rand umfasst. Junge Blätter sind bronzefarben. Zur Erhaltung der rötlichen Farbe ist ein heller Standort zu wählen.
  • ‘Tango’: Diese Sorte zeichnet sich durch die unregelmäßige grün-pinke Panaschierung der Blätter aus. Um den pinken Anteil der Blätter zu erhöhen, sollten die Pflanzen hell stehen.
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Pflanzen: Standort als Zimmerpflanze und im Garten

In unseren Breitengraden sind Keulenlilien Zimmerpflanzen, da sie nicht frostfrei sind. Im Halbschatten und bei ausreichender Luftfeuchte können sie im Sommer auch einen Platz auf der Terrasse, dem Balkon oder im Garten finden.

Doch zuerst sollten sie nach dem Kauf umgetopft werden. Das Substrat muss locker sein, damit es nicht zu Staunässe kommt. Hier eignet sich zum Beispiel unsere Plantura Bio-Blumenerde. Sie besteht zu 100 % aus natürlichen Rohstoffen und ist zudem torffrei. In dieser Erde ist etwas Blähton vorhanden, sodass die Erde länger locker bleibt. Da Keulenlilien ein sehr dränfähiges Substrat brauchen, ist eine weitere Zugabe von 20 % Blähton empfehlenswert. Zudem bewährt sich eine Drainageschicht am Topfboden.

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Aufgrund des langsamen Wachstums der Keulenlilie ist ein jährliches Umtopfen nicht nötig. Wurde eine hochwertige Erde verwendet, so genügt es, sie alle zwei bis drei Jahre in frisches Substrat zu setzen. Dabei braucht es aber nicht unbedingt einen größeren Topf: Dieser sollte nur gewählt werden, wenn das Wurzelwerk bereits an die Topfränder stößt.

Welcher Standort ist für Keulenlilien zu wählen?

Sowohl die Cordyline australis als auch die Cordyline fruticosa sollten an einem hellen bis halbschattigen Standort möglichst ohne direkte Sonne stehen. Vor allem buntlaubige Sorten mögen einen hellen Platz, damit die Färbung der Blätter erhalten bleibt.

Die Luft sollte nicht zu trocken sein, sonst kann es leicht zu braunen Blattspitzen kommen. Hier kann wöchentliches Besprühen der Blätter mit kalkfreiem Wasser helfen. Auch eine Schale mit Wasser und Blähtonkugeln unter dem Topf kann fehlender Luftfeuchtigkeit vorbeugen. Gerade im Winter ist die Luftfeuchte in Zimmern durch trockene Heizungsluft sehr niedrig. Ein helles Badezimmer ist aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit ein guter Standort für Keulenlilien.

Cordyline-Pflege
Gerade das Besprühen ist eine leichte Möglichkeit, Keulenlilien ausreichend Luftfeuchtigkeit zu geben [Foto: Merrillie Redden/ Shutterstock.com]

Die Raumtemperatur sollte nicht zu warm sein. Cordyline australis verträgt dabei etwas kältere Temperaturen zwischen 15 – 20 °C. Cordyline fruticosa sollte in einem Raum mit 18 – 22 °C stehen. Bei unter 18 °C über längere Zeit können bei dieser Art bleibende Schäden auftreten.

Können Keulenlilien im Garten stehen?

Keulenlilien können im Sommer im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon im Topf gehalten werden, vornehmlich von Juni bis August. Dabei ist auf einen windgeschützten, halbschattigen Standort Wert zu legen. Bei einem Platz in direkter Sonne ist auf eine erhöhte Wassergabe zu achten, um die Transpiration der Blätter auszugleichen. Im Herbst sollten beide Keulenlilien-Arten wieder ins Haus oder in die Wohnung ziehen. Die Cordyline australis braucht zum Überwintern einen kühlen Platz, um sie vor Schädlingen zu schützen. Dafür eignet sich beispielsweise ein unbeheiztes, aber frostfreies Gewächshaus.

Keulenlilie im Garten
Im Topf können Keulenlilien im Sommer auch draußen geschützt stehen [Foto: Upen supendi/ Shutterstock.com]

Pflege der Keulenlilie: Schneiden und Co.

Die Pflege der Keulenlilie ist nicht kompliziert, es handelt sich um eine genügsame Pflanze. Dennoch sind gewisse Punkte zu beachten:

Schneiden, gießen und düngen

Das Schneiden einer Keulenlilie ist nicht unbedingt nötig. Wenn Sie einen buschigen, dichten Wuchs bevorzugen, kann ein Schnitt helfen. Auch wenn die Pflanze aus der Form geraten ist, ist das Abschneiden von Trieben zu empfehlen. Denn an der Schnittkante wird die Keulenlilie neu austreiben. Der abgeschnittene Teil kann als Steckling zur Vermehrung genutzt werden. Auch bei einer zu groß geratenen Keulenlilie kann ein Schnitt nötig werden.

Austrieb der Keulenlilie
An der Schnittstelle treibt die Keulenlilie neu aus [Foto: Upen supendi/ Shutterstock.com]

Beim Gießen sollte man mehrere Tipps beachten. Keulenlilien mögen einen feuchten Wurzelballen. Er sollte zu keinem Zeitpunkt komplett austrocknen. Staunässe muss allerdings auch vermieden werden, damit es nicht zur Wurzelfäule kommt. Zudem vertragen Keulenlilien am besten kalkarmes Wasser. Beispielsweise eignen sich Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser sehr gut. Im Herbst, zum Ende der Vegetationsperiode, sollten Keulenlilien nur noch mäßig gegossen werden, bei weiterhin feuchtem Ballen.

Da Keulenlilien ihr Wachstum im Winter einstellen, sollte die letzte Nährstoffgabe über Dünger im Oktober erfolgen. Zu Beginn der Vegetationsperiode im März sollte wieder mit der wöchentlichen Düngung begonnen werden. Damit wird ein gesundes und kräftiges Wachstum der Keulenlilien gewährleistet. Hierfür eignet sich zum Beispiel unser Plantura Bio-Zimmer- & Grünpflanzendünger, mit dem die Pflanzen optimal mit dem passenden Nährstoffverhältnis versorgt sind. Er kann einfach mit dem Gießwasser verabreicht werden.

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Tipp: Es sollte ganzjährig auf einen Befall mit Thripsen geachtet werden. Besonders im Winter ist es zudem wichtig, die Keulenlilien auf Spinnmilben zu kontrollieren. Wie Sie Spinnmilben erkennen und bekämpfen, lesen Sie in unserem Spezialartikel.

Braune Blätter an der Keulenlilie: Was tun?

Wenn lediglich die ältesten Blätter an der Keulenlilie braun und abgeworfen werden, ist das erst einmal kein Grund zur Sorge. Es handelt sich um einen natürlichen Prozess, bei dem die palmenförmige Krone entsteht. Sollten allerdings vermehrt braune oder auch gelbe Blätter an den Keulenlilien zu sehen sein, kann das mehrere Ursachen haben:

Nährstoffmangel: Gelblich verfärbte und daraufhin abfallende Blätter können auf Nährstoffmangel hindeuten. Die wöchentliche Düngung der Keulenlilie ist aufzunehmen.

Lufttrockenheit: Bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit werden vor allem die Blattspitzen schnell braun. Wöchentlich kalkfreies Wasser auf die Blätter zu sprühen, sorgt für eine ausreichende Feuchtigkeit.

Wurzelfäule: Zu viel stauendes Wasser im Wurzelballen führt zu Fäulnis des Wurzelwerks. Dadurch kommt es zu Verfärbungen der Blätter mit anschließendem Blattverlust. Die verfaulten Wurzeln müssen schnellstmöglich entfernt werden und der Ballen sollte trocknen können. Insofern darf vorerst nicht weiter gegossen werden. Ist der Wurzelballen getrocknet, sollte das Gießen langsam wieder aufgenommen werden. Dabei ist die Gießmenge aber grundsätzlich zu reduzieren, um erneuter Wurzelfäule der restlichen Wurzeln vorzubeugen.

braune Blätter an Keulenlilie
Braune Blattspitzen sind ein Indiz für Lufttrockenheit [Foto: Viganism/ Shutterstock.com]

Ist die Keulenlilie winterhart?

Keulenlilien sind nicht winterhart, gerade auf Frost reagieren sie empfindlich. Deswegen sollten Keulenlilien zum Überwintern einen Platz im Haus beziehungsweise in der Wohnung finden. Dabei ist auf eine kühle Umgebungstemperatur von etwa 5 – 10 °C zu achten. Ein heller Standort ist empfehlenswert und auch im Wintergarten oder frostfreien Gewächshaus ist eine Überwinterung möglich. Ein kühler Platz verhindert meist den Befall mit Schädlingen.

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An einem hellen, kühlen Standort können Keulenlilien gut überwintern [Foto: Madhourse/ Shutterstock.com]

Keulenlilie vermehren

Zum Vermehren der Keulenlilien sind Stecklinge zu empfehlen. Diese sollten im Sommerhalbjahr geschnitten werden, um die größtmögliche Chance auf erfolgreiche Bewurzelung zu gewährleisten.

Es sind Kopfstecklinge möglich, also Abschnitt der Triebspitzen. Der Steckling darf ein Blatt besitzen, weitere Blätter sollten entfernt werden. Stecken Sie ihn in eine Mischung aus Sand und Erde im Verhältnis 1:1. Das Substrat sollte locker sein und einen an Stecklinge angepassten reduzierten Nährstoffgehalt besitzen. Das ist zum Beispiel bei unserer Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde gegeben. Zudem besteht sie aus 100 % natürlichen Rohstoffen und ist torffrei. Wird die Erde feucht gehalten, bewurzeln die Stecklinge bei 18 – 21 ° innerhalb von etwa acht bis zwölf Wochen. Es ist auch möglich, die Keulenlilien-Kopfstecklinge im Wasserglas zu bewurzeln. Die bewurzelte Keulenlilie kann in den gewünschten Topf gesetzt und an einen geeigneten Standort gestellt werden.

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Stamm-Stecklinge besitzen oft kein Blatt. Sie werden weiter unten an der Keulenlilie geschnitten und sollten mindestens über zwei Blattknoten verfügen. Durch zwei längs verlaufende Schnitte, die direkt auf das Sand-Erde-Gemisch gelegt werden, wird die Wurzelbildung angeregt. Der so auf dem Anzuchtsubstrat liegende Triebsteckling wird feucht gehalten und entwickelt so ebenfalls innerhalb von zwei bis drei Monaten Wurzeln und Blätter.

Ist die Keulenlilie giftig?

Die Keulenlilie ist für den Menschen und Katzen nicht giftig, allerdings sind die enthaltenen Saponine schwach giftig für Hunde. Eine zusätzliche Gefahr für Kinder und Tiere sind die scharfkantigen Blätter, die leicht zu Verletzungen im Mundraum führen können. Bei der Wahl des Standorts ist also eine gewisse Vorsicht geboten.

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Hunde sollten von Keulenlilien ferngehalten werden – sie sind schwach giftig für sie [Foto: Chris Mann/ Shutterstock.com]

Neben der Keulenlilie gibt es noch weitere exotische Zimmerpflanzen, die in Ihrem Zuhause eine besondere Atmosphäre schaffen.

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