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Lilien überwintern: Tipps & Tricks vom Experten

Virginia
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Ich habe Pflanzenbiotechnologie studiert und habe mich im Studium häufig mit den schwerwiegenden Folgen konfrontiert gesehen, die Unwissenheit und Fehlinformationen für die Natur haben können. Deshalb liegt es mir besonders am Herzen, Mensch und Natur wieder näher zusammenzubringen.

Lieblingsobst: Himbeeren, Erdbeeren und Ananas
Lieblingsgemüse: Zucchini, Brokkoli und Gurken

Lilien können über mehrere Jahre mit ihrer Blüte Freude machen. Dabei ist es wichtig zu wissen, wie man die Lilie richtig überwintert.

Oster-Lilie im Winter
Osterlilien sind besonders winterhart [Foto: Muskoka Stock Photos/ Shutterstock.com]

Lilien (Lilium) verwandeln mit ihren imposanten Blüten jeden Garten und Balkon in einen Sommernachtstraum. Doch was passiert mit den exotischen Zwiebelgewächsen, wenn der Sommer endet und der erste Frost Einzug hält? Die meisten Arten sind bei uns nicht winterhart. Doch da die verschiedenen Lilienarten über die ganze Nordhalbkugel verteilt sind, gibt es auch ein paar Arten, die bei uns winterhart sind. Ein einfacher Winterschutz ist dennoch nötig. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Lilien, ob winterhart oder nicht, als Topfkultur oder im Beet, erfolgreich durch den Winter bringen.

Winterharte Lilienarten und -sorten auswählen

Bei 150 verschiedenen Arten und gut 2000 Art-Hybriden und Sorten, findet sich zum Glück auch die ein oder andere Lilie, die kein Problem mit dem deutschen Winter hat. Zwar kann es bei andauerndem Schneefall, Regen sowie starkem Frost zu Ausfällen kommen, doch generell gelten folgende Arten als winterhart:

Asiatische Hybride: Die meist sternförmigen Blüten öffnen sich im Juni oder Juli; Wuchshöhe bis 1 m; Standort: Halbschattig mit frischem, humus- und nährstoffreichem sowie durchlässigem Boden; als besonders winterhart gelten hier die Sorten: ‚Monte Negro‘, ‚Nettys Pride‘, ‚Grand Cru‘, ‚Mapira‘, ‚Yellow County‘, ‚Kushi Maya‘.

Baumlilie: Duftende Blüten zwischen Juni und August; können bis zu 2,5 m hoch werden; Standort: Sonnig und windgeschützt mit durchlässigem, nährstoffreichem und humosem Boden.

Feuerlilie (Lilium bulbiferum): Meist orange Blüte mit braunen Flecken; Doldenblüten mit bis zu 20 Blüten und 1 m Höhe; Standort: Sonnig und leicht kalkhaltiger Boden.

Japanische Berglilie (Lilium auratum): Mehrere duftende, große Blüten an einem Stiel; mit leichtem Winterschutz winterfest; Standort: Kühl und feucht mit kalkfreiem Boden; winterharte Sorten: ‚Cupido‘, ‚Sphinx‘, ‚Nobility‘.

Kanada-Lilie (Lilium canadense): Im Juni und Juli blühen die doldenförmigen Blütenstände, die bis zu 20 Blüten beinhalten; Wuchshöhe über 1 m; Standort mit kalkfreiem Boden.

Orangene Feuerlilie San Giovanni
Feuerlilien können im Winter im Beet bleiben [Foto: Holger Kirk/ Shutterstock.com]

Madonnenlilie (Lilium candidum): Bis zu acht wunderschöne weiße Blüten; Wuchshöhe bis zu 1 m; winterhart mit Winterschutz; Standort: Sonnig mit frischer und lockerer, kalkhaltiger Erde.

Orientalische Lilie (Lilium oriental): Mehrere stark duftende Blüten; Blüte: Juli – August; Blütenfarben: Weiß und Gelb oder Rosa; Blütenblätter meist gekräuselt oder gewellt; besonders schöne Schnittblumen; Standort: Halbschatten mit kalkhaltigem Boden; winterharte Sorten: ‚Muscadet‘, ‚Josephine‘.

Panther-Lilie (Lilium pardalinum): Die nach hinten gerollten, türkenbundförmigen Blüten zeigen sich im August; die Blüten leuchten in Gelb-Orange mit roten Spitzen und braunen Punkten; Wuchshöhe von bis über 2m; Standort mit kalkfreiem Boden.

Tigerlilie (Lilium lancifolium): Mehrere hängende Blüten mit nach hinten gebogenen Blütenblättern und Sprenklungen.

Trompetenlilie (Lilium aurelianum): Mehrere trompentenförmige, hängende Blüten; starker süßlicher Duft; Höhen von bis zu 1,5m; Blütezeit: Juli – August; Standort: Lichter Schatten; winterharte Sorten: ‚Pink Perfection‘, ‚Royal Gold‘, ‚White Elegance‘.

Türkenbundlilie (Lilium martagon, Lilium cernuum): Bis zu sieben zart duftende Blüten, die wie ein Turban geformt sind; Standort: Halbschatten mit kalkhaltigem Boden; winterharte Sorten: ‚Manitoba Morning‘, ‚Orange Marmelade‘, ‚Guinea Gold‘.

Als Winterschutz dient den im Boden verbleibenden Zwiebeln eine Schicht aus Stroh, Reisig oder Zweigen. Diese wird über den Pflanzen verteilt, nachdem die verwelkten Pflanzenteile nach dem ersten Frost etwa handbreit über dem Boden abgeschnitten wurden. Häufen Sie an der Stängelbasis zusätzlich etwas Erde an.

Beet unter Schnee und Stroh im Winter
Mit Stroh bedeckt sollten Schnee und Frost den Zwiebeln nichts anhaben [Foto: Vera Borovskai/ Shutterstock.com]

Lilien überwintern: Nicht winterharte Arten überwintern

Schmücken Sie Ihren Garten im Sommer mit den Blüten exotischer Lilienarten aus wärmeren Gefilden, sollten diese nach dem ersten Frost ausgegraben und drinnen überwintert werden. Gehen Sie dabei folgendermaßen vor:

  • Abschneiden der verwelkten Pflanzenteile auf Handbreite über dem Boden
  • Zwiebel vorsichtig ausgraben, ohne die Wurzeln zu beschädigen
  • Anhaftende Erde mit fließendem Wasser abspülen
  • Zwiebel auf Krankheiten wie Fäulnis überprüfen; kranke Zwiebeln entfernen
  • Zwiebeln ein paar Tage an einem dunklen, kühlen (15 – 20 °C) und luftigen Ort trocknen lassen (Garage, Schuppen)

Lagern Sie die Zwiebeln bis zur Auspflanzung im Frühjahr in einem Karton mit Luftlöchern. Achten Sie darauf, dass die Zwiebeln sich nicht berühren, damit sich Pilzinfektionen nicht ausbreiten können. Fangen die Zwiebeln mit der Zeit an zu schrumpeln, können Sie sie leicht mit einem Wasserzerstäuber besprühen. Im Frühjahr, wenn keine Frostgefahr mehr herrscht, werden die Zwiebeln wieder eingepflanzt. Welche Pflege Lilien während des Wachstums und vor allem der Blütephase brauchen, können Sie hier in Erfahrung bringen.

Lielienzwiebeln ausgegraben in Erde
Nicht winterharte Zwiebeln werden im Herbst ausgraben [Foto: V J Matthew/ Shutterstock.com]

Lilien im Topf überwintern

Bei einer Topfkultur besteht im Winter immer die erhöhte Gefahr, dass die Erde mit der Zwiebel komplett durchfriert. Das wäre für die Lilie fatal und gilt zu verhindern. Daher überwintern Sie Ihre Lilien im Topf am besten in einem frostfreien, dunklen Keller oder einer Garage. Alternativ bieten sich auch eine Gartenlaube oder ein Gewächshaus an. Die Töpfe wandern nach dem ersten Forst in ihr Winterquartier. Davor werden – wie bei den Lilien im Beet – die verwelkten Pflanzenteile etwa handbreit über der Erde abgeschnitten. Topflilien müssen auch im Winter gegossen werden, denn die Zwiebel darf nie völlig austrocknen. Im Februar können Sie die Pflanzen, wenn an einem dunklen Ort überwintert, an einen schönen Fensterplatz umziehen lassen. Hier wird der Neuaustrieb eingeleitet. Lilien, die ihr Plätzchen nicht in den heimischen Wänden verbringen, können in den Garten gestellt werden, sobald keine Frostgefahr mehr herrscht.

Nach dem Überwintern im Topf treiben die Zwiebeln neu aus [Foto: Richard Griffin/ Shutterstock.com]

Hinweis: Nach dem Überwintern können Sie die Gelegenheit beim Schopfe packen und Ihre Lilie gleich umtopfen. So können Sie die Zwiebel zur Vermehrung teilen und sorgen durch das frische Substrat für eine noch beeindruckendere Blütezeit. Mit der Plantura Bio-Blumenerde ist Ihre Lilie ideal versorgt. Sie liefert alle benötigten Nährstoffe für eine tolle Blüte und ist noch dazu torffrei und nachhaltig produziert.

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Neben dem Überwintern gibt es noch weitere wichtige Pflege-Maßnahmen für Lilien. In unserem Spezialartikel erfahren Sie alles zur richtigen Lilien-Pflege.