Malve: Blütezeit, Aussaat & Standort

Regina
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Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Die Malve zählt zu den Dauerblühern im Garten und lässt sich an einem passenden Standort leicht ansiedeln. Wir geben Tipps, wie Malven auch in Ihrem Garten wachsen und gedeihen.

Malven
Malven sind genügsame Gewächse mit langer Blütezeit

Malven (Malva) begeistern mit ihrer langanhaltenden Blüte, der großen Artenvielfalt und ihren vielen Einsatzmöglichkeiten im Garten und in der Küche. In diesem Artikel erfahren Sie alles darüber, wie man Malven pflanzen, pflegen und verwenden kann.

Malve: Herkunft und Eigenschaften

Die Malve, auch bekannt als Käsepappel, Pappelblume oder Sigmarskraut, gehört zur Familie der Malvengewächse (Malvaceae) und ist eng mit Hibiskus (Hibiscus), Okra (Abelmoschus esculentus) und dem Arznei-Eibisch (Althaea officinalis) verwandt. In der Gattung Malva finden sich aktuell rund 150 Arten, die weltweit in den gemäßigten und subtropischen Klimazonen verbreitet sind. Allen gemeinsam sind die essbaren Wurzeln, Blätter, Blüten und Samen sowie der hohe Gehalt an Schleimstoffen, welche bei Reizhusten Linderung schaffen.

Malven können zwischen 10 und 200 cm hoch werden, sie wachsen meist aufrecht und bilden einfache oder verzweigte, grüne bis rötliche Stängel aus. Zweijährige Arten bilden im ersten Jahr eine Blattrosette und blühen im darauffolgenden Sommer. Die kahlen bis weich behaarten, wechselständigen Blätter der Malve sind ovalrund bis rund, gestielt und gelappt. Die ebenfalls mit Stielen versehenen Malven-Blüten stehen in den Blattachseln einzeln oder zu bis zu 4 Stück zusammen. Sie bestehen aus 5 außen gebuchteten Blütenblättern, die weiß, rosa oder violett gefärbt und aus dem Zentrum heraus dunkel geflammt sein können. Nach der Bestäubung bilden sich scheibenförmige, flache Samenkapseln, die bei Reife in mehrere Teile zerfallen und die Malvensamen freigeben.

Blüten der Malve
Die Blüten der Malve bestehen aus 5 einzelnen Blütenblätter

Sind Malven mehrjährig?

In der Gattung der Malven gibt es sowohl einjährige als auch mehrjährige Vertreter. Viele Malvenarten sind eher kurzlebig, versamen sich dafür reichlich und sorgen für Nachwuchs im Beet. Die Lebensdauer kann bei manchen Arten wie der Moschus-Malve (Malva moschata) durch einen Rückschnitt direkt nach der Blüte verlängert werden. In unserem Spezialartikel zu den verschiedenen Malvenarten und -sorten lesen Sie alles über die gängigsten Malven im Garten und ihre engen Verwandten.

Wann hat die Malve Blütezeit?

Die Blütezeit der Malve erstreckt sich von Mai bis Oktober, sie ist damit eine wichtige Bienenpflanze im sonst eher nahrungsarmen Spätsommer. Malven sind bienenfreundlich und oft in Blühmischungen vertreten. Besonders für Hummeln stellen die gut zugänglichen Malvenblüten eine wichtige Nahrungsquelle dar, denn sie bieten reichlich Nektar und etwas Pollen.

Biene auf der Malve-Blüte
Bienen und Hummeln finden reichlich Nektar in den Blüten der Malve [Foto: HWall/ Shutterstock.com]

Malven pflanzen

Malven werden meist gesät, doch das Einsetzen von Malven-Jungpflanzen ist ebenfalls möglich. Im Beet harmonieren Malven wunderbar mit Lippenblütlern (Lamiaceae) wie Herzgespann (Leonurus cardiaca), Gelenkblume (Physostegia virginiana) oder Ysop (Hyssopus officinalis). Aber auch Skabiosen (Scabiosa), Königskerze (Verbascum) oder Mutterkraut (Tanacetum parthenium) lassen sich mit Malven zu einer farbenfrohen, naturnahen Blühwiese kombinieren.

Wann pflanzt man Malven?

Die ideale Pflanzzeit für Malven unterscheidet sich ganz nach Art, Wuchsform und Lebensdauer. Einjährige Malven werden im Frühjahr meist direkt ins Beet gesät oder ab Mai als Jungpflanzen gepflanzt. Der Pflanzabstand beträgt hier nur zwischen 20 und 30 cm, da die kurzlebigen Malven nicht sonderlich breit werden. Staudige, mehrjährige Malven hingegen können im Herbst oder Frühjahr gesetzt oder im Frühjahr gesät werden. Der Pflanzabstand von Staudenmalven beträgt etwa 50 bis 70 cm. Malven lassen sich gut in kleinen Gruppen von drei Pflanzen ins Beet pflanzen, um einen farblichen Akzent zu setzen.

Malve im Topf
Malven können auch auf dem Balkon oder der Terrasse kultiviert werden [Foto: guentermanaus/ Shutterstock.com]

Wo ist der beste Standort für die Malve?

Malven lieben warme, sonnige bis halbschattige Lagen. Der ideale Standort für Malven liegt vollsonnig auf durchlässigen, nährstoffreichen, nicht zu schweren Böden. Sie gedeihen zwar an den meisten anderen Stellen ebenfalls, können dann aber im Wuchs oder in der Blühfreudigkeit vermindert sein. Malven vertragen keine Staunässe – verdichtete und nasse Standorte eignen sich daher nicht. Bei einer Pflanzung im Topf sollten ein guter Wasserablauf und eine Drainageschicht am Boden des Kübels vorhanden sein. Im Pflanztopf oder Balkonkasten können Sie nämlich ebenfalls Malven anpflanzen – hierfür eignet sich eine nährstoffreiche, gut wasserspeichernde Blumenerde wie unsere Plantura Bio-Blumenerde bestens. Das torffreie Substrat ist zusätzlich mit gebrochenem Blähton angereichert, was die Struktur nochmals lockerer und luftdurchlässig macht. Der gewählte Pflanzkübel für Malven sollte mindestens 10 l Erdvolumen fassen.

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Aussaat von Malven

Von März bis Mai können die Samen der Malve direkt im Freiland ausgesät werden. Eine Vorkultur im Haus ist nicht notwendig, aber möglich. Viele Malven mögen das Umsetzen jedoch nicht sonderlich gern und zeigen dies mit Wuchsminderung und verringerter Blühfreudigkeit im Vergleich zu ihren direkt gesäten Artgenossen.

Die Aussaat von Malven erfolgt auf einem Beet frei von Wildkräutern und großen Steinen, bestenfalls in ein feinkrümeliges Saatbett. Auch im Balkonkasten ist es möglich, Malven zu säen. Die Saattiefe beträgt zwischen 0,5 und 1 cm. Will man größere Flächen wie Bienenweiden anlegen, können die Samen breitwürfig ausgebracht und anschließend leicht eingeharkt und angewalzt werden. Die Erde sollte nun immer gut feucht gehalten werden und niemals ganz austrocknen. Die Keimung erfolgt bei mindestens 15 °C Bodentemperatur bereits nach 7 bis 14 Tagen.

Steckling der Malve
Bei guten Bedingungen keimen Malven bereits nach wenigen Tagen [Foto: Manfred Ruckszio/ Shutterstock.com]

Wichtige Pflegemaßnahmen

Malven sind recht anspruchslose Gewächse, die auch ohne viel Pflege mit langer Blütezeit und gesundem Wuchs glänzen. Sie eignen sich daher ideal für Anfänger. Folgende Punkte sollten jedoch beachtet werden:

Malven gießen und düngen

Die wichtigste Maßnahme in der Pflege von Malven ist das Gießen. Vor allem zur Keimung, nach der Pflanzung und in heißen Trockenperioden sollten die Pflanzen gewässert werden. Ist es längere Zeit zu trocken, kann es dazu kommen, dass die Malve gelbe Blätter entwickelt.

Mehrjährige Malven freuen sich im Frühjahr über eine Düngergabe, welche das Wachstum und die Blütenbildung fördert. Optimal eignet sich ein Langzeitdünger wie unser Plantura Bio-Blumendünger. Das staubarme Granulat wird rings um die Staude herum ausgebracht, oberflächlich eingearbeitet und anschließend gewässert. Über mehrere Wochen hinweg setzen Bodenorganismen die enthaltenen Nährstoffe frei und versorgen die Malven-Pflanze gleichmäßig mit Stickstoff und anderen essenziellen Mineralien.

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Malve schneiden

Lediglich mehrjährige Staudenmalven müssen geschnitten werden, denn hier stirbt das Laub oberirdisch ab. Erfolgt der Rückschnitt direkt nach der Blüte, fördert dies die Lebensdauer und die Winterhärte der Staude. Auch das Versamen im Beet wird so vermieden. Einjährige Malven sterben im Herbst von selbst ab und werden als Ganzes aus dem Beet entfernt oder verbleiben als Mulch, wobei sich die Samen gern wieder verbreiten.

Die häufigsten Krankheiten und Schädlinge

Nur wenige Krankheiten und Schädlinge kommen an den hübschen Dauerblühern vor. Typische Malven-Schädlinge, die aber selten große Schäden anrichten, sind Blattläuse (Aphidoidea) und Spinnmilben (Tetranychidae). Malven sind grundsätzlich robuste Pflanzen, doch eine bestimmte Krankheit kommt besonders häufig vor: der Malvenrost (Puccinia malvacearum). Hierbei bilden sich orangerote, dicke Pusteln auf der Blattfläche und den Stielen. Malvenrost tritt verstärkt an ungünstigen Standorten, bei langen Trockenperioden oder anhaltenden Regenphasen auf – also immer, wenn die Pflanzen unter Stress leiden. Alle befallenen Pflanzenteile sollten hier rasch abgeschnitten und im Hausmüll entsorgt werden.

Rost an der Malve
Malvenrost befällt vor allem Blätter und Stiele [Foto: matunka/ Shutterstock.com]

Malven vermehren

Malven lassen sich durch Stecklinge, Samen und Teilung vermehren. Einjährige Malven können nur über Malven-Samen vermehrt werden, bei den mehrjährigen Staudenmalven funktionieren auch andere Methoden. Um Malven-Samen zu gewinnen, müssen die Samenstände so lange wie möglich an der Pflanze ausreifen. Sie können geerntet werden, wenn sie sich braun verfärbt haben. Das ist meistens zwischen August und Oktober der Fall. Dann können die Samenstände abgeschnitten und zum Nachtrocknen bei Raumtemperatur ausgelegt werden. Sind sie ausreichend trocken, zerfallen sie oft bereits in die einzelnen Samen und können nun trocken, kühl und dunkel aufbewahrt werden. Malven-Saatgut ist viele Jahre lang keimfähig.

Malve vermehren
Die Samen der Malve können im Spätsommer oder Herbst geerntet werden [Foto: KarinR/ Shutterstock.com]

Staudenmalven können bei ausreichender Größe durch Teilung mit einem scharfen Spaten vermehrt und verjüngt werden. Das abgestochene Teilstück mit Wurzeln wird einfach an einem passenden Standort eingesetzt. Theoretisch lassen sich von der Malve auch Stecklinge ziehen, was aber aufwändiger und weniger erfolgversprechend als andere Vermehrungsmethoden ist. Wie Sie Pflanzen über Stecklinge vermehren können, lesen Sie in unserem Spezialartikel.

Ist die Malve winterhart?

Ob eine Malve winterhart ist, kommt ganz auf ihre Art an. Jedoch sind alle bei uns gängigen, mehrjährigen Malvenarten ausreichend frosttolerant bis unter – 25 °C. Bei Staudenmalven stirbt das Laub im Spätherbst ab und dient als zusätzlicher Frostschutz. Auch zweijährige, als Blattrosette überwinternde Malven überdauern unsere Minustemperaturen problemlos und benötigen in der Regel keinerlei Schutz. Malven im Topf sollten in rauen Lagen jedoch etwas geschützt werden, denn hier besteht das Risiko, dass der Kübel mitsamt Substrat durchfriert und dabei die Wurzeln geschädigt werden. Um Malven zu überwintern, sollte das Pflanzgefäß geschützt etwa an einer Hauswand aufgestellt und mit Jute oder Vlies isoliert werden. Bei längerer Trockenheit kann an milden, frostfreien Tagen etwas gewässert werden, ansonsten benötigt die Malve im Kübel während des Winters keinerlei Pflege.

Malve bei Frost
Die gängigen Arten der Malve sind in unseren Breiten ausreichend winterhart [Foto: gianpihada/ Shutterstock.com]

Sind Malven giftig?

Malven sind in allen Teilen essbar und weder für Mensch noch Tier giftig. Zahlreiche Arten werden in der Küche oder der Pflanzenheilkunde zur Linderung von Krankheiten genutzt.

Malve: Verwendung in der Küche und als Heilpflanze

Alle Teile der Malve sind essbar und können in der Küche verwendet werden. Früher kochte man aus den unreifen, grünen Samenkapseln einen nahrhaften Brei für Kinder. Die reifen Samen können in der Pfanne geröstet und gesalzen als Snack zubereitet werden. Die Blätter sind ein gesundes Wildgemüse und verfeinern Salate und andere Gerichte, denn sie können wie Spinat verwendet werden. Bestens geeignet ist hier die einjährige Gemüsemalve (Malva verticillata), die äußerst viele Blätter produziert und in der ostasiatischen Küche eingesetzt wird. Die färbenden Malvenblüten werden gern getrocknet und in Tees verwendet, denn sie geben ihre blau-violetten Farbstoffe an das Wasser ab.

Malventee
Die dunklen Blütenblätter färben Malventee blau bis violett

In der Pflanzenheilkunde nutzt man vor allem die Schleimstoffe der Malven, meist in Form von Tee oder Kaltwasserauszügen aus Blüten und Malvenblättern. Sie dienen der Linderung von Reizhusten, Halsschmerzen und Rachenentzündungen, aber auch Schleimhautreizungen aller Art. Die heilende Wirkung von Malven-Tee wird daher bei grippalen Infekten und Erkältungskrankheiten, aber ebenso bei Magenreizungen genutzt.

Ein weiteres Malvengewächs ist die Stockrose (Alcea), die es in den verschiedensten Blütenfarben gibt. Wir stellen die hochwachsenden Bienenstauden im Steckbrief vor und geben Tipps zur Pflanzung und Pflege.

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