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Stecklinge & vegetative Vermehrung: Häufige Probleme

David
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Ich habe einen Master-Abschluss in Gartenbauwissenschaften und bin zudem gelernter Zierpflanzengärtner. Das Thema Anbau lässt mich seit meiner Kindheit einfach nicht los: Egal, ob auf der kleinen Stadtfensterbank oder im großzügigen Garten - Gärtnern muss ich auch in meiner Freizeit immer und überall.

Lieblingsobst: Himbeeren
Lieblingsgemüse: Brokkoli

Über die vegetative Vermehrung kann man einfach Klone einer Pflanze schaffen. Doch können auch hier Probleme auftreten.

Substrat für vegetative Vermehrung
Das richtige Substrat ist für Stecklinge wichtig [Foto: Miriam Doerr Martin Frommherz/ Shutterstock.com]

Ist es nicht möglich, eine Pflanzenart über Samen zu vermehren oder will man unbedingt die Eigenschaften einer Pflanze erhalten, kann man auf Formen der vegetativen Vermehrung zurückgreifen. Da diese ohne Samen erfolgt, wird sie auch als asexuelle oder ungeschlechtliche Vermehrung bezeichnet. Die bekannteste ist wohl die Stecklingsvermehrung. Doch in der Natur haben sich bereits Systeme entwickelt, durch die sich Pflanzen selbst klonen können. Ausläufer mit Kindeln – kleine, eigenständige Pflanzen – bei Erdbeeren zählen beispielsweise dazu. Zwiebeln und Kartoffeln bilden Tochterzwiebeln beziehungsweise -knollen aus. Werden diese gepflanzt, entwickeln sich aus diesen pflanzlichen Speicherorganen eigenständige Pflanzen. In anderen Verfahren wird gezielt vom Menschen eingegriffen, um Klone einer Pflanze zu erstellen. Das sogenannte Abmoosen an verholzteren Trieben zählt dazu. Und auch die Veredelung, wie sie bei Obstgehölzen oder Tomaten und Gurken vorgenommen wird, ist eine solche vegetative Vermehrungsform. In der Regel treten bei diesen Vermehrungen keine größeren Probleme auf.

vegetative Vermehrung von Kartoffeln
Kartoffeln bilden Tochterknollen aus [Foto: Dmitri Malyshev/ Shutterstock.com]

Stecklinge vermehren

Anders ist das bei der Vermehrung über Stecklinge. Das ist die wohl am weitesten verbreitete asexuelle Vermehrung und auch einfach zu Hause durchzuführen. Die möglichst unverholzte Spitze eines Triebes oder ein anderer krautiger Abschnitt des Triebes wird geschnitten und zur Bewurzelung in spezielles Stecklingssubstrat wie unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde gesteckt. Es gibt bei dieser Erzeugung pflanzlicher Klone jedoch einige Dinge zu beachten. Andernfalls kann es zu Problemen kommen, die die Bewurzelung der Stecklinge erschweren.

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Stecklinge vermehren: Probleme

  • Mangelnde Hygiene

Werden von mehreren Pflanzen Stecklinge entnommen und das Messer zwischenzeitlich nicht desinfiziert, so können leicht Pflanzenkrankheiten von einer Mutterpflanze auf die andere oder aber auf die Stecklinge übertragen werden.

Kohlepuder für Stecklinge
Kohlepuder kann zur Desinfektion auf Schnittstellen aufgetragen werden [Foto: mirzamlk/ Shutterstock.com]
  • Lange Lagerung

Werden die Stecklinge lange gelagert, kann der Bewurzelungserfolg darunter leiden. Mit zunehmender Lagerungsdauer werden die Energiereserven der Stecklinge, welche für die Bewurzelung benötigt werden, abgebaut. Deshalb sollten die Stecklinge möglichst zügig nach dem Schneiden gesteckt werden. Falls gelagert wird, dann bei geringeren Temperaturen im Kühlschrank.

  • Zu geringe Luftfeuchtigkeit

Stecklinge besitzen noch keine Wurzeln und können folglich auch kein Wasser aufnehmen. Deshalb muss die Wasserverdunstung möglichst geringgehalten werden. Dazu kann man die Stecklinge in ein Minigewächshaus für die Fensterbank platzieren.

  • Pilzbefall

Die Stecklingsvermehrung ist bekannt für Probleme mit Pilzbefall an den Stecklingen. Die Schnittstelle ist eine günstige Eintrittspforte für die Schaderreger. Manchmal werden die Blätter des Stecklings eingekürzt, um die Transpiration und somit den Wasserbedarf zu senken. Auch das begünstigt den Befall mit Pilzen. Wird die Luftfeuchtigkeit zu lange hochgehalten, so werden die Blätter auch alsbald zu gammeln beginnen.

  • Schlechte Wurzelbildung

Am Steckling wollen sich einfach keine Wurzeln bilden – woran kann das liegen? Bereits der falsche Zeitpunkt kann hierfür verantwortlich sein. Es muss ausreichend Licht und Wärme herrschen. Deshalb werden Vermehrungen im Herbst oder Winter eher nicht zum Erfolg führen. Die optimale Jahreszeit für Stecklingsvermehrungen liegt im späten Frühjahr oder zeitigen Sommer. Mit einer höheren Temperatur im Wurzelraum kann man die Wurzelbildung beschleunigen. Dazu bietet sich eine spezielle Heizmatte aus dem Fachhandel an. Die Schalen oder Trays mit den Stecklingen werden hierauf platziert und somit im Wurzelraum erwärmt.

Steckling mit Wurzeln
Für eine gute Bewurzelung der Stecklinge ist viel Licht und Wärme erforderlich [Foto: TY Lim/ Shutterstock.com]
  • Schlechtes Wachstum

Nach erfolgreicher Bewurzelung kann es vorkommen, dass die Stecklinge nicht mehr wachsen. Dann hilft es meist schon, die Jungpflanzen in frisches, nährstoffreicheres Substrat und in ein größeres Gefäß zu topfen. Substrate zur Stecklingsvermehrung sind nämlich absichtlich arm an Nährstoffen – das schafft günstigere Bedingungen für die Bewurzelung.

Weitere Tipps zur vegetativen Vermehrung finden Sie in unserem Artikel zu den optimalen Bedingungen für die Stecklingsvermehrung.