Sind Eiben giftig für Menschen & Tiere?

Max
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Pflanzen und deren Vielfalt in der Natur fand ich schon immer faszinierend. Daher habe ich nach meiner Ausbildung zum Schreiner das Studium der Gartenbauwissenschaften an der Hochschule in Weihenstephan begonnen. Zuhause kultiviere ich in Garten, Wald und Haus verschiedenstes; von kleinen Zimmerpflanzen bis hin zu großen Forstbäumen, wobei mein besonderes Interesse den Obstgehölzen gilt. Auch nach der Ernte verarbeite ich gerne die Früchte weiter zu Marmeladen, Wein oder diversen anderen Produkten.

Lieblingsobst: Apfel
Lieblingsgemüse: Paprika

Dass die Eibe giftig ist, ist vielleicht bekannt. Aber ob wirklich alle Teile der Pflanze giftig sind und was in ihrem Umgang zu beachten ist erfahren Sie in diesem Artikel.

Früchte und Nadeln der giftigen Eibe
Aufgrund ihrer Inhaltsstoffe ist bei der Eibe Vorsicht geboten [Foto: Iva Vagnerova/ Shutterstock.com]

Die Gewöhnliche Eibe (Taxus baccata) ist eine äußerst giftige Pflanze, die in vielen Hausgärten und Parks zu finden ist. So wurde das enthaltene Gift Taxin auch nach der Eibe benannt. Worauf man bezüglich der Giftigkeit des Baumes achten sollte, erfahren Sie hier im Artikel.

Sind Eiben giftig für Menschen?

Die Giftigkeit von Eibenbäumen ist schon seit mehreren tausend Jahren bekannt. So sind schon zahlreiche Todesfälle durch Eiben dokumentiert worden, da Taxin eine hochtoxische Wirkung auf den Menschen hat. Die letale Dosis liegt bei etwa 3 mg pro Kilogramm Körpergewicht. So kann bereits der Verzehr einer Handvoll Eibennadeln tödliche Folgen haben. Noch mehr Gift als in den Nadeln ist in den Samen der Eibe enthalten. Schon wenige Stücke können den Tod bedeuten. Gefährlich wird es besonders, wenn die Samen vor dem Verschlucken zerkaut oder aufgebissen werden, da dabei eine höhere Dosis des Giftes freigesetzt wird. Die Symptome bei einer Vergiftung durch Eiben sind vielfältig. Bei geringeren Dosen treten zunächst Anzeichen wie Kopfschmerzen, Magenkrämpfe, Übelkeit und Erbrechen auf. Bei zu hoher Aufnahme des Giftes erleidet man schließlich einen Herzstillstand.
Das Gift der Eibe hindert außerdem die Körperzellen an ihrer Vermehrung. Durch diesen Effekt könnte das Eibengift aber auch für gute Zwecke genutzt werden, da es in der Krebstherapie die Ausbreitung von Tumorzellen unterbinden können soll.

Da die roten Früchte vor allem für Kinder verlockend aussehen können, sollte man sehr aufmerksam sein. Wurden Teile der Eibe gegessen oder verschluckt, muss sofort ein Arzt aufgesucht werden. Keine Sorgen muss man sich beim Schnitt oder beim bloßen Berühren der Eibe machen, da das Gift hauptsächlich bei oraler Aufnahme und beim Zerkauen der Pflanzenteile im Körper freigesetzt wird.

Der Arillus der Eibe, also der rote Samenmantel, ist als einziger Teil der Eibenpflanze nicht giftig. So wird in manchen Teilen Europas sogar Marmelade aus den süßen Eibenbeeren hergestellt.

Essbare Beeren
Die roten Arillen der Eibe sind theoretisch essbar, doch sie umgeben den hochgiftigen Samen [Foto: Martin Fowler/ Shutterstock.com]

Sind Eiben giftig für Hunde, Katzen und Co?

Auch für die meisten Tiere sind Eiben giftig bis tödlich. Jedoch muss man hier differenzieren. Obwohl die Eibe ebenfalls giftig für Hunde und Katzen ist, besteht bei ihnen keine allzu große Gefahr einer Vergiftung. Eiben kommen für fleischfressende Tiere nämlich als Nahrungsquelle kaum in Frage. Gefährlicher wird es bei Lebewesen, die sich von Natur aus von Pflanzen ernähren. So können einige hundert Gramm Pflanzenmaterial bereits tödlich für Pferde oder Nutztiere wie Schafe oder Kühe sein. Aus diesem Grund wurden Eiben in der Vergangenheit systematisch dezimiert. Bei Pferden liegt die letale Dosis bei etwa 2 g Eibennadeln pro kg Körpergewicht. Somit wäre bei einem Pferd mit 450 kg eine Verzehrmenge von 900 g tödlich. Eine Ausnahme stellen Wildtiere wie Hasen oder Rehe dar: Diese können eine deutlich höhere Menge Eibennadeln verzehren, ohne dabei eine Vergiftung zu erleiden.

Gibt es ungiftige Eiben?

Alle bekannten Eiben zählen zur Gattung Taxus. Verschiedene Arten sind etwas mehr oder weniger giftig – allerdings gibt es keine ungiftigen Eiben, weshalb man beim Umgang mit diesen Pflanzen gut aufpassen sollte.

Giftiger Eibenbaum
Trotz ihrer Giftigkeit stellen Eiben wunderschöne Gehölze dar [Foto: JoannaTkaczuk/ Shutterstock.com]

Ist man sich der Giftigkeit des Baumes bewusst und vermeidet man, Teile der Pflanze zu verzehren, kann man durch das attraktive und robuste Gehölz durchaus den eigenen Garten aufwerten. Wir zeigen Ihnen alles, was Sie zur Pflanzung der Eibe wissen müssen.

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