Artischocke: Herkunft, Blüte & Inhaltsstoffe

Elisabetta
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Durch mein Studium der Agrarwissenschaften in Hohenheim konnte ich meine Begeisterung für Pflanzen vertiefen und viel faszinierendes Wissen über die Pflanzenwelt gewinnen. Meine Freizeit verbringe ich gerne in der Natur, denn dort fühle ich mich am wohlsten und komme zur Ruhe. Aus diesem Grund gedeihen auf meinem Balkon neben einer Weinrebe auch viele Sommerblumen und verschiedene Kräuter, an denen ich meine Pflanzenliebe ausleben kann.

Lieblingsobst: Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Spinat, Tomaten

Die mehrjährige Artischocke ist als Feinschmeckergemüse bekannt und wird gerne als Heil- und Zierpflanze angebaut. Ihre Blüten sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch ein wahrer Insektenmagnet.

Blüte der Artischocke
Artischocken besitzen große, zierende Blüten

Die Artischocke (Cynara cardunculus subsp. scolymus, Syn. Cynara scolymus)) mit ihren strahlenden Blüten und köstlichen Knospen hat ihren Ursprung im Vorderen Orient. Archäologische Ausgrabungen haben gezeigt, dass bereits die alten Ägypter diese gesunde Gemüsepflanze kultivierten und sich vermutlich an den prachtvollen Blütenständen erfreuten. So wurden bis heute in der Region zahlreiche Wandmalereien des distelartigen Korbblütlers (Asteraceae) entdeckt. Auch im eigenen Garten lassen sich Artischocken pflanzen.

Artischocke: Herkunft und Eigenschaften

Beheimatet ist sie eigentlich im gesamten mediterranen Raum. Es gibt Belege, dass die Artischocke auch in Persien – dem heutigen Iran – in Nordafrika bis ins heutige Äthiopien und selbst auf den Kanaren und in einigen Regionen Südamerikas schon seit Jahrhunderten angebaut und zu Ernährungszwecken genutzt wird. Aufzeichnungen beweisen ebenfalls, dass die Artischocke schon bei den Römern eine geschätzte Nutzpflanze war. Bereits im 2. Jahrhundert war die Artischocke nämlich eine gern gehandelte Kulturpflanze auf römischen Märkten. Der Pflanzenkundler Phillip Strozzi war der erste Europäer, der im Raum Neapel mit der Kultivierung der Artischocken begann und somit den Weg für einen großflächigen Anbau ebnete. Für lange Zeit galt es vor allem beim französischen Adel als ein Zeichen des Wohlstandes, leuchtende Artischockenblüten im eigenen Garten zu haben. Im Laufe des 15. Jahrhunderts eroberte das wohlduftende Gemüse mit seinen gesunden Inhaltsstoffen Italien und Frankreich und von dort aus verbreitete sich die Artischocke zügig in ganz Europa. Heutzutage liegen die Hauptanbauregionen in Italien und Frankreich, aber auch in Ägypten, Spanien und den USA wird eine kommerzielle Kultur betrieben. Noch heute gilt die Artischocke als eine echte Delikatesse. Neben frischen Artischocken gibt es weiterverarbeitete Produkte wie Elixiere, Teemischungen, Kapseln und vieles mehr.

Artischocke im Garten
Die Artischocke wächst sehr ausladend [Foto: Peter Turner Photography/ Shutterstock.com]

Artischocken sind mehrjährig, aber eher kurzlebig, weshalb die Pflanzen oft schon nach der ersten Blüte absterben. In der ersten Vegetationsperiode entsteht im Herbst eine grundständige, wintergrüne Blattrosette. Im Folgejahr bilden sich schließlich von Juli bis August – je nach Artischockensorte – etwa 0,5 bis 2 m hohe Stängel mit körbchenförmigen Blütenständen. Die Blütenstände der Artischocke sind der Teil der später verzehrt wird. Wenn es sich um sehr junge Artischockenknospen handelt, sind die inneren und äußeren Blätter noch zart. Auch das „Artischockenheu” im Inneren der Artischocke ist noch essbar. Die sogenannten Artischockenherzen sind der verdickte Teil des Kelchblattes und gelten als äußerst gesund. Werden die Blütenstände an der Pflanze gelassen, entwickeln sich violette Röhrenblüten, die zahlreiche Insekten anfliegen. Artischocken haben fiederschnittige und dornige Blätter, welche bis zu 80 cm lang und 40 cm breit werden. Ihre Unterseiten sind mit einer filzigen Behaarung überzogen. Da die Winterhärte der Artischocke nur bis etwa – 17 °C reicht, ist es ratsam, einen Winterschutz anzubringen, damit die Pflanze ohne Schäden überwintert werden kann.

Gereifte Artischocke
Ist die Artischocke länger gereift, wird das Artischockenheu faserig und ungenießbar [Foto: pilipphoto/ Shutterstock.com]

Wirkung und Inhaltsstoffe von Artischocken

Im Jahr 2003 erhielt die Artischocke die Auszeichnung „Arzneipflanze des Jahres“. Der Korbblütler kann die Gallenproduktion anregen und sich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken. Die in Artischocken enthaltenen Bitterstoffe wie das Cynarin, haben eine positive Wirkung auf die Verdauung und Fettverbrennung und lindern Blähungen. Artischocken haben eine stoffwechselanregende Wirkung und werden daher gerne zum Abnehmen verzehrt. Sie enthält unter anderem Beta-Karotin, was ein Vorläufer des Vitamin A ist. Auch B-Vitamine und Kalzium sowie Eisen sind in der Artischocke enthalten.

Artischocken-Tee
Artischocken-Tee hat eine gesundheitsfördernde Wirkung [Foto: Light Stock/ Shutterstock.com]

Menschen, die auf Korbblütler wie Artischocken allergisch reagieren, sollten jedoch beim Verzehr aufpassen und vor allem keine Artischocken-Extrakte zu sich nehmen. Bei einer Unverträglichkeit können juckende Hautausschläge, Entzündungen in der Mundhöhle oder im Magendarmtrakt entstehen.

Möchten Sie dieses gesunde Feinschmeckergemüse auch bei sich im Garten anbauen? Wir erklären wie Sie im Anschluss Artischocken ernten und lagern, um sie möglichst lange genießen zu können.

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