Unbekannte Obstsorten: 10 ungewöhnliche & exotische Sorten

Frederike
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Ich habe Agrarwissenschaften studiert und bin ein richtiges Dorfkind. Zuhause habe ich einen kleinen Gemüsegarten, den ich hege und pflege, und verbringe die Zeit am liebsten draußen. Wenn ich nicht gerade im Freien bin, schreibe ich leidenschaftlich gerne. Meine Liebe gilt aber nicht nur Pflanzen und dem Schreiben, sondern auch ganz besonders der Tierwelt.

Lieblingsobst: Johannis- und Himbeeren.
Lieblingsgemüse: Schwarzwurzeln, Wirsing und Kartoffeln.

Apfel, Banane, Traube – diese Klassiker kennt vermutlich jeder. Wir sorgen für Abwechslung und stellen Ihnen zehn unbekannte und exotische Obstsorten vor.

Blaugurke
Diese zehn Obstsorten überzeugen mit exotischem Aussehen und speziellem Geschmack [Foto: Ole Schoener/ Shutterstock.com]

Obstbäume im Garten sind etwas Wunderbares: Im Frühling tragen sie wunderschöne Blüten, was sie zu den bienenfreundlichsten Pflanzen überhaupt macht, und im Sommer spenden sie Schatten und brauchen (im Gegensatz zu anderen Gartenpflanzen) kaum Aufmerksamkeit. Doch das Beste sind wohl die süßen und gesunden Früchte, die Jahr für Jahr an ihren Ästen hängen und uns mit wichtigen Vitaminen versorgen. Schaut man jedoch in die Gärten und auf die Teller, begegnen einem immer dieselben Obstsorten. Dabei gibt es neben Apfel (Malus), Birne (Pyrus) und Co. noch ganz anderes Obst, das sich durch einen tollen Geschmack auszeichnet. Wir haben für Sie zehn seltene Obstsorten herausgesucht, die zu Unrecht ein Schattendasein führen.

Sie suchen nach einer Obstsorte, die nicht jeder hat? Diese zehn unbekannten Obstsorten sind definitiv einen Blick wert.

10. Erdbeerbaum

Ein Baum an dem Erdbeeren (Fragaria) wachsen? Leider nein. Auch wenn der Name Erdbeerbaum (Arbutus) etwas anderes vermuten lässt, sind die kleinen roten Früchte dieses Baumes keine Erdbeeren, auch wenn sie diesen zum Verwechseln ähnlich sehen. Ein Blick auf das leuchtend orange Innere lässt jeden Zweifel verblassen. Geschmacklich überzeugen die Früchte des Erdbeerbaums nicht jeden, da sie eher geschmacklos sind. Dafür eignet sich der Baum jedoch hervorragend als Hingucker im Garten: Sein dichtes Blattwerk, die attraktiven Glockenblüten, die er im Winter trägt, und seine sich abschälende Rinde machen ihn zum echten Hingucker. Und auch die roten Früchte sorgen für leuchtende Farbtupfer im Garten. In mildem Weinbauklima kann der Erdbeerbaum im Garten gepflanzt werden, ansonsten lässt er sich auch toll im Kübel kultivieren.

Erdbeerbaum
Der Erdbeerbaum ist im Garten besonders dekorativ [Foto: agsaz/ Shutterstock.com]

9. Apfelbeere

Die Apfelbeere, auch unter ihrem lateinischen Namen Aronia bekannt, gehört seit neuestem zu den Geheimtipps, wenn es um gesunde Ernährung geht, und liegt damit voll im Trend. Besonders ihr hoher Gehalt an Vitamin C und Antioxidantien sorgt dafür, dass die Apfelbeere zu einem wahren Mode-Obst avanciert.

Apfelbeere 'Viking'
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Was jedoch die wenigsten wissen: Die Vitaminbombe lässt sich auch im eigenen Garten ohne Probleme anbauen. Nur etwa zweieinhalb Meter wird das Obstgehölz hoch und eignet sich damit auch für kleinere Gärten. Gleichzeitig zeigt sich die Apfelbeere als besonders robust und winterhart und ist mit ihren weißen Blüten auch im Frühjahr eine echte Zier.

Aronia
Die Apfelbeere oder Aronia ist eine echte Vitaminbombe [Foto: Dragomir Radovanovic/ Shutterstock.com]

8. Karamellbeere

Süßigkeiten, die an Bäumen wachsen, sind wohl der Traum eines jeden Kindes – mit der Karamellbeere (Leycesteria formosa) wird diese Phantasie beinahe Wirklichkeit: Von Juni bis September erstrahlen die farbenfrohen, ährenförmigen Blüten der Pflanze und lassen einen bezaubernden Duft nach Karamell durch den Garten wehen. Auch die imposante Herbstfärbung des Strauches ist wahrhaft beeindruckend. Aus den beeindruckenden Einzelblüten bilden sich im Laufe des Jahres rote, zum Ende der Reife beinahe schwarze Beeren, die sich durch einen bitteren, karamellartigen Geschmack auszeichnet. Im Garten zeigt sich die Karamellbeere als äußerst pflegeleicht, braucht allerdings im Winter einen zusätzlichen Frostschutz.

Karamellbeere
Die roten Beeren der Karamellbeere schmecken leicht nach der Süßigkeit, die ihnen ihren Namen gab [Foto: Anna Cleven/ Shutterstock.com]

7. Felsenbirne

Die Felsenbirne (Amelanchier) ist tatsächlich in relativ vielen Gärten zu finden, denn sie ist mit ihren zahlreichen Blüten im Frühjahr und ihrer spektakulären Herbstfärbung ein beinahe einmaliger Zierbaum. Doch die Früchte der Felsenbirne bleiben dagegen oft vom Menschen unbeachtet und fallen vor allem den geflügelten Gourmets zu – eine Schande, wenn man bedenkt, dass die blauschwarzen, kleinen Kugeln echte Leckerbissen sind. Süß und aromatisch erinnert ihr Geschmack an Heidelbeeren, weshalb sie sich perfekt für Marmelade und Gelees eignen – sie können aber auch roh genascht oder zu Wein verarbeitet werden.

Früchte der Felsenbirne
Die kleinen violetten Beeren der Felsenbirne können gegessen werden [Foto: Mr. Meijer/ Shutterstock.com]

6. Kornelkirsche

Bereits bei den alten Griechen war sie bekannt und wurde auch in Deutschland gerne angebaut –mit der Zeit geriet die Kornelkirsche (Cornus mas) jedoch langsam in Vergessenheit. Zu Unrecht, denn das Hartriegelgewächs (Cornaceae) hat einiges zu bieten: Mit ihrem fragilen Blütenschmuck, der aus abertausenden winzigen Trugdolden besteht, ist die Kornelkirsche eine wahre Schönheit. Doch auch ihre glänzenden roten bis beinahe schwarzen Beeren sind mit ihrem säuerlichen Geschmack ein wahrer Genuss und sowohl roh, als auch zu Marmelade verarbeitet hoch aromatisch. Noch dazu ist die Kornelkirsche äußerst robust: Auf beinahe jedem Standort und auch bei Trockenperioden gedeiht das Obstgehölz problemlos.

Kornelkirsche
Die roten Beeren der Kornelkirsche haben einen säuerlichen Geschmack [Foto: ChWeiss/ Shutterstock.com]

5. Indianerbanane

So außergewöhnlich der Name der Indianerbanane (Asimina triloba) ist, die in ihrer nordamerikanischen Heimat übrigens Pawpaw heißt, so irreführend kann er auch sein: Tatsächlich gehört der exotische Obstbaum zur Gattung der Rahmapfelgewächse (Annonaceae) und ist somit weder mit der Banane (Musa) verwandt, noch sieht sie ihr besonders ähnlich. In Wirklichkeit kann man die längliche Frucht mit der glatten, grüngelben Schale wohl am besten mit einer Papaya (Carica papaya) vergleichen. Hinter der Schale verbirgt sich das gelbe, cremige Fruchtfleisch, das den tropischen Geschmack von Mango (Mangifera indica), Banane und Melone (Cucumis melo) vereint und einfach ausgelöffelt werden kann. Doch nicht nur in den Tropen kann man den Geschmack dieser Exotin erleben – mit einer Winterhärte bis -25 °C und einem robusten Wesen eignet sich die Indianerbanane auch für den heimischen Garten.

Indianerbanane
Die Indianerbanane ist tatsächlich nicht mit der Banane verwandt [Foto: EQRoy/ Shutterstock.com]

4. Zierquitte

Weil sie im Namen das Wort „Zier“ trägt, denken viele, dass die Zierquitte (Chaenomeles) nicht zum Essen gedacht ist. Tatsächlich sind die gelben Früchte aber viel zu lecker und gesund, um nur angeschaut zu werden. Im Volksmund werden die Früchte der Zierquitte wegen ihrer Farbe, ihres säuerlichen Geschmackes und ihres hohem Vitamin C-Gehalts auch als „Nordische Zitronen“ bezeichnet.

Zierquitte
Die Zierquitte wird auch „Nordische Zitrone“ genannt und ist essbar [Foto: Birute Vijeikiene/ Shutterstock.com]

Neben ihren leckeren Früchten besticht der schöne Obststrauch besonders mit seinen einmaligen Blüten: Von Weiß bis Zinnober- oder sogar Scharlachrot strahlen die exotischen Schönheiten im Frühling schon von weitem und sind ein absoluter Hingucker.

Zierquitte 'Red Joy' Rot
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3. Mispel

Ursprünglich aus Asien stammend, brachten einst die Römer die Mispel (Mespilus) nach Europa, wo sie an großer Beliebtheit gewann. Heute findet man die Exotin aber nur noch vereinzelt in Bauerngärten – dabei hat die Mispel so viel zu bieten: Im Frühling wartet der Baum mit strahlend schönen Blüten auf, die besonders bei Bienen sehr beliebt sind, aber auch Menschen sofort in ihren Bann ziehen. Im Herbst besticht die Mispel hingegen mit einer tollen Blattfärbung in leuchtendem Orange-Gelb. Den Höhepunkt stellen jedoch ihre apfelförmigen Früchte mit der markanten, aufklaffenden Spitze dar. Zwar sind diese am Anfang noch recht hart, nehmen nach einer kurzen Lagerung oder dem erste Frost aber eine musartige Konsistenz an und entfalten dann ihr volles süß-säuerliches Aroma. Mit ihrem langsamen Wuchs eignet sich die Mispel auch für kleine Gärten sehr gut und ist ausreichend winterhart, auch wenn sie gegen einen warmen Platz nichts einzuwenden hat.

Mispel
Die Mispel trägt apfelförmige Früchte mit einer markanten, aufklaffenden Spitze [Foto: Visharo/ Shutterstock.com]

2. Blaugurke

Der Name ist Programm: Die Früchte des exotischen Blaugurkenbaums (Decaisnea fargesii) bestehen aus bis zu 20 Zentimeter langen, gestreckten Schoten, die mit ihrer auffälligen Farbgebung direkt ins Auge fallen. Die intensiv blauen Früchte sorgen besonders im Herbst nach dem Laubfall für einen beeindruckenden Höhepunkt, weshalb der Blaugurkenbaum auch gerne als Ziergehölz eingesetzt wird. Doch auch geschmacklich können die blauen Schoten überzeugen – das gallertartige Innere hat einen leicht süßlichen Geschmack und ist besonders in Westchina sehr beliebt. Mit ihren gefiederten Blättern und den bis zu 50 Zentimeter langen, hängenden Rispen ist aber auch der Blaugurkenbaum an sich ein toller Anblick, der dank seiner Winterhärte auch in Deutschland angebaut werden kann.

Blaugurke
Die Früchte des Blaugurkenbaums begeistern mit ihrer ungewöhnlichen Farbe [Foto: guentermanaus/ Shutterstock.com]

1. Jujube

In Deutschland ist die Jujube (Ziziphus jujuba) eine wahre Seltenheit, doch in ihrer Heimat in China ist das Obst so populär, wie es Äpfel bei uns sind. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass ihr Geschmack mit milder Süße und einer leichten Säurenote stark an Bratäpfel erinnern soll. Die Jujube, die auch Chinesische Dattel oder Brustbeere genannt wird, überzeugt aber nicht nur mit ihrem Geschmack. Ihre Fiederblätter glänzen im Herbst mit einer goldgelben Färbung und die zahlreichen kleinen Blüten verströmen einen angenehm dezenten Geruch. Außerdem ist die Jujube mit ihrem hohen Vitamin C-Gehalt äußerst gesund. Selbst im Garten macht die seltene Exotin eine gute Figur: Sie ist bis -20 °C frosthart und eignet sich auch hervorragend für die Kübelhaltung.

Jujube
Geschmacklich erinnern die Früchte der Jujube an Bratäpfel [Foto: Garmasheva Natalia/ Shutterstock.com]

Nicht nur unter den Obstbäumen gibt es zahlreiche seltene und unbekannte Sorten – hier finden Sie 9 Beeren, von denen Sie vermutlich noch nie gehört haben.

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