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Hummelnistkasten: Kauf oder Selberbauen eines Hummelhotels

Sarah
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Auch wenn Pflanzen sich kaum bewegen, gehören sie für mich zu den spannendsten Lebewesen. Sie haben faszinierende Fähigkeiten und unglaublich viel Potential. Deshalb habe ich Biologische Landwirtschaft in Wien studiert. Da in der Stadt Pflanzen allerdings eher dünn gesät sind, zieht es mich am Wochenende zum Wandern häufig in die nahe liegende Berge. In Zukunft möchte ich gern selbst einen landwirtschaftlichen Betrieb führen.

Lieblingsobst: Erdbeeren und Stachelbeeren
Lieblingsgemüse: Zucchini

Hummelnester findet man öfters auf dem eigenen Grundstück. Wir zeigen, wie Sie den Hummeln mit einem Nistkasten einen sicheren Ort im Garten bauen können.

Hummelnistkasten im Garten
Mit einem Nistkasten kann man den Hummeln eine sichere Zuflucht im Garten bieten [Foto: MUHD FIRDAUS/ Shutterstock.com]

Hummeln sind hervorragende Bestäuber, sehr friedlich und sehen noch dazu mit ihren vielen Haaren und schönen Farben auch noch nett aus. Das macht sie zu gern gesehenen Insekten im Garten. Doch leider werden es durch den Rückgang von Lebensräumen immer weniger. Wie Sie Hummeln in Ihrem Garten unterstützen können, erfahren Sie hier.

Sobald es etwas wärmer wird, beginnen die Hummelköniginnen mit der Suche nach einem geeigneten Nistplatz, um ein Volk aufzubauen. Da Hummeln bereits bei sehr geringen Temperaturen knapp über 0 °C fliegen können, schauen sie sich bereits im März aufmerksam nach einer Nistmöglichkeit um. Jetzt ist also die richtige Zeit, einen Hummelnistkasten aufzustellen.

Hummelnester erkennen

Hummeln nisten an den verschiedensten Orten, entweder oberirdisch oder unterirdisch, Hauptsache gut geschützt. Die Ansprüche sind je nach Art unterschiedlich. Erdhummeln nisten dabei, wie ihr Name schon verrät, unterirdisch in verlassenen Mäuselöchern und ähnlichem, während Baumhummeln hohle Bäume und Steinhummeln gern die Unterseite von Steinen wählen. Arten wie Ackerhummel und Wiesenhummel sind da weniger wählerisch und auch die Steinhummel lässt sich zu anderen Orten als Steinen hinreißen.

Manche Hummelarten fühlen sich auch in alten Vogelnistkästen wohl [Foto: Howard Marsh/ Shutterstock.com]

Will man ein Hummelnest finden, gibt es demnach viele Möglichkeiten. Erdlöcher oder verlassene Vogelnistkästen sind dabei bevorzugte Orte. Haben Sie ein Hummelnest gefunden, werden Sie kugelförmige Waben erkennen, in denen die jungen Hummeln herangezogen werden und Nektar und Pollen gesammelt werden. Noch bewohnte Hummelnester sind auch konstant von den sogenannten Stockbienen, die Brutpflege betreiben, besetzt. Hummelnester dürfen nicht entfernt werden, da sie streng geschützt sind. Befindet sich das Nest an einem störenden Ort, müssen Sie sich nur einen Sommer gedulden, denn den Winter verbringt die Hummelkönigin an einem anderen Ort.

Wozu brauchen Hummeln einen Nistkasten?

Die Anzahl und Vielfalt an Hummeln nimmt in Deutschland immer weiter ab. Das hat verschiedenste Ursachen. Der wohl wichtigste Grund ist der Rückgang an Blühpflanzen in unserer Landschaft. Das betrifft zum einen die landwirtschaftliche Kulturlandschaft, in der Feldrandstreifen und blühende Wiesen kaum mehr vorhanden sind. Zum anderen sind aber auch Gärten häufig betroffen. Wo früher Blühwiesen und bunte Pflanzen wuchsen, finden sich heute oft Steinflächen oder wöchentlich gemähte Rasen. Für mehr insektenfreundliche Pflanzen bietet sich eine Saatgutmischung wie die Plantura Bienenweide an, die auch für Hummeln hervorragend geeignet ist. Sie enthält verschiedenste Blumen- und Kräutersorten, die Hummeln und Bienen Nektar und Pollen liefern.

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Sind Blühpflanzen vorhanden, mangelt es jedoch oft an geeigneten Nistplätzen. Aus diesem Grund können Nisthilfen für Hummeln durchaus sehr sinnvoll sein. Damit diese besiedelt werden, sollten Sie allerdings auch auf ein gutes Umfeld achten. Nur wo Blütenpflanzen in der Nähe als Nahrungsquelle vorkommen, werden sich Hummeln auch tatsächlich ansiedeln.

Neben einem geeigneten Nistplatz brauchen die Bienen auch Blühpflanzen [Foto: p_mikolajczyk/ Shutterstock.com]

Hummelnistkasten kaufen: Darauf sollten Sie achten

Einen Hummelnistkasten zu kaufen ist nicht so einfach, wie gedacht, denn nicht jeder Nistkasten, der auf dem Markt ist, ist auch tatsächlich geeignet. Um die gleichen Bedingungen zu schaffen, die Hummeln an ihren natürlichen Brutplätzen in Erdlöchern und Baumhöhlen vorfinden, muss einiges beachtet werden.

Zum einen gilt es, die Entscheidung zu treffen, ob Sie ein ober- oder unterirdisches Hummelnisthaus bevorzugen. Beides ist möglich, zieht aber natürlich unterschiedliche Hummelarten an. Während Baumhummeln gern oberirdisch nisten, bleiben Erdhummeln doch lieber unter der Erde. Beide Typen sollten so gebaut sein, dass kein Wasser hineinlaufen kann. Besonders bei unterirdischen Nisthäusern kann es schnell zu Feuchtigkeitsproblemen kommen. Oberirdische Häuser sind dafür je nach Material vor allem von Überhitzung betroffen. Beides hat das Absterben des Hummelvolkes zur Folge und sollte deshalb unbedingt vermieden werden. Ebenfalls sinnvoll ist ein Schutz vor Wachsmotten, die ganze Nester zerstören können. Dieser wird durch eine Hummelklappe und geschützte Belüftungslöcher gewährleistet.

Je nach Art nisten Hummeln über oder unter der Erde, dem muss die Art des Nistkastens angepasst werden [Foto: Chris Moody/ Shutterstock.com]

Hummelnistkasten selber bauen

Für Hobbyhandwerker ist der Eigenbau eines Hummelnistkastens natürlich eine besondere Freude, umso mehr mit Kindern. Eine leicht nachzubauende und günstige Nisthilfe für Hummeln wird im Folgenden beschrieben:

Benötigte Materialien für einen Hummelnistkasten

Für den Nistkasten:

  • Zwei gleichgroße Blumentöpfe
  • Zwei siebartige, etwas kleinere Blumentöpfe
  • Zwei biegsame Plastikrohre (Durchmesser ca. 2 cm), leicht geriffelt
  • Kabelbinder
  • Alte Feinstrumpfhose
  • Panzertape

Für das Nistmaterial:

  • Feines Stroh oder Heu
  • Trockenes Moos
  • Tierhaare

Die richtige Drainage für einen Hummelnistkasten

Schneiden Sie in die Unterseite der beiden großen Blumentöpfe jeweils drei etwa gleich große Löcher. Diese dienen als Drainagen, falls Wasser in das Hummelhaus eindringen sollte. Um das Eindringen von Ameisen oder Insekten zu verhindern, kleben Sie diese Löcher von außen mit Stückchen der Feinstrumpfhose zu, sodass diese quasi als Gitter vor den Öffnungen liegt.

Stecken Sie anschließend die beiden kleineren, siebartigen Töpfe jeweils in einen der beiden größeren. Diese beiden inneren Gittertöpfe dienen dazu, dass eindringendes Wasser innen am äußeren Topf bis zu den Drainagelöchern abfließen kann, ohne dabei das Hummelnest zu durchnässen.

Ein- und Ausgang des Nistkastens bauen

Stecken Sie in jede der beiden Topfkombinationen durch das Loch am Boden des Topfes ein Plastikrohr. Die beiden Rohre dienen als Aus- und Eingang für das Hummelnisthaus. Ist kein Loch in den Töpfen vorhanden, können Sie es natürlich hineinschneiden. Dichten Sie dann die Übergangsstelle außen mit stabilem Klebeband, wie zum Beispiel Panzertape, wasserdicht ab. Verwenden Sie Rohre mit Riffelstruktur, damit die Hummeln darin krabbeln können und nicht im Haus gefangen sind.

Durch Rohre mit Riffelstruktur können die Bienen in ihrem neuen Nest ein- und ausgehen [Foto: Sarah Walz]

Nisthilfe zusammenstecken

Füllen Sie nun eine der beiden Hälften der Nisthilfe locker mit dem Nistmaterial. Dazu vermischen Sie trockenes Moos, feines Stroh oder Heu und gegebenenfalls Tierhaare, wie die eines Hundes. Nun muss das Nisthaus nur noch zusammengebaut werden: Verbinden Sie die beiden inneren kleinen Töpfe fest mit Kabelbindern, sodass keine Lücke entsteht. Für eine Hummel wäre es fatal, sich zwischen innerem und äußerem Topf zu verirren. Kleben Sie nun die äußeren beiden Töpfe wasserdicht mit Klebeband zusammen. Fertig ist das Hummelhaus.

Der richtige Ort für einen Hummelnistkasten

Nun muss das Hummelhaus nur noch aufgestellt werden. Da es ein unterirdisches Hummelnisthaus ist, wählen Sie eine Stelle, an der sich bei Sturzregen kein Wasser aufstaut. Vergraben Sie es dann kurz unter der Erdoberfläche, biegen Sie die Rohre so, dass eine Hummel bequem hinein krabbeln kann. Um den Eingang herum können Sie etwas Moos und Steine drapieren, um ihn zu schützen und einladender zu gestalten.

Der befüllte und abgedichtete Hummelnistkasten kann nun an einer geeigneten Stelle vergraben werden [Foto: Sarah Walz]

Ausgeprägten Hobbyhandwerkern wird diese Anleitung vielleicht nicht gerecht. Wer einen aufwändigeren Hummelnistkasten bauen möchte, wird möglicherweise bei der Bauanleitung für einen Hummelnistkasten nach Jörg Börner fündig.

Hummelnistkasten aufstellen

Das schönste Haus nützt nichts, wenn es kein Essen gibt. Das gilt natürlich auch für Hummeln. Nistkästen, egal welcher Sorte, sollten deshalb in der Nähe von Blühpflanzen stehen, die als Nahrungsquelle dienen. Des Weiteren sollte der Ort gut geschützt sein. Unterirdische Nistkästen werden besonders durch Feuchtigkeit und Schimmel bedroht, oberirdische Nistkästen können überhitzen.

Ein geschütztes Eck im Garten mit vielen Blumen ist der perfekte Standort für einen Nistkasten [Foto: Paula Fisher/ Shutterstock.com]

Wählen Sie deshalb einen vor starkem Regen geschützten und schattigen Standort – optimal wäre unter einem lichten Busch oder ähnlichem. Der Ort sollte natürlich ruhig sein und zum Beispiel nicht direkt an einem Durchgangsweg. Optimal wäre ein Eck des Gartens, das etwas wilder sein darf. Bei oberirdischen Nistkästen sollten Sie auf einen stabilen Stand achten. Der Ein- und Ausgang sollte der Wetterseite abgewandt sein.

Sie haben noch nicht genug vom Thema Hummeln? In unserem Spezialartikel beantworten wir die häufigsten Fragen zu den kleinen gestreiften Gartenbewohnern.