Wie gesund sind Brennnesseln?

Emile
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Ich habe Gartenbauwissenschaften im Bachelor studiert und spezialisiere mich in meinem Master auf Prozess- und Qualitätsmanagement in Landwirtschaft und Gartenbau. Ganz besonders interessiere ich mich für moderne und nachhaltige Ansätze beim Anbau von Obst und Gemüse. Meine Faszination für Obst und Gemüse stammt von meiner Leidenschaft fürs Kochen. In meiner Freizeit bin ich am liebsten draußen, egal ob zu Hause oder auf Reisen. Besuche in Parks und botanischen Gärten sowie Naturspaziergänge auf dem Land sind für mich ein wahrer Genuss.

Lieblingsobst: Erdbeere, Pfirsich und Nektarine
Lieblingsgemüse: Tomate, Pak Choi und grüner Spargel

Die Brennnessel wird in unterschiedlichen Bereichen als Heilpflanze eingesetzt. Aber was macht Brennnesseln so gesund?

Frische Brennnesseln in einem Korb
2022 wurde die Brennnessel zur Heilpflanze des Jahres gewählt [Foto: Melica/ Shutterstock.com]

Sowohl mit den Samen als auch mit den Blättern der Großen Brennnessel (Urtica dioica) und der Kleinen Brennnessel (Urtica urens) kann gesund gekocht werden. Welche Inhaltsstoffe die Brennnessel enthält, wie sie als Heilpflanze eingesetzt wird und wie man sie zubereiten kann, erklären wir hier.

Brennnesseln: Inhaltsstoffe

Dank ihrer Inhaltsstoffe und Wirkungen gilt die Brennnessel als äußerst gesund. Sie ist reich an Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium und Kalzium sowie an wichtigen Vitaminen wie C und A. Darüber hinaus enthält sie Eisen und Eiweiß. Auch die Brennnesselsamen sind gesund. Sie enthalten beispielsweise Omega-6-Fettsäuren und Vitamin E. Die sekundären Inhaltsstoffe der Brennnessel – wie etwa Flavonoide, Carotinoide und Phenolsäuren mit ihren antioxidativen Wirkungen – haben ebenfalls positive Eigenschaften. Dank dieser Zusammensetzung gelten Brennnesseln und ihre Inhaltsstoffe als beliebte Zutat in der traditionellen Medizin und in der Naturheilkunde.

Frische Blätter und Samen der Brennnessel
Die Samen der Brennnessel enthalten gesunde Omega-6-Fettsäuren und Vitamin E [Foto: Cora Mueller/ Shutterstock.com]

Die Kieselsäure ist eine der bekanntesten Substanzen in der Brennnessel. Diese ist in den feinen Härchen der Blätter zu finden und ist verantwortlich für das unangenehme Jucken auf der Haut, das entsteht, wenn wir versehentlich mit ihnen in Berührung kommen.

Brennnessel als Heilpflanze

Im Jahr 2022 wurde die Brennnessel vom Naturheilverein Theophrastus zur Heilpflanze des Jahres gewählt. Dank ihrer gesunden Inhaltsstoffen können Brennnesseln eine Heilwirkung in unterschiedlichen Bereichen bewirken. Vor allem aufgrund ihrer entwässernden Wirkung ist die Brennnessel als Heilkraut bei Blasenentzündungen bekannt. Sie fördert dadurch die Ausscheidung von Harnstoffen. Darüber hinaus besitzt sie entzündungshemmende Eigenschaften. Die in der Brennnessel enthaltenen Antioxidationsmittel tragen dazu bei, Schmerzen zu lindern und Entzündungen zu hemmen. Zudem haben die Antioxidantien in der Brennnessel die Fähigkeit den Blutdruck zu senken und das Immunsystem zu stärken.

Abgesehen von ihrer inneren Anwendung kann die Brennnessel auch äußerlich genutzt werden. Sie wird beispielsweise als Gesichtswasser verwendet, um Hautirritationen zu lindern und ein strahlendes Hautbild zu bewirken. Ebenso wird sie als Haarwasser angewendet, da sie das Haarwachstum fördern soll. Das Phytosterol in den Wurzeln hilft außerdem bei trockener Kopfhaut.

Es wird auch behauptet, dass die Brennnessel positive Auswirkungen auf die Lebergesundheit und die Schlafqualität hat. Dies sollte jedoch mit Vorsicht betrachtet werden, da weitere Forschung in diesem Bereich erforderlich ist. Allgemein ist es ratsam, sich bei ernsten gesundheitlichen Problemen ärztlich beraten zu lassen.

Brennnesseltee aus frischen Blättern
Brennnessel ist dafür bekannt, eine entwässernde Wirkung zu haben [Foto: madorf/ Shutterstock.com]

Brennnesseln essen

Um die Pflanze essen zu können, muss man zuerst die Brennnesseln ernten. Wie man dabei vorgeht und worauf geachtet werden sollte, haben wir in einem separaten Artikel zusammengefasst.

Sowohl die Samen der Pflanze als auch die Blätter der Brennnesseln können frisch oder getrocknet gegessen werden. Die Blätter eignen sich beispielsweise für Suppen oder als frittierter Snack. In einem Smoothie lassen sich Brennnesseln ebenfalls gut einsetzen, entweder roh oder gekocht. Darüber hinaus können Brennnesseln in Soßen, Aufstrichen oder Salaten verwendet werden. Am besten nutzt man dafür junge Blätter vom oberen Teil der Pflanze.

Suppe aus Brennnesseln
Aus den Blättern der Brennnessel kann man sehr einfach eine Suppe machen [Foto: Tatiana Vorona/ Shutterstock.com]

Auch die Brennnesselsamen können in der Küche verwendet werden. Egal ob morgens im Müsli oder mittags im Salat lassen sich die ausgereiften Samen gut in verschiedenen Gerichten integrieren. Nachdem sie im Backofen oder in der Pfanne geröstet wurden, entfalten sie einen köstlichen Geschmack und sorgen für ein angenehm knuspriges Bissgefühl. Unreife Samen eignen sich eher als Zutat in einer Suppe oder einem Püree.

Kann man Brennnesseln roh essen? Tatsächlich kann man frische Brennnessel auch roh essen. Dafür sollte man aber die Blätter „entschärfen“. Das kann man beispielsweise machen, indem man sie mit einer Teigrolle wälzt, in einem Mixer zerkleinert oder für wenige Sekunden in kochendem Wasser blanchiert. Dadurch werden die Brennhaare zerstört.

Andere Verwendungen von Brennnesseln

Abgesehen vom Essen und Kochen gibt es viele weitere Möglichkeiten, für die geerntete Brennnessel eine Anwendung zu finden. Im Garten kann man die Pflanze als wirksames Mittel gegen Pflanzenschädlinge und als natürlichen Dünger nutzen. Dafür kann man selbst eine Jauche herstellen. Die möglichen Vorteile und Wirkungsweise einer solchen Jauche und wie man sie ansetzt, haben wir in einem Spezialartikel zur Brennnesseljauche bereits erläutert.

Brennnesseljauche
Brennnesseljauche kann im Garten gut als Dünger verwendet werden [Foto: Grimplet/ Shutterstock.com]

Auch für die Teeherstellung ist die Brennnessel wunderbar geeignet und entfaltet ihre positiven Wirkungen. Da die Brennnessel und ihre Inhaltsstoffe entwässernd sowie entzündungshemmend wirken, wird Brennnesseltee gerne bei Blasenentzündungen oder Erkrankungen wie Rheuma eingesetzt.

Neben der Brennnessel gibt es eine Vielzahl von weiteren Pflanzen, die oft als Unkraut abgetan werden, obwohl sie eigentlich essbar sind. Mehr Informationen darüber haben wir in unserem Artikel über essbare Unkräuter gesammelt.

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