Lenzrose: Sorten, Standort & Pflege des Frühblühers

Alina
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Seit mehreren Jahren pflanze ich hobbymäßig in meiner Freizeit viel verschiedenes Gemüse an, wodurch ich letztendlich zu dem Studiengang Gartenbau an der Hochschule in Freising gefunden habe. Ich bin davon fasziniert, die Pflanzen vom Samen bis zur Frucht wachsen zu sehen und am Ende die Ernte zu verarbeiten.

Lieblingsobst: Kirschen und Erdbeeren
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Tomaten und Knoblauch

Lenzrosen gehören zu den Pflanzen, die schon sehr früh im Jahr ihr wunderschönes Blütenkleid öffnen und somit etwas Farbe in die eintönige Landschaft bringen.

Violette Lenzrose
Die Hybriden der Lenzrose bieten ein großes Spektrum an Blütenfarben [Foto: Natalia Greeske/ Shutterstock.com]

Bereits ab Februar zeigen sich die vielfältig gefärbten Blüten der Lenzrose (Helleborus orientalis). Die Exemplare, die sich in den Gärten finden lassen, sind hauptsächlich Hybriden, also Kreuzungen der Lenzrose mit anderen Arten der Gattung Helleborus. Die Lenzrose ist außerdem eine sehr unkomplizierte, pflegeleichte Staude, die der artverwandten Christrose (Helleborus niger) zum Verwechseln ähnlich sieht – sie unterscheiden sich aber in der Blütezeit.

Lenzrose: Blütezeit und Eigenschaften

Orientalische Nieswurz und Frühlings-Christrose sind Synonyme für die Lenzrose. Sie gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Ihre Heimat liegt in der Türkei und dem Kaukasus. Die ausdauernde, krautige Staude kann eine Höhe zwischen 30 und 40 cm erreichen, dabei wächst sie eher langsam und bildet Rhizome, mit denen sie gut im hiesigen Winter überdauern kann.

Wichtig: Die Lenzrose ist eine potente Giftpflanze.

Biene an Lenzrose
Ungefüllte Sorten sind eine gute Nahrungsquelle für Bienen

Die Blätter der wintergrünen Lenzrose wachsen grundständig und sind gefingert. Ihre Oberfläche erscheint ledrig und der Blattrand ist gesägt. Die Farbe wandelt sich nach dem Austrieb von hellem Grün zu dunklem. Erst, wenn die neuen Blätter schon austreiben, stirbt das alte Laub der Pflanze ab. Meist schmücken fünf gewöhnliche Kronblätter die endständigen Blüten der Lenzrose, doch es gibt auch Hybriden mit gefüllten Blüten. Was die Blütenfarbe betrifft, ist die Frühlings-Christrose durch langjährige Züchtung sehr facettenreich und lässt aus einem großen Farbspektrum auswählen. Beim Verblühen wandelt sich die Blütenfarbe allerdings in Grün. Dadurch wird auch diesen Pflanzenteilen ermöglicht, Photosynthese zu betreiben. Nach der Befruchtung entwickeln sich die Balgfrüchte der Lenzrose. Die Staude ist außerdem insektenfreundlich und vor allem für Wildbienen interessant, da sie zu einer Zeit blüht, in der es kaum andere Nahrungsquellen gibt. Allerdings gilt dies nur eingeschränkt für gefüllte Sorten.

Wann hat die Lenzrose Blütezeit? Die Blütezeit der Lenzrose erstreckt sich meist von Februar bis April.

Grüne Lenzrosen-Blüten
Die Blüten färben sich grün, um Photosynthese zu betreiben [Foto: simona pavan/ Shutterstock.com]

Was ist der Unterschied zwischen Lenzrose und Christrose? Die Lenzrose und die Christrose sind zwei verschiedene Arten derselben Gattung und sehen sich sehr ähnlich. Sie unterscheiden sich allerdings in der Blütezeit, denn, wie der Name bereits sagt, die Christrose blüht schon an Weihnachten. Zudem trägt die Christrose im Gegensatz zur Lenzrose Blüten in reinem Weiß und die Ansprüche an den Standort sind auch etwas unterschiedlich.

Die schönsten Lenzrosen-Sorten

Wie bereits erwähnt handelt es sich bei den Garten-Lenzrosen hauptsächlich um Hybriden. Davon gibt es jedoch eine Menge und somit steht Ihnen eine große Auswahl an wunderschönen Lenzrosen mit verschiedenfarbigen Blüten zur Verfügung.

  • Helleborus x hybridus ˈDouble Ellen Whiteˈ: Die Blüten dieser Sorte sind zart weiß gefärbt und leicht gefüllt. Sie blüht bereits ab Januar bis in den April hinein. An einem guten Standort erreicht sie eine Höhe von etwa 40 cm und eine Breite von 50 cm.
Weiße Lenzrose
Der gefüllte Blütenkranz lässt diese Sorte trotz der zarten Farbe pompös wirken [Foto: Nick Pecker/ Shutterstock.com]
  • Helleborus x hybridus ˈBlue Metallic Ladyˈ: Der metallisch purpurbläuliche Schimmer der Blüten macht diese Sorte zu etwas Besonderem. Die bienenfreundliche Staude blüht von Februar bis April und wird 30 bis 40 cm hoch.

  • Helleborus x hybridus ˈWhite Spotted Ladyˈ: Diese Sorte überzeugt mit ihrer spannenden Blütenfärbung von Februar bis April. Die Petalen sind weiß gefärbt und rot gemustert. Die gezüchteten Lenzrosen aus der Lady-Serie zeichnen sich außerdem durch hervorragende Wuchseigenschaften aus.
Lenzrose mit weiß-lila Blüte
Die kontrastreiche Blütenfärbung macht diese Sorte zu einem echten Hingucker [Foto: Scott F Smith/ Shutterstock.com]

Pflanzen: Standort, Zeitpunkt und Vorgehen

Der Standort für die Lenzrose kann sonnig bis halbschattig sein. Sie fühlt sich nicht nur im Beet, sondern auch im Lebensbereich Gehölzrand, unter lichten Sträuchern und Laubbäumen, wohl. Die Stauden bevorzugen einen frischen, durchlässigen und humusreichen Boden, der gelegentlich etwas abtrocknet. Dieser wird optimalerweise vor dem Pflanzen noch einmal tiefgründig gelockert, um es den Lenzrosen zu erleichtern, ihre Wurzeln tief auszubreiten. Außerdem kann die Erde mit etwas Kalk aufgebessert werden.
Gepflanzt wird die wintergrüne Staude am besten zwischen Herbst und Frühjahr, da in dieser Zeit vor allem das Wurzelwachstum stattfindet und die Pflanze sich so gut am neuen Standort entwickeln kann. Zwischen einzelnen Exemplaren halten Sie ungefähr 50 cm Pflanzabstand, damit die Lenzrosen sich ungestört ausbreiten können. Am liebsten stehen sie einzeln oder in kleinen Gruppen. Wenn der ausgewählte Standort der Lenzrose gerecht wird, erweist sie sich als sehr langlebig.

Kann die Lenzrose im Kübel kultiviert werden? Die Lenzrose kann auch in einen Kübel gepflanzt werden. Was es hierbei zu beachten gibt, ist der Platzbedarf, den die Staude im Laufe der Zeit entwickelt. Der Topf sollte mindestens einen Durchmesser von 25 bis 30 cm haben und die Pflanze muss möglichst alle zwei bis drei Jahre durch Teilung verjüngt werden. Als Substrat verwenden Sie eine hochwertige Blumenerde. Unsere Plantura Bio-Blumenerde enthält bereits die optimale Mischung aus Kompost, Kokos- und Holzfasern, Blähton sowie abgestimmten, vornehmlich organischen, veganen Düngeranteilen.

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Pflege: Lenzrose schneiden, gießen und düngen

Die Lenzrose ist besonders an sonnigen Standorten gefährdet, unter Trockenheit zu leiden. Sie kann zwar kürzere Trockenperioden überstehen, zeigt aber auch durch weniger Blüten, dass es ihr zu trocken ist. Deswegen sollte in diesen Phasen der Boden durch Wassergaben feucht gehalten werden. Wenn das Substrat gelegentlich abtrocknen kann, ist das allerdings förderlich, denn ständige Feuchtigkeit kann Wurzelfäule hervorrufen.

Verwelkte, braune oder schwarze Blätter sollten noch vor der Blüte entfernt werden, damit sich die Blattfleckenkrankheit nicht entwickeln oder ausbreiten kann. Des Weiteren können die Fruchtstände nach dem Verblühen entfernt werden, um eine Aussaat zu vermeiden und die Energie der Pflanze in die Blätter und den Wurzelstock zu leiten. Nicht außer Acht zu lassen ist die Verwendung der Lenzrose als Schnittblume. Sie wird in leicht geöffnetem Zustand geschnitten und hält an kühlen Plätzen etwa eine Woche. Zur Verlängerung der Haltbarkeit sollte das Wasser täglich gewechselt und die Stängel frisch angeschnitten werden. Kombiniert werden kann die Lenzrose in der Vase mit anderen Frühlingsblühern wie den Narzissen (Narcissus) oder Hyazinthen (Hyacinthus).

Lenzrosen-Strauß
In einem Strauß lassen sich die prächtigen Blüten der Lenzrose toll arrangieren [Foto: Dora Zett/ Shutterstock.com]

Zur Nährstoffversorgung reicht es im Grunde aus, die Lenzrose im Frühjahr vor der Blüte mit einer Kompostgabe zu unterstützen oder einen hochwertigen Langzeitdünger wie unseren Plantura Bio-Blumendünger zu verwenden. Dieser stärkt Ihre Pflanzen mit einer ausgewogenen Nährstoffzusammensetzung und sorgt durch den hohen organischen Anteil für die Bodenpflege, welche der Gesundheit der Lenzrose auf Dauer sehr zuträglich ist. Auf kalkarmen Böden kann im Herbst etwas Kalk ausgebracht werden.

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Sind Lenzrosen winterhart?

Lenzrosen sind grundsätzlich winterhart, da sie in die Winterhärtezone Z6 eingeordnet werden und somit Temperaturen bis etwa – 23 °C standhalten. Jedoch schadet es nicht, jüngere Pflanzen mit einer Schicht Laub oder Reisig zu schützen. Wird die Staude im Kübel kultiviert, so sollte dieser auf jeden Fall mit Vlies oder Folie umwickelt und zum Beispiel auf eine Styroporplatte gestellt werden. Vergessen Sie nicht, Ihre Lenzrose auch im Winter an frostfreien Tagen mit etwas Wasser zu versorgen.

Lenzrose im Winter
Mit den winterlichen Temperaturen kommt die orientalische Nieswurz gut zurecht [Foto: Andriy Kananovych/ Shutterstock.com]

Lenzrose vermehren

Vermehren lässt sich die Lenzrose gut durch Teilung und Aussaat. Hierbei gehen Sie wie folgt vor.

Vermehrung durch Teilung

Die Pflanze kann im Herbst oder im Frühling nach der Blüte geteilt werden. Hierfür werden die Rhizome der Staude ausgegraben und mit einem scharfen Messer oder Spaten in mehrere Stücke zerteilt. Junge Pflanzen lassen sich oft auch einfach ohne Werkzeug teilen. Achten Sie dabei darauf, dass an den einzelnen Teilen ausreichend Blätter, Knospen und Wurzeln vorhanden sind. Nun können die Teilstücke wieder eingegraben und durchdringend gewässert werden. Findet die Teilung im Herbst statt, so sollten die Pflanzen einen Winterschutz aus Laub oder Tannenreisig erhalten. Gut bewurzelte Teilstücke blühen meist schon im nächsten Jahr.

Vermehrung durch Aussaat

Im Grunde können Sie die Vermehrung über Aussaat der Lenzrose selbst überlassen oder Sie nehmen es in die eigene Hand. Allerdings zeigt sich die erste Blüte erst nach zwei bis drei Jahren. Zur Vermehrung werden die reifen Samen aus den vertrockneten Fruchtständen entnommen. Man sät die Samen entweder direkt ins Freiland oder in Töpfe und bedeckt sie nur leicht mit Erde. Bis sich die ersten Keime zeigen, kann viel Zeit vergehen. Das Substrat sollte stets feucht, aber nicht nass, gehalten werden. Die Töpfe mit den Jungpflanzen sollten auch im Winter draußen stehen bleiben, aber an einem geschützten und überdachten Standort. Die Kälteeinwirkung ist nötig für die Keimung.

Lenzrosen-Samen in der Blüte
Ab Juni sollten die Samen in den Fruchtständen ausgereift sein [Foto: Kuki Waterstone/ Shutterstock.com]

Tipp: Die Stauden neigen zu Art-Kreuzungen – falls Sie also verschiedene Helleborus-Arten im Garten gepflanzt haben, seien Sie bei der Vermehrung über Aussaat gespannt auf das Ergebnis.

Sind Lenzrosen giftig?

Alle Teile der Lenzrose sind, aufgrund des enthaltenen Saponins und der Glykoside Helleborein und Hellebrin, für Mensch und Tier als stark giftig einzuordnen. Das Helleborein gehört zu den herzwirksamen Glykosiden, welche dazu führen können, dass die Schlagkraft des Herzes gesteigert und die Herzfrequenz gesenkt wird. Im Wurzelstock ist am meisten von den Stoffen enthalten. Nach Verzehr eines Pflanzenteils können Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Schwindel, Durchfall, aber auch Herzrhythmusstörungen auftreten. Im schlimmsten Fall endet der Verzehr sogar tödlich. Der Pflanzensaft kann außerdem Hautreizungen hervorrufen und der Geruch der Staude löst bei manchen Menschen einen Niesreiz aus.

Ihren Standortvorlieben entsprechend passt die Orientalische Nieswurz hervorragend in einen Waldgarten. Was Waldgärten ausmacht und welche Pflanzen sich noch gut dafür eignen, können Sie in unserem Spezialartikel nachlesen.

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