Starkzehrer, Mittelzehrer & Schwachzehrer: Erklärung und Beispiele
Die Einteilung von Gemüse in Stark-, Schwach- und Mittelzehrer vereinfacht die Düngung und die Anbauplanung im Garten.

In diesem Artikel finden Sie Listen für Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer sowie einige Tipps, welche Schwach-, Mittel- und Starkzehrer sich für Hochbeete eignen und was man zum Beispiel bei der Düngung von Starkzehrern beachten sollte.
Warum unterscheidet man Stark-, Mittel- und Schwachzehrer?
Verschiedene Gemüsepflanzen haben unterschiedliche Ansprüche an ihren Standort. Die gilt zum Beispiel in Bezug auf Belichtung, Wasserversorgung und pH-Wert. Auch was den Bedarf an Nährstoffen angeht, unterscheiden sich Pflanzen teils deutlich. Anhand des Nährstoffbedarfs werden Gemüsepflanzen daher in Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer eingeteilt. Das erleichtert die Übersicht über den Düngebedarf sowie das Planen von Fruchtfolgen und das Erstellen von Anbauplänen. Klassischerweise stehen darin stets Stark- Mittel- und Schwachzehrer in genau dieser Reihenfolge auf einem Feld, um die vorhandenen Nährstoffe aus der Düngung optimal auszunutzen.

Auch beim Bepflanzen von Hochbeeten hat die Einteilung Relevanz. Im Jahr des Befüllens von Hochbeeten ist die Erde meist noch nährstoffreich und aus der Mist- oder Kompostschicht werden zusätzlich Nährstoffe nachgeliefert. Im ersten Jahr werden Starkzehrer in Hochbeeten daher gut gedeihen. Nachdem Starkzehrer dem Boden schon viele Nährstoffe entzogen haben, bleibt meist immer noch genug für Mittelzehrer, die in Hochbeete im folgenden Jahr gepflanzt werden können. Schlussendlich findet man im dritten Jahr vor allem Schwachzehrer in Hochbeeten. Sie nutzen die restlichen Nährstoffe, bevor es meist an der Zeit ist, das Hochbeet zu düngen oder eine weitere Schicht aufzutragen.

Tipp: Ganz so einfach lassen Pflanzen sich nicht in Kategorien einteilen. Die Übergänge zwischen Stark-, Mittel- und Schwachzehrern sind daher fließend. Beispielsweise Mais wird teilweise als Starkzehrer, teilweise als Mittelzehrer bezeichnet. Zusätzlich hängt es von der Sorte und den restlichen Wuchsbedingungen ab, wie viele Nährstoffe eine Pflanze umsetzen kann.
Starkzehrer
Stark zehrende Pflanzen sind die nährstoffhungrigsten Vertreter im Gemüsebeet. Meist wachsen sie ohne regelmäßige Düngung nicht richtig, bleiben kleiner und bringen geringere Erträge. Beispiele für typische Starkzehrer sind Tomaten und Kartoffeln (Solanum tuberosum).

Was sind Starkzehrer?
Wachstum benötigt Nährstoffe, welche die Pflanzen aus dem Boden aufnehmen müssen. In vielen Fällen lässt sich die Frage, welche Gewächse Starkzehrer sind, beantworten mit: Pflanzen, die schnell viel Blattmasse bilden. Das trifft zum Beispiel auf Starkzehrer wie Mais (Zea mays), Tomaten (Solanum lycopersicum), Gurken (Cucumis sativus) und Kohl (Brassica) zu.
Die meisten starkzehrenden Gemüsesorten haben insgesamt über die gesamte Wachstumsperiode hinweg einen Stickstoffbedarf von ungefähr 25 g Stickstoff pro m2. Diese Menge wird dem Boden also während einer Wachstumssaison durch starkzehrendes Gemüse entzogen und sollte ihm daher in Form von Kompost und organischen Düngern zugeführt werden. Dafür eignet sich zum Beispiels unser vornehmlich organischer Plantura Bio-Tomatendünger, der mit seinem NPK-Verhältnis genau auf den Nährstoffbedarf von Gemüse wie Tomaten oder Gurken abgestimmt ist.
Um zu ermitteln, wie gut der Boden bereits mit Nährstoffen versorgt ist, lohnt es sich, im Herbst Bodenproben zu ziehen. Dann hat man einen Anhaltspunkt und kann im Frühjahr zur Pflanzung die richtige Menge Dünger oder Kompost ausbringen. Auch während der Wachstumszeit sollten Starkzehrer regelmäßig gedüngt werden. Gut geeignet dafür ist zum Beispiel unser Plantura Bio-Tomaten- & Gemüsedünger. Er ist phosphorreduziert, um Ressourcen zu schonen, und kompensiert dies mit Mikroorganismen, welche die Bodennutzung verbessern und die Wurzeln sogar vor Krankheiten schützen können.

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Beispiele für starkzehrende Pflanzen
Im Folgenden finden Sie eine Liste mit starkzehrenden Gemüsepflanzen.
- Aubergine (Solanum melongena)
- Gurken (Cucumis sativus)
- Kartoffeln (Solanum tuberosum)
- Alle großen Kohlarten wie z.B. Weißkohl (Brassica oleracea convar. capitata var. alba), Rotkohl (Brassica oleracea var. capitata f. rubra), Wirsing (Brassica oleracea convar. capitata var. sabauda), Blumenkohl (Brassica oleracea var. botrytis) und Rosenkohl (Brassica oleracea var. gemmifera)
- Kürbis (Cucurbita)
- Lauch (Allium porrum L.)
- Mais (Zea mays)
- Neuseeländer Spinat (Tetragonia tetragonioides)
- Paprika und Chili (Capsicum)
- Rhabarber (Rheum rhabarbarum)
- Sellerie (Apium graveolens)
- Tatsoi (Brassica rapa convar. narinosa)
- Tomaten (Solanum lycopersicum)
- Zucchini (Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina)
Nur ein relativ kleiner Teil der Kräuter sind Starkzehrer. Dazu gehören zum Beispiel Basilikum (Ocimum basilicum) und Borretsch (Borago).

Tipp: Eine gute Vorkultur für Starkzehrer sind Bohnen (Phaseolus vulgaris). Sie entziehen dem Boden keinen Stickstoff, sondern hinterlassen den Untergrund nach der Ernte sogar stickstoffreicher als davor. Das liegt daran, dass Bohnen im Wurzelbereich eine Symbiose mit stickstofffixierenden Bakterien eingehen.
Welche Starkzehrer passen zusammen? Falls Sie sich fragen, welche Starkzehrer zusammenpassen, finden Sie viele Tipps dazu in unseren Artikeln zur Mischkultur. Gute Nachbarn für Gurken sind zum Beispiel die Starkzehrer Mais und Sellerie. Auch die Mischkultur von Zucchini mit Mais gelingt meist und wird schon seit langer Zeit von der indigenen Bevölkerung Südamerikas in Milpa-Beeten umgesetzt. Grundsätzlich sollte man bei der Kombination von Starkzehren jedoch beachten, dass die Pflanzen um die Nährstoffe konkurrieren und so eventuell eines der stark zehrenden Gemüse zu kurz kommt, also bei unzureichender Düngung weniger Erträge liefert.
Starkzehrer im Hochbeet: Starkzehrer für Hochbeete wie zum Beispiel Kürbis, Sellerie, Lauch und Paprika werden bevorzugt direkt nach der Herstellung des Hochbeetes gepflanzt, wenn das Nährstoffangeobt am höchsten ist. Immer, wenn Sie Ihr Hochbeet gerade wieder neu mit nährstoffreichem Substrat aufgefüllt oder neu befüllt haben, sind Starkzehrer die beste Wahl zur Bepflanzung.

Mittelzehrer
Mittelzehrende Gemüsepflanzen sind deutlich genügsamer als starkzehrendes Gemüse. Sie brauchen für gutes Wachstum weniger Stickstoff und folgen in der Fruchtfolge daher meist auf Starkzehrer.
Was sind Mittelzehrer?
Für Mittelzehrer wird ein Stickstoffbedarf zwischen 10 und 25 g Stickstoff pro m2 angegeben. Eine moderate Düngung ist bei mittelzehrendem Gemüse für gutes Wachstum also meist ausreichend. Man kann den Boden vor der Pflanzung mit etwas Kompost vorbereiten. Zur Pflanzung kann man dann einen möglichst organischen Langzeitdünger ausbringen. Unser Plantura Bio-Tomatendünger wirkt über einen Zeitraum von mindestens 3 Monaten. Er ist zusätzlich zu 100 % tierfrei und unbedenklich für Haus- und Gartentiere.

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Beispiele für mittelzehrende Pflanzen
Zur Liste der mittelzehrenden Gemüse gehören viele Wurzelgemüse:
- Chicorée (Cichorium intybus var. foliosum)
- Chinakohl (Brassica rapa subsp. pekinensis)
- Fenchel (Foeniculum vulgare)
- Karotten (Daucus carota subsp. sativus)
- Kohlrabi (Brassica oleracea var. gongylodes L.)
- Mangold (Beta vulgaris subsp. vulgaris)
- Pastinake (Pastinaca sativa)
- Rettich (Raphanus sativus var. niger)
- Rote Bete (Beta vulgaris subsp. vulgaris)
- Viele Salate
- Schwarzwurzel (Scorzonera hispanica)
- Spinat (Spinacia oleracea)
Tipp: Erdbeeren (Fragaria) sind keine Starkzehrer, sondern werden ebenfalls zu den Mittelzehrern gezählt. Zum Düngen von Erdbeeren reicht daher meist Fertigkompost, der ein- bis zweimal pro Jahr um die Pflanzen herum ausgebracht wird.

Mittelzehrer im Hochbeet: Alle aufgelisteten Mittelzehrer sind für Hochbeete ebenso geeignet. Sie stehen am besten im zweiten Jahr nach der Erstellung auf dem Hochbeet. Manche können auch bereits im ersten Jahr zusammen mit den Starkzehrern gepflanzt werden, da diese so viele Nährstoffe aufnehmen, dass die Mittelzehrer nicht unter einem Überangebot leiden.
Schwachzehrer
Schwachzehrer kommen auch mit sehr wenig gut zurecht. Im Garten sind Schwachzehrer daher oft das letzte Glied in der Fruchtfolge.
Was sind Schwachzehrer?
Schwachzehrer haben einen Stickstoffbedarf von weniger als 10 g Stickstoff pro m2. Ein Beet mit Schwachzehrern muss daher meist gar nicht gedüngt werden. Denn eine zu üppige Nährstoffversorgung schadet vielen Vertretern dieser Pflanzengruppe eher, als dass sie hilft. Leguminosen, die ebenfalls zur Liste der Schwachzehrer gehören, sorgen sogar für eine Anreicherung von Stickstoff im Boden. So wird er vorbereitet auf die Starkzehrer, die in vielen Fruchtfolgen auf die schwach zehrenden Pflanzen folgen.

Beispiele für schwachzehrende Pflanzen
Auch aus der Liste der schwachzehrenden Gemüse lässt sich für jeden Garten ein passender Vertreter finden.
- Bohnen
- Erbsen (Pisum sativum)
- Feldsalat (Valerianella locusta)
- Guter Heinrich (Chenopodium bonus-henricus)
- Kichererbsen (Cicer arietinum)
- Knoblauch (Allium sativum)
- Mairübe (Brassica rapa subsp. rapa var. majalis) und Herbstrübe (Brassica rapa subsp. rapa subvar. esculenta)
- Viele mediterrane Kräuter wie Thymian (Thymus vulgaris), Lavendel (Lavandula angustifolia) und Rosmarin (Rosmarinus officinalis)
- Petersilie (Petroselinum crispum)
- Radieschen (Raphanus sativus var. sativus)
- Topinambur (Helianthus tuberosus)
- Zwiebel (Allium cepa)

Schwachzehrer im Hochbeet: Alle hier genannten Schwachzehrer sind für Hochbeete geeignet. Bei Bohnen sollte man jedoch eher auf Busch- statt auf Stangenbohnen setzen, denn Stangenbohnen können bis zu 3 m hoch wachsen und wären so im Hochbeet nicht mehr zu erreichen. Platzieren Sie Schwachzehrer erst ins Hochbeet, wenn der Nährstoffgehalt im dritten Jahr nach der Erstellung deutlich gesunken ist. Denn Schwachzehrer reagieren zum Teil sehr empfindlich auf ein zu hohes Nährstoffangebot. Nach einem Jahr mit Schwachzehrern kann das Hochbeet neu aufgefüllt werden und der Kreislauf beginnt von vorn.
Zusammenfassung: Wie düngt man Stark-, Mittel- und Schwachzehrer
Beim Düngen sollte man auf jeden Fall darauf achten, nicht allen Dünger auf einmal zu geben, sondern in mehreren Portionen. Unseren flüssigen Plantura Bio-Tomaten- & Gemüsedünger gibt man zum Beispiel alle 1 bis 2 Wochen ins Gießwasser. Da es sich beim festen Plantura Bio-Tomatendünger um einen Langzeitdünger handelt, reichen 2 Düngergaben – einmal beim Auspflanzen und eine Folgedüngung nach etwa 2 bis 3 Monaten.
In der folgenden Tabelle finden Sie grobe Anhaltspunkte bezüglich der Düngermenge. Die tatsächlich benötigte Menge hängt aber sehr stark von weiteren Faktoren wie der Fruchtbarkeit Ihres Bodens ab oder davon, ob Sie zusätzlich Kompost verwenden. Am besten ist es daher, im Herbst eine Bodenanalyse durchzuführen und sein Düngemanagement darauf abzustimmen.
Gesamt-Jahresbedarf | Plantura Bio-Tomatendünger (Granulat) | Plantura Bio-Tomaten- & Gemüsedünger (flüssig) |
Starkzehrer | rund 300 – 400 g / m2 | rund 350 – 400 ml / m2 |
Mittelzehrer | rund 150 – 250 g / m2 | rund 150 – 250 ml / m2 |
Schwachzehrer | 0 – 50 g / m2 | 0 – rund 100 ml / m2 |
Beim Anbauen von Gemüse muss man wie bereits erwähnt nicht nur auf den Nährstoffbedarf achten. So kommen manche Gemüsesorten zum Beispiel gar nicht mit zu wenig Licht zurecht. Welches Gemüse im Schatten ohne Probleme angebaut werden kann, erfahren Sie in einem gesonderten Artikel.