Mungbohnen-Sprossen: Anleitung zum Keimen & gesundheitliche Vorteile

Verena
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Aufgewachsen bin ich auf einem kleinen, biologischen Nebenerwerbshof und nach meinem FSJ auf einer Ranch in Amerika habe ich angefangen, in Hohenheim Agrarwissenschaften zu studieren. Am meisten interessieren mich hier die Bereiche Boden, ökologische Landwirtschaft und Pflanzenwissenschaften. Zuhause verbringe ich viel Zeit in unserem Garten und wenn ich dort nicht zu finden bin, trifft man mich oft in der Küche, wo ich unser Obst und Gemüse zum Kochen und Backen verwerte.

Lieblingsobst: Auch wenn sie langweilig sind – Äpfel
Lieblingsgemüse: Paprika, Rote Bete, Zucchini, Weißkraut

Mungbohnen, auch Mungobohnen genannt, keimen leicht und sind bereits nach wenigen Tagen als Sprossen erntereif. Die frischen, knackigen Sprossen lassen sich vielseitig in der Küche verwenden.

Mungobohnen-Sprossen
Mungbohnen keimen zu lassen gelingt leicht und belohnt mit frischen, knackigen Sprossen [Foto: fotolotos/ Shutterstock.com]

Die Probleme der Keimbelastung vieler im Handel erhältlicher Sprossen sind seit einiger Zeit bekannt. Gut, dass das Ziehen von Sprossen auch zu Hause leicht gelingt.

Übrigens: Manchmal sind im Handel Mungobohnen-Sprossen als „Sojasprossen“ erhältlich, was beim Einkauf zu Verwirrung führen kann.

Mungbohnen-Sprossen: Was ist der Unterschied zu Sojasprossen?

Anders als bei Alfalfa-Sprossen, bei denen die Namen Alfalfa und Luzerne synonym verwendet werden, handelt es sich bei Mungbohnen (Vigna radiata) und Sojabohnen (Glycine max) um zwei verschiedene Pflanzen. Für Verwirrung sorgt zusätzlich, dass im Handel oft Mungobohnen-Sprossen als Sojasprossen oder als Grüne Sojasprossen angeboten werden.

Man kann die beiden Sprossen-Arten jedoch leicht unterscheiden, indem man sich die Samen genauer anschaut. Die der Mungbohne sind grün, während Sojabohnen gelblich-beige und etwas größer sind. Während dem Keimen verlieren Mungbohnen allerdings teilweise die farbige Samenhaut, weshalb man die Sprossen nicht mehr so leicht auseinanderhalten kann.

Mungo- und Sojabohnen-Samen
Die Samen der Mungbohne sind grün, während Sojabohnen gelb-beige sind [Foto: suchada kupraditphan/ Shutterstock.com]

Auch bei der Anzucht und Verwendung von Mungobohnen- und Sojasprossen gibt es Unterschiede: Grundsätzlich ist das Keimen von Mungbohnen einfacher, da Sojasprossen anfälliger für Schimmelbefall sind. Außerdem enthalten Sojasprossen wie viele Hülsenfrüchtler (Fabaceae) den giftigen Stoff Phasin, der erst durch Hitze zerstört wird. Man sollte sie vor dem Verzehr also blanchieren. Obwohl Mungbohnen zur selben Familie gehören, bilden sie eine Ausnahme, denn gekeimte Mungbohnen können roh gegessen werden.

Gekeimte Mungobohnen
Bei gekauften Mungbohnen-Sprossen wird die Samenhaut in der Regel entfernt [Foto: Nitavin/ Shutterstock.com]

Mungosprossen selber ziehen

Mungbohnen-Sprossen eignen sich gut als Einstieg in das eigene Keimen zu Hause, denn sie keimen schnell, zuverlässig und sind ergiebig. Auch was das Keimgerät angeht, sind sie relativ anspruchslos. Gut geeignet sind zum Beispiel Sprossengläser oder Keimschalen, und sogar in einem Sieb, das in einer Schüssel liegt, kann man Mungbohnen keimen lassen. Da man Mungbohnen-Sprossen im Haus zieht, ist die Anzucht ganzjährig möglich. Vor allem im Winter, wenn es wenig regionales Gemüse gibt, können sie den Speiseplan also wertvoll ergänzen.

Tipp: Beim Keimen von Mungbohnen-Sprossen kann sich ihr Volumen bis zu 7-fach vergrößern. Verwenden Sie daher zu Beginn lieber etwas weniger Samen. Nach den ersten Keimversuchen kann man besser einschätzen, wie viele Samen verwendet werden sollten, damit es im Glas oder der Keimschale nicht zu eng wird.

Mungobohnen-Sprossen im Sprossenglas
Sprossengläser eignen sich gut zum Keimen von Mungbohnen [Foto: FotoHelin/ Shutterstock.com]

Anleitung: Mungbohnen keimen lassen

  1. Als Erstes spülen Sie die Samen gründlich unter fließendem Wasser.
  2. Weichen Sie die Sprossen dann für circa 12 Stunden in frischem Wasser ein.
  3. Nach dieser Zeit gießt man das Wasser ab. Sprossengläser können ab jetzt einfach auf dem Kopf aufbewahrt werden. Bei der Verwendung von Keimschalen oder anderen Keimgeräten werden die Samen flach auf der Oberfläche verteilt.
  4. Stellen Sie Ihr Keimgerät bei 18 – 20 °C auf. Wenn Sie Wert auf wirklich weiße Sprossen legen, gelingt das Keimen von Mungbohnen auch in völliger Dunkelheit.
  5. Die Keimlinge sollten 2- bis 3-mal täglich mit frischem, lauwarmem Wasser gespült werden.
  6. Nach 3 – 4 Tagen können die fertigen Mungbohnen-Sprossen geerntet werden, man kann sie aber ebenso noch etwas länger wachsen lassen.

Tipp: Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum selbst gekeimte Mungbohnen-Sprossen meist länger und dünner sind als die im Handel erhältlichen „Sojasprossen“? Das liegt daran, dass diese Sprossen beim Keimen beschwert werden und ein Gewicht nach oben drücken müssen. Man kann das ebenfalls zu Hause bewerkstelligen, am einfachsten in Keimschalen. Verteilen Sie dafür die Samen nach dem Einweichen dicht an dicht in der Keimschale. Legen Sie dann einen Teller darüber. Er sollte das Saatgut nicht direkt berühren, aber auch nicht mehr als 1 cm über den Samen liegen. Beschweren Sie den Teller mit einem Gewicht von maximal 1 kg. Das geht zum Beispiel mit einem Stein, einem Mörser oder Hantelscheiben. Zum Spülen wird der Teller dann natürlich abgenommen.

Mungoprossen
Selbst gekeimte Mungbohnen-Sprossen sind meist weniger gerade und dünner als gekaufte [Foto: Aakruti/ Shutterstock.com]

Wie gesund sind Mungbohnen-Sprossen?

Keimsprossen der Mungobohne sind sehr gesund. Wie viele andere Sprossen haben sie einen hohen Vitamin -und Mineralstoffgehalt. Hervorzuheben sind zum Beispiel Vitamin A, B1, B2, C, E und Niacin sowie Kalium, Phosphor und Eisen. Außerdem sind die Sprossen reich an Ballaststoffen und für Gemüse mit circa 3 g Eiweiß pro 100 g relativ proteinreich.

Mit ihrem süßlichen Geschmack sind die knackigen, gesunden Mungbohnen-Sprossen fester Bestandteil vieler asiatischer Gerichte. Man findet sie zum Beispiel in Suppen, Frühlingsrollen oder Wok-Gerichten. Wenn möglich sollte man Mungbohnen-Sprossen erst kurz vor dem Servieren zu Gerichten geben. So bleiben sie knackig und ihre Inhaltsstoffe werden besser erhalten. Aber auch roh, zum Beispiel in Salaten oder als Brotbelag, können gekeimte Mungbohnen hervorragend verwendet werden.

Salat mit Mungobohnen-Sprossen
Mungbohnen-Sprossen eignen sich neben asiatischen Gerichten auch sehr gut für Salate [Foto: ksenee/ Shutterstock.com]

Kann man Mungbohnen-Sprossen roh essen? Gesunde Erwachsene können Mungbohnen-Sprossen ohne Bedenken roh verzehren, denn die Menge an gesundheitsschädlichem Phasin ist so gering, dass sie keine Auswirkungen mehr hat. Wer trotzdem auf Nummer sicher gehen will, kann die Sprossen vor dem Verzehr kurz blanchieren. Die Samenhülle darf generell ohne Bedenken mitverzehrt werden.

Auch Brokkoli-Sprossen sind sehr gesund und lassen sich vielseitig verwenden. Was es beim Keimen von Brokkoli alles zu beachten gilt, erklären wir in einem gesonderten Artikel.

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