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Die besten Kräutertee-Mischungen aus dem eigenen Garten (+ Rezepte)

Sabine
Sabine
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Ich habe Agrar- und Ernährungswirtschaft an der BOKU in Wien studiert. Das Gärtnern macht mir unheimlich viel Spaß und nimmt sicherlich den größten Teil meiner Freizeit in Anspruch. Vor einigen Jahren wurde außerdem mein Interesse für Kräuter geweckt, weshalb ich 2018 die Ausbildung zur zertifizierten Kräuterpädagogin abgeschlossen habe.

Lieblingsobst: Äpfel, Kirschen
Lieblingsgemüse: Erdäpfel/Kartoffeln, Fenchel

Im heimischen Garten wachsen so manche Kräuter, die man ideal zu eigenen Teemischungen verarbeiten kann. Welche das sind, sowie Rezepte, finden Sie hier.

Kräutertee aus Salbei in Teetasse
Viele Kräuter eignen sich für die Herstellung von aromatischen Teemischungen [Foto: amberto4ka/ Shutterstock.com]

Wenn es draußen kalt wird, gibt es kaum etwas Wohltuenderes als eine warme Tasse Kräutertee. Dieser Tee hat aber nichts mit dem üblichen Schwarz- oder Grüntee zu tun. Vielmehr ist es ein Aufguss aus Pflanzenteilen, deren Wirkstoffe im heißen Wasser gelöst werden. Das ein oder andere Kraut, das sich für die Teezubereitung eignet, findet sich vielleicht sogar in Ihrem Garten. Hier erfahren Sie, welche Kräuter sich ideal für selbst hergestellte Teemischungen eignen und finden auch einige Rezeptideen, die Sie gleich umsetzen können.

Die besten Kräuter für Teemischungen

Es gibt eine Vielzahl an Kräutern, die sich für die Zubereitung von aromatischen Tees eignen. Das Wissen um die Wirkungsweise und Anwendung der einzelnen Kräuter kann die Zusammenstellung einer harmonischen Teemischung erleichtern. Nachfolgend finden Sie passende Kräuter für Ihre Teemischung aufgelistet.

1. Zitronenmelisse (Melissa officinalis)

Die Zitronenmelisse wirkt entspannend, stresslindernd und stimmungsaufhellend. Ein Tee der Blätter wirkt beruhigend bei Schlafstörungen und depressiven Verstimmungen. Seine antivirale Wirkung macht ihn zudem zum idealen Wintertee. Doch auch im Sommer schmeckt ein Aufguss der Blätter als erfrischender Eistee wunderbar. Die Ernte der Zitronenmelisse sollte unbedingt vor der Blüte erfolgen, denn danach wird ihr Geschmack unangenehm.

2. Minze (Mentha sp.)

Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Minzarten, die sich für Teemischungen eignen. Häufig verwendet werden die aromatische Pfefferminze, die mildere Apfelminze, die dunkle Schokominze oder die exotische Ananasminze. Minze wirkt kühlend und erfrischend. Das enthaltene Menthol hilft gegen verstopfte Nasen und Nebenhöhlenentzündungen. Der aromatische Tee wird deshalb gerne bei Halsentzündung, Erkältung und Kopfschmerzen getrunken. Er soll außerdem Magenverstimmungen lindern und die Verdauung anregen. Für Kinder und stillende Mütter ist der Tee jedoch nicht geeignet.

Minze im Garten wachsend
Die Minze verleiht Teemischungen mit ihrem frischen Aroma eine besondere Note [Foto: Jannarong/ Shutterstock.com]

3. Salbei (Salvia officinalis)

Der Salbei ist ein wohlschmeckendes und beliebtes Teekraut während der Erkältungszeit. Die enthaltenen Gerbstoffe stärken die Schleimhäute und helfen so bei Entzündungen im Mund- und Rachenbereich. Doch Vorsicht in der Schwangerschaft: Salbei kann die Milchbildung hemmen und sollte deshalb während der Schwangerschaft und auch der Stillzeit vermieden werden. Für einen aromatischen Tee erntet man die jungen Blätter vor der Blüte.

4. Kamille (Matricaria recutita)

Von Mai bis Juli verströmt die Kamille ihren unverwechselbaren Duft. Der Tee kann bei Schlaflosigkeit helfen und sorgt für eine gesunde Verdauung. Doch Kamille zählt nicht nur zu den Kräutern zum Einschlafen: Der Tee soll außerdem die Folgen von Stress und Angst mildern. Bei Erkältung kann man seine Wirkung mit etwas Honig und Zitronensaft verstärken. Der süßlich-herbe Geschmack macht den Tee auch bei Kindern sehr beliebt. Geerntet werden nur die zarten Blütenköpfe.

5. Thymian (Thymus vulgaris)

Der Thymian wird gerne zum Würzen in der Küche verwendet. Seine Wirkung und sein Aroma machen sich jedoch auch in einer Teemischung wunderbar. Thymian ist nicht umsonst ein Bestandteil vieler Hustensäfte und Hustentropfen. Er wirkt antimikrobiell, schleimlösend und unterstützt das Abhusten. Der Zitronenthymian (Thymus citriodorus) ist eine Hybridform, welche sich ebenfalls wunderbar als Teekraut eignet.

Thymian im Garten wachsend
Ein Tee aus Thymian wird besonders gerne zur Erkältungszeit getrunken [Foto: Madeleine Steinbach/ Shutterstock.com]

6. Zitronenverbene (Lippia citriodora)

Die südamerikanische Schwester des heimischen Eisenkrauts verströmt schon bei der leichtesten Berührung ihren aromatischen Duft nach Zitrone. Im Sommer kann man aus den frischen Blättern einen erfrischenden Eistee zubereiten. Die Zitronenverbene wirkt entspannend, beruhigend und appetitanregend. Ein Tee aus den Blättern soll die Laune heben und einen tiefen, erholsamen Schlaf fördern. In Frankreich wird der traditionelle Einschlaftee als „Verveine“ bezeichnet.

7. Damaszener-Rose (Rosa damascena)

Die Rose hat zwar nur eine beschränkte Heilwirkung, doch die Blütenblätter im Tee können alleine durch ihre Farbe und ihren Duft die Stimmung heben. Ab September werden die reifen Früchte geerntet, halbiert und im leicht geöffneten Backrohr bei 50 °C getrocknet. Die Hagebutten enthalten viel Vitamin C zur Stärkung der Abwehrkräfte. Sie ergeben einen leckeren, fruchtigen Tee für die kalten Wintermonate.

8. Ringelblume (Calendula officinalis)

Die Ringelblume ist eine vielfältige Heilpflanze, die bereits seit dem Mittelalter bei vielerlei Beschwerden zum Einsatz kommt. Sie wirkt unter anderem entzündungshemmend und hilft bei Verdauungs- sowie Menstruationsbeschwerden. Geerntet werden die ganzen Blütenköpfe oder die einzelnen Blütenblätter. Sie wurden früher wegen ihrer gelben Farbe auch als „falscher Safran“ verkauft.

Ringelblume im Garten wachsend mit Blüten
Die farbenfrohen Blüten der Ringelblumen verschönern jede Teemischung [Foto: Bragapictures/ Shutterstock.com]

9. Käsepappel (Malva sp.)

Die Blüten und Blätter der Käsepappel enthalten Schleimstoffe, welche eine reiz- und schmerzlindernde Wirkung auf entzündete Schleimhäute haben. Für einen Hustentee lässt man sie im Kaltauszug mehrere Stunden ziehen (nicht kochen). Anschließend kann man den Tee leicht erwärmen und schluckweise trinken. Die Große Käsepappel (Sylvestris) und die Kleine Käsepappel (M. neglecta) haben die gleiche Wirkung. Andere Malvenarten sind zum Teil unwirksam beziehungsweise haben sie einen geringeren Wirkstoffgehalt. Die Blüten werden auch gerne als Schmuckdroge verwendet, da sie den Tee blau färben.

10. Goldmelisse (Monarda didyma)

Die Goldmelisse, auch Monarde oder Indianernessel genannt, war eine wichtige Heil- und Teepflanze der nordamerikanischen Indianer. Aufgrund ihrer schleimlösenden und schlaffördernden Wirkung wurde sie bei Erkältungen eingesetzt. Die einzelnen Zungenblüten werden abgezupft und dienen auch als farbliche Ergänzung für Kräuterteemischungen.

Kräuter-Teemischung selbst machen

Für die Teezubereitung im Winter sollte man sich bereits in den Sommermonaten einen ausreichenden Vorrat an getrockneten Kräutern anlegen. Geerntet wird am besten an trockenen Tagen. Bei Blühkräutern werden die offenen Blüten abgeknipst. Bei Blattkräutern können einzelne Blätter oder ganze Triebspitzen kurz vor der Blüte geerntet werden. Anschließend werden die Kräuter an einem luftigen, warmen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung möglichst schonend getrocknet. Der Trockenvorgang ist dann abgeschlossen, wenn die Kräuter beim Zusammendrücken knistern. Die einzelnen Kräuter können dann luftdicht verschlossen in Gläsern gelagert werden.

Teetasse mit Kräutertee aus Pfefferminze
Kräuter-Teemischung können ganz einfach selbst gemacht werden [Foto: Vaclav Mach/ Shutterstock.com]

Beim Mischen der Kräuter gibt es einige Grundregeln zu beachten. Im Allgemeinen sollten nicht mehr als sieben Kräuter kombiniert werden. Meist reichen schon drei bis vier Kräuter für eine Teemischung aus. Möchte man eine bestimmte Wirkung erzielen, mischt man Kräuter mit den gewünschten Eigenschaften. Für den Anfang empfiehlt es sich, eine kleine Menge zu mischen und zu verkosten. Am besten bewahrt man Geschmack, Aroma und Heilwirkung, wenn man einen einfachen Aufguss zubereitet. Hierfür gießt man heißes Wasser über die Kräuter und lässt sie, je nach Rezeptur, einige Minuten lange ziehen. Hat man seine Lieblingsmischung gefunden, kann sie in einer Papiertüte, einem Glasgefäß oder einer Teedose gelagert werden. Vergessen Sie auch nicht, diese zu beschriften, damit man im Fall des Falles nachproduzieren kann.

Rezepte für Teemischungen zum Ausprobieren

Zu guter Letzt teilen wir nun drei unserer Lieblings-Teemischungen aus dem Garten mit Ihnen, damit Sie gleich loslegen können.

Rezept 1: Gute-Laune-Tee

Zutaten: 5 Teile Zitronenverbene, 3 Teile Ananasminze, 2 Teile Goldmelisse, 1 Teil Ringelblume, 1 Teil Rose

Ein sommerlich, fruchtiger Kräutertee mit buntem Blüten-Konfetti. Sorgt auch an trüben Herbsttagen für gute Stimmung. Einen Teelöffel pro Tasse mit heißem Wasser aufgießen und 8 bis 10 Minuten ziehen lassen.

Rezept 2: Freier-Atem-Tee

Zutaten: 5 Teile Pfefferminze, 4 Teile Salbei, 2 Teile Thymian, 1 Teil Goldmelisse

Im Winter ist die erste Erkältung meist nicht weit. Einmal tief durchatmen und die Aromen dieser Teemischung auf sich wirken lassen. Einen Teelöffel pro Tasse mit heißem Wasser aufgießen. Etwa 6 bis 8 Minuten ziehen lassen und nach Wunsch mit etwas Honig süßen.

Rezept 3: Gute-Nacht-Tee

Zutaten: 6 Teile Zitronenmelisse, 3 Teile Kamille, 2 Teile getrocknete Apfelstückchen, 1 Teil Malvenblüten

Ein beruhigender Entspannungstee für die Abendstunden. Hilft beim Einschlafen und verspricht süße Träume. Zwei Teelöffel pro Tasse mit heißem Wasser aufgießen. Etwa 8 bis 10 Minuten ziehen lassen.

Nicht nur in Tees können Kräuter die Gesundheit unterstützen. In unserem Spezialartikel stellen wir Ihnen 10 immunstärkende Kräuter vor, die auch im eigenen Garten angebaut werden können.