Immergrüne Spalierbäume: Die schönsten Zierpflanzen im Überblick

Franziska
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Ich studiere ökologische Landwirtschaft an der Uni Hohenheim und bin sehr pflanzen- und naturverbunden. Zuhause bewirtschaften wir einen kleinen Biobetrieb mit einigen Tieren, verschiedenen Ackerfrüchten und etwas Wald. Die Gewinnung von gesunden Lebensmitteln im Einklang mit der Natur begeistert mich jedes Mal wieder aufs Neue.

Lieblingsobst: Apfel, Birne und Zwetschge
Lieblingsgemüse: Kartoffel, Kürbis und Spinat

Spalierbäume sind eine dekorative Ergänzung mit vielen nützlichen Funktionen. Unter der Vielzahl der für Spalierbäume geeigneten Arten sind auch einige immergrüne Exemplare zu finden.

Spalierbäume auf öffentlichem Platz
Immergrüne Spalierbäume sehen das ganze Jahr über gut aus [Foto: Dmitrii Pridannikov/ Shutterstock.com]

Spalierbäume können dem Garten mit repetitiven Mustern eine künstlerische Note verleihen. Neben dem traditionellen Spalierobst gibt es auch einige immergrüne Arten, die im Winter für Abwechslung sorgen und Ihren Garten nicht so kahl wirken lassen.

Wir stellen Ihnen die wichtigsten immergrünen Spalierbäume hier vor.

Europäische Eibe

Die Europäische Eibe (Taxus baccata) ist ein einheimischer Baum und behält wie die meisten Nadelbäume die grünen Nadeln im Winter. Durch den aufrechten, buschigen und dicht verzweigten Wuchs ist die Eibe sowohl als Hecke als auch als Spalierbaum geeignet. Der robuste und sehr pflegeleichte Baum kann bis zu 10 m hoch werden und wächst 20 bis 30 cm im Jahr. Die dunkelgrünen Nadeln bieten in Kombination mit den leuchtend roten Beeren ein interessantes Bild. Was Boden und Standort angeht, ist die Eibe anspruchslos: Sie wächst auf fast allen Böden und kommt sowohl mit sonnigen als auch mit schattigen Plätzen gut zurecht. Dieser langsam, aber dicht wachsende Spalierbaum ist sehr gut schnittverträglich, doch teuer in der Anschaffung und giftig.

Eibe als Spalier
Die Eibe ist sehr schnittverträglich und triebig, Triebe am Stamm können Sie einfach entfernen [Foto: Beekeepx/ Shutterstock.com]

Glanzmispel

Die Glanzmispel (Photinia fraseri) eignet sich nicht nur als Spalierbaum, sie ist ebenfalls ein attraktiver Blickfang mit ihren prächtig glänzenden, mehrfarbigen Blättern. Sie wächst aufrecht, breit und buschig und wird bis zu 4 m hoch. Im Mai trägt sie weiße Blüten und später dann kleine, apfelförmige Früchte. Damit bietet sie eine wertvolle Futterquelle für Vögel und Bienen. Sie benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und leicht sauren Boden. Im Winter sollten Sie Ihre Glanzmispel vor Frost schützen, da sie nur bedingt winterhart ist. Interessant sind vor allem buntblättrige Glanzmispel-Sorten, wie zum Beispiel ‘Pink Marble’ mit ihrem pink-weiß-grünen Laub, ‘Pink Crispy’ mit weiß-grünen Blättern oder die Sorte ‘Red Robin’ mit roten Blättern.

Red Robin' Glanzmispel-Baum
Die Sorte ‘Red Robin’ ist kontrastreich mit ihren roten und grünen Blättern [Foto: Konstantinos Livadas/ Shutterstock.com]

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Hainbuche

Die robuste und anspruchslose Hainbuche (Carpinus betulus) ist gut als immerhin wintergrüner Spalierbaum geeignet, da sie aufrecht sowie dicht wächst und gut schnittverträglich ist. Zudem ist sie sehr wüchsig und wächst 30 bis 35 cm pro Jahr. Zur Blütezeit im April und Mai erscheinen kleine, gelbe Blüten. Das Laub vertrocknet zwar, bleibt aber über den Winter an den Ästen und wird erst mit dem Neuaustrieb im Frühjahr abgeworfen. Die Hainbuche bevorzugt einen nährstoffreichen Boden und ist recht anspruchslos, was den Standort angeht. Sie ist sogar sehr gut schattenverträglich.

Tipp: Was ist der Unterschied zwischen sommergrün, immergrün und wintergrün?
Die drei Begriffe bezeichnen, in welchem Rhythmus eine Pflanze neues Laub bildet und altes abwirft. Sommergrüne Pflanzen bilden im Frühjahr und Frühsommer in je einem Schub neues Laub und werfen im Herbst alles wieder ab. Wintergrüne Pflanzen behalten ihr Laub- oder Nadelkleid über den Winter – es hängt fest, wenn auch meist trocken und gelblich, am Ast. Treibt das frische Laub im neuen Jahr, wird das alte abgeworfen. Immergrüne hingegen treiben und verlieren über das ganze Jahr hinweg kontinuierlich Nadeln oder Laub – einige Blätter sind somit mehrere Jahre alt, ehe sie abgeworfen werden. Nur immergrüne Pflanzen sind im Winter lebendig grün.

Hainbuche als Spalierbäume
Die Hainbuche ist schnittverträglich und kann in fast alle Formen geschnitten werden [Foto: Joe Kuis/ Shutterstock.com]

Immergrüne Magnolie

Die Immergrüne Magnolie (Magnolia grandiflora) stammt ursprünglich aus Nordamerika und kommt bei uns eher selten vor. Ihre großen, duftenden, tulpenähnlichen Blüten sind ein echter Hingucker. Sie erreicht ungeschnitten maximal eine Höhe von 15 m und wächst 10 bis 25 cm pro Jahr. Als Spalierbaum wird sie kleiner gehalten. Diese Magnolie benötigt einen geschützten, sonnigen und warmen Standort, denn sie ist nur bedingt winterhart. Besonders schön gedeiht sie auf einem frischen, humosen und leicht sauren Boden. Der gut schnittverträgliche, aufrecht wachsende Baum beeindruckt vor allem durch seine imposanten Blüten. Eine gängige und gerne gepflanzte Sorte der Immergrünen Magnolie ist zum Beispiel die Sorte ‘Gallisoniensis’.

Tipp: Um die wunderschönen Blüten der Immergrünen Magnolie zu Gesicht zu bekommen, sollte sie erst nach dem Verblühen geschnitten werden. Mit einem Schnitt im Frühjahr würden nämlich die Blütenknospen entfernt und die Blütenpracht bliebe aus.

Blätter der Immergrünen Magnolie
Die Immergrüne Magnolie hat glänzendes, dunkelgrünes Laub [Foto: Foxbrush/ Shutterstock.com]

Ölweide

Die Ölweide (Elaeagnus ebbingei) ist ein aufrecht wachsender, großer Strauch, der mit der Zeit immer mehr in die Breite wächst. Daher eignet sich das anspruchslose Gewächs gut für eine Hecke oder als Spalier. Die Ölweide wird bis zu 3 m hoch und wächst 10 bis 25 cm pro Jahr. Zwischen Oktober und November trägt sie kleine, weiße, duftende Blüten. Sie bevorzugt einen halbschattigen Standort und humosen, oder auch sandigen oder lehmigen Boden. Auf leichteren Böden ist die Ölweide generell winterhärter. An geschützten Standorten ist sie gut winterhart. Eine Varietät, die besonders schön anzusehen ist, ist die Buntlaubige Ölweide (Elaeagnus pungens ‘Maculata’): Sie trägt gemusterte, gelbgrüne Blätter und ist etwas empfindlicher als die grünlaubige Ölweide. Sie sollte an einen sonnigen und geschützten Platz mit saurem Boden gepflanzt werden.

Ölweiden-Hecke
Die Ölweide ist sehr gut als Hecke oder eben als Spalierbaum geeignet [Foto: Edita Medeina/ Shutterstock.com]

Portugiesischer Kirschlorbeer

Der Portugiesische Kirschlorbeer (Prunus lusitanica) ist auch als Lorbeerkirsche bekannt. Der große Strauch wächst aufrecht und gut verzweigt, er ist sehr robust und pflegeleicht. Das macht ihn vor allem als Spalier oder Heckenpflanzung interessant. Er erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 4 m und wächst jährlich 10 bis 30 cm. Im Juni trägt der Portugiesische Kirschlorbeer weiße Traubenblüten und glänzendes, dunkelgrünes Laub. Die schnittverträgliche Pflanze wächst gut auf normalem Gartenboden an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Eine beliebte Sorte ist beispielsweise ‘Angustifolia’.

Tipp: Auch die artverwandten Kirschlorbeer-Sorten Prunus laurocerasus ‘Caucasica’ und ‘Novita’ sind weit verbreitet als Spalierbäume.

Lorbeerkirsche als Spalierbaum
Die Lorbeerkirsche hat glänzendes, immergrünes Laub [Foto: Natali art collections/ Shutterstock.com]

Stechpalme

Dieser mittelgroße Strauch wächst pyramidenförmig, breit und gut verzweigt. Er wird bis zu 5 m hoch und ist gut für schattige und trockene Standorte geeignet. Die sehr frostharte Stechpalme (Ilex aquifolium) blüht zwischen Mai und Juni, als Früchte trägt sie rote, runde, ungenießbare Beeren. Sie bevorzugt humosen und frischen, aber durchlässigen Boden und einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Eine beliebte Sorte der Stechpalme für Spalierbäume ist zum Beispiel ‘Nellie Stevens’, die eine Hybridart aus unserer heimischen Stechpalme und der Chinesischen Stechpalme (Ilex cornuta) darstellt.

Stechpalmen-Strauch
Die Stechpalme blüht zwischen Mai und Juni [Foto: Lucy Autrey Wilson/ Shutterstock.com]

Steineiche

Die Steineiche (Quercus ilex) stammt aus dem Mittelmeerraum und wird bis zu 7 m hoch, wobei sie 10 bis 15 cm pro Jahr wachsen kann. Nach einer unscheinbaren Blüte trägt sie Eicheln, und die dicken, lederartigen, glänzenden Blätter tauchen die Baumkrone in ein tiefes Dunkelgrün. Die Steineiche benötigt einen sonnigen und geschützten Standort mit trockenem Boden. Sie ist nur bedingt winterhart und sollte deshalb im Kübel kultiviert werden, der frostfrei überwintert werden kann. Kurze Fröste von bis zu – 15 °C toleriert sie im Freiland, im Kübel sollte sie so niedrigen Temperaturen nicht ausgesetzt sein. Steineichen ergeben interessante Spalierbäume mit ihren dichten und breiten Kronen. Sie sind ein prächtiger, natürlicher Sichtschutz für Ihren Garten.

Steineichen-Blätter und -Nüsse
Die Steineiche ist ein prächtiger, immergrüner Baum, doch nicht ganz winterhart bei uns [Foto: AlessandroZocc/ Shutterstock.com]

Sind Sie neugierig geworden und möchten noch mehr über Spalierbäume erfahren? Dann lesen Sie unseren Spezialartikel zum Thema Spalierbäume als Sichtschutz.

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