Ist Flieder giftig für Menschen & Tiere?

Max
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Pflanzen und deren Vielfalt in der Natur fand ich schon immer faszinierend. Daher habe ich nach meiner Ausbildung zum Schreiner das Studium der Gartenbauwissenschaften an der Hochschule in Weihenstephan begonnen. Zuhause kultiviere ich in Garten, Wald und Haus verschiedenstes; von kleinen Zimmerpflanzen bis hin zu großen Forstbäumen, wobei mein besonderes Interesse den Obstgehölzen gilt. Auch nach der Ernte verarbeite ich gerne die Früchte weiter zu Marmeladen, Wein oder diversen anderen Produkten.

Lieblingsobst: Apfel
Lieblingsgemüse: Paprika

Fliederpflanzen locken zur Blüte mit einem wohlduftenden, süßlichen Geruch. Doch sind diese genießbar oder ist Flieder giftig?

Fliederblüten
Die Blüten des Flieders verströmen einen angenehm süßlichen Duft [Foto: Aleoks/ Shutterstock.com]

Als Flieder bezeichnet man mehrere Fliederarten und -sorten der Gattung Syringa. Meist ist jedoch der Gewöhnliche Flieder (Syringa vulgaris) damit gemeint.

Ist Flieder giftig für Menschen?

Der Gewöhnliche Flieder wird aufgrund seiner Inhaltsstoffe Syringopicrin und dem Glycosid Syringin als schwach giftig eingestuft. Dies bedeutet, dass erst nach Aufnahme extrem hoher Mengen des Pflanzenmaterials Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit oder Magenkrämpfe auftreten. Bei Erwachsenen stellen Vergiftungen durch Flieder daher kaum ein Problem dar, Vorsicht ist allerdings vor allem bei Kleinkindern geboten. Trotz ihres süßen Geruchs weisen Fliederpflanzen aufgrund der enthaltenen giftigen Inhaltsstoffe einen bitteren Geschmack auf. Dieser verhindert meist, dass größere Mengen an Pflanzenteilen verzehrt werden.

Obwohl er giftig ist, wird Flieder häufig in der Küche verwendet. Denn die meisten Giftstoffe sind im Laub sowie in der Rinde der Pflanze zu finden, während in den Blüten viel weniger dieser Stoffe enthalten sind. Daher werden diese manchmal als Dekoration für Salate oder Ähnliches verwendet. Ratsam ist es allerdings, die Fliederblüten abzukochen, um durch die Hitze giftige Inhaltsstoffe zu beseitigen. So eignen sie sich vor allem zur Weiterverarbeitung, beispielsweise zu Sirup oder als Zutat zu Marmeladen. In der Kräuterheilkunde wird dem Flieder zudem der Effekt zugeschrieben, Fieber und Verdauungsprobleme lindern zu können. Bei Zubereitung eines Tees sollten die Blüten mindestens eine Viertelstunde gekocht werden, um genügend Giftstoffe abzubauen.

Fliedertee
Ein Fliedertee sollte nicht nur aufgegossen, sondern länger gekocht werden [Foto: ElenVik/ Shutterstock.com]

Ist Flieder giftig für Hunde, Katzen und Co?

Wie für Menschen sind Flieder auch giftig für Tiere wie Hunde oder Katzen. So können beim Verzehr von Pflanzenteilen Vergiftungserscheinungen wie Bauchkrämpfe oder Erbrechen auftreten. Schwerwiegende Vergiftungen und Todesfälle sind bisher nicht bekannt.

Bei richtigem Umgang mit der Pflanze sollte Flieder im Garten keine Probleme bereiten. Um eine jährliche Blütenpracht in Ihren Garten zu bringen, ist daher auch die passende Flieder-Pflege wichtig.

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