Oleander-Krankheiten: Symptome erkennen & behandeln

Sarah
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Auch wenn Pflanzen sich kaum bewegen, gehören sie für mich zu den spannendsten Lebewesen. Sie haben faszinierende Fähigkeiten und unglaublich viel Potential. Deshalb habe ich Biologische Landwirtschaft in Wien studiert. Da in der Stadt Pflanzen allerdings eher dünn gesät sind, zieht es mich am Wochenende zum Wandern häufig in die nahe liegende Berge. In Zukunft möchte ich gern selbst einen landwirtschaftlichen Betrieb führen.

Lieblingsobst: Erdbeeren und Stachelbeeren
Lieblingsgemüse: Zucchini

Leider ist auch der Oleander nicht komplett resistent gegenüber Krankheiten. Wir zeigen die häufigsten Krankheiten, deren Symptome und Bekämpfungsmethoden.

Kranke Oleanderblätter
Aufgrund der kalten Temperaturen ist der Oleander bei uns deutlich krankheitsanfälliger als in seiner Heimat [Foto: Somogyi Laszlo/ Shutterstock.com]

Oleander (Nerium oleander) sind sehr kräftige und widerstandsfähige Büsche. In Ländern wie den USA oder Südafrika wachsen sie sogar invasiv und verdrängen einheimische Arten. In einem Kübel oder Topf, in welchem die Pflanze aufgrund der kalten Winter bei uns gehalten werden muss, ist sie jedoch um einiges anfälliger. Die beste Vorsorge besteht auf jeden Fall darin, dass es Ihrem Oleander gut geht. Denn ein starker Oleander hat auch ein gesundes Immunsystem und ist sehr viel widerstandsfähiger.

Werden im Sommer die Blätter des Oleanders gelb und fallen ab, ist das nicht gleich ein Grund zur Panik. Gerade zur heißen Jahreszeit führt der Oleander gerne eine Rundumerneuerung durch. Zwar ist der Strauch immergrün, doch auch seine Blätter müssen jeweils nach zwei Jahren ersetzt werden. In diesem Fall müssten aber schon neue Blätter im Kommen sein. Weitere Ursachen für gelbe Blätter können Wasser- oder Lichtmangel darstellen. Um eine Krankheit handelt es sich vermutlich dann, wenn sich die Blätter nur punktuell verfärben und die gelben Blätter braune Musterungen aufweisen. Einige der wichtigsten Krankheiten nennen wir Ihnen im Folgenden.

Oleanderkrebs: Symptome und Bekämpfung

Eine häufige Erkrankung, die leider alle Oleander-Sorten befallen kann, ist der sogenannte Oleanderkrebs. Ausgelöst wird dieser durch Pseudomonas-Bakterien, die in den Saft der Pflanze gelangen und sich dort ausbreiten. Die Folge sind verkümmerte und aufplatzende Knospen und Blüten, häufig färben sie sich schwarz. Fruchtstände entwickeln sich an den befallenen Trieben gar nicht oder nur merkwürdig verkrüppelt. Auch Triebe beginnen, Auswucherungen zu bekommen oder aufzuplatzen. Infolgedessen werden die Zweige instabil und brechen ab.

Oleanderkrebs bekämpfen:

  • Schneiden Sie stark befallene Triebe radikal zurück.
  • Entfernen Sie bei nicht so stark befallenen Trieben zumindest die befallenen Blüten- und Fruchtstände.
  • Halten Sie Ihr Schnittwerkzeug sauber und desinfizieren Sie es.
  • Tun Sie alles, damit sich Ihre Pflanze wohlfühlt. Tipps zur Oleander-Pflege erhalten Sie hier.
  • Entsorgen Sie die Abfälle in den Hausmüll. Im Kompost würden die Bakterien in der Erde verbleiben. Auch Verbrennen ist keine Option, da der Rauch von Oleander giftig ist.
Oleanderhecke wird von Mann geschnitten
Oleanderkrebs kann nur durch einen radikalen Rückschnitt bekämpft werden [Foto: Olaf Speier/ Shutterstock.com]

Leider gibt es bislang keine Behandlung gegen Oleanderkrebs. Gerade ältere Oleanderbüsche kommen jedoch mit einem Befall klar, wenn Sie ihn durch gezielten Rückschnitt eindämmen.

Feuerbrand am Oleander: Symptome und Bekämpfung

Feuerbrand ist eine gefährliche Bakterienerkrankung, die sowohl Obst- als auch Ziergewächse befällt. Da sie sich schnell ausbreitet und besonders für Obstbäume gefährlich ist, besteht Meldepflicht für diese Krankheit. Je nach Bundesland muss der Befall mit Feuerbrand entweder beim Landesamt oder der Landesanstalt für Landwirtschaft gemeldet werden. Auskunft darüber bieten die Webseiten der Landesämter für Landwirtschaft der jeweiligen Länder. Einzelne Blätter und Blütenstände sterben ausgehend vom Stiel her plötzlich ab und werden braun bis schwarz. Trotzdem fallen sie nicht von der Pflanze ab, sondern bleiben daran hängen. Ergreifen Sie keine Maßnahmen, so kommt es innerhalb weniger Wochen zum Tod der Pflanze.

Maßnahmen zur Bekämpfung des Feuerbrands bei Oleandern:

  • Schneiden Sie befallene Teile rigoros zurück.
  • Entsorgen Sie den anfallenden Grünschnitt gut verpackt in den Hausmüll; werfen Sie ihn auf keinen Fall in die Biotonne oder auf den Kompost.
  • Desinfizieren Sie Ihre Schneidewerkzeuge gründlichst mit hochprozentigem Alkohol.
  • Separieren Sie unverzüglich den befallenen Oleander von anderen Obst- oder Ziergehölzen in der Umgebung.
  • Präparate mit Mikroorganismen können helfen, Feuerbrand einzudämmen und vorzubeugen.
Feuerbrand an Blättern eines Apfelbaums
Feuerbrand – hier an einem Apfelbaum – wir von dem Bakterium Erwinia amylovora ausgelöst [Foto: aleori/ Shutterstock.com]

Trockenfäule beim Oleander: Symptome und Bekämpfung

Trockenfäule wird durch einen Ascochyta-Pilz ausgelöst. Der Grund ist paradoxerweise meist eine zu hohe Luftfeuchtigkeit oder zu viel Wasser von oben. Besonders im Winterquartier wird der Oleander gern befallen, aber auch regenreiche Sommer können zum Problem werden. Insbesondere dichte Oleanderbüsche, die schlecht abtrocknen, sind anfällig.

Symptome sind braune und schwarze Flecken auf Trieben und Blättern. Besonders zarte Pflanzenteile werden zuerst befallen. Wie der Name „Trockenfäule“ bereits vermuten lässt, sehen befallene Stellen vertrocknet aus. Der Pilz wandert nach und nach bis zur Basis der Pflanze. Hat er diese erreicht, stirbt der Oleander ab.

Maßnahmen zur Bekämpfung von Trockenfäule bei Oleandern:

  • Dem Befall mit Trockenfäule kann mit Fungiziden vorgebeugt werden.
  • Schneiden Sie befallene Äste und Triebe rigoros bis zur nächsten unbefallenen Astgabelung ab; schneiden Sie dabei bis in das gesunde Holz; ein Ausbreiten zur Basis muss unbedingt verhindert werden.
  • Achten Sie auf Hygiene Ihrer Schneidewerkzeuge.
  • Entsorgen Sie befallene Triebe in den Hausmüll.

Grauschimmel am Oleander: Symptome und Bekämpfung

Weniger dramatisch ist der Grauschimmel. Auch er tritt in Folge von hoher Luftfeuchtigkeit auf, also in verregneten Sommern oder im Winterquartier. Betroffen sind jedoch hauptsächlich gefüllt blühende Arten, da diese ihre Blüten nicht selbst abwerfen. Entfernen Sie deshalb vor dem Einräumen ins Winterquartier und während langer Regenperioden alle vertrockneten Blüten vom Strauch. Grauschimmel befällt nur die Blütenstände und stellt für die Pflanze an sich keine ernsthafte Gefahr dar. Jedoch kann er die Blüte im nächsten Jahr zunichtemachen.

Rußmehltau am Oleander: Symptome und Bekämpfung

Rußmehltau nennt man die Erscheinung, wenn sich auf den Blättern der Pflanze schwarze Beläge bilden. An sich ist Rußmehltau jedoch keine Krankheit, sondern eine Folge von Blatt- oder Schildläusen. Der von ihnen abgeschiedene durchsichtige und klebrige Honigtau wird von Pilzen besiedelt und färbt sich dadurch schwarz. Direkt schadet das der Pflanze kaum. Durch die schwarze Verfärbung wird jedoch die Photosynthese der betroffenen Blätter behindert und die Poren werden verstopft. Allerdings lässt sich Rußmehltau leicht mit Wasser abwischen. In hartnäckigen Fällen ist auch die Verwendung einer stark verdünnten Essiglösung möglich. Der Läuse sollten Sie sich allerdings ernsthaft annehmen, denn diese können großen Schaden verursachen.

Rußmehltau auf einem Oleanderblatt
Rußmehltau auf einem Orangenblatt [Foto: hjochen/ Shutterstock.com]

Erfahren Sie hier, welche Schädlinge an Oleander vorkommen und wie Sie gegen diese vorgehen.

Zur Vorbeugung von Krankheiten ist besonders die richtige Pflege Ihres Oleanders das, worauf es ankommt. Zu diesem Thema erfahren Sie in diesem Artikel das Wichtigste.

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