Kräuter gegen Erkältung: Wohltuende Heilkräuter aus dem Garten

Simon
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Ich habe Gartenbauwissenschaften studiert und bin ein richtiges Dorfkind. Ich baue Kräuter, Naschobst und Gemüse an, wobei ich ausschließlich biologische Produkte einsetze. Neben meiner Liebe zur Natur koche ich für mein Leben gern - natürlich am liebsten mit frischem Gemüse aus meinem Garten.

Lieblingsobst: Holunder und Himbeeren
Lieblingsgemüse: Schwarzkohl, Artischocken und Spargel

Heilkräuter aus dem eigenen Garten sind oft der erste Schritt zur Bekämpfung von Erkältungssymptomen. Wir geben Tipps, welche Kräuter sich besonders gut gegen Husten und Schnupfen eignen.

Heilpflanzen gegen Erkältung
Unser Garten bietet eine Vielzahl an Heilkräutern, die gegen Erkältung helfen [Foto: Nika Raw/ Shutterstock.com]

Sobald es draußen kälter wird, geht die Erkältungszeit los – Hilfe bei milden Symptomen können auch Pflanzen liefern, die in unserem eigenen Garten wachsen. Wir stellen einige wohltuende Kräuter gegen Erkältung vor.

Thymian bei Erkältung

Neben der mediterranen Würze des Echten Thymians (Thymus vulgaris) hilft Thymian auch gegen Husten. Das im ätherischen Thymianöl enthaltene Thymol wirkt desinfizierend und schleimlösend. Thymiantee kann getrunken oder gegurgelt werden. Eine Mundspülung lässt sich aus einer Mischung von Wasser und ein paar Tropfen Thymianöl herstellen. Zum Inhalieren mischen Sie 1 l heißes Wasser mit zwei Tropfen Thymianöl. Auch ein Erkältungsbad mit Thymian wirkt wohltuend. Das Öl sollte stets sparsam eingesetzt werden, da es in zu hoher Konzentration zur Reizung der Schleimhäute führt.

Thymian gegen Husten
Das ätherische Thymianöl enthält Thymol, welches antibakteriell und schleimlösend wirkt [Foto: Madeleine Steinbach/ Shutterstock.com]

Kamille

Die Kamille wird sehr vielfältig in der Hausapotheke eingesetzt. Zudem ist die Anwendung sehr einfach. Vor allem die Blüten der Kamille enthalten einen großen Anteil von 0,3 bis 1,5 % an ätherischen Ölen. Diese haben eine antibakterielle, entzündungshemmende und beruhigende Wirkung. So lindert die Kamille Hustenreiz und löst festsitzenden Schleim. Für den Gebrauch als Heilpflanze eignet sich die Echte Kamille (Matricaria chamomilla) hervorragend, aber auch die Römische Kamille (Chamaemelum nobile) kann verwendet werden. Die häufigste und einfachste Anwendung der Kamille gegen Erkältungen ist in Form von Kamillentee, der gut gegen Halsschmerzen hilft, oder als Mundspülung. Die beruhigende Wirkung lindert Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Noch wirksamer als Kamillentee ist das Inhalieren von Kamille, da die Inhaltsstoffe direkt in die Lunge gelangen und die Schleimhäute befeuchtet werden. Weitere Wirkungen und mehr über die Verwendung von Kamille als Heilpflanze finden Sie in unserem Spezialartikel.

Kräuter gegen Schnupfen
Das Inhalieren von Kamille befreit die Nase [Foto: Heike Rau/ Shutterstock.com]

Holunder

Die Blüten und Früchte des Holunders (Sambucus) helfen beim Ausschwitzen von Infektionen, die sich in den Nebenhöhlen oder Bronchien festgesetzt haben. Sie enthalten ätherische Öle, Flavonoide und Vitamin C, welches wichtig für das Immunsystem ist. Somit können Erkältungssymptome mit Tee oder einem Aufguss bekämpft werden. Zusätzlich stärkt Holunderblütensaft das Immunsystem und der Saft der Früchte hilft gegen Kopf- und Gliederschmerzen.

Holunder gegen Erkältung
Sowohl die Blüten als auch die Beeren der Holunders sind gegen Erkältungen wirksam [Foto: nnattalli/ Shutterstock.com]

Spitzwegerich

Spitzwegerich (Plantago lanceolata) ist eine beliebte Heilpflanze gegen Erkältung, schon allein, weil sie fast überall zu finden ist. Die enthaltenen Schleimstoffe beruhigen gereizte und trockene Schleimhäute. Zudem wirkt Spitzwegerich antibakteriell und entzündungshemmend. Die Anwendung erfolgt als Tee aus den getrockneten Blättern, der entweder getrunken oder gegurgelt wird.

Kräuter gegen Husten
Spitzwegerichtee lässt trockenen Husten abklingen [Foto: Lumixera/ Shutterstock.com]

Salbei

Die im Salbei (Salvia officinalis) enthaltenen Schleim- und Gerbstoffe, ätherischen Öle und Flavonoide haben eine antibakterielle und antivirale Wirkung. Daneben schützen sie die Schleimhäute vor dem Austrocknen. Bei Husten und Halsschmerzen können Salbeibonbons den Hustenreiz und die Schmerzen lindern. Bei einem festsitzenden Husten kann man Salbeitee trinken oder gurgeln. Sind die Nebenhöhlen entzündet, ist es ebenso hilfreich, den Salbei zu inhalieren.

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Lindenblüten

Lindenblüten werden hauptsächlich als Tee eingenommen. Hierbei sollte die empfohlene Tagesdosis von 2 bis 4 g nicht überschritten werden. Die in den Blüten enthaltenen Schleimstoffe lindern den Hustenreiz und schützen die Schleimhäute. Die schweißtreibende Wirkung des Lindenblütentees hilft dabei, den Infekt auszuschwitzen. Außerdem werden Lindenblüten gerne zum Inhalieren verwendet. Geeignet für die Anwendung in der Hausapotheke sind die Sommerlinde (Tilia platyphyllos) und die Winterlinde (Tilia cordata). Der beste Zeitpunkt zum Sammeln von Lindenblüten ist im Juni und Juli, einige Tage nach Blühbeginn der Bäume.

Kräuter gegen Halsschmerzen
Lindenblütentee lindert Hustenreiz und Halsschmerzen [Foto: Insolite/ Shutterstock.com]

Süßholz

Süßholz (Glycyrrhiza glabra) wird nicht nur zur Herstellung von Lakritz verwendet, sondern soll auch gegen Erkältungen helfen. Die Süßholzwurzel enthält unter anderem Saponine, Phytosterole und Flavonoide. Diese haben eine antibakterielle und antivirale Wirkung. Außerdem wird die Bronchialschleimhaut dazu angeregt, mehr dünnflüssiges Sekret zu bilden. Das führt dazu, dass sich zäher Schleim leichter abhusten lässt. Die Anwendung erfolgt meist als Tee. Bei Gallenstau, Bluthochdruck, Niereninsuffizienz oder in der Schwangerschaft sollten Sie auf Süßholz verzichten.

Süßholz gegen Erkältung
Süßholztee hilft dabei, zähen Schleim abzuhusten [Foto: mirzamlk/ Shutterstock.com]

Fenchel

Fenchel (Foeniculum vulgare) ist nicht nur ein Heilkraut, sondern auch ein beliebtes und sehr altes Gewürz. Gegen Erkältung hilft vor allem Bitterer Fenchel. Dieser enthält ätherische Öle, die dafür sorgen, dass festsitzender Schleim aus den Bronchien gelöst und abtransportiert wird. Am häufigsten wird Fencheltee gegen Halsschmerzen eingenommen oder inhaliert. Seine beruhigende Wirkung ist wohltuend bei Husten und Schnupfen. Für frischen Fencheltee quetschen Sie die Fenchelsamen oder -blätter im Mörser und gießen sie dann mit heißem Wasser auf. Des Weiteren wird Fenchelöl als Tinktur oder zum Inhalieren verwendet. Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder sollten jedoch bei Erkältungen auf Fenchel verzichten.

Fencheltee gegen Halsschmerzen
Fencheltee hilft nicht nur gegen Verdauungsstörungen [Foto: PaniYani/ Shutterstock.com]

Pfefferminze

Pfefferminze (Mentha × piperita) enthält ätherische Öle, Gerbstoffe, Flavonoide und weitere sekundäre Pflanzenstoffe – außerdem hat das enthaltene Menthol eine antibakterielle Wirkung. Am bekanntesten ist die Anwendung als Pfefferminztee, aber auch das Inhalieren von Pfefferminze ist möglich. Achtung! Reines Menthol sollte nicht bei Kleinkindern oder Säuglingen verwendet werden, da es zum Atemstillstand führen kann.

Pfefferminze gegen Erkältung
Pfefferminztee schmeckt nicht nur gut, sondern hilft auch gegen Erkältung [Foto: Alika Obraz/ Shutterstock.com]

Ingwer

Ingwer (Zingiber officinale) ist eine beliebte Küchenzutat und Heilpflanze. Seine entzündungshemmende Wirkung trägt gemeinsam mit der Stärkung des Immunsystems zur Behandlung von Erkältungssymptomen bei. Zusätzlich hilft er bei Übelkeit und Erbrechen. Angewendet wird Ingwer häufig als Shot oder als Zutat im Essen. Ingwertee ist ebenso bekannt für seine wohltuende Wirkung. Bei der Zubereitung von Ingwertee sollte man den Ingwer gleich nach dem Aufschneiden mit heißem Wasser übergießen. Dafür muss der Ingwer nicht geschält werden. Anschließend sollte der Tee mindestens 5 Minuten ziehen.

Ingwertee gegen Erkältung
Ingwertee mit seiner besonderen Schärfe ist immer ein Genuss [Foto: peterzsuzsa/ Shutterstock.com]

Tipp: Ein Löffel Honig in einem selbstgemachten Erkältungstee schmeckt nicht nur gut, sondern birgt eine zusätzliche, antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung.

Für welches Heilkraut man sich auch entscheidet – sorgen Sie für genügend Ruhe und Schlaf und packen Sie sich warm ein. Falls die Beschwerden sich nicht bessern oder sehr stark sind, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, denn die Behandlung mit Hausmitteln kann nicht einen Arztbesuch ersetzen.

Erkältungszeit ist Teetrinkzeit. Mehr über die besten Kräutertee-Mischungen aus dem Garten und spannende Rezepte finden Sie in unserem Spezialartikel.

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