Heidelbeeren pflücken: Erntezeit, Lagern & Einfrieren

Elisabetta
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Durch mein Studium der Agrarwissenschaften in Hohenheim konnte ich meine Begeisterung für Pflanzen vertiefen und viel faszinierendes Wissen über die Pflanzenwelt gewinnen. Meine Freizeit verbringe ich gerne in der Natur, denn dort fühle ich mich am wohlsten und komme zur Ruhe. Aus diesem Grund gedeihen auf meinem Balkon neben einer Weinrebe auch viele Sommerblumen und verschiedene Kräuter, an denen ich meine Pflanzenliebe ausleben kann.

Lieblingsobst: Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Spinat, Tomaten

Frisch vom Heidelbeerstrauch schmecken die leckeren Beeren besonders gut. Man kann die Blaubeeren nach dem Pflücken aber auch auf verschiedene Art und Weise lagern und zu einem späteren Zeitpunkt genießen.

Blaubeeren-Pflücken
Frisch gepflückt schmecken Heidelbeeren besonders gut und sind äußerst gesund [Foto: Stone36/ Shutterstock.com]

Vielleicht erinnern Sie sich noch an die blauen Finger und Münder bei der Ernte von saftigen Blaubeeren (Vaccinium) in lichten Wäldern? Im Vergleich zu den Früchten der Waldheidelbeeren (Vaccinium myrtillus) haben Züchtungen von Kulturheidelbeeren (Vaccinium corymbosum) ein helles Fruchtfleisch und färben daher nicht mehr ganz so stark. Wir erklären, wie Sie beim Ernten von Heidelbeeren am besten vorgehen und welche Möglichkeiten der Haltbarmachung sich bewährt haben. Dabei gibt es Unterschiede zwischen den verschiedenen Heidelbeersorten je nach Reifezeitpunkt und Aufbau der Fruchtstände.

Heidelbeeren pflücken: Wann sind sie reif?

Die Fruchtentwicklung der Heidelbeere dauert je nach Sorte etwa 70 bis 100 Tage. Aufgrund der folgenden Reife der Früchte muss innerhalb einiger Wochen mehrmals durchgepflückt werden, wenn man möglichst viel ernten möchte.

Tipp: Die erste Ernte der Kulturheidelbeeren bringt nahezu immer die größten Beeren hervor.

Wie erkennt man reife Blaubeeren?

  • Dunkelblau gefärbter Stielansatz
  • Lassen sich leicht vom Strauch lösen
  • Guter Geschmack

Überreife Heidelbeeren erkennt man daran, dass der Stielansatz schrumpelt und die Beeren insgesamt weicher werden.

unreife Heidelbeeren
Innerhalb von 2,5 bis 3,5 Monaten reifen Heidelbeeren heran [Foto: Jackie Tweddle/ Shutterstock.com]

Wer frühe und späte Heidelbeer-Sorten pflanzt, kann die Saison der Heidelbeeren sogar noch verlängern. Somit können Sie von Anfang Juli bis September frische Blaubeeren ernten. Je nach Sorte und Entwicklungsstand der Pflanzen ist dabei eine Gesamternte von etwa 4 bis 5 kg Beeren möglich. Ab dem 6. Standjahr kann ein optimal gepflegter Strauch bereits sein sortentypisches, standortspezifisches Potential voll ausreizen.

Tipp: Bei warmer Witterung verläuft die Reife schneller. Dann sollte man häufiger nach den Sträuchern schauen und ernten.

reife Heidelbeeren
Die Blaubeeren sind erntereif, wenn der Stielansatz dunkelblau gefärbt ist [Foto: Maria Dryfhout/ Shutterstock.com]

Heidelbeeren richtig ernten

Rollen Sie die einzelnen Beeren mit dem Daumen von der Traube ab und fangen Sie sie in der geöffneten Hand auf. Anschließend können Sie die Heidelbeeren in einer Schale sammeln. Die Beeren können sehr druckempfindlich sein, teilen Sie Ihre Ernte daher am besten auf mehrere Sammelgefäße auf, damit sie nicht zu sehr gequetscht werden. Die natürliche Wachsbereifung schützt die Frucht vor Austrocknung und sollte so wenig wie möglich abgerieben werden.

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Blaubeeren können im vollreifen Zustand geerntet werden, aber sie können ihr Aroma auch noch nach der Ernte entfalten, da sie nachreifen.

Tipp: Hält man seinen Strauch durch regelmäßigen Schnitt jung und vital, hat man es bei der Ernte leichter. Denn jüngeres, nicht vergreistes Holz liefert größere Früchte, die auch leichter erreichbar sind. Von daher ist Heidelbeeren schneiden eine wichtige Pflegemaßnahme.

Heidelbeeren vor Ernte
Heidelbeeren regelmäßig zu schneiden ist wichtig für eine reiche Ernte [Foto: Sam Supimpa Photo/ Shutterstock.com]

Heidelbeeren lagern und aufbewahren

Nicht vollreif geerntete Früchte halten sich am längsten. Sie sind bei 0 °C – 2 °C und einer hohen Luftfeuchtigkeit von 90 – 95 % maximal zwei Wochen lang zu lagern, ehe sie beginnen welk und weich zu werden. Heidelbeeren halten sich im Kühlschrank nur etwa eine Woche lang. Am besten geben Sie die frisch geernteten Blaubeeren in ein verschließbares Gefäß und waschen Sie sie erst unmittelbar vor dem Verzehr. Außerdem sollten Sie Beeren mit Druckstellen und Schimmel unbedingt aussortieren, um einen Verderb der anderen Früchte zu vermeiden. Aufgrund der dickeren Schale halten sich Kulturheidelbeeren aus dem Garten etwas länger als die wilden Waldheidelbeeren. Will man jedoch langfristig etwas von seiner Ernte haben, sollte man sich überlegen, wie man die gesunden Heidelbeeren haltbar macht.

Blaubeeren-Lagern
Heidelbeeren lassen sich frisch nicht allzu lange lagern [Foto: AstroStar/ Shutterstock.com]

Tipp: Manche Heidelbeersorten lösen sich gut vom Stiel, ohne dass die Fruchthaut zu sehr verletzt wird. Andere lassen sich nur so lösen, dass die Fruchthaut aufreißt. Letztere lassen sich nur schlecht lagern, sie verlieren schneller Flüssigkeit und sind anfälliger für Fäulen im Lager.

Wie kann man Blaubeeren haltbar machen?

Neben der Saftherstellung haben sich vor allem die Trocknung, das Einfrieren, Einkochen und die Herstellung von Marmelade zur Haltbarmachung von Blaubeeren bewährt. Heidelbeeren sind von Natur aus reich an Pektinen und benötigen zum Eindicken daher weniger Geliermittel als andere Früchte.

Heidelbeeren einfrieren

Das Einfrieren von Blaubeeren sollte möglichst zeitnah nach der Ernte geschehen. Falls das nicht möglich ist, können die Blaubeeren aber auch einige Tage im Kühlschrank zwischengelagert werden, allerdings werden die Früchte dann nach dem Einfrieren vermutlich matschiger sein. Die frischen Beeren sollten kurz gewaschen werden, und dann lässt man sie gut abtropfen und auf einem Küchenkrepp trocknen. Um die Heidelbeeren später besser portionieren zu können, empfiehlt es sich, die Beeren vorzufrosten. Hierfür werden sie auf einem Backblech oder Teller ausgebreitet und für einige Stunden in den Tiefkühler gestellt, damit sie nicht zusammenkleben. Um sie trotzdem möglichst platzsparend aufzubewahren, sollten Sie die gefrorenen Blaubeeren später in Gefrierbeutel oder Plastikgefäße umfüllen. In eingefrorenem Zustand sind Heidelbeeren bis zu einem Jahr haltbar und können somit nach und nach verarbeitet werden.

Blaubeeren-Einfrieren
Beeren lassen sich im Tiefkühlfach bis zu einem Jahr lagern [Foto: Ahanov Michael/ Shutterstock.com]

Heidelbeeren trocknen

Grundsätzlich können Sie die Blaubeeren ausgebreitet an der Luft trocknen, sofern es ausreichend warm ist und genügend Luftaustausch stattfindet. Besonders schnell und effektiv erfolgt die Trocknung jedoch im Dörrautomat oder im Backofen. Im Ofen können Sie Heidelbeeren bei 50 °C Umluft dörren. Wie lange das dauert, hängt von der Größe der Beeren und natürlich den Trocknungsbedingungen ab. Wenn die Beeren sich nicht mehr klebrig anfühlen, beim Zusammendrücken nachgeben und keine Flüssigkeit mehr austritt, sind sie fertig. Bei höheren Temperaturen würden die Beeren zwar schneller trocknen, jedoch gingen auch viele Vitamine verloren und im schlimmsten Fall würde die Fruchthaut durch die Expansion des enthaltenen Wassers aufplatzen. Sorgen Sie außerdem dafür, dass die Feuchtigkeit entweichen kann, indem Sie einen Holzkochlöffel in die Ofentür klemmen. Der Trockenvorgang kann je nach Methode wenige Stunden bis zu mehreren Tagen in Anspruch nehmen. Lagern Sie die vollständig getrockneten Blaubeeren dann am besten in luftdicht verschlossenen Gläsern.

getrocknete Heidelbeeren
Getrocknete Blaubeeren sind ein idealer Snack für zwischendurch [Foto: Mayur_Mehta/ Shutterstock.com]

Wie gesund sind Heidelbeeren?

Heidelbeeren werden nicht umsonst als heimisches „Superfood“ bezeichnet. Die gesunden Blaubeeren sind reich an Vitamin C, Eisen, Kalzium und Kalium. Außerdem enthalten sie antioxidativ wirkende Polyphenole und verdauungsfördernde Ballaststoffe. Neben dem Frischegenuss lassen sich die frischen Beeren gut in Milchprodukten (Milch, Joghurt, Quark) zu Shakes und Desserts verarbeiten.

Heidelbeeren zu düngen sorgt für viele gesunde und haltbare Früchte. Am besten eignet sich ein vornehmlich organischer Dünger für Moorbeetpflanzen, beispielsweise unser Plantura Bio-Hortensiendünger, der einen optimalen sauren pH-Wert im Boden fördert und das Pflanzenwachstum somit ideal unterstützt.

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Verwendung von Blaubeeren in der Küche

Getrocknete Blaubeeren können zum Frühstück ins Müsli oder in die Teemischung gegeben werden. Frische, aber auch bereits eingefrorene Heidelbeeren können Sie zu Kompott oder Saft verarbeiten. Allein oder in Kombination mit anderen Früchten – wie zum Beispiel Johannisbeeren (Ribes), Brombeeren (Rubus fruticosus), Erdbeeren (Fragaria) – lassen sich auch süße Konfitüren herstellen. Im Gegensatz zur Himbeere oder Brombeere hat die Heidelbeere zudem nur sehr kleine Kerne, die beim Kauen oft als wenig störend empfunden werden. Daher ist ein Entkernen der Früchte vor der Verarbeitung nicht notwendig.

Freunde der süßen Dessertküche können aus den blauen Früchten leckere Heidelbeer-Küchle (kleine Pfannkuchen), Kuchen oder auch Torten backen. Besonders beliebt sind außerdem die amerikanischen Blueberry-Muffins, die auch in vielen Coffeeshops angeboten werden. Wer es lieber etwas hochprozentiger hat, kann die Heidelbeeren aber natürlich auch zu Fruchtwein, Likör oder Branntwein verarbeiten.

Heidelbeer-Kuchen
Ein Heidelbeer-Kuchen kann den Tag versüßen [Foto: Elena Shashkina/ Shutterstock.com]

Um noch mehr Heidelbeersträucher im Garten zu haben, kann man selbst ganz einfach Heidelbeer-Sträucher vermehren.

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