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Rasendünger mit Unkrautvernichter: Übersicht & Empfehlung

Kati
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Ich bin gelernte Gärtnerin und studierte Gartenbauwissenschaftlerin und liebe alles was wächst und grünt! Egal ob Strauch, Baum, Nutzpflanze oder vermeintliches Unkraut: Für mich ist jede Pflanze ein kleines Wunder.
Im Garten versorge ich meine 13 Hühner, baue Obst & Gemüse an und beobachte ansonsten, wie sich die Natur selbst verwaltet und gestaltet.

Lieblingsobst: Heidelbeere, Apfel
Lieblingsgemüse: Schmorgurke, Grünkohl, grüne Paprika

Wie praktisch es doch wäre, wenn man Rasendüngen und Unkrautvernichten miteinander kombinieren könnte. Wir informieren Sie hier über Nutzen und Risiko.

Mineralischen Dünger ausgeben
Bei Rasendünger mit Unkrautvernichter handelt es sich um ein giftiges Herbizid, der direkte Kontakt damit muss gemieden werden [Foto: Vitalii Petrushenko/ Shutterstock.com]

Rasendünger mit Unkrautvernichter werden von verschiedenen Herstellern angeboten und werben mit einem schöneren Rasen in nur einem Schritt. Besonders Hobbygärtner greifen gern zu dieser Chemiekeule, während viele Fachleute dazu raten, unter Beachtung des Umweltschutzes lieber auf Pestizide zu verzichten. Wir werden im Folgenden Nutzen und Risiko für Sie abwägen und Alternativen aufzeigen.

Das Versprechen ist einfach: Wildkräuter werden geschädigt, Rasengräser gestärkt. Ob Rasendünger mit Unkrautvernichter dieses Versprechen aber halten können, welche Nachteile sie außerdem mit sich bringen und was Wildkräutern im Rasen nachhaltiger vorbeugt, erfahren Sie in den kommenden Ausführungen.

Ist Rasendünger mit Unkrautvernichter sinnvoll?

Was führt eigentlich zu Unkraut im Rasen und welche umweltverträglicheren Optionen zur Entfernung gibt es? Bevor zu Unkrautvernichter gegriffen wird, sollten zunächst diese Fragen beantwortet werden. Wir haben für Sie zusammengefasst, was die Etablierung von Wildkräutern in Ihrem Rasen fördert und was Sie dagegen tun können. Genauere Informationen zu Unkraut im Rasen finden Sie auch in diesem Spezialartikel.

ProblemLösung
Nahegelegene SamenquelleGarten in Richtung der Quelle mit möglichst dichter und hoher Hecke abschirmen
Boden stark mit Wildkrautsamen besetztBei der Vorbereitung für die Ansaat Boden austauschen oder Boden zur Abtötung der Wildkrautsamen dämpfen (Informationen hierzu erhalten Sie bei einem Fachbetrieb vor Ort)
Zu tiefer Schnitt führt zur Etablierung von Rosetten bildenden Wildkräutern (Gänseblümchen, Löwenzahn, Breitwegerich)Zu frühen und zu tiefen Schnitt (unter 4 cm) zu Anfang des Jahres vermeiden. Die senkrecht wachsenden Rasengräser beschatten so auch Rosetten bildende Wildkräuter und zwingen sie, ebenfalls senkrecht zu wachsen. Auf diese Weise können sie bei den ersten Mähgängen vom Mäher erfasst und bis zum Absterben geschwächt werden
Zu dünne/lückige Grasnarbe gibt Wildkräutern Licht und Platz zu wachsenKann diverse Gründe haben, die in den nun folgenden Spalten benannt werden
Boden-pH-Wert begünstigt WildkräuterBoden-pH-Wert testen und in Richtung des Optimums für Rasen (5,5 – 6,5) optimieren
Bodenverdichtung begünstigt WildkräuterTrampelpfade vermeiden. Boden tief vertikutieren und anschließend sanden oder (bei starker und tiefer Verdichtung) aerifizieren und sanden. Verwendung organischer Dünger, um Boden durch Humus locker zu halten
Rasenfläche zu schattigVerwendung von Regelsaatgutmischungen für Schattenrasen, bei der Planung die zukünftige Stellung und Größe von Gebäuden und Bäumen beachten
Zu trockener BodenVerwendung passender Regelsaatgutmischungen für Trockenrasen; regelmäßiges Ausbringen von Kompost und organischem Dünger, um Wasserspeicherfähigkeit durch Humus zu fördern; ggf. Bewässerung
Nährstoffmangel (vor allem Stickstoff)Regelmäßiges und bedarfsgerechtes Düngen, um optimale Bedingungen für den stark zehrenden Rasen zu schaffen
Falsche Bodenvorbereitung bei der AnlageOptimale Bodenvorbereitung sorgt für gleichmäßiges Auflaufen der Gräser, schnelle Ausbildung dichter Grasnarbe und engt das Zeitfenster für das Aufgehen von Wildkräutern ein
Verwendung ungeeigneter Regelsaatgutmischung (RSM)Verwendung einer dem Standort angepassten Saatgutmischung, um bestmögliches Rasenwachstum zu erreichen
Zu seltener SchnittRegelmäßiger Schnitt sorgt für eine dichte Grasnarbe, durch die Unkrautsamen nicht auf den Boden gelangen bzw. die Wildkräutern das nötige Licht nimmt, um zu wachsen

Tipp: Den pH-Wert eines Rasens zu heben, ist sehr viel einfacher, als ihn zu senken. Daher sollten Sie Kalk immer nur mit Bedacht und Wissen um den derzeitigen pH-Wert einsetzen. In diesem Spezialartikel können Sie alles zum Thema Rasen kalken erfahren. Ist der pH-Wert einmal zu hoch, helfen nur wenige Mittel: Das Düngen mit Ammonium, das Wässern nur mit Regenwasser und ein Kompost aus Kaffeesatz, Eichenlaub, Nadelholzspänen und Ammonium führen zu einem Absinken des pH-Wertes.

Löwenzahn auf einer Wiese
Unter anderem können zu tiefe Schnitte im Boden zu einem vermehrten Auftreten von Wildkräutern wie Löwenzahn führen [Foto: rsooll/ Shutterstock.com]

Wie Sie sehen, gibt es viele Ansätze, um Wildkräuter im Rasen zu vermeiden: Während der Rasenanlage und auch bei bestehenden Rasenflächen. Erst wenn sich all diese Möglichkeiten erschöpft haben und wenn Sie den ökologischen Nutzen eines geringen Wildkrautbesatzes im Rasen nicht dulden möchten, sollten Herbizide eine Option sein.

Nachteile von mineralischen Rasendüngern mit Unkrautvernichter

Wie bereits erwähnt, haben mineralische Rasendünger mit Unkrautvernichtern einige Nachteile, die wir Ihnen nachfolgend erläutern:

  1. Pestizide können schädlich sein für Wild- und Haustiere und natürlich den Anwender. Nach der Ausbringung von Rasendünger mit Unkrautvernichter sollte die Rasenfläche den Herstellerangaben gemäß nicht betreten werden. Die heimischen, teils geschützten Spitzmäuse, Singvögel oder auch Hauskatzen davon abzuhalten, ist nahezu unmöglich.
  2. Es besteht die Gefahr, dass die Anwendung zur Gewohnheit wird: Die prophylaktische Anwendung von Unkrautvernichter direkt bei der Rasendüngung kann für manchen verlockend klingen. Dies sorgt jedoch für eine unbedachte und unverantwortliche Umweltbelastung.
  3. Ungräser bleiben von der Anwendung der Herbizide unbeeindruckt: Um die Rasengräser zu schützen, wirken diese nämlich nur selektiv gegen dikotyle (zweikeimblättrige) Pflanzen. Alle Gräser gehören allerdings zu den monokotylen (einkeimblättrigen) Pflanzen.
  4. Bei unachtsamem Umgang können auch diverse andere zweikeimblättrige Gartenpflanzen geschädigt werden. Alle Gartenpflanzen außer Gräsern zählen zu dieser Gruppe.
  5. Die alleinige Verwendung mineralischer Rasendünger führt zu einem Verlust von Bodenqualität und kann die Bodenchemie derart stören, dass es zur Änderung des pH-Wertes kommt. Dies kann wiederum das Wachstum von Wildkräutern begünstigen. Damit trägt die Anwendung von mineralischem Rasendünger mit Unkrautvernichter also auf lange Sicht dazu bei, dass Unkräuter ein Problem bleiben.
  6. Die Verpackung des pestizidhaltigen Düngers muss fachgerecht entsorgt werden, um die Umwelt möglichst wenig zu belasten. Auch die Aufbewahrung sollte sicher – also auf jeden Fall unerreichbar für Kinder und Tiere – erfolgen. Der Umgang mit Pestiziden bedeutet also durchaus einen gewissen Aufwand und immer auch ein Restrisiko.
Katze im hohen Gras
Auch für Haustiere können Pestizide gefährlich werden, da sie nur schwer daran hindern kann die behandelte Rasenfläche zu betreten [Foto: DK Photography/ Shutterstock.com]

Fazit: Sind Rasendünger mit Unkrautvernichter sinnvoll?

Von der Rasenplanung bis zur Erhaltungspflege gibt es diverse Möglichkeiten, einen starken Wildkrautbesatz zu verhindern. Mineralische Rasendünger mit Unkrautvernichter sorgen nur auf kurze Sicht für das Ableben einiger Unkräuter, zugleich bergen sie Risiken für Boden, Umwelt, Tiere, den Anwender und sogar geliebte Gartenpflanzen. Sie verschärfen das Problem vielmehr, als dass sie es beheben. Rasendünger mit Unkrautvernichter sind daher leider keine langfristig sinnvolle Lösung auf dem Weg zu einer einheitlich unkrautfreien Rasenfläche. Mehr zu mineralischen Düngern können Sie auch hier erfahren.

Rasendüngen und Unkrautvernichter trennen: Düngerempfehlung

Gerade um die Anwendung von Unkrautvernichtern nicht zur Gewohnheit werden zu lassen und aus der ganzen Bandbreite des Angebotes den besten Rasendünger auswählen zu können, sollten Sie die Behandlung der Unkräuter und die Rasendüngung trennen. Auf diese Weise können Sie auch bodenschonende organische Rasendünger oder Bio-Rasendünger nutzen, die durch den Erhalt oder die Steigerung der Bodenqualität die Rasengräser statt der genügsamen Wildkräuter fördern. Zu den vornehmlich organischen und Bio-zertifizierten Rasendüngern zählt auch unser Plantura Bio-Rasendünger, der nicht nur die Tiere Ihres Gartens, sondern alle Tiere schützt: Das enthaltene organische Material besteht aus rein natürlichen Ausgangsstoffen und ist auch im biologischen Landbau anwendbar.

Bio-Rasendünger 10,5 kg (Sack)
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Die Verwendung eines solchen Düngers und die Beachtung der oben in der Tabelle aufgeführten Tipps zur Vermeidung von Wildkräutern werden Sie garantiert vor einer Invasion von Löwenzahn und Klee bewahren. Und falls doch das eine oder andere Wiesenkraut den Weg in Ihren Garten findet: Machen Sie sich klar, dass ökologische Vielfalt überaus wertvoll ist, und versuchen Sie, die Abwechslung im Einheitsgrün zu genießen. Zu einer solchen Sichtweise raten im Privatbereich sogar die meisten Fachgärtner.

Schmetterling sitzt auf Klee
Der Aspekt der ökologischen Vielfalt sollte beachtet werden, bevor man sofort zu Pestiziden greift [Foto: Marek Mierzejewski/ Shutterstock.com]

Mehr Informationen zu den verschiedenen Rasendüngern erhalten Sie hier. Alles Weitere rund um das große Thema „Rasen düngen“ erhalten Sie zudem in unserem Übersichtsartikel.