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Rasen kalken: Wann, wie & gleichzeitiges Düngen?

Kati
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Ich bin gelernte Gärtnerin und studierte Gartenbauwissenschaftlerin und liebe alles was wächst und grünt! Egal ob Strauch, Baum, Nutzpflanze oder vermeintliches Unkraut: Für mich ist jede Pflanze ein kleines Wunder.
Im Garten versorge ich meine 13 Hühner, baue Obst & Gemüse an und beobachte ansonsten, wie sich die Natur selbst verwaltet und gestaltet.

Lieblingsobst: Heidelbeere, Apfel
Lieblingsgemüse: Schmorgurke, Grünkohl, grüne Paprika

Hier erfahren Sie, wann und warum Sie Ihren Rasen kalken sollten. Außerdem beantworten wir, ob man den Rasen gleichzeitig kalken und düngen kann.

Rasen wird mit Kalkverteiler gekalkt
Bei richtiger Anwendung kann Kalken dem Rasen helfen [Foto: Bochkarev Photography/ Shutterstock.com]

Im Gegensatz zu Rasendünger oder Kompost, die in regelmäßigen Gaben jedem Rasen guttun, ist Kalk nur in ganz bestimmten Fällen von Vorteil. Grundsätzlich sollte man nie vorsorglich kalken, sondern nur, wenn der Bedarf besteht. Deshalb erfahren Sie im Folgenden, in welchem Fall Ihr Rasen wirklich gekalkt werden sollte. Außerdem beantworten wir die Frage, ob es möglich ist, den Rasen gleichzeitig zu kalken und zu düngen.

Wer von Kalk spricht, meint in den meisten Fällen die chemische Verbindung Calciumcarbonat (CaCO3), auch kohlensaurer Kalk genannt. Diese Verbindung ist eine der weltweit am häufigsten vorkommenden. Was aber bewirkt Kalk im Boden und wie wirkt er sich auf Pflanzen aus?

Warum sollte man den Rasen kalken?

Weil durch einige mineralische Rasendünger und leicht säuerlichen Regen der pH-Wert des Bodens unter einen für den Rasen verträglichen Wert fallen kann, wird gelegentlich neben der Düngung auch eine Kalkung notwendig.

Kalkmangel im Rasen erkennen

Anders als die Düngung muss das Ausbringen von Kalk aber nicht unbedingt regelmäßig erfolgen. Nur auf sehr sauren Standorten ist eine jährliche Kalkung nötig, die jedoch von regelmäßigen pH-Kontrollen begleitet werden sollte. Es gilt: Da Calciumcarbonat den pH-Wert des Bodens beeinflusst, kann eine Kalkung nur auf Grundlage einer Analyse des Boden-pH-Wertes sinnvoll sein.

Hinweis: Weil die Säurestärke des Regens durch Beschränkungen der Luftverschmutzung mittlerweile wieder abgenommen hat, ist der Regen mit einem pH-Wert von durchschnittlich 5,1 bis 5,2 nicht mehr so stark versauernd wie noch vor einigen Jahren.

pH-Wert Bodentester auf Erde
Im Fachhandel können Bodentester zur Bestimmung des pH-Werts gekauft werden [Foto: FotoHelin/ Shutterstock.com]

Je mehr Kalk im Boden enthalten ist, desto alkalischer ist der Boden, also desto höher der pH-Wert. Der pH-Wert ist wichtig für die Pflanzen, weil sich die Nährstoffverfügbarkeit mit dem pH-Wert verändert. Ist der Boden zu sauer oder zu alkalisch, werden verschiedene Nährstoffe im Boden gebunden und für Pflanzen schlechter bis gar nicht verfügbar. Bei einem pH-Wert von 4 oder niedriger kann es außerdem zu einer toxisch hohen Konzentration mancher Nähr- oder Schadstoffe kommen. Für die meisten Gräser liegt der ideale pH-Wert nicht im neutralen, sondern im leicht sauren Bereich.

Hinweis: Ziehen Sie nie voreilige Schlüsse und bestätigen Sie Ihren Verdacht immer erst mit einem pH-Test. Wie Sie den pH-Test des Bodens bestimmen, erklären wir Ihnen hier ausführlich. Liegt der Boden-pH-Wert unter 5,5? Dann ist es jetzt auf jeden Fall an der Zeit, Kalk auszubringen.

Folgende pH-Werte im Boden sind anzustreben:

  • Für leichte, sandige Böden wird ein pH-Wert von 5,5 bis 6,0 angestrebt, damit Nährstoffe optimal verfügbar sind
  • Für schwere, tonige Böden wird ein pH-Wert von 6,5 bis 7,5 angestrebt, damit Nährstoffe optimal verfügbar sind

Kalk gegen Moos im Rasen

Ein starker Moosbefall kann ein Anzeichen für eine Versauerung des Bodens sein – doch auch Bodenverdichtungen, Staunässe, Nährstoffmangel oder Schatten sind mögliche Ursachen für eine Vermoosung. Wurden diese Möglichkeiten ausgeschlossen und hatten VertikutierenLüften und Sanden sowie regelmäßiges Düngen des Rasens keinen Effekt, ist eine Veränderung des pH-Wertes eine weitere Stellschraube, mit der Sie Ihren Rasen fördern können. Hier finden Sie zusätzlich Hinweise dazu, wie Sie Moos im Rasen loswerden.

Sauerampfer auf Wiese
Sauerampfer ist ein klarer Indikator für einen sauren Boden [Foto: SCK_Photo/ Shutterstock.com]

Rasen kalken gegen Unkraut

Ganz klare Indikatoren für einen sauren Boden sind zum Beispiel Unkräuter wie Sauerampfer (Rumex acetosella), kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans) oder Kornblumen (Centaurea cyanus). Eine Kalkgabe kann allerdings nur dann gegen Moos und Unkräuter im Rasen helfen, wenn ein zu niedriger pH-Wert auch wirklich der Grund für ihr Auftreten ist.

Zusammenfassung: Warum kalkt man den Rasen?

  • Wenn der pH-Wert des Bodens getestet wurde und nachweislich zu niedrig ist
  • Bei starkem Moosbefall, wenn andere moosfördernde Faktoren höchstens begrenzt zutreffen
  • Bei zunehmendem Auftreten von Unkräutern, die sauren Boden mögen (z.B. Sauerampfer, Kornblumen etc.)

Rasen kalken: Wie viel ist notwendig?

Welche Menge Kalk ausgebracht werden sollte, hängt von der Beschaffenheit Ihres Bodens ab. Schwere Tonböden benötigen mehr Kalk als leichte, sandige Böden. Der Plantura Bio-Rasen- & Gartenkalk zum Beispiel sollte folgendermaßen dosiert werden:

  • Leicht und sandige Böden: 40 bis 50 g/m2
  • Lehmige Böden:           100 bis 150 g/m2
  • Schwere und tonige Böden: 200 bis 250 g/m2
Bodenanalyse im Labor
Eine Bodenanalyse im Labor gibt Klarheit über den Nährstoffbedarf des Rasens [Foto: Microgen/ Shutterstock.com]

Welchen Rasenkalk verwenden?

Wenn Sie Ihren Garten kalken möchten, empfiehlt es sich, ausschließlich kohlensauren Kalk zu verwenden, der auch als Dolomitkalk bekannt ist. Im Handel ist dieser oft unter den Bezeichnungen Rasenkalk oder Gartenkalk erhältlich – so auch unser  Plantura Bio-Rasen- & Gartenkalk. Verwenden Sie keinen Branntkalk oder Löschkalk. Diese sind äußerst ätzend und können bei unsachgemäßer Handhabung sowohl für die Natur als auch für Menschen hochgefährlich sein. Obwohl Branntkalk in der Bauindustrie und Landwirtschaft Anwendung findet, empfehlen wir, im eigenen Garten davon abzusehen.

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Wann kalke ich den Rasen?

Wie häufig ein Rasen gekalkt wird, richtet sich also nach dem gemessenen pH-Wert und folgt keinem regelmäßigen Rhythmus. Im Jahresverlauf sollten Sie stets dann kalken, wenn nicht gerade gedüngt wurde oder sehr bald gedüngt wird. Der ideale Tag zum Kalken ist möglichst windstill. Es bietet sich daher an, den Rasen vor der Rasenpflege im Frühjahr – etwa Mitte Februar – zu kalken. Der Boden sollte dabei natürlich frostfrei sein. Ebenso ist es möglich, das Kalken in den Herbst zu legen. Die heißen und trockenen Sommermonate eignen sich dagegen eher weniger gut, da direkte Sonneneinstrahlung zu Schäden an den Gräsern führen kann.

Rasen kalken: Anleitung

Sie haben eine Bodenanalyse durchgeführt und stellen fest, dass Ihr Rasen gekalkt werden sollte? Folgende Schritte sind nun zu beachten:

  • Möchten Sie Ihren Rasen im Herbst kalken, sollte dieser vorher gemäht werden – Mitte Februar dagegen ist der Rasen meist noch nicht so hoch gewachsen und kann direkt gekalkt werden.
  • Bei Regen kann es sein, dass der Gartenkalk verklebt und nicht gleichmäßig ausgebracht werden kann. Ein windstiller und regenfreier Tag eignet sich deshalb am besten.
  • Grundsätzlich schadet es aber nicht, wenn es nach dem Kalken regnet. Im Gegenteil, durch den Regen sparen Sie sich das Gießen.
  • Tragen Sie für folgende Arbeitsschritte Handschuhe, um Ihre Haut zu schützen.
  • Nun wird der Rasenkalk gleichmäßig ausgebracht. Einfacher ist das mit einem Streuwagen oder einem handlichen Streugerät, wie dem Birchmeier Granomax 5. Es ermöglicht eine gleichmäßige Ausbringung und lässt sich durch sein Tragesystem bequem über der Schulter tragen. Sie können den Kalk jedoch auch von Hand breitwürfig verteilen.
  • Achten Sie je nach Bodenart auf die richtige Dosierung. Diese finden Sie meist auf der Verpackung ihres Gartenkalks.
  • Der gekalkte Rasen wird letztlich ausgiebig gewässert und muss nun für 4 Wochen ruhen.
Kalk mit Schauf auf Gartenerde
Achten Sie auf eine gleichmäßige Verteilung des Gartenkalks [Foto: FotoHelin/ Shutterstock.com]

Rasen kalken und gleichzeitig düngen?

Leider ist die Ausbringung von Kalk mit der Düngung nicht sinnvoll. Kommen ammoniumhaltige Dünger und Kalk im Boden direkt miteinander in Kontakt, kommt es zur Bildung von übelriechendem Ammoniak, wodurch Stickstoff gasförmig und ungenutzt den Boden verlässt. Und auch das Zusammenbringen von Kalk mit Superphosphat – einem beliebten Phosphatdünger – ist alles andere als sinnvoll. Dabei entstehen schwer lösliche Calciumphosphate, wodurch sowohl das Calcium als auch das Phosphat für Pflanzen unerreichbar und die Wirkung der Kalkung herabgesetzt wird.

Wir empfehlen daher, das Kalken und Düngen strikt zu trennen. Besser ist es, nach einer Düngung etwa zwei Monate abzuwarten und anschließend Kalk zu verteilen. Der Termin sollte zwischen März und November liegen. Beachten Sie auch, dass einige Langzeitdünger eine sehr lange Wirkdauer haben und dass sich auch hier die Wirkungen möglichst nicht überschneiden sollten.

Rasen düngen im Herbst
Nach dem Düngen sollten Sie etwa zwei Monate warten, bis Sie Ihren Rasen kalken

Die höchste Verträglichkeit von Kalk und Düngern wird erreicht, wenn die Rasendüngung organisch erfolgt. Das Geheimnis liegt hierbei in der langsamen Mineralisierung der organisch gebundenen Nährstoffe. Um einen vornehmlich organischen Rasendünger handelt es sich auch bei unserem Plantura Bio-Rasendünger mit Langzeitwirkung. Dieser wird zur ersten Düngung nach dem Winter im Frühjahr – je nach Bodenart zwischen Februar und Mai – ausgebracht. Im frühen Sommer, etwa Ende Juni, folgt eine weitere Rasendüngung, bevor im August bereits die Vorbereitung des Rasens auf die Winterzeit beginnt.

Hier kommt ein kaliumbetonter Herbstrasendünger zum Einsatz. Nach dem August sollten Sie von mineralischen Düngern die Finger lassen, organische Herbstrasendünger wie unseren Plantura Bio-Herbstrasendünger können Sie aber bedenkenlos auch noch um diese Jahreszeit ausbringen. Bei der Herbstdüngung ist die Verwendung eines kaliumbetonten Herbstrasendüngers enorm wichtig, um die Frosthärte der Rasengräser zu steigern. Etwa zwei Monate nach der letzten Herbstrasendüngung kann man dann den Kalk ausbringen.

Wie erwähnt sollten also zwischen Düngung und Kalkung circa zwei Monate liegen. Ein Jahresplan zum Düngen und Kalken des Rasens könnte demnach wie folgt aussehen.

MärzJuniAugustOktober/ November
Organischer RasendüngerOrganischer RasendüngerOrganischer HerbstrasendüngerKalk

Kann Rasen gleichzeitig gekalkt und gedüngt werden?

  • Kalk und Dünger sollten nicht gleichzeitig auf dem Rasen angewendet werden, vor allem bei ammoniumhaltigen Düngern und Superphosphat ist Vorsicht geboten
  • Zwischen Kalkung und Düngung sollten etwa zwei Monate liegen; am einfachsten ist die Ausbringung von Kalk im Herbst
  • Vornehmlich organische Rasendünger wie unsere Plantura Bio-Rasendünger vertragen sich am besten mit Kalk

Präzisere Angaben zur Rasendüngung finden Sie auch in unserem Spezial-Artikel zum Rasendüngen. Neben dem Kalken und Düngen fallen noch andere Aufgaben zur Rasenpflege an.

Kann man den Rasen gleichzeitig kalken und vertikutieren?

Ja, es kann durchaus sinnvoll sein, vor dem Kalken den Rasen zu vertikutieren. Gleiches gilt für das Lüften des Rasens. Je aufgelockerter und luftiger der Boden ist, desto besser wirkt der Gartenkalk auf den pH-Wert.

Rasen-Vertikutierer im Gras
Durch Vertikutieren wird der Boden aufgelockert und der Kalk kann seine Wirkung zeigen [Foto: Andrii Malkov/ Shutterstock.com]

Rasen kalken und säen gleichzeitig

Den Rasen gleichzeitig kalken und säumen können wir nicht empfehlen. Nachdem Sie Ihren Rasen gekalkt haben, sollte dieser mindestens 4 Wochen ruhen. Eine Aussaat ist ab Mitte April oder von September bis Oktober am vielversprechendsten. Zu diesen Zeiten herrschen nämlich beste Keimbedingungen für das Saatgut. In jedem Fall sollten die Bodentemperaturen auch nachts über 12 °C liegen. Zum Zeitpunkt der Aussaat bietet sich außerdem eine stärkende Düngung der Rasenfläche an, die sich wiederum nicht mit dem Gartenkalk verträgt.

Neben dem Kalken und Düngen fallen noch weitere Aufgaben zur Rasenpflege an, beispielsweise die Bewässerung. Alle Tipps und Tricks, wie Sie Ihren Rasen bewässern, finden Sie hier.