10 fast vergessene Gemüsesorten

Frederike
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Ich habe Agrarwissenschaften studiert und bin ein richtiges Dorfkind. Zuhause habe ich einen kleinen Gemüsegarten, den ich hege und pflege, und verbringe die Zeit am liebsten draußen. Wenn ich nicht gerade im Freien bin, schreibe ich leidenschaftlich gerne. Meine Liebe gilt aber nicht nur Pflanzen und dem Schreiben, sondern auch ganz besonders der Tierwelt.

Lieblingsobst: Johannis- und Himbeeren.
Lieblingsgemüse: Schwarzwurzeln, Wirsing und Kartoffeln.

Aus Omas Garten – alte Gemüsesorten werden immer beliebter. Welche zehn Gemüsesorten Sie auf keinen Fall verpassen sollten, zeigen wir in diesem Beitrag.

Vielfalt an Gemüse
So bunt ist die Vielfalt an alten Gemüsesorten [Foto:  Marian Weyo/ Shutterstock.com]

Aus den Gärten und den Gedächtnissen verschwunden: Viele Gemüsesorten, die früher in keinem Beet fehlen durften, sind heute kaum noch zu finden. Die vergessenen Gemüsesorten gelten als altmodisch, sind nicht für den kommerziellen Anbau geeignet oder wurden einfach durch neue, exotischere Sorten vertrieben. Dabei sind sie alles andere als altbacken: Diese zehn alten Gemüsesorten bringen nicht nur Vielfalt in Ihren Garten, sie schmecken auch noch herrlich.

10. Rote und Gelbe Beete

Wer kennt nicht Rote Beete? Doch wussten Sie, dass die rote Feldfrucht nicht die einzige ihrer Art ist? Tatsächlich gibt es die Beete auch in Gelb, Weiß und sogar in Rot-weiß. Aber nicht nur optisch ist die Gelbe Beete ein wahrer Hingucker. Auch geschmacklich hat sie einiges zu bieten, so schmeckt sie ähnlich wie Rote Beete, ist aber nicht ganz so herb und etwas fruchtiger. Außerdem ist sie sehr gesund: So enthält die Knolle besonders viel Eisen und Folsäure und versorgt den Körper mit viel Vitamin B. Ab Mitte April kann die Rote oder Gelbe Beete im Garten ausgesät werden, ab dem Juli oder August ist sie dann bereit für den Topf.

Rote und gelbe Beete auf Holz aufgeschnitten gemüse
Die Gelbe Beete schmeckt etwas fruchtiger als die Rote Beete [Foto: julie deshaies/ Shutterstock.com]

9. Pastinake

Früher waren Pastinaken eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel, heute ist das Wurzelgemüse in der Versenkung verschwunden. Dabei ist die Pastinake als Gemüse oder Suppe immer noch ein kulinarischer Genuss. Zart süßlich, dabei aber sehr aromatisch, schmeckt die Pastinake fast jedem und ist mit vielen E- und B-Vitaminen auch noch gesund. Vom März bis in den Mai wird die Pastinake vorgezogen und darf dann ins Beet, ab September ist sie zur Ernte bereit. Ein weiterer Vorteil dieser alten Gemüseart: Sie kann den ganzen Winter in der Erde bleiben und immer frisch geerntet werden. Wenn sie ein bisschen Frost abbekommt, schmeckt sie danach sogar besonders süß.

Pastinake auf Holzbrett geschnitten gemüse
Pastinaken sind besonders frostbeständig [Foto: Ahanov Michael/ Shutterstock.com]

8. Bunte Möhren

Gelb, Orange und sogar Lila: Auch wenn die Karotte oder Möhre wohl nicht zu den vergessenen Gemüsen zählt, sind einige der alten Karottensorten kaum noch bekannt. Dabei sind die bunten Karotten echte Hingucker, egal, ob als Salat, Gemüse oder einfach zum Naschen für Zwischendurch. Im Beet haben die bunten Rüben übrigens keine anderen Vorlieben als ihre orangen Kollegen. Beim Kauf des bunten Saatgutes sollte man jedoch aufpassen: Nicht alle bunten Möhren kommen auch aus alten Sorten. Steht auf der Packung „F1-Hybride“ handelt es sich um eine Kreuzung, die nicht nur neu ist, sondern auch nicht samenfest. Das bedeutet, dass Pflanzen, die aus den Samen der F1-Hybride gezogen werden, ganz andere Eigenschaften wie ihre Vorgänger haben können.

Bunte Möhren
Bunte Möhren unterscheidet lediglich die Farbe von den orangen Möhren [Foto: Y Photo Studio/Shutterstock.com]

7. Mairübe

Alles neu macht der Mai: Mairüben, auch Navetten genannt, sind mit einer Erntezeit im Mai eine der frühesten Gemüsesorten im Beet. Bereits im April können die Rüben eingesät werden, sobald die Rüben einen Durchmesser von sechs bis acht Zentimetern erreicht haben, sind sie bereit für die Küche. Dort sind die Mairüben echte Multitalente: Die Blätter können wie Spinat zubereitet werden, als Salat dienen oder in den Eintopf wandern. Die Blattstiele werden in manchen Regionen als Rübenstiel zubereitet. Auch die Wurzel ist essbar, am besten schmeckt sie gedünstet oder gekocht. Dabei hat sie einen würzigen Geschmack, der an eine Mischung aus Radieschen und Kohlrabi erinnert.

Weiß-lila Mairüben
Mairüben können schon im Mai geerntet werden [Foto: Nedim Bajramovic/ Shutterstock.com]

6. Mangold

Mangold gibt es in zwei unterschiedlichen Variationen: Beim Blattmangold werden ausschließlich die Blätter verarbeitet, beim Stielmangold werden auch die Stängel mitgegessen. Geschmacklich ähnelt der Mangold dem Spinat und wird auch wie dieser zubereitet. Doch das Gemüse ist nicht nur lecker – mit vielen Mineralstoffen und den Vitaminen K, A und E ist er auch noch sehr gesund. Gesät wird der Mangold üblicherweise im April und kann nach zwei bis drei Monaten bis in den Herbst hinein geerntet werden. Mangold ist im Übrigen zweijährig: Nach dem Winter treibt der Mangold neu aus und kann erneut geerntet werden. Sobald er jedoch blüht, ist er nicht mehr genießbar und muss neu kultiviert werden.

Frischer Mangold auf Holz
Mangold ist ein zweijähriges Gemüse [Foto: N. Mitchell/Shutterstock.com]

5. Portulak

Gemüse und Gewürz in einem: Der Portulak sieht zwar eher unscheinbar aus, hat es aber faustdick hinter den Ohren. Mit seinem nussigen, frischen Aroma schmeckt er nicht nur ausgezeichnet als Salat oder Gemüse, auch Suppen und Saucen profitieren von Portulak als Gewürz. Die älteren Blätter schmecken dabei etwas bitterer als die jungen. Im Mai wird der Portulak ausgesät und kann dann vier Wochen später zum ersten Mal geerntet werden. Die Erntezeit bleibt bis September bestehen, man profitiert also den ganzen Sommer vom leckeren Kraut.

Portulak Blätter im Beet
Portulak kann man auch als Gewürz verwenden [Foto: RukiMedia/ Shutterstock.com]

4. Schwarzer Rettich

Schwarzer Rettich, auch Winterrettich genannt, wird zwischen Juli und August ausgesät und erst Ende September bis November geerntet. Sein Geschmack ist dabei deutlich schärfer als bei weißem Rettich, kann jedoch mit Kochen oder Einlegen etwas gedämpft werden. Aber auch roh ist er essbar, wenn er auch vorher geschält werden muss. Als klassisches Wintergemüse hat der schwarze Rettich noch eine besondere Eigenschaft: Ohne Blätter und in Sand eingeschlagen hält er sich bis zu sechs Monate im Keller.

Schwarzer Rettich auf Holzbrett aufgeschnitten
Schwarzer Rettich ist ein klassisches Wintergemüse [Foto: nada54/ Shutterstock.com]

3. Zuckerhut

Nicht nur Brasilien hat einen Zuckerhut – auch in vielen deutschen Gärten ist der Salat mit dem komischen Namen früher zu Hause gewesen. Im Juni werden die Samen des Zuckerhutes in die Erde gebracht, sodass der Salat im Oktober reif ist. Somit gehört er wie der Feldsalat zu den Wintersalaten und kann roh oder als Gemüse gegessen werden. Sein Geschmack gilt dabei als leicht bitter. Wer den bitteren Geschmack nicht so gerne mag, kann zu einem einfachen Trick greifen: Unter lauwarmem Wasser gewaschen verliert der Zuckerhut einige seiner Bitterstoffe.

Zuckerhut weißer Hintergrund
Zuckerhut heißt dieser Wintersalat [Foto: Scisetti Alfio/ Shutterstock.com]

2. Steckrübe

Gelb wie Butter oder Gold: Die Steckrübe (auch Butter- oder Goldrübe genannt), besticht auf den ersten Blick auf dem Teller mit ihrem sattgelben Farbton. Früher mit Pastinaken zusammen eines der wichtigsten Lebensmittel, ist auch die Butterrübe von vielen vergessen. Geschmacklich ist die Butterrübe dabei nicht zu verachten; sie schmeckt ähnlich wie Kohlrabi oder Möhre, herbsüß mit einem leicht bitteren Abgang. Steckrüben können sowohl im Frühjahr wie Mairüben ausgesät und geerntet, aber auch im August als Herbstrüben angebaut und schließlich im Oktober bis November eingefahren werden.

Steckrübe gelb
Steckrüben sind ein Klassiker unter den alten Gemüsesorten [Foto: Edward Fielding/ Shutterstock.com]

1. Schwarzwurzel

Spargel für Arme: Was sich gemein anhört, war früher eine gängige Bezeichnung für die Schwarzwurzel. Kein Wunder, schließlich ist nicht nur die geschmackliche, sondern auch die äußerliche Ähnlichkeit mit dem „teuren“ Spargel nicht zu verleugnen. Wird die schwarze Schale der Wurzel entfernt, kommt ein weißes Fruchtfleisch zu Tage, das geschmacklich an Spargel erinnert (wenn auch etwas milder). Gesät wird das Wurzelgemüse bereits Ende Februar. Geerntet werden können die Schwarzwurzeln dann ab Ende Oktober bis Anfang April, sodass auch im Winter der Nachschub nicht abreißt. Frost und Schnee übersteht die Wurzel dabei im Normalfall unbeschadet.

Schwarzwurzel auf Holz altes Gemüse
Die Schwarzwurzel ähnelt dem Spargel [Foto: Bernd Juergens/ Shutterstock.com]

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