Sunviva: Tipps zum Pflanzen & Pflegen der Open-Source-Tomate

Regina
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Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Die Sorte ‘Sunviva’ ist etwas ganz Besonderes: Sie ist nämlich die erste Open-Source-Tomate auf dem Markt. Was das bedeutet und wie man die Sunviva-Tomaten im eigenen Garten pflanzt, erfahren Sie hier.

gelbe Sunviva-Tomaten

Die sonnengelbe ’Sunviva’ ist die erste Tomatensorte, die unter dem Schutz der Open-Source-Lizenzierung steht. Was das genau beinhaltet, was die ‘Sunviva‘ ausmacht und wie man die Freilandtomate am besten kultiviert, erfahren Sie in diesem Portrait.

Sunviva: Steckbrief

FruchtCherrytomate, sonnengelb
Geschmackfruchtig, aromatisch, süß
Reifezeitfrüh
WuchsStabtomate, bis 2 m
StandortGewächshaus, Freiland, Topf

Was sind Open-Source-Tomaten?

Die Open-Source-Bewegung, übersetzt mit in etwa „freier Zugriff“, arbeitet gegen die restriktive Saatgutpolitik und Kommerzialisierung von Sorten der letzten Jahre. Anlass war unter anderem der mittlerweile gescheiterte Versuch der Firma Monsanto, eine Tomatensorte als eigene „Erfindung“ patentieren zu lassen. Zudem gelangten in den letzten Jahren vorwiegend Hybridsorten und jene von großen Zuchtunternehmen ins Sortenregister. Diese Sorten besitzen meist auch ein Patent, dürfen unter hohen Geldstrafen nicht selbst weiter vermehrt oder züchterisch bearbeitet werden. Open-Source steht den Patentvergaben der lizensierten Sorten entgegen. Diese Sorten werden von Privatpersonen oder Gemeinschaften gezüchtet und sollen als Kulturgut ausdrücklich von anderen Hobbyzüchtern verbessert werden. Mit einer Open-Source-Lizenz verhindert man, dass jemand ein Patent auf die Sorte oder ihre Nachkommen erheben kann. Die Sorte soll gerne unkommerziell weitergegeben und verschenkt werden, ganz so wie es Gärtner bereits seit Jahrtausenden getan haben.

Sunviva: Herkunft und Geschichte der Open-Source-Tomate

Die ‘Sunviva‘ ist die erste Tomatensorte aus der Open-Source-Bewegung, und die zweite Sorte auf der Liste überhaupt. Sie wurde gemeinschaftlich in einem Projekt für Freilandtomaten im Jahr 2017 an der Universität Göttingen entwickelt. Culinaris vermehrt die Sorte seitdem für Hobbygärtner und Geschäfte. Das Saatgut für die ‘Sunviva‘ erhalten Sie online oder in sortierten Saatgutgeschäften.

Geschmack & Eigenschaften der Tomatensorte ‘Sunviva’

Die Pflanzen der Sorte ‘Sunviva‘ erreichen eine Wuchshöhe von bis zu 200 Zentimetern. Sie gehört zu den frühreifen Sorten, die bereits ab Mitte bis Ende Juli reif werden. Die runden, sonnengelben Früchte besitzen in etwa die Größe von Cherrytomaten und bringen durchschnittlich 20 Gramm auf die Waage. Der Geschmack der ‘Sunviva‘ ist wie bei den meisten gelben Tomatensorten fruchtig, aromatisch und süß. Die Sunviva-Tomate weist zudem eine hohe Resistenz gegenüber Tomaten-Kraut- und Braunfäule (Phytophthora infestans) auf.

Tomatensorte Sunviva

Sunviva-Tomaten pflanzen und pflegen: Das ist zu beachten

Die ‘Sunviva‘ wurde besonders an den Anbau im ungeschützten Freiland angepasst, daher eignet sie sich am besten für das Beet, gerne auch ohne Regenschutz. Auch in Töpfen mit mindestens 8 Litern Fassungsvermögen fühlt sie sich wohl. Ab Mitte Mai dürfen die Jungpflanzen der Tomate ins Freie gesetzt werden. Eine speziell an Tomaten angepasste Pflanzerde, wie unsere Plantura Bio-Tomaten- & Gemüseerde, eignet sich nicht nur für Balkontomaten, sondern auch für die Verwendung in Beeten. Mit ihrem hohen Kompostgehalt fördert sie Mikroorganismen und wirkt positiv auf die Bodenstruktur. Die Tomatenerde versorgt die ‘Sunviva‘ außerdem in den ersten Wochen nach der Pflanzung mit allen nötigen Nährstoffen. Nach der Pflanzung sollte die hochwachsende, sonnengelbe Tomate gestützt und angebunden werden. Vergessen Sie auch das Angießen der Jungpflanzen nicht, wobei nur direkt am Stamm gewässert werden sollte.

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Die ‘Sunviva‘ kann als Cherrytomate gut mit drei oder vier Trieben gezogen werden. Hierfür belässt man ein paar tiefsitzende Seitentriebe an der Pflanze, der Rest wird ausgegeizt. Besonders im Freiland ist das Gießen und Mulchen bei Tomaten wichtig. Im Sommer kann der Boden mit einer Mulchschicht vor dem Austrocknen geschützt werden, damit Sie deutlich weniger wässern müssen. Auch die Bodenorganismen wie Regenwürmer und Co. profitieren von einer pflanzlichen Mulchschicht, die ihnen als Nahrung dient. Tomaten wie die ‘Sunviva‘ gehören zu den Starkzehrern, das bedeutet sie benötigen große Mengen an Nährstoffen, um reichlich Früchte zu tragen und gesund zu bleiben. Um den Bedarf zu decken, ist ein vornehmlich organischer Langzeitdünger, wie unser Plantura Bio-Tomatendünger, hervorragend geeignet. Dieser wird oberflächlich in die Erdschicht eingearbeitet. Dort wird das Granulat langsam zersetzt und die enthaltenen Nährstoffe versorgen die Tomatenpflanzen über einen langen Zeitraum gleichmäßig.

Sunviva-Tomaten ernten und verwenden

Ab Juli kommt man erstmals in den Genuss der reifen Sunviva-Tomaten. Die fruchtigen Cherrytomaten werden am liebsten roh vernascht oder in den Salat geschnitten. Aber auch zum Trocknen und Verkochen kann die Allroundtomate ‘Sunviva‘ verwendet werden.

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Sunviva: So vermehrt man die Open-Source-Tomate

Die ‘Sunviva‘ wird genauso wie alle anderen samenfesten Sorten vermehrt. Nehmen Sie besonders schöne Früchte der Sorte, halbieren Sie sie und löffeln Sie die Samen heraus. Nach dem Trocknen bewahren Sie die Samen trocken und kühl auf. Eine detaillierte Anleitung zum Gewinnen von Tomaten-Saatgut finden Sie in unserem Spezialartikel.

Immer wieder wird Kritik an sogenannten Hybridsorten laut, andere wiederum möchten die robusten Sorten nicht mehr missen. Doch was ist dran an den Vorurteilen und wie entsteht das Hybridsaatgut überhaupt? Erfahren Sie mehr in unserem Artikel.

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