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Hauswurz: Pflanzen, Pflege & der richtige Standort

Verena
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Aufgewachsen bin ich auf einem kleinen, biologischen Nebenerwerbshof und nach meinem FSJ auf einer Ranch in Amerika habe ich angefangen, in Hohenheim Agrarwissenschaften zu studieren. Am meisten interessieren mich hier die Bereiche Boden, ökologische Landwirtschaft und Pflanzenwissenschaften. Zuhause verbringe ich viel Zeit in unserem Garten und wenn ich dort nicht zu finden bin, trifft man mich oft in der Küche, wo ich unser Obst und Gemüse zum Kochen und Backen verwerte.

Lieblingsobst: Auch wenn sie langweilig sind – Äpfel
Lieblingsgemüse: Paprika, Rote Bete, Zucchini, Weißkraut

Steinrosen zu pflegen, erfordert weder viel Zeit noch Aufwand. Hat man beim Einpflanzen der Hauswurze alles richtig gemacht, ist es in den meisten Fällen sogar am besten, man überlässt sie sich selbst.

Hauswurz einpflanzen
Hauswurze benötigen nur selten Aufmerksamkeit und Zeit in Form von Pflege [Foto: triocean/ Shutterstock.com]

Dass Hauswurze (Sempervivum) sehr robust sind und wenig Pflege benötigen, war schon früh bekannt. So hat es sich auch in ihrem botanischen Namen, der übersetzt „immer lebend“ bedeutet, niedergeschlagen. Dafür gibt es beim Einpflanzen von Sempervivum einiges zu beachten, denn die Ansprüche von Hauswurz an die Güte des Bodens sind so gering, dass man in den meisten Fällen nachhelfen und den Boden wasserdurchlässiger sowie nährstoffärmer machen muss. In diesem Artikel finden Sie daher alles Wichtige zum Anpflanzen von Hauswurzen – von Pflanzideen für Sempervivum über Pflegemaßnahmen bis hin zu häufigen Schädlingen an Hauswurzen.

Hauswurz pflanzen

Hat man einen geeigneten Standort für seine Hauswurz ausgewählt und beim Einpflanzen alles richtig gemacht, braucht man nicht mehr viel zu tun und wird trotzdem über Jahre Freude an den dekorativen Blattrosetten haben. Obwohl es unzählige Hauswurz-Arten und -Sorten gibt, unterscheiden sich deren Ansprüche an den Standort nicht groß voneinander.

Tipp: Sempervivum kann gut mit anderen Pflanzen für Steingärten kombiniert werden. Zum Beispiel können Sie sie hervorragend gemeinsam mit Fetthenne (Sedum), Blaukissen (Aubrieta) oder Thymian (Thymus vulgaris) kultivieren.

Der richtige Standort für Hauswurz

Egal, wo Sie Ihre Hauswurz anpflanzen, ein paar Dinge sind grundsätzlich zu beachten. So soll der Standort sonnig sein sowie einen mageren, leicht sauren und vor allem sehr durchlässigen Boden aufweisen. Hitze und Trockenheit machen Sempervivum dabei nichts aus, wohingegen Feuchte und Schatten nicht vertragen werden.

Hauswurz an sonnigem Standort
Der ideale Standort für Hauswurze ist sonnig und steinig

Hauswurz auf Stein pflanzen

Als typische Pflanzen für Steingärten sind Hauswurze leicht auf Steinen anzusiedeln. Haben Sie bereits einen Steingarten angelegt, so können Sie Hauswurze gut in mit wenig Substrat gefüllte Fugen zwischen Steinen, in Steinhaufen oder in Mauern setzen. Aber auch in normalen Gärten kann Hauswurz kultiviert werden. Dafür sollte an der Pflanzstelle zunächst ein mindestens 20 cm tiefes Loch ausgehoben werden. In dieses kommt dann zuunterst eine ungefähr 10 cm hohe Drainageschicht und darauf ein mit Steinen gemischtes Pflanzsubstrat.

Hauswurz auf Dachziegel pflanzen

Selbst nahezu ohne Erde können Hauswurze wachsen. So sind Hauswurze für Dachbegrünungen oder zum Verschönern von Trockenmauern ebenfalls geeignet. Wollen Sie einige Sempervivum-Pflanzen dekorativ auf Dachziegeln ansiedeln, müssen diese zunächst vorbereitet werden. Das geht unter anderem mit Schnellzement, mit dem man die Enden zu zementiert. Dabei belässt man unten auf jeder Seite noch ein kleines Loch, damit Wasser ablaufen kann. Je nach Tiefe der Ziegel füllt man dann entweder mit einer Drainageschicht und Substrat auf oder es reicht eine wenige Zentimeter hohe Substratschicht.

Hauswurz auf Dachziegeln
Auch auf Dachziegeln kann Hauswurz angepflanzt werden [Foto: Bildagentur Zoonar GmbH/ Shutterstock.com]

Hauswurz im Topf kultivieren

Am richtigen Standort können Hauswurze leicht im Topf kultiviert werden. Da man darin die Bodenbedingungen selbst bestimmt, sollte man vor allem darauf achten, dass man seine Hauswurz nicht in den Schatten, sondern in die Sonne stellt. Pflanzgefäße für Hauswurze müssen unbedingt am Boden Löcher haben, damit überschüssiges Wasser leicht abfließen kann. Außerdem ist im unteren Bereich eine Drainageschicht beispielsweise aus Tonscherben wichtig.

Hauswurz wächst aus einem Baumstamm
Selbst auf Holz werden Hauswurze gepflanzt [Foto: danica_juric/ Shutterstock.com]

Hauswurz als Zimmerpflanze

Hat man draußen keinen Platz zur Verfügung, kann man Hauswurze im Haus kultivieren. Beliebt ist es, Hauswurze im Glas anzubauen. Da Gläser meist keine Löcher zum Abfließen von Wasser haben, muss hier besonders auf das Wassermanagement geachtet werden. Wichtig ist deshalb, unten eine dicke Drainageschicht sicherzustellen. Außerdem sollte man darauf achten, dass die Pflanzen im Glas nicht zu dicht stehen und eine gute Belüftung gewährleistet ist. Denn Hauswurzen in der Wohnung wird es schnell zu feucht. Wählen Sie aus diesem Grund bevorzugt ein Gefäß ohne Deckel. Dekorative Glasschalen oder hängende Glaskugeln sind außerdem besser geeignet als Flaschengärten. Im Winter sollte man Hauswurze möglichst kühl und hell stellen. Das geht in einem ungeheizten Raum bei circa 16 bis 18 °C auf einer Fensterbank.

Hauswurz im Glas
Bei Hauswurzen im Glas ist eine gute Drainageschicht besonders wichtig [Foto: Konstantins Pobilojs/ Shutterstock.com]

Tipp: Ist drinnen der Platz begrenzt, kann man Pflanzen vertikal anbauen. Eine Möglichkeit dafür ist das Bepflanzen eines Bilderrahmens. Auch dafür sind Hauswurze geeignet.

Vorgehen beim Einpflanzen

Unabhängig davon, wo Sie Ihre Hauswurze pflanzen, ist die richtige Erde für Sempervivum von entscheidender Bedeutung. Das Substrat sollte vor allem durchlässig, gut belüftet und nährstoffarm sein. Eine gute, selbst hergestellte Mischung erzielt man zum Beispiel, indem man unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde im Verhältnis 1:1 mit mineralischem Material wie Kies oder Blähton mischt. Unsere Aussaaterde ist zu 100 % torffrei und wird nachhaltig in Deutschland hergestellt. Hat man ein geeignetes Substrat, kann es schon ans Einpflanzen von Sempervivum gehen. Im Freien ist die beste Zeit dafür im Frühling.

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  1. Haben Sie beim Kauf mehrere Rosetten in einem Topf erworben, können diese vor dem Einpflanzen geteilt werden. So haben die einzelnen Jungpflanzen nicht nur selbst genügend Platz, um sich auszubreiten, man erreicht auch schneller eine größere Flächendeckung. Außerdem sollte in den meisten Fällen das Substrat komplett entfernt und stattdessen nur eigenes verwendet werden.
  2. Sorgen Sie dafür, dass am Pflanzort Wasser gut abfließt. In Pflanzgefäßen oder in normalem Gartenboden erreichen Sie das durch eine Drainageschicht. Diese darf bis zur Hälfte der Höhe des Pflanzgefäßes für Ihren Hauswurz ausmachen und kann aus Tonscherben, Kieselsteinen oder Split bestehen.
  3. Auf die Drainageschicht folgt das Pflanzsubstrat. Das können Sie entweder wie oben beschrieben selbst herstellen oder Sie greifen auf eine geeignete Sukkulentenerde zurück.
  4. Feuchten Sie das Pflanzsubstrat leicht an. Es darf allerdings auf keinen Fall durchdringend nass sein.
  5. Jetzt geht es ans Einpflanzen der Hauswurze. Der erforderliche Pflanzabstand ist abhängig von Art und Sorte, liegt aber meist zwischen 15 und 25 cm.
  6. Setzen Sie Sempervivum lieber etwas höher, mit ein bisschen Platz zwischen Blattrosette und Boden. So ist die Wahrscheinlichkeit, dass Blätter zu faulen beginnen, geringer. Es kann zusätzlich helfen, kleine Kieselsteine unten und um die Pflanze herum zu verteilen.
Hauswurz im Topf
Haben Sie mehrere Rosetten in einem Topf erworben, kann man sie getrennt voneinander pflanzen [Foto: sharohyip/ Shutterstock.com]

Pflege von Sempervivum

Bei der Pflege von Steinrosen gilt meist: Weniger ist mehr. Worauf man trotz allem bei der Pflege der Hauswurze achten sollte und welche Besonderheiten es bei der Pflege von Hauswurzen im Topf oder in der Wohnung gibt, erklären wir in den nächsten Abschnitten.

Gießen, düngen und schneiden

Das Gießen von Hauswurzen im Garten ist quasi nicht nötig, denn die Pflanzen vertragen auch extreme Trockenheit über einen längeren Zeitraum. Zur Pflege von Hauswurzen in Zimmern gehört hingegen ein Gießen in regelmäßigen Abständen. Das sollte aber nur dann geschehen, wenn sich das Substrat komplett trocken anfühlt. Entfernen Sie überschüssiges Wasser nach ein paar Minuten aus Übertopf oder Untersetzer. Bei der Kultivierung von Hauswurzen im Glas darf sich unten in der Drainageschicht kein Wasser stauen. Hier ist also das sparsame Gießen von Sempervivum von besonderer Bedeutung.

Hauswurz auf einem Felsen
Zu viel Gießen schadet Hauswurzen mehr als Trockenheit [Foto: emmor/ Shutterstock.com]

Ähnlich wie beim Gießen sieht es auch beim Düngen der Hauswurze aus. Bei den meisten Arten und Sorten sollte ganz auf eine Düngung verzichtet werden. Die Pflanzen würden zwar schneller wachsen, doch in den meisten Fällen würden sich die Blattrosetten mehr in die Höhe strecken und anfälliger für Krankheiten und kalte Temperaturen werden. Wenige Sorten sind etwas nährstoffhungriger und können einmal im Jahr im Frühling mit einem kaliumbetonten Langzeitdünger versorgt werden. Wir empfehlen dafür zum Beispiel unseren Plantura Bio-Tomatendünger. Neben seinem passenden Verhältnis zwischen Stickstoff und Kalium ist der Dünger vornehmlich organisch, komplett tierfrei und unbedenklich für Haustiere.

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Schneiden muss man Hauswurze nicht. Verblühte Rosetten sollte man jedoch entfernen, denn nach der Blüte stirbt eine Blattrosette ab und sieht dann nicht mehr schön aus. Nimmt einem der Hauswurz zu viel Platz ein, kann man einzelne Rosetten ebenfalls einfach entfernen. Achten Sie aber darauf, immer ein paar der Ableger am Leben zu lassen. Sonst kann es passieren, dass irgendwann alle Rosetten geblüht haben und die Pflanze damit eingegangen ist.

Blühender Hauswurz
Das Leben einer Sempervivum-Rosette endet mit der Blüte [Foto: COULANGES/ Shutterstock.com]

Die Frage, wie man Hauswurze pflegen sollte, lässt sich in den meisten Fällen also recht schnell beantworten mit: „Fast gar nicht“. Deshalb zählen Hauswurze zu unseren Top 10 der pflegeleichten Pflanzen. Die wichtigsten Pflegemaßnahmen sind schnell zusammengefasst:

  • Hauswurze im Garten müssen eigentlich nie gegossen werden, Hauswurze im Topf und in der Wohnung erst, wenn sich die Erde auch 1 cm unter der Oberfläche trocken anfühlt.
  • Hauswurze zu düngen, ist meistens nicht nötig.
  • Schneiden muss man Hauswurze nicht.
  • Verblühte Rosetten und störende Ableger können einfach entfernt werden.

Hauswurz umtopfen

Das Umtopfen von Hauswurzen sollte ungefähr alle 2 bis 3 Jahre geschehen. Wählen Sie dafür ein Pflanzgefäß, das etwas größer als das alte ist und füllen Sie es ebenfalls wie oben beschrieben mit einer Drainageschicht und durchlässigem Substrat. Dann können Sie die Hauswurz vorsichtig aus ihrem alten Gefäß holen, altes Substrat leicht abschütteln und sie dann in den neuen Topf pflanzen. Im Anschluss kann leicht gegossen werden.

Tipp: Das Umtopfen ist ein guter Zeitpunkt, um Hauswurze zu vermehren. Wie Sie dabei am besten vorgehen, ist genauer in unserem allgemeinen Artikel zu Hauswurzen beschrieben.

Viele Hauswurz-Rosetten in einem Topf
Beim Umtopfen von Hauswurzen können sie auch gleich geteilt und vermehrt werden [Foto: Bernd Schmidt/ Shutterstock.com]

Häufige Schädlinge und Krankheiten

Die meisten Schädlinge lassen Hauswurze in Ruhe. So zählen Steinrosen zu den schneckenresistenten Pflanzen für Gärten. Nur junge Rosetten werden manchmal von Schnecken besucht.

Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, was vor allem in Wohnungen vorkommt, kann es zu einem Befall mit Blattläusen (Aphidoidea) kommen. Dagegen sind Sie zum Glück nicht machtlos, denn es gibt verschiedene Möglichkeiten zur Bekämpfung von Blattläusen.

Schnecke
Ältere Hauswurz-Rosetten werden von Schnecken meist in Ruhe gelassen [Foto: KanphotoSS/ Shutterstock.com]

Selten finden auch Dickmaulrüssler (Otiorhynchus) Gefallen an den schönen Blattrosetten. Aber gegen diese kleinen Plagegeister können Sie ebenfalls etwas tun. Wir empfehlen dafür unsere Plantura HB-Nematoden gegen Dickmaulrüssler und Engerlinge.

Machtlos sind Sie hingegen, wenn Ihre Pflanzen von einem Pilz namens Endophyllum sempervivi betroffen sind. Dieser Pilz befällt nur Hauswurze und macht sich zunächst in extrem verlängerten Blättern bemerkbar, die bis zu dreimal länger als üblich sein können. Später erscheinen dann rostbraune Pusteln, in denen sich Sporen für die Vermehrung befinden. Entfernen Sie befallene Exemplare sofort und vernichten Sie diese. Ansonsten kann sich der Pilz auf umliegende Hauswurze ausbreiten. Die Pflanzen sollten aber nicht einfach auf den Kompost geworfen werden, sondern am besten in den Restmüll.

Eine weitere außergewöhnliche Pflanze für Steingärten oder Dachbegrünungen ist das Bärenfellgras (Festuca gautieri). Ihm sollten Sie jedoch im Gegensatz zur Hauswurz ein eher schattiges Plätzchen gönnen.