Pflanznachbarn: Warum man Blumen in sein Gemüsebeet pflanzen sollte

Frederike
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Ich habe Agrarwissenschaften studiert und bin ein richtiges Dorfkind. Zuhause habe ich einen kleinen Gemüsegarten, den ich hege und pflege, und verbringe die Zeit am liebsten draußen. Wenn ich nicht gerade im Freien bin, schreibe ich leidenschaftlich gerne. Meine Liebe gilt aber nicht nur Pflanzen und dem Schreiben, sondern auch ganz besonders der Tierwelt.

Lieblingsobst: Johannis- und Himbeeren.
Lieblingsgemüse: Schwarzwurzeln, Wirsing und Kartoffeln.

Viele trennen ihre Blumen- und Gemüsebeete strikt voneinander. Hier erfahren Sie, warum es Sinn macht, Blumen und Gemüse nebeneinander zu pflanzen.

Mischkultur aus Gemüse und Blumen im Hochbeet
Eine Mischkultur aus Blumen und Gemüse ist nicht nur schön, sondern auch sinnvoll [Foto: Kerry V. McQuaid/ Shutterstock.com]

In vielen Gärten sieht man das gleiche Bild: Während Blumen und Stauden auf der einen Seite des Gartens blühen, sind Obst und Gemüse fein säuberlich in einem anderen Beet untergebracht. Oftmals sind sogar noch Hecken oder Zäune zwischen den einzelnen Beeten eingezogen, um eine Vermischung von Ziergarten und Gemüsebeet gänzlich zu verhindern. Doch macht eine solche Trennung überhaupt noch Sinn? Wir erklären, warum eine Mischkultur mit Blumen im Gemüsebeet nicht fehlen sollte.

Bei Gärtnern haben Mischkulturen aus Blumen und Gemüsepflanzen oft einen negativen Ruf. So gelten sie als ungepflegt und weniger produktiv als die klassische Monokultur mit strikt getrennten Beeten. Tatsächlich haben Mischkulturen aber zahlreiche Vorteile, die kaum zu übersehen sind.

Blumen und Gemüse zusammen pflanzen: Das sind die Vorteile

Einige Blumen scheiden sogenannte Wurzelexsudate aus, die Nachbarpflanzen zugutekommen, oder schützen ihre Beetpartner mit einem intensiven Geruch vor lästigen Schädlingen. Zusätzlich speichern bestimmte Pflanzen Stickstoff im Boden und wirken so als natürlicher Dünger, während Monokulturen den Boden meist einseitig auszehren. Damit lassen sich bei einer Mischkultur nicht nur Insektizide sparen, sondern auch Dünger – außerdem erfolgt der Anbau auf diese Weise ökologischer. Wählt man zusätzlich noch Blumen aus, die besonders tiefe und starke Wurzeln bilden, verbessert sich die Bodenstruktur durch die Lockerung und Belüftung des Bodens erneut – mit einer Mischkultur kann man also nachhaltig die Bodenbeschaffenheit bewahren und sogar verbessern.

Blumen bringen im Gegensatz zu anderen Pflanzen aber noch einen weiteren, entscheidenden Vorteil mit: Sie sind wahre Nützlingsmagnete. Was auf den ersten Blick nicht spektakulär klingt, kann zu einer reichen Ernte verhelfen. So werden Bienen und Hummeln von den bunten Farben und dem süßen Duft der Blumen angezogen und finden sich im Gemüsebeet ein. Hier bestäuben sie jedoch nicht nur die Blumen, sondern auch zahlreiche Nutzpflanzen wie Tomaten (Solanum lycopersicum), Erdbeeren (Fragaria) oder Zucchini (Cucurbita pepo var. giromontiina). Das erhöht nicht nur die Menge der geernteten Früchte, sondern kann sogar ihre Größe und Qualität positiv beeinflussen. Zuletzt ist zu erwähnen, dass eine Mischkultur auch einen hohen dekorativen Wert hat. Das Zusammenspiel aus grünen Blättern und farbenfrohen Blüten kann sogar zu einem solchen Augenschmaus werden, dass das Gemüsebeet sich als wahrer Blickfang im Garten erweist.

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Welche Vorteile hat es, wenn man Blumen und Gemüse zusammen pflanzt?

  • Schädlingsabwehr
  • Stärkung der Nachbarpflanzen
  • Natürliche Düngung
  • Verbesserung der Bodenstruktur
  • Setzen optischer Akzente
Mischkultur aus Blumen und Gemüse im Hochbeet
Die Mischung von Blumen und Gemüse sorgt für einzigartige Hingucker [Foto: znmystery/ Shutterstock.com]

Blumen und Gemüse zusammen pflanzen: So funktioniert es

Wer eine Mischkultur anlegen will, sieht sich oft einer scheinbar unüberwindlichen Aufgabe gegenüber. In Wirklichkeit ist das Anlegen eines Gemüsebeetes mit Blumen allerdings gar nicht so schwer. Im Folgenden erfahren Sie Schritt für Schritt, wie man am besten beim Anlegen eines Mischbeetes vorgehen sollte.

Anleitung zum Anlegen eines Mischbeetes:

  • Gemüse auswählen: Entscheiden Sie, welche Nutzpflanzen auf jeden Fall in Ihrem Garten Platz finden sollten und in welcher Stückzahl Sie die einzelnen Pflanzen aussäen wollen.
  • Pflanzpartner finden: Nicht jede Blume harmoniert mit jeder Gemüseart, manche Kombinationen haben dagegen weder positive noch negative Aspekte. Suchen Sie für Ihr Gemüse einen oder mehrere Pflanzpartner, die einen positiven Einfluss haben. (Tipp: Nicht nur Blumen können einen positiven Einfluss haben – manche Gemüsesorten beeinflussen sich auch gegenseitig positiv.)
  • Pflanznachbarn bestimmen: Nicht nur der unmittelbare Pflanzpartner, sondern auch die direkten Nachbarn sollten miteinander harmonieren. Pflanzen, die negative Effekte aufeinander haben, sollten möglichst weit voneinander entfernt stehen.
  • Beet anlegen: Jetzt heißt es aktiv werden – steht der grobe Plan für die Mischkultur, können Sie beginnen, das Beet vorzubereiten und die Pflanzen einzusäen.
  • Fruchtfolge beachten: Zwar laugt eine Mischkultur den Boden nicht so sehr aus wie eine Monokultur, allerdings sollte auch hier regelmäßig der Platz gewechselt werden, um bodenbürtigen Parasiten sowie Bodenermüdung vorzubeugen. Einfach und effektiv ist es, die Pflanzen jedes Jahr um eine oder mehrere Reihen zu verschieben.
Im Garten ein Mischbeet anlegen
Bei der Anlage einer neuen Mischkultur ist die richtige Fruchtfolge wichtig [Foto: DeepGreen/ Shutterstock.com]

Tipp: Weitere generelle Tipps zum Gemüsebeet-Anlegen – etwa zu Standort, Pflanzplan und Bauanleitung – finden Sie in unserem Spezialartikel.

Blumen und Gemüse zusammen pflanzen: Besonders geeignete Blumensorten

Folgende Blumensorten eignen sich besonders gut, um sie gemeinsam mit Gemüse in einer Mischkultur anzupflanzen.

Welche Blumensorten eignen sich besonders als Pflanznachbarn zu Gemüse?

  • Bienenfreund (Phacelia): Der Name ist Programm – der Bienenfreund fungiert als wahrer Nützlingsmagnet im Gemüsegarten. Nach der Blüte kann er als wertvolle Gründüngung unter den Boden gegraben werden.
  • Duft-Wicken (Lathyrus odoratus): Diese Blumen gehören zu den Stickstoffsammlern und sorgen so für eine natürliche Düngung. Sie vertragen sich jedoch nicht mit anderen Schmetterlingsblütern.
  • Kamille (Matricaria chamomilla): Die Heilpflanze greift auch anderen Pflanzen unter die Arme – so unterstützt sie Kohlarten im Wachstum und kann sogar die Widerstandskraft mancher Gemüsesorten gegen Pilzkrankheiten erhöhen. Außerdem vertreibt Kamille die Lauchmotte.
  • Kapuzinerkresse (Tropaeolum): Die kleine Pflanze ist im Gemüsebeet ein echter Märtyrer. Weil Schädlinge sich mit Vorliebe auf ihr niederlassen, schützt ihre Anwesenheit andere Pflanzen vor dem Befall.
  • Lavendel (Lavandula angustifolia): Diese Pflanze wehrt den Kohlweißling ab und hilft außerdem bei Blattläusen und Mehltau.
  • Ringelblume (Calendula officinalis): Mit ihren langen Pfahlwurzeln lockert sie zuverlässig den Boden auf und verbessert so die Bodenstruktur. Außerdem vertreibt sie Schnecken und Fadenwürmer und lockt Nützlinge wie die Honigbiene an.
  • Tagetes (Tagetes): Die Tagetes lockt Bienen wie magisch an, schreckt aber lästige Kohlfliegen zuverlässig ab. Zusätzlich schützt sie Wurzelgemüse vor Wurmbefall und lenkt die Aufmerksamkeit von Schnecken auf sich, sodass Gemüse weniger stark befallen wird.

Welche Pflanzen in einer Mischkultur am besten zusammenpassen, erfahren Sie in diesem Artikel.

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