Bienen im Garten: Alles, was Sie dazu wissen müssen

Christina
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Ich bin begeisterte Hobby-Gärtnerin und Landschaftsplanerin. Der Garten fasziniert mich als Kunstnatur mit seinen Formen und Möglichkeiten im Spannungsfeld zwischen Zivilisation und Wildnis. Mein eigener kleiner Garten ist mein naturnahes Experimentierfeld, meine Freude und mein Ort zur Erholung. Als gelernte Imkerin gehört meine besondere Liebe den Insekten. Deren Beobachtung und das morgendliche Himbeerpflücken mit meiner Tochter zählen für mich zu den schönsten Tätigkeiten im Garten.

Lieblingsobst: Apfel, Marille
Lieblingsgemüse: Gurke, Sellerie, Pastinake

Bienen sind wichtige Helfer im Garten. Wir zeigen, welche Schutzmaßnahmen (Bienenhaltung inbegriffen) Sie treffen können, um die Bienen zu unterstützen.

Biene sitzt auf Margerite
Bienen sind von enormer Bedeutung für die Pfanzenwelt [Foto: Jack Hong/ Shutterstock.com]

Man hört viel über die Honigbiene, denn sie ist eines der wirtschaftlich bedeutsamsten Nutztiere. Die Ernährung der Weltbevölkerung beruht zu gut einem Drittel allein auf der Bestäubungsleistung der Immen. Und ausgerechnet der Mensch, der so sehr von ihr abhängig ist, ist ihr größter Feind. Mit Gift, durch die weltweite Verbreitung von Krankheiten und durch Zerstörung von Lebensräumen macht er ihr das Leben schwer. Sie fragen sich jetzt bestimmt, was das mit Ihrem Garten zu tun hat. Ziemlich viel sogar, denn gerade als Hobbygärtner haben Sie es in der Hand, den vorherrschenden bienenfeindlichen Bedingungen effektive Maßnahmen entgegenzusetzen. Warum Bienen im Garten wichtig sind, wie Sie auf kleinem Raum Schutzinseln für die gestreiften Insekten schaffen, welche Pflanzen besonders geeignet sind und wie Sie sogar selbst mit dem Imkern starten können, erklären wir in unseren Bienenartikeln.

Sowohl Honigbienen als auch Wildbienen leisten erwiesenermaßen einen kaum schätzbar wichtigen Beitrag bei der Erhaltung unserer Ökosysteme und unserer landwirtschaftlichen Produktion. Aus diesem Grund sollte eigentlich niemand versuchen wollen, es unseren fleißigen Freunden noch schwerer zu machen, als es durch die derzeitig ausgeübte Nutzung unserer Landschaft ohnehin schon ist. Durch die gemeinsame Entwicklung von Pflanzen und Bienen gibt es an sich kaum Gartenpflanzen, die Bienen tatsächlich abschrecken oder gar dauerhaft vertreiben. Trotzdem gibt es Pflanzen, die für Bienen besonders geeignet sind. Diese stellen wir Ihnen unter anderem vor, erklären, was die fleißigen Helfer eigentlich genau leisten und geben Tipps, wie man sie als Hobbygärtner unterstützen kann.

Warum Bienen im Garten wichtig sind

Honigbienen waren früher in vielen Gärten und auf den meisten Bauernhöfen zu Hause. Sie sorgten durch ihre Bestäubung für gute Ernten, lieferten Wachs und Honig für den Eigenbedarf und waren wichtige Erhalter einer artenreichen Kulturlandschaft. Vor nicht allzu langer Zeit gab es in Deutschland 2,5 Millionen Bienenvölker – heute sind es nicht einmal mehr ein Drittel, Gesamttendenz sinkend. Diese Zahlen spiegeln direkt die Veränderungen wieder, die sich in den letzten Jahrzehnten in der Landwirtschaft vollzogen haben. Unter der Devise „wachsen oder weichen“ verwandelte sich das bunte Mosaik der kleinstrukturierten Kulturlandschaft zu riesigen Flächen von Monokulturen. Aus Bauernhöfen wurden spezialisierte Fabriken mit hohem Pestizideinsatz. Die Bienen, die Teil der Kreislaufwirtschaft jedes Hofes gewesen waren, verloren ihren Platz. Übrig blieben die Hobbyimker (heute 95 Prozent der Imker) und wenige große Berufsimker. Als Bienenrefugium gewannen vielfältige und kleinräumig strukturierte Gärten und Städte an Bedeutung. Von hier aus leisten die emsigen Insekten – unter den richtigen Voraussetzungen – weiterhin ihre wertvollen Dienste.

Welche immensen Leistungen Bienen zusätzlich leisten und warum Bienen im Garten sinnvoll sind, haben wir in unserem Spezial-Artikel hier für Sie zusammengetragen.

Bienen im Garten schützen

Mit Bienen sind hier vorrangig Honigbienen und die zahlreichen Wildbienenarten gemeint. Knapp 700 Bienenarten gibt es in Mitteleuropa, ein Drittel davon gilt als bedroht. Grund genug, sich für den Schutz der Tiere zu engagieren. Als Imker kümmert man sich natürlich direkt um das Überleben der eigenen Honigbienen, doch auch als gärtnernder „Gastgeber“ können Sie mit unseren Tipps Ihren Garten oder Balkon bienenfit machen. Schlüssel dazu ist die richtige Auswahl der Pflanzen und die naturnahe Gestaltung des Gartens. Außerdem sollte im Privatgarten zu jeder Zeit auf chemische Pestizide verzichtet werden.

Ein Bienenstock im grünen Garten
Ein kleiner Bienenstock oder bienenfreundliche Pflanzen im eigenen Garten – so unterstützt man die Insekten [Foto: Indre Pau/ Shutterstock.com]

Pflanzenauswahl für Bienen

Für die Bienen ist wichtig, dass während der gesamten Vegetationsperiode immer etwas blüht. Das bedeutet: Die Mischung macht’s. Allerdings helfen nicht alle blühenden Pflanzen den Bienen. Pflanzen mit langen Blütenröhren etwa sind oft auf Schmetterlinge und Nachtfalter spezialisiert. Und manche Raublattgewächse lassen sich nur von bestimmten Hummelarten bestäuben, die beim Flug in der richtigen Frequenz brummen. Gefüllte Blüten sehen zwar prächtig aus, sind aber meist steril und für Insekten praktisch wertlos. Manche unter den exotischen Pflanzen können zwar als Futterquelle für heimische Bienen dienen, werden aber, wenn überhaupt, meist von einer sehr beschränkten Zahl an Arten besucht. Einige sind beispielsweise in ihrer Heimat an die Bestäubung durch Vögel angepasst und erstrahlen in einer langwelligen Farbfrequenz, die von Insekten gar nicht wahrgenommen wird. Neben der Farbe ist auch die Blütenform zu bedenken: Unter den Exoten sind die weniger spezialisierten Pflanzen, etwa solche mit Scheibenblüten (z.B. Sonnenblumen), eher für heimische Tierarten wertvoll.

Tipp: Bienenfreundliche Saatgutmischungen wie die Plantura Bienenweide enthalten verschiedene Blumen- und Kräutersorten, die die nützlichen Insekten mit Nektar und Pollen versorgen.

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Was sind bienenfreundliche Pflanzen?

Bienenfreundliche Pflanzen werden im Fachjargon als Bienenweiden oder Bienenfutterpflanzen bezeichnet. Zur wertvollen Nahrungsquelle für Bienen kann eine Pflanze durch die Erfüllung verschiedener Kriterien werden:

1. Blütenzahl und Blühdauer

Blüht eine Pflanze besonders lang oder besonders reich, bietet sie schlicht eine besonders große Nahrungsquelle. Dieser Umstand allein ist jedoch wertlos, eine ausgeprägte Blühte ist nur für Bienen nutzbar in Kombination mit einer ausreichenden Produktion von Nektar und Pollen.

2. Produktion von Nektar und Pollen

Einige Züchtungen unserer Gartenpflanzen wurden in ihrer Blütenform dahingehend beeinflusst, dass sie weniger Staub- und Fruchtblätter und dafür mehr schmückende Blütenblätter bilden. Je gefüllter eine Blüte ist, umso geringer ist ihre Nektar- und Pollenproduktion – bis hin zur völligen Sterilität. Außerdem gibt es natürlich rein windbestäubte Pflanzen, die von Natur aus keinen Nektar produzieren.

gefüllte Blüten
Blumen mit gefüllten Blüten, wie diese Dahlien, bieten Bienen keine Nahrung [Foto: suprabhat/ Shutterstock.com]

3. Zugänglichkeit

Die Blütenform einer Pflanze kann mehr oder weniger spezialisiert sein. Die Co-Evolution von Insekten und Pflanzen hat teilweise zu überaus spezialisierten Formen geführt. Um möglichst vielen Bestäubern gerecht zu werden, ist ein breites Angebot verschiedener Pflanzen optimal.

4. Pflanzenherkunft

Um unsere heimische Insektenwelt zu fördern, eigenen sich naturgemäß heimische Pflanzen am ehesten. An ihre Eigenschaften bezüglich Blühzeitpunkt, Nektarqualität und Blütenform haben sich unsere Insekten angepasst.

Pflanzen für Bienen kommen in allen Pflanzengruppen vor. Pflanzen, die Bienen lieben, gibt es an Standorten im Schatten, Halbschatten oder in der Sonne und bei den einjährigen Sommerblumen genauso wie unter den Stauden, Sträuchern und Gehölzen. Weil die Spannweite so groß ist, kann zum Glück fast jeder etwas tun, um Bienen und Insekten zu helfen. Sowohl im Balkonkasten als auch im großen Garten gibt es viele Pflanzen, die Bienen anlocken und ernähren können. Optimalerweise werden die jeweiligen Pflanzen so gewählt, dass während der gesamten Vegetationsperiode mindestens eine Nahrungsquelle vorliegt – also dass immer etwas blüht. Dieser Wunsch ist für gewöhnlich auch mit den Wünschen des ausführenden Gärtners vereinbar.

Wer den Bienen in seinem eigenen Garten etwas Gutes tun will, der sollte in unserem Plantura Shop vorbei schauen. Dort bieten wir eine große Anzahl verschiedenster bienenfreundlicher Pflanzen an.

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Natur im Garten für Bienen und Co.

Viel ist schon erreicht, wenn ein bisschen Wildnis den Garten erobern darf. Die Nachbarn werden es schon aushalten, wenn Sie ein paar Unkräuter ausblühen lassen. Schlampert (wie man in Österreich sagen würde) ist schön: Speziell die Wildbienen sind auf das Vorhandensein von Baumaterialien und Nistplätzen angewiesen, wie sie in einem naturnahen Garten vorkommen: Halme, Lehm, Sand, Astwerk und warme offene Stellen des Bodens bieten den perfekten Grundstock. Vielfalt ist das Zauberwort. Insektenhotels können auf kleinem Raum für insektenfreundliche Strukturen sorgen. Stellen Sie noch eine Bienentränke zur Verfügung und fertig ist der Bienengarten. Tipp: Wenn Sie genügend Platz zur Verfügung haben, freut sich sicher der örtliche Imkerverein über einen Standplatz für ein oder zwei Völker in Ihrem Garten.

Eine ausführliche Anleitung für ein Bienenparadies im eigenen Garten finden Sie hier.

Hobbyimker werden

Wenn Sie nun auf den Geschmack gekommen sind und sich selbst an die Imkerei heranwagen wollen, informieren wir Sie nachstehend über die wichtigsten Voraussetzungen dafür und die Praxis der Bienenhaltung.

Imker fährt mit dem Finger über Honigwaben
Auch ohne lange Ausbildung können Bienen gehalten werden [Foto: grafvision/ Shutterstock.com]

Voraussetzungen des Imkerns

Am Anfang gilt es, sich über die Voraussetzungen des Imkerns klar zu werden: Wissen Sie, wie mühselig die Imkerei in Zeiten des großen Insektensterbens ist? Wollen Sie einen guten Honigertrag oder reicht Ihnen eine Guckimkerei? Gibt es Allergien gegen Bienengift in Ihrer Familie? Haben Sie genug Zeit und sind Sie gewillt, eine beträchtliche Summe in die Anschaffung zu investieren? Unterstützt Ihre Familie Sie dabei? Sind Sie körperlich in der Lage, die schweren Lasten zu heben? Als nächstes sollten Sie klären, wo die Bienen stehen können. Gibt es dort genügend Futterpflanzen? Gibt es einen Lagerraum und einen gesonderten Schleuderraum, der die Hygienebestimmungen erfüllt? Das sind Fragen, über die Sie sich auf jeden Fall zu Beginn Gedanken machen sollten.

Fachkundige Unterstützung

Sie müssen nicht gleich eine ganze Ausbildung machen, aber ganz ohne Hilfe wird es auch nicht gehen. Besuchen Sie einen Imkerverein in der Nähe, der Sie vielleicht zu Beginn unterstützt. Denn es macht einen großen Unterschied, ob Sie einen erfahrenen Imker an der Seite haben. So zahlen Sie weniger Lehrgeld und können schwere Anfängerfehler vermeiden, die Ihnen die Freude am Imkern schnell nehmen würden. Informieren Sie sich über Kurse, die durch das ganze Bienenjahr führen, Basiswissen vermitteln und die Bienen direkt am Stand zeigen. Im Verein wird Ihnen auch bei der Entscheidung für eine Betriebsweise und für eine Behandlungsweise gegen die Varroamilbe geholfen. Auch der richtige Zeitpunkt für alle Vorbereitungen im Bienenjahr ist am Anfang nicht leicht zu durchschauen. Gut organisierte Vereine machen gemeinsame Materialbestellungen und erleichtern damit auch diese Hürde. Nicht zuletzt finden Sie im Verein vielleicht andere Jungimker und Jungimkerinnen, mit denen Sie sich zusammenschließen können. Gemeinsam macht es doch einfach mehr Spaß.

Wie Sie zum erfolgreichen Hobbyimker werden können, haben wir ausführlich in einem Spezial-Artikel behandelt, den Sie hier finden können.

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