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Naturkosmetik aus dem eigenen Garten: Die 10 besten Pflanzen

Regina
Regina
Regina
Regina

Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Oft kommen die besten Wirkstoffe aus der Natur. Wir stellen 10 Pflanzen mit heilender Wirkung vor, die sich für die Herstellung von Naturkosmetik eignen.

Naturkosmetik aus dem Garten
Naturkosmetik kann man auch zuhause herstellen [Foto: JoyStudio/ Shutterstock.com]

Heilpflanzen mit besonders positiver Wirkung für die Haut werden oftmals in „grüner Kosmetik“ oder auch Naturkosmetik verwendet. Nur welche Pflanzen eignen sich für eigene Cremes und Salben am besten?

Naturkosmetik aus dem eigenen Garten

Naturkosmetika selbst zuhause herzustellen liegt genau im Trend des bewussten Konsums und des wachsenden Gesundheitsbewusstseins. Mit nur einigen wenigen Materialien wie Bienenwachs, Ölen und den jeweiligen Heilpflanzen ist schnell die eigene Handcreme hergestellt. Vorbei die Zeiten, in denen man die chemischen Zusatzstoffe auf der Kosmetikpackung zu entschlüsseln versuchte und sich fragen musste, ob es da nicht doch irgendwelche unerwünschten Wirkungen gibt. Viele unserer Gartenpflanzen eignen sich hervorragend zur Verarbeitung in den eigenen Kosmetika, denn sie wirken heilend und pflegend auf unsere Haut. Die besten 10 Pflanzen hierfür stellen wir Ihnen im Folgenden vor.

1. Zaubernuss

Die elegante Zaubernuss (Hamamelis) ist eine der ersten Blühsträucher, die schon ab Januar ihre zartgelben bis tiefroten fadenartigen Blüten entfaltet. Ihr süßlicher Duft und im Herbst die wunderbare rotgoldene Laubfärbung machen sie zu einem beliebten und langlebigen Gartenbewohner. In ihrer Heimat Nordamerika seit Jahrhunderten von den Cherokee-Indianern als Heilpflanze verwendet, sind ihre positiven Eigenschaften bei uns leider noch kaum bekannt. Die Blätter und Rinde der Zaubernuss lassen sich für Auszüge und Salben verwenden. Ihre Pflanzenstoffe wirken gegen Juckreiz und brennende oder nässende Hautstellen. Außerdem stillen sie kleinere Blutungen und fördern die Wundheilung. Ihre Wirkung entfaltet die Zaubernuss auch als sogenannte „Aqua hamamelidis“, also als wässriger Auszug in Form von Rasier- und Gesichtswasser.

Blühende Zaubernuss
Die grazile Zaubernuss kann auch als Heilpflanze verwendet werden [Foto: lightrain/ Shutterstock.com]

2. Aloe vera

Die wohlbekannte Zimmerpflanze ist anspruchslos und widerstandsfähig, stammt sie doch aus den Tropen und Subtropen. Die Echte Aloe (Aloe vera) besitzt verdickte, mit Wassergewebe gefüllte Blätter und in regelmäßigen Abständen kleine gebleichte Zähne am Blattrand. Mit ihrem eigenen Wasservorrat ist sie perfekt an längere Trockenperioden angepasst.

Aloe vera
Aloe vera
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(5/5)
  • Sukkulente Heilpflanze mit blaugrünen Blättern
  • Genügsam & sehr pflegeleicht – ideal für Einsteiger
  • Liebt sehr helle bis halbschattige Standorte
16,99 €

Das schleimige Gel, das beim Aufschneiden austritt, besitzt wertvolle Inhaltsstoffe und kann daher auch für Naturkosmetik verwendet werden. Bei allen Hautverletzungen, speziell auch Brandwunden, wirkt das Gel kühlend und schmerzlindernd und befördert zugleich die Heilung der Wunde. Ihre entzündungslindernde und antiseptische Wirkung wird auch bei Neurodermitis, Schuppenflechte und Ekzemen eingesetzt. Zur Herstellung eines kühlenden Gels werden ältere Blätter abgeschnitten und einige Zeit lang aufrecht in ein Glas gestellt, damit der unerwünschte gelbe Saft vom Gel getrennt wird. Anschließend schält man die Blätter und püriert das enthaltene Wassergewebe zu einer homogenen Masse. Damit das Gel bis zu vier Wochen haltbar ist, wird zur Konservierung Vitamin-C-Pulver zugesetzt.

Aloe vera Gel und Saft
Die Aloe vera verfügt über wertvolles Gel in den Blättern [Foto: lovelyday12/ Shutterstock.com]

3. Stiefmütterchen

Die kleinen Stiefmütterchen (Viola) finden sich in vielen Hausgärten wieder. In allen möglichen Farbkombinationen tauchen sie immer wieder von neuem im Beet auf und begeistern nicht nur Hobbygärtner. In der Sterneküche werden die essbaren Blüten der Viola verarbeitet oder als Ganzes kandiert und für vielerlei Gerichte als Zierde verwendet. Dass das Stiefmütterchen jedoch auch eine heilende Wirkung besitzt, ist oftmals unbekannt. Bei Neurodermitis, inneren und äußeren Ekzemen sowie leichter Akne und Narben haben sich Cremes und Salben aus Viola bewährt. Da die Pflanze besonders sanft wirkt, eignet sie sich auch für Babys und Kleinkinder, bei Milchschorf oder Windeldermatitis. Für die äußere und innere Anwendung kann auch einfach ein Tee aus ganzen, getrockneten Pflanzen gekocht werden. In dieser Form wirkt die Viola auch entzündungslindernd bei Gicht und Rheumaerkrankungen. Zur Blütezeit im Mai und Juni erntet man die ganze Pflanze und trocknet sie schonend an der Luft.

Bunte Blüten des Stiefmütterchens
Das Stiefmütterchen wirkt sehr sanft und hat keine Nebenwirkungen [Foto: Just dance/ Shutterstock.com]

4. Ringelblume

Die orange bis zitronengelbe Ringelblume (Calendula officinalis) gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und ist als einjährige Zierpflanze in vielen Gärten vertreten. Die hübschen Blüten finden sich als Farbkleks in Kräuter- und Blütenteemischungen wieder. Die hautheilende Wirkung dieser Pflanze allerdings ist berühmt und daher findet man auch in der kommerziellen Naturkosmetik viele Lotionen und Öle mit Ringelblumenextrakten. Besonders bei schlecht heilenden Wunden oder auch zur Massage wird Ringelblumenöl verwendet. Man füllt ein Schraubglas mit frischen oder besser getrockneten Blüten und bedeckt diese mit hochwertigem Pflanzenöl. In der Sonne lässt man das Öl nun einige Wochen lang ziehen, bevor man es abseiht und entweder direkt verwendet oder weiterverarbeitet.

Ringelblumen-Salbe selber machen
Ringelblumen eignen sich hervorragend für Naturkosmetik [Foto: rawf8/ Shutterstock.com]

5. Chili

Bei Muskelkater oder Verspannungen kann eine Salbe aus Chili (Capsicum sp.) Linderung verschaffen. Die scharfen Früchtchen aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) kennt man als Würze in der Küche oder als treuen Mitbewohner im Topf. Das Alkaloid Capsaicin ist für die wärmende und bisweilen feurige Wirkung verantwortlich. In den verschiedenen Chili-Sorten ist es in unterschiedlichen Konzentrationen vertreten, welche anhand der sogenannten Scoville-Skala gemessen werden. Legt man kleingeschnittene Chilis in qualitativ hochwertiges Pflanzenöl ein und lässt das geschlossene Gefäß einige Wochen ziehen, hat man mit wenig Aufwand ein wirksames Chili-Öl hergestellt. Dieses kann man direkt für wärmende Massagen verwenden oder weiter zu Balsam und Salbe verarbeiten.

Reife Chilis an der Pflanze
Die scharfen Chilifrüchte kann man auch zu Salben verarbeiten [Foto: panda3800/ Shutterstock.com]

6. Johanniskraut

Das Echte Johanniskraut (Hypericum perforatum) ist eine ausdauernde krautige Pflanze mit sonnengelben fünfzähligen Blüten, die um den Johannistag herum – also Ende Juni – zu blühen beginnt. Hält man die ovalen Blätter gegen das Licht, so kann man viele kleine durchscheinende Öldrüsen erkennen, die der Pflanze auch ihren botanischen Beinamen perforatum („durchlöchert“) gaben. Zerreibt man die jungen Knospen und Blüten zwischen den Fingern, kommt der dunkelrote Wirkstoff Hypericin zum Vorschein. Diesem Stoff verdanken wir auch die heilende Wirkung, einerseits auf die Haut und andererseits bei depressiven Verstimmungen. Auch das Öl aus den Blüten ist tiefrot gefärbt und heißt deshalb auch Rotöl. Johanniskrautsalben wirken sehr gut bei Verspannungen, Entzündungen und rissiger Haut sowie Gürtelrose und Neurodermitis. Allerdings verursacht das Hypericin einige Wechselwirkungen mit Medikamenten und sollte daher nur in Absprache mit einem Arzt verwendet werden.

Johanniskraut im Garten
Johanniskraut wirkt bei Depressionen und Hautproblemen [Foto: Grezova Olga/ Shutterstock.com]

7. Spitzwegerich

Der unscheinbare Spitzwegerich (Plantago lanceolata) erscheint einigen als Unkraut, bewohnt es doch mit Vorliebe steinige, karge Böden, Wiesen und auch Spalten zwischen Steinplatten. Er ist eine ausdauernde, mehrjährige Pflanze, die zwischen Mai und September kleine unscheinbare, aber anmutige Blüten auf langen Stielen bildet. Doch die kleine Pflanze mit den langen spitzen Blättern hat es in sich. Bei Insektenstichen und Verbrennungen ist der Spitzwegerich ein Notfall-Ersthelfer. Zerkaut man seine Blätter zu Brei und verteilt sie auf der Wunde, lindern sie Juckreiz und Schmerzen. Angehende Schwellungen, Prellungen und blaue Flecken mildert der Spitzwegerich ab. Eine Salbe aus den frisch geernteten Blättern hält einige Monate und bringt einen sicher durch die mücken- und wespenreichen Zeiten im Hochsommer.

Spitzwegerich
Der Spitzwegerich blüht von Mai bis September

8. Lavendel

Eine unserer beliebtesten Gartenpflanzen ist der Lavendel (Lavandula angustifolia), der mit seinem intensiven Duft und den tiefvioletten bis weißen Blüten zahlreiche Insekten anlockt. Die ausdauernde, krautige Pflanze liebt durchlässige, sandig-steinige Böden und sonnige Standorte. Der aromatische Duft wirkt nachgewiesenermaßen beruhigend und entspannend sowie gegen Nervosität. Die entzündungshemmende und antiseptische Wirkung lindert Insektenstiche und Schürfwunden sowie Ekzeme und Ausschlag. Lästige Stechmücken sowie Blattläuse und Motten hält der Lavendelduft fern.

Lavendelöl mit lila Lavendelblüten
Lavendel lässt sich vielfältig in der Naturkosmetik verwenden [Foto: Madeleine Steinbach/ Shutterstock.com]

Genau diese Heilwirkungen fängt man am besten in einer Lavendelsalbe ein. Hierfür verwendet man idealerweise sanft getrocknete Blüten, die ein paar Tage in einem Öl-Wachs-Gemisch ziehen dürfen, bevor man das Ganze wieder erhitzt und abseiht. Ein Hydrolat, also ein Wasserauszug mit ätherischem Öl, kann als Spray bei Schlafstörungen und Hautproblemen als ein sanft wirkendes Mittel eingesetzt werden. Für das Hydrolat werden frische Blüten in einem Topf auf einem Gemüseeinsatz verteilt; in die Mitte des Siebs kommt eine kleine Glasschüssel. Es sollte wie beim Gemüsegaren genügend Wasser zum Verdampfen vorhanden sein. Auf den Topf stellt man statt eines Deckels eine große, abgerundete Schüssel mit Eiswasser. Das Wasser verdampft und nimmt dabei Wirkstoffe und Duft des Lavendels auf, steigt nach oben und kondensiert an der kalten Schüssel. Dabei tropft das Hydrolat mittig in die kleine Schüssel und kann später abgefüllt werden.

9. Nachtkerze

Die Nachtkerze (Oenothera) macht ihrem Namen alle Ehre und öffnet erst kurz nach Sonnenuntergang innerhalb von wenigen Minuten ihre weißen, zitronengelben oder rosa bis purpurfarbenen Blütenblätter. Daher ist sie für viele Nachtfalter eine interessante Nahrungsquelle. Ursprünglich stammt sie aus Amerika, verbreitet sich als Neophyt bei uns allerdings schon seit geraumer Zeit. Auf trockenen und warmen Standorten erreicht die Nachtkerze eine Höhe von bis zu zwei Metern. Bei dieser zweijährigen Pflanze besitzen die Samen eine besondere Heilwirkung. Sie enthalten nämlich viel wertvolles Öl mit Gamma-Linolensäure, welches bei Ekzemen, Neurodermitis, allgemein bei Hautbeschwerden sowie bei rheumatischen Erkrankungen sehr positiv wirkt. Mittels eines Ölauszuges der zerriebenen Samen kann man selbst pflegende Tagescremes, Bodylotionen oder Salben herstellen. Auch andere getrocknete Pflanzenteile können in der Naturkosmetik verwendet werden.

geöffnete Nachtkerzen-Blüte
Die Nachtkerze blüht erst kurz nach Sonnenuntergang

10. Sanddorn

Der stachelige Sanddorn (Hippophae rhamnoides) gilt als Pionierpflanze, denn er ist einer der ersten, wenn freie Flächen verfügbar sind. Diese äußerst anspruchslose Pflanze gedeiht sogar auf Schutthalden und kiesigen oder kargen Böden. Im Herbst zieren die hellorangenen runden Früchte zu Massen die Äste und werden erst mit dem Frost genussreif. Die Schein-Steinfrucht weist einen extrem hohe Vitamin-C-Gehalt auf, was den Sanddorn zu beliebten Beigaben in Saft, Smoothies und Nahrungsergänzungsmitteln macht. Doch auch unserer Haut tut der Sanddorn Gutes: Sanddorn lindert Neurodermitis, steigert die Hautgesundheit und beschleunigt das Heilen von Wunden. Aus den pürierten Früchten stellt man einen Ölauszug her, der später für Salben und Cremes verwendet werden kann. Das Vitamin A aus dem orangen Farbstoff schützt zusätzlich vor Sonnenstrahlung und verringert die Faltenbildung.

Sanddorn-Beeren und -Gelee
Der Sanddorn ist ein gesundheitliches Multitalent [Foto: Inna Taran/ Shutterstock.com]

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