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Rhabarber pflanzen & pflegen: Experten-Tipps zum Anbau

Alina
Alina
Alina
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Seit mehreren Jahren pflanze ich hobbymäßig in meiner Freizeit viel verschiedenes Gemüse an, wodurch ich letztendlich zu dem Studiengang Gartenbau an der Hochschule in Freising gefunden habe. Ich bin davon fasziniert, die Pflanzen vom Samen bis zur Frucht wachsen zu sehen und am Ende die Ernte zu verarbeiten.

Lieblingsobst: Kirschen und Erdbeeren
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Tomaten und Knoblauch

Rhabarber ist eine mehrjährige Pflanze, die ohne viel Aufwand jedes Jahr wieder neu geerntet werden kann. Durch seine Kälte- und Frostresistenz funktioniert die Überwinterung auch in kühleren Gärten problemlos.

Rhabarber im Beet
Am richtigen Standort gedeiht Rhabarber prächtig [Foto: Steve Cymro/ Shutterstock.com]

Zu Zeiten, als noch nicht den ganzen Winter über frisches Obst im Supermarkt erhältlich war, wurde der Rhabarber (Rheum rhabarbarum) im Frühling sehnsüchtig erwartet. Er ist das erste reifende heimische Gemüse im Frühjahr und sein Anbau ist auch im eigenen Garten sehr unkompliziert. Seine starken Duftstoffe schützen ihn vor Fraßfeinden, was einen erfolgreichen Anbau zusätzlich erleichtert. Wir geben nachfolgend Tipps zum idealen Standort sowie zur Pflanzung und teilen am Schluss noch die wichtigsten Pflegehinweise mit Ihnen.

Rhabarber pflanzen: Wo, wann und wie?

Die Ansprüche des Rhabarbers an seinen Standort sind nicht besonders hoch. Für möglichst vitale und ertragreiche Pflanzen haben im Folgenden Tipps zur Pflanzung zusammengetragen.

Der ideale Standort für Rhabarber

Der Rhabarber bevorzugt ein sonniges sowie windgeschütztes Fleckchen. In vollsonnigen Lagen gefällt es ihm vor allem dann, wenn eine gute Wasserversorgung gewährleistet ist. Mit leichtem Schatten kommt er zwar zurecht, dieser hat aber eher einen negativen Einfluss auf die Erntemenge. Am besten eignen sich tiefgründige, mittlere bis schwere Böden, die eine gute Wasserhaltefähigkeit sowie einen hohen Humusgehalt aufweisen. Standorte mit sehr verdichteten Erdböden, an denen Staunässe auftritt, sollten unbedingt gemieden werden.

Auch ein hoher Unkrautdruck wirkt sich beim Anbau negativ aus, weshalb dieses am besten vor der Pflanzung entfernt wird. Ein pH-Wert zwischen 5,6 und 7,2 eignet sich ideal für den Anbau des Rhabarbers. Bei der Standortwahl ist außerdem zu berücksichtigen, dass der Rhabarber einen Platzbedarf von etwa einem Quadratmeter hat.

Rhabarber auf sonnigem Standort
Rhabarber bevorzugt einen sonnigen, warmen und geschützten Standort

Wann ist Pflanzzeit für Rhabarber?

Rhabarberpflanzen sind häufig als Rhizomstücke erhältlich, also Teilstücke des Wurzelstocks mit mehreren Trieben daran. Die Rhizomstücke des Rhabarbers können entweder im Herbst eingepflanzt werden, wenn die Blätter abgestorben sind, oder im Frühjahr, bevor die Pflanze stark austreibt. Exemplare, die im Topf gekauft werden, eignen sich gut für die Pflanzung im Frühjahr, können aber auch das restliche Jahr über noch in die Erde gebracht werden.

Rhabarber pflanzen: Schritt für Schritt

Der Standort sollte vor der Pflanzung von Unkräutern befreit und tiefgründig gelockert werden. Das Pflanzloch wird nun großzügig, je nach Beschaffenheit des Bodens, bis zu einem Durchmesser von 50 cm ausgehoben. Um dem Starkzehrer einen guten Start zu ermöglichen, sollte der Aushub direkt mit Kompost angereichert werden. Zur Befüllung des Pflanzlochs kann unsere torffreie Plantura Bio-Komposterde verwendet werden, welche einen hohen Humusgehalt aufweist und sogar lebende Mikroorganismen (Trichoderma) enthält, die das organische Material im Boden abbauen und die Nährstoffe dadurch pflanzenverfügbar machen. Nun wird die Pflanze so tief in das Loch eingesetzt, dass die Knospen etwa 2 cm unterhalb der Erdoberfläche liegen. Anschließend muss der frisch gepflanzte Rhabarber durchdringend angegossen werden. Ist der Rhabarber einmal gepflanzt, müssen Sie ihn nur noch ein wenig pflegen – und schon steht der eigenen Ernte nichts mehr im Weg.

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Die Aussaat der Rhabarberpflanze wird eher weniger praktiziert, da die Jungpflanzen eine recht lange Entwicklungszeit haben und es länger dauert, bis man davon ernten kann. Es ist also nicht nur einfacher, sondern auch für eine frühere Ernte besser, Wurzelteilstücke mit Trieben oder fertige Topfpflanzen zu pflanzen. Der richtige Zeitraum für die Aussaat ist von April bis Juni. Die optimale Keimtemperatur liegt bei etwa 18 bis 20 °C.

Rhabarber im Topf anpflanzen

Grundsätzlich kann Rhabarber im Topf kultiviert werden. Dabei sollten Sie allerdings beachten, dass es sich bei der Topfkultur nur um eine Übergangslösung handeln sollte, da sich die Pflanze im Beet am wohlsten fühlt. Wegen seines schnellen Wachstums sollte der Rhabarber möglichst direkt nach dem Kauf in ein Pflanzgefäß mit etwa 40 bis 50 L Fassungsvermögen umgepflanzt werden. Dieses muss über eine Abflussmöglichkeit für überschüssiges Gießwasser verfügen. Füllen Sie etwas nährstoffreiches Substrat in den Topf und setzen Sie die Rhabarberpflanze darauf. Die Pflanze sollte so tief platziert werden, dass zum Schluss das Rhizom, also der Wurzelstock, vollständig bedeckt ist. Es sollten nur noch die Augen beziehungsweise die Stiele, falls bereits vorhanden, aus der Erde schauen. Nun füllen Sie nur noch das Topfvolumen mit Substrat auf, drücken dieses gut an und versorgen den Rhabarber direkt mit Wasser. Wer den Rhabarber länger in dem Pflanzgefäß behalten möchte, sollte ihn entweder jährlich teilen oder in einen größeren Pflanztopf umpflanzen. Im besten Fall wird die Pflanze direkt vom Topf ins Beet gepflanzt.

Rhabarber im Topf
Im Topf gekaufte Exemplare sollten direkt in ein größeres Gefäß umgepflanzt werden [Foto: andersphoto/ Shutterstock.com]

Gute Pflanznachbarn für Rhabarber

Gute Pflanznachbarn für den Rhabarber stellen zum Beispiel Spinat (Spinacia oleracea), Kohlgemüse und Bohnen dar. Vor allem Salat eignet sich gut als Pflanznachbar für den Rhabarber, da er durch seinen niedrigen Nährstoffbedarf keine Konkurrenz darstellt und mit seinen Blättern den Erdboden gut bedeckt. Blumen wie zum Beispiel Tagetes, Ringelblumen (Calendula officinalis) oder Kapuzinerkresse (Tropaeolum) sollen Schädlinge durch ihre ätherischen Öle fernhalten.

Zusammenfassung: Rhabarber pflanzen

  • Sonnige bis vollsonnige und windgeschützte Lage
  • Mittelschwerer, tiefgründiger Boden mit guter Wasserversorgung
  • Platzbedarf von etwa 1 m2 pro Pflanze
  • Pflanzzeitpunkt von Rhizomstücken im Herbst oder Frühjahr; Jungpflanzen aus dem Topf im Frühjahr ins Beet pflanzen
  • Zur Übergangslösung Rhabarber im Topf kultivieren; Pflanzgefäß mit etwa 40 – 50 L Fassungsvermögen
Rhabarber im Topf
Der Rhabarber benötigt ein großes Pflanzgefäß [Foto: Polarpx/ Shutterstock.com]

Rhabarber pflegen

An sich ist der Rhabarber nicht besonders pflegeintensiv. Rhabarber liebt nährstoffreichen, mit Kompost angereicherten Boden. Auch ein vornehmlich organischer Bio-Dünger wie unser Plantura Bio-Tomatendünger kann bei der Pflanzung in den Erdboden eingearbeitet werden. Er versorgt die Rhabarberpflanzen über mehrere Monate hinweg nachhaltig mit Nährstoffen und ist unbedenklich für Haus- und Gartentiere. Der beste Zeitpunkt für eine weitere Düngung ist nach der Ernte im Juni oder Juli. Mehr zur idealen Düngung des Rhabarbers finden Sie im dazugehörigen Spezialartikel.

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Der Rhabarber hat einen recht hohen Wasserbedarf und muss – vor allem im ersten Jahr nach der Pflanzung – an heißen Tagen und in Trockenperioden ausreichend gegossen werden. Dabei gilt im Beet, besser seltener, aber dafür größere Mengen Wasser zuzuführen, damit dieses in tiefere Bodenschichten gelangt. Dadurch wird das Wurzelwachstum der Pflanze gefördert und die Verdunstung verringert. Im Topf dagegen sollte häufiger, dafür mit etwas geringeren Mengen gegossen werden, damit sich das Gießwasser nicht staut und keine Wurzelfäule entsteht. Die gute Wasserversorgung wird mit einer großen Anzahl an kräftigen Rhabarberstangen belohnt. Zur Pflege des Rhabarbers gehört das frühzeitige Entfernen des Blütenstands, wenn eine Kultur als Nutzpflanze vorgesehen ist. Es gibt ebenfalls einige Rhabarbersorten, die weniger dazu neigen, eine Blüte zu bilden. Wer sich an der Blütenzierde erfreuen will, kann sie natürlich stehenlassen und auf eine große Ernte verzichten.

Am Ende ist es natürlich wichtig, seinen Rhabarber richtig zu ernten. Was Sie dabei beachten müssen und wann Sie die Ernte am besten vornehmen, haben wir in unserem Spezialartikel zusammengetragen. Für eine verfrühte Rhabarberernte lohnt sich übrigens auch das sogenannte Forcieren des Rhabarbers.