Rhabarber: Alles zum Pflanzen, Düngen & Ernten der Barbarenwurzel
Rhabarber braucht wenig Platz und ist bei Hobbygärtnern sehr beliebt. Wir zeigen, wie Sie Rhabarber richtig pflanzen, düngen und ernten.

Der zu den Knöterichgewächsen zählende Rhabarber (Rheum rhabarbarum) gehört zum ersten Gemüse des Jahres. Zwar wird Rhabarber im Volksmund fälschlicherweise als Obst bezeichnet, was auf seine Verwendung in Süßspeisen zurückzuführen ist, jedoch handelt es sich genaugenommen um Blattstielgemüse, wie Mangold oder Stangensellerie. Durch die aktuelle Rückbesinnung auf alte Sorten und regionalen Bezug erfährt der Rhabarber in den letzten Jahren einen regelrechten Boom.
Inhalt
Rhabarber schmeckt in vielen Varianten einfach köstlich und kann wunderbar im eigenen Garten angebaut werden. Die mehrjährige Pflanze kann man ohne viel Aufwand jedes Jahr wieder neu ernten. Ihre starken Duftstoffe schützen sie außerdem vor Fraßfeinden, was einen erfolgreichen Anbau zusätzlich erleichtert. Da Rhabarber kälte- und frostresistent ist, ist er auch für kühlere Gärten ideal geeignet. Im Folgenden stellen wir Ihnen alles von Rhabarbersorten über richtiges Pflanzen und Pflegen bis hin zur Ernte vor.
Rhabarber: Herkunft und Geschichte
Rhabarber stammt ursprünglich aus dem Himalaya und Teilen Chinas. Die verwandten Pflanzenarten wie der Tibet-Rhabarber (Rheum officinale) und der Handlappige Rhabarber (R. palmatum) fanden in der traditionellen Medizin als Arzneimittel Verwendung. Hierbei wurden nicht etwa die Stiele verarbeitet, sondern überwiegend die unterirdischen Sprossen. Der Gemüse-Rhabarber fand seinen Weg über Zentralasien nach England, wo er seit dem 18. Jahrhundert angebaut wird. Auch heutzutage erfreut sich der Rhabarber in England noch sehr großer Beliebtheit, was zu Bezeichnungen wie dem Rhubarb Triangle, einer Rhabarberhochburg in West Yorkshire, führt. Über England gelangte das Gewächs dann nach Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Rhabarber pflanzen
Der pflegeleichte Rhabarber ist eine krankheitsresistente und lohnenswerte Pflanze, die eigentlich in keinem Garten fehlen sollte. Er mag es feucht und bevorzugt ein eher raues Klima, da eine ausreichend lange Kälteperiode ein Garant für guten Ertrag ist. Rhabarber bevorzugt einen sonnigen, windgeschützten Standort im Garten. Der Boden sollte durchlässig sein und idealerweise einen pH-Wert von 7 aufweisen. Da Rhabarber sich stark vermehrt, sollte man pro Pflanze etwa ein Quadratmeter Platz berechnen. Eingepflanzt werden entweder im Herbst Wurzelstücke von älteren Pflanzen oder Containerpflanzen, die April oder Herbst gepflanzt werden können. Als Übergangslösung kann Rhabarber auch im Topf kultiviert werden, dabei sollten Sie allerdings auf ein ausreichend großes Pflanzgefäß und durchlässige Erde achten. Unsere Plantura Bio-Tomaten- & Gemüseerde versorgt Ihren Rhabarber optimal mit Nährstoffen und ist zudem komplett torffrei.
Eine ausführliche Anleitung zum Rhabarberpflanzen finden Sie hier.

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Rhabarber vermehren
Sie können Rhabarber entweder durch Teilung oder durch die Aussaat vermehren. Die Teilung ist eine sehr einfache Form der Vermehrung. Der Rhabarber wird dazu zuerst ausgegraben. Dann teilt man den Wurzelstock behutsam mit einer Grabgabel oder einem Spaten in ungefähr ein Kilogramm schwere Stücke („Klumpen“). Achten Sie darauf, dass jeder „Klumpen“ mindestens eine Triebspitze hat. Oft ist das Durchhacken von Wurzeln unumgänglich für die Teilung. Die abgetrennten Stücke werden dann in nährstoffreiche Erde wie unsere Bio-Tomaten- & Gemüseerde gepflanzt und gut gegossen.

Die zweite Möglichkeit zur Vermehrung von Rhabarber ist die Aussaat über gekaufte Samen. Säen Sie diese im Mai im Frühbeet aus. Über Samen vermehrter Rhabarber kann allerdings stark in Geschmack und Farbe variieren, zur eigenen Vermehrung ist deshalb die „Klonung“ einer Rhabarberpflanze durch Teilung besser geeignet.
Weitere Informationen zum Vermehren von Rhabarber finden Sie hier.
Rhabarber pflegen
An sich ist Rhabarber nicht besonders pflegeintensiv. Hier haben wir alle wichtigen Informationen zur Pflege der Pflanze für Sie zusammengefasst.
Rhabarber düngen
Rhabarber liebt nährstoffreichen, mit Kompost angereicherten Boden. Teils ist es schwierig, der ausgewachsenen Staude Kompost beizugeben, deshalb ist es vor allem bei der Pflanzung wichtig, den Boden vorher mit ausreichend Kompost oder vornehmlich organischem Langzeitdünger anzureichern. Unser Plantura Bio-Tomatendünger ist ein solcher Langzeitdünger mit dreimonatiger Wirkung und enthält alle nötigen Nährstoffe für eine reiche Rhabarer-Ernte. Der beste Zeitpunkt für weitere Düngung ist nach der Ernte im Juni oder Juli. Mehr zur idealen Düngung des Rhabarbers finden Sie hier.

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Rhabarber gießen
Beim Gießen des Rhabarbers sollten Sie lediglich darauf achten, ihn weder zu trocken noch zu nass zu halten. Staunässe verträgt Rhabarber nicht gut. Manche Quellen empfehlen das Entfernen der Blütenstände, welche auch verzehrt werden können. Unbedingt notwendig ist das Entfernen der Blüten allerdings nicht.
Schädlinge und Krankheiten
Im Allgemeinen ist Rhabarber nur wenig anfällig für Krankheiten. Alle 10 Jahre sollte der Standort der Pflanze gewechselt werden. Hier bietet es sich an, Jungpflanzen zu setzen oder gegebenenfalls junge Rhizome der Mutterpflanze abzustechen. In sehr schweren und feuchten Böden kann es teilweise Probleme mit Fäulnis geben. Generell sollte in solch einem Fall der Boden vor der Pflanzung mit reichlich Kompost gut aufgelockert werden. Bei der Ernte sollten keine Scheren oder Messer verwenden werden, da hierdurch Krankheiten übertragen werden können.
Rhabarber ernten
Geerntet wird der Rhabarber generell erst im zweiten Jahr nach der Pflanzung. Die Erntezeit beginnt dann im April und dauert bis zum Johannistag (24. Juni) an. Danach sollten Sie Ihren Rhabarber nicht mehr ernten und das aus zwei Gründen: Zum einen, um der Pflanze eine Ruhe- und Erholungsphase zu gönnen und zum anderen aufgrund des Anstiegs des Oxalsäuregehalts. Menschen, die unter Eisenmangel leiden und Gicht-, Rheuma-, Arthritis- oder Nierenerkrankte sollten grundsätzlich zurückhaltend beim Verzehr von oxalsäurehaltigen Lebensmitteln wie dem Rhabarber sein.

Die Rhabarberstangen schneidet man nicht, sondern dreht sie vorsichtig aus dem Boden. Andernfalls können die Pflanzen an den Schnittstellen faulen oder andere Krankheiten bekommen. Pro Woche können pro ausgewachsener Pflanze circa drei Stängel geerntet werden ohne der Pflanze nachhaltig zu schaden. Zwar halten die Stiele sich im Kühlschrank feucht eingeschlagen circa eine Woche, dennoch sollte stets nur die Menge frisch geerntet werden, die auch tatsächlich benötigt wird, um die Pflanze zu schonen. Die Blätter des Rhabarbers können Sie bei der Ernte direkt entfernen, da diese einen hohen Gehalt an Oxalsäure aufweisen. Werden die Blätter nicht entfernt, verlieren die Rhabarberstängel Wasser und werden schnell labbrig.
Genauere Informationen zur Ernte von Rhabarber finden Sie hier in unserem Spezial-Artikel.
Rhabarber forcieren und bleichen
Das sogenannte Forcieren und Bleichen ist eine Möglichkeit, den Erntezeitpunkt des Rhabarbers um bis zu drei Wochen vorzuverlegen. Hierzu stülüt man meistens Ende Februar ein Gefäß (engl. Forcer) über den noch im Boden ruhenden Rhabarber. Beim sogenannten Vortreibtopf oder Bleichtopf handelt es sich meistens um ein schlankes Terrakottagefäß mit einem abnehmbaren Deckel. Da der Vortreibtopf die ersten Sonnenstrahlen des Jahres auffängt und im Inneren die Wärme für einige Stunden nach Sonnenuntergang speichert, beginnt der Rhabarber früh im Jahr zu treiben. Die Dunkelheit beschleunigt den Wachstumsprozess zusätzlich, da die Pflanze auf der Suche nach Licht in die Höhe schießt. Durch den abnehmbaren Deckel kann der Gärtner den Wachstumsfortschritt überprüfen.

Weitere Details zum Forcieren und Bleichen von Rhabarber finden Sie hier.
Rhabarber haltbar machen
Die Stangen des Rhabarbers enthalten viel Vitamin C und schmecken hervorragend in Süßspeisen, Kuchen, Säften und in Marmelade. Falls die Rhabarberernte doch etwas zu reich ausgefallen ist, gibt es Möglichkeiten, diesen haltbar zu machen. Wir haben alles Wichtige zum Einfrieren und Einkochen des Rhabarbers zusammengetragen, damit Sie möglichst lange Freude an Ihrer schmackhaften Rhabarberernte haben.
Rhabarber einfrieren
Waschen Sie die Stangen ordentlich mit Wasser ab und schälen Sie den Rhabarber. Danach rät es sich, die Stangen in kleinere Stücke zu schneiden und in ein geeignetes Gefäß für die Kühltruhe zu füllen. So können Sie sich noch zu beliebigen Zeitpunkten an Ihrer Rhabarberernte erfreuen. Die eingefrorenen Stücke eignen sich besonders gut, um später zu Kompott oder Kuchen verarbeitet zu werden.
Rhabarber einkochen
Wer seinen Rhabarber nicht rechtzeitig verarbeiten kann oder für den späteren Genuss haltbar machen möchte, kann ihn auch zu Kompott oder Marmelade einkochen. Waschen und Schälen Sie den Rhabarber dafür und schneiden Sie ihn in etwa zentimeterbreite Scheiben. Vor dem eigentlichen Kochen sollte der Rhabarber noch etwa fünf Minuten in kochendes Wasser gegeben werden, um den Gehalt an Oxalsäure zu reduzieren.

Grundsätzlich lässt sich Rhabarber auf zwei Arten einkochen. Nur in Wasser oder als süße Alternative mit Zucker und ohne Wasser. Für beide Varianten kocht man den Rhabarber bis zur gewünschten Konsistenz, wobei oft schon zehn Minuten reichen können. Nach dem Kochen wird er noch heiß in sterilisierte Gläser gefüllt und diese fest verschlossen. Stellen Sie die Gläser auf den Deckel, bis sie vollständig abgekühlt sind. An einem dunklen Aufbewahrungsort hält sich der eingekochte Rhabarber problemlos mehrere Monate.
Eine genauere Anleitung zum Einfrieren und Einkochen von Rhabarber finden Sie hier.