Mehrjähriges Gemüse: Die 10 besten Arten

Frederike
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Ich habe Agrarwissenschaften studiert und bin ein richtiges Dorfkind. Zuhause habe ich einen kleinen Gemüsegarten, den ich hege und pflege, und verbringe die Zeit am liebsten draußen. Wenn ich nicht gerade im Freien bin, schreibe ich leidenschaftlich gerne. Meine Liebe gilt aber nicht nur Pflanzen und dem Schreiben, sondern auch ganz besonders der Tierwelt.

Lieblingsobst: Johannis- und Himbeeren.
Lieblingsgemüse: Schwarzwurzeln, Wirsing und Kartoffeln.

Einmal pflanzen, immer wieder ernten? Das geht! Wir zeigen Ihnen zehn mehrjährige Gemüsepflanzen, die den Gartenalltag erleichtern.

Blühende Artischocken
Einmal pflanzen, immer wieder ernten? Bei mehrjährigen Gemüsesorten geht das [Foto: Ms Jane Campbell/ Shutterstock.com]

Ein Gemüsebeet bedeutet vor allem eines: Jede Menge Arbeit. Bereits im Frühling müssen die neuen Pflanzen ausgesät und vorgezogen werden, dann folgt viel Pflege und Zuwendung bis endlich geerntet werden kann. Und spätestens im nächsten Jahr beginnt das Ganze wieder von vorne. Wäre es nicht toll, wenn man Pflanzen nur ein einziges Mal aussäen müsste und trotzdem jedes Jahr ernten könnte? Zum Glück gibt es tolle mehrjährige Gemüsepflanzen, die genau das ermöglichen. Einmal angepflanzt, können sie oftmals viele Jahre im Garten bleiben und sorgen trotzdem zuverlässig für eine reiche Ernte. So spart man sich nicht nur das lästige Aussäen und Vorziehen, sondern auch noch jede Menge Geld für Saatgut und Setzlinge. Welche zehn mehrjährigen Gemüse in Ihrem Garten auf gar keinen Fall fehlen dürfen, erfahren Sie hier.

1. Knollenziest

Was ist denn das für eine komische Wurzel? Zugegeben: Die Wurzeln des Knollenziest (Stachys affinis) sehen mit ihren Einschnürungen schon etwas sonderbar aus. Zusätzlich ist die asiatische Pflanze in Deutschland noch eher unbekannt und wird nur selten angebaut. Dabei lohnt sich ein Garten mit Knollenziest – nicht nur ist die Pflanze ein echter Gaumenschmaus und schmeckt ähnlich wie Artischocke (Cynara scolymus) oder Schwarzwurzel (Scorzonera), sie ist auch noch einfach anzubauen. An einem sonnigen Standort mit lockerem Boden wachsen die Knollen fast wie von alleine und müssen nur regelmäßig gegossen werden. Geerntet werden können die Knollen dann ab Ende Oktober. Man sollte dabei aber nur so viel ernten, wie man tatsächlich verbraucht, da sich der Knollenziest nur schlecht lagern lässt. Die in der Erde verbliebenen Knollen überwintern problemlos und treiben im nächsten Jahr von alleine wieder aus.

Die Wurzeln des Knollenziest sehen zwar sonderbar aus, sind aber sehr lecker [Foto: julie deshaies/ Shutterstock.com]

2. Wilde Rauke

Rucola (Eruca vesicaria ssp. sativa) ist wohl in den meisten Gärten zu finden. Doch leider muss man den Salat mit dem würzigen Geschmack jedes Mal neu aussäen. Abhilfe schafft die Wilde Rauke (Diplotaxis tenuifolia): Sie gilt als die wilde, mehrjährige Version des Rucola. Vor allem ihre ausgesprochene Robustheit macht die Pflanze für viele Gartenfans attraktiv. An einem sonnigen Standort braucht die wilde Rauke eigentlich nur gegossen werden und ist sogar winterhart. Außerdem treibt die Wilde Rauke umso stärker aus, je intensiver ihre Blätter abgeerntet werden – ein wahrer Geheimtipp für alle Salatliebhaber.

wilde Rauke
Die Wilde Rauke treibt umso stärker aus, je intensiver ihre Blätter abgeerntet werden [Foto: vaivirga/ Shutterstock.com]

3. Topinambur

Die Topinambur (Helianthus tuberosus) hört sich nach einem aufregenden Exoten an. Tatsächlich war die Knolle aber lange Zeit ein Grundnahrungsmittel in Europa, bis es von der Kartoffel (Solanum tuberosum) verdrängt wurde. In den letzten Jahren feierte die Knolle aber nicht nur die Rückkehr in viele Küchen – auch in vielen Gärten ist der Anbau von Topinambur wieder zu beobachten. Hier erfreut sie nicht nur unseren Gaumen mit ihrem leckeren Aroma, sondern ist mit ihren gelben Blüten auch eine echte Zier. Ab Herbst kann man die leckeren Knollen ernten und genießen. Ein weiterer Vorteil der Topinambur ist, dass man sie nicht noch einmal aussäen muss: Ist die Pflanze erst einmal im Beet, vermehrt sie sich mit ihren unterirdischen Rhizomen von ganz allein. Damit die Topinambur nicht bald den ganzen Garten in Beschlag nimmt, empfiehlt es sich deshalb, vor dem Pflanzen eine Wurzelsperre einzuziehen oder die Topinambur in einen Topf zu kultivieren.

Topinambur
Die Topinambur war in Europa früher ein Grundnahrungsmittel [Foto: Julie Clopper/ Shutterstock.com]

4. Rhabarber

Ein wahrer Klassiker im Garten ist der Rhabarber (Rheum rhabarbarum). Die Pflanze überzeugt in der Küche mit einem leckeren säuerlichen Geschmack und ist besonders im Sommer heiß begehrt. Glücklicherweise zeichnet sich der Rhabarber nicht nur durch sein köstliches Aroma, sondern auch durch seine Langlebigkeit aus: Bis zu acht Jahre kann das mehrjährige Gemüse an einem Standort verweilen. Im Herbst konzentriert der Rhabarber seine Kräfte auf die Wurzel und treibt im Frühjahr mit neuer Kraft wieder aus, weshalb er keinen zusätzlichen Winterschutz braucht (ausgenommen frisch angepflanzte Exemplare). Beim Verzehr von Rhabarber ist jedoch Vorsicht geboten: Nach dem Johannistag am 24. Juni sollte von der Rhabarber-Ernte abgesehen werden, da der Oxalsäure-Gehalt in den Stängeln im Laufe des Jahres steigt.

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Ein wahrer Klassiker im Garten ist der Rhabarber [Foto: Diana Taliun/ Shutterstock.com]

5. Luftzwiebeln

Im ersten Augenblick könnte man glauben, die Luftzwiebel (Allium x proliferum), auch als Etagenzwiebel bekannt, steht auf dem Kopf. Tatsächlich bildet die mehrjährige Pflanze aber nicht nur unterirdische Knollen, sondern auch sogenannte Brutzwiebeln an ihren Blütenstängeln aus. So kann man die Luftzwiebel nicht nur einmal, sondern gleich zweimal ernten: Die jungen Blätter der Luftzwiebel eignen sich für Salate oder würzigen Kräuterquark. Die unterirdischen Knollen lassen sich dagegen wie herkömmliche Zwiebel verarbeiten. Lässt man einzelne Brutzwiebeln an der Pflanze stehen, knicken sie irgendwann ab und bilden neue Ableger – so vermehrt sich die Luftzwiebel fast wie von Zauberhand.

Luftzwiebel
Die Luftzwiebel bildet sogenannte Brutzwiebeln aus [Foto: Olha Solodenko/ Shutterstock.com]

6. Ewiger Kohl

Die meisten Kohlarten sind Hobbygärtnern wohl bekannt. Aber haben Sie schon einmal etwas vom Ewigen Kohl (Brassica oleracea var. ramosa) gehört? Diese Pflanze, die auch als irischer Blattkohl bekannt ist, zeichnet sich gleich durch zwei besondere Eigenschaften aus: Nicht nur zählt die Pflanze zu den mehrjährigen Gemüsesorten, der Ewige Kohl lässt sich auch beinahe das ganze Jahr lang ernten. Lediglich bei strengem Frost sollte man der mehrjährigen Pflanze ein bisschen Ruhe gönnen. Die Blätter des Ewigen Kohls lassen sich ähnlich wie Wirsing (Brassica oleracea var. sabauda) zu Kohlgemüse oder Suppe verarbeiten und erinnern in ihrem Geschmack an Spitzkohl (Brassica oleracea var. capitata f. alba).

ewiger Kohl
Der Ewige Kohl ist ein eher unbekanntes Gemüse [Foto: Manfred Ruckszio/ Shutterstock.com]

7. Erdmandel

Eigentlich stammt die Erdmandel (Cyperus esculentus) aus dem Mittelmeerraum, jedoch fühlt sie sich auch in unseren Breiten sichtlich wohl. Hier erweist sie sich als sehr pflegeleichte Kultur, die kaum mehr Aufmerksamkeit als das regelmäßige Wässern an trockenen Tagen braucht. Nur der Winter ist für die Erdmandel ein Graus, denn sie ist nicht frostfest. In kälteren Gebieten sollte man die Erdmandel deshalb im Winter mulchen, sodass die Knollen im nächsten Jahr wieder austreiben. Aber nicht nur für den Garten eignen sich die Erdmandeln – auch in der Küche erfreuen sie sich immer größerer Beliebtheit. So bestechen die Knollen mit einem nussig-süßen Geschmack und werden wegen ihres hohen Ballaststoff- und Mineralstoffgehalts auch gerne für vegane Gerichte benutzt. Außerdem eignen sie sich auch für Menschen mit Unverträglichkeiten gegen Gluten und Nüsse und als gesunde Zuckeralternative.

Erdmandel
Die Erdmandel besticht mit ihrem süß nussigem Geschmack [Foto: picturepartners/ Shutterstock.com]

8. Baumtomate

Die Tomate (Solanum lycopersicum) bleibt nach wie vor das Lieblingsgemüse der Deutschen. Leider muss die Pflanze aber jedes Jahr mühsam neu gezogen werden und gilt auch sonst nicht als besonders robust. Anders dagegen sieht es bei der Baumtomate (Solanum betaceum), auch Tamarillo genannt, aus: Diese kann bis zu vier Jahre alt werden und gilt außerdem als sehr pflegeleicht. In Deutschland kann die Baumtomate jedoch nur im Topf kultiviert werden, da sie keinen Frost verträgt. Dafür bildet sie je nach Standort beinahe das ganze Jahr ihre leckeren Früchte aus. In ihrem Geschmack gleicht die Baumtomate ihrer Namensgeberin aber kaum – auch wenn die Früchte richtigen Tomaten teilweise zum Verwechseln ähnlich sehen, erinnern sie mit ihrem süß-herben Aroma eher an Pflaumen (Prunus domestica).

Baumtomate
Die Baumtomate schmeckt ähnlich wie Pflaume [Foto: Massimo Salesi/ Shutterstock.com]

9. Bärlauch

Wer den frischen, knoblauchartigen Geschmack von Bärlauch (Allium ursinum) mag, sollte nicht zögern, die mehrjährige Pflanze auch in seinem Garten anzubauen. An einem schattigen Ort mit ausreichender Wasserversorgung ist das Anpflanzen von Bärlauch wunderbar möglich und bereitet kaum Arbeit. Hat sich der Bärlauch im Garten erst einmal eingelebt, vermehrt er sich von alleine und taucht jedes Jahr wieder auf. Statt die ersten Stecklinge für den Garten selber zu kaufen, können Sie Bärlauch übrigens auch im Wald sammeln und umsetzen. Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten: Leicht kommt es zur Verwechslung von Bärlauch mit der giftigen Herbstzeitlosen (Clochicum autumnale) oder dem Maiglöckchen (Convallaria majalis) – achten Sie deshalb genau auf die Pflanzen, um Verwechslungen auszuschließen.

Bärlauch
Bärlauch lässt sich auch im Garten gut anpflanzen [Foto: Diyana Dimitrova/ Shutterstock.com]

10. Artischocke

Artischocken (Cynara scolymus) sind wirklich ein Geschenk des Himmels: Nicht nur sind sie eine echte Delikatesse, sondern mit viel Vitamin C, Kalium und Phosphor auch super gesund. Und auch der Artischocken-Anbau bereitet kaum Probleme. So kann das mehrjährige Gemüse bis zu vier Jahre am Stück im Garten wachsen – bei der Artischocken-Ernte können nämlich nur die Blütenknospen gepflückt werden, während die eigentliche Pflanze im Boden verweilt. Da die Artischocke jedoch relativ frostempfindlich ist, ist die richtige Überwinterung das A und O. Zum einen können Sie die Pflanze auf wenige Zentimeter herunter kürzen und dann mit einer dicken Mulchschicht (mindestens 20 cm) bedecken. Zum anderen kann die Artischocke auch ausgegraben werden und in einem frostfreien Raum überwintern. Nur so kann die Artischocke Ihnen lange Zeit Freude bringen.

Artischocken-Pflanze mit Blütenknospe
Artischocken sind gesund, schmecken gut und lassen sich auch im Garten anbauen [Foto: Valentina_G/ Shutterstock.com]

Tipp: Damit Gemüse auch über mehrere Jahre am gleichen Standort wachsen kann, sollte es regelmäßig mit Nährstoffen versorgt werden. Ein vornehmlich organischer Bio-Dünger wie unser Plantura Bio-Tomatendünger mit dreimonatiger Langzeitwirkung enthält alle Nährstoffe, die Gemüsepflanzen brauchen und ist zudem schonend und nachhaltig.

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Auch unter den Kräutern gibt es einige Sorten, die den Winter überstehen und mehrere Jahre am Stück geerntet werden können. Hier finden Sie einge Übersicht über winterharte Kräuter für Garten und Balkon.

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