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Cox Orange: Geschmack, Anbau & Erntezeit

Kati
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Ich bin gelernte Gärtnerin und studierte Gartenbauwissenschaftlerin und liebe alles was wächst und grünt! Egal ob Strauch, Baum, Nutzpflanze oder vermeintliches Unkraut: Für mich ist jede Pflanze ein kleines Wunder.
Im Garten versorge ich meine 13 Hühner, baue Obst & Gemüse an und beobachte ansonsten, wie sich die Natur selbst verwaltet und gestaltet.

Lieblingsobst: Heidelbeere, Apfel
Lieblingsgemüse: Schmorgurke, Grünkohl, grüne Paprika

Die Apfelsorte ‘Cox Orange’ findet sich schon lange im professionellen Anbau und ihre Beliebtheit ist nahezu ungebrochen. Wir erklären, ob und wie der exquisite Tafelapfel auch im Hausgarten angebaut werden kann.

Einzelner Cox-Orange-Apfel im Baum
Der ‘Cox Orange Pippin’ ist ein Baum mit hohem Anspruch an Boden und Klima [Foto: BlackSoulChoir/ Shutterstock.com]

Die Apfelsorte ‘Cox Orangenrenette‘, auch kurz ‘Cox Orange’ genannt, bringt sehr schmackhafte Früchte hervor. Daher wird der Baum trotz seiner hohen Ansprüche noch immer im großen Stil angebaut. Im Gegenzug erfüllen die kleinen Äpfel der Sorte ‘Cox Orange’ mit ihrem feinen Fruchtfleisch und besonderen Aroma die höchsten Ansprüche von Apfelliebhabern. Ein wirklich erfolgreicher Anbau gelingt allerdings nur in Hausgärten mit besten Bedingungen und verlangt eine engagierte Pflege des Baumes inklusive Düngung, Schnitt und Ausdünnung.

‘Cox Orange’: Steckbrief

Synonyme‘Cox Orangenrenette’, ‘Verbesserte Muskatrenette’, ‘Cox Orange Pippin’
Fruchtklein bis mittelgroß; hellgelbe Grundfarbe mit orange- bis trübroter Deckfarbe
Geschmackwürzig und edel
Ertragunregelmäßig
ErntezeitMitte September bis Mitte Oktober
Genussreifeab Oktober
Lagerfähigkeitgut; bis Februar lagerbar
Wuchsanfangs stark, später leicht abnehmend; reich verzweigt
Klimagleichmäßig und luftfeucht; nicht zu heiß und zu trocken
Krankheiten und Schädlingeauf ungünstigen Standorten anfällig für Obstbaumkrebs, Stippe, Kragenfäule, Blutlaus, Apfelschorf und Mehltau

Cox-Orange-Apfel: Herkunft und Geschichte

Die Sorte ‘Cox Orange’ wurde zwischen 1825 und 1830 von einem Herrn namens Richard Cox im englischen Colnbrook-Lawn in dessen eigener Apfelplantage aus einem Samen gezogen. Der Samen stammte aus freier Abblüte der Sorte ‘Ribston Pepping‘. Der Bestäuber und Spender der zweiten Erbguthälfte ist damit also unbekannt. 1850 wurde die Sorte auf dem Markt eingeführt und war bereits 1858 war sehr verbreitet. Synonyme für ‘Cox Orange’ sind ‘Verbesserte Muskatrenette’ und ‘Cox Orange Pippin’.
Es existieren auch zufällige Mutationen der Sorte, zum Beispiel rote Mutanten wie ‘Rote Cox Orange’, ‘Cherry Cox’ oder ‘Korallo’, außerdem ‘Crimson’ und ‘Queen’.

Eigenschaften und Geschmack des Tafelapfels

Die Frucht von ‘Cox Orange’ ist klein bis mittelgroß und meist sehr regelmäßig geformt. Der Querschnitt des Apfels ist immer nahezu kreisrund und die ganze Frucht kugelförmig abgeflacht mit ebenmäßiger Oberfläche. An der Stielgrube gibt es manchmal eine Fleischnase, also eine Vorwölbung zum Stiel hin.
Die Grundfarbe der Schale ist bei Vollreife hellgelb, die Deckfarbe gestaltet sich orangerot bis trübrot marmoriert und gestreift. Die Schale ist eher rau und zeigt eine netzförmige oder punktartige Berostung. Das Fruchtfleisch ist gelblich und von gelbgrünen Adern durchzogen. In dem festen, mittelfeinzelligen und würzigen Fleisch entfaltet sich ein edles und sortenspezifisches Aroma.

Der Apfelsorte ‘Cox Orange’ wird nachgesagt, sie sei nur für den intensiven, also pflegeaufwändigen Anbau in bester Obstbaulage geeignet. Inwieweit das stimmt, hängt allerdings auch vom Anspruch des Gärtners ab: Wer kein Problem mit unregelmäßigen Erträgen und kleineren Äpfeln mit Schorfflecken hat, dem kann ‘Cox Orange’ auch für den Hausgarten empfohlen werden.

Reife Cox-Orange-Äpfel in einer Kiste
Die Apfelsorte ‘Cox Orange’ ist für ihren exquisiten Geschmack bekannt [Foto: vera-g/ Shutterstock.com]

Anbau und Pflege der Apfelsorte ‘Cox Orange’

Folgendes sollte beim Anbau des anspruchsvollen ‘Cox Orange Pippin’ beachtet werden: Der Wuchs von ‘Cox Orange’ ist in der Jugend stark, später leicht abnehmend. Die Wuchsrichtung ist eher straff aufrecht. Es werden viele dünne Triebe gebildet, die sich reich verzweigen und unter Fruchtbehang stark herunterhängen. Ohne Schnitt würde sich eine buschige, pyramidale und überhängende Krone bilden.
Wegen des starken Wuchses ist der ‘Cox Orange’ für die Kultur als Hochstamm nicht geeignet, denn dann ist der buschige, starke Wuchs kaum noch zu kontrollieren. Besser eignen sich Halbstämme oder Niederstämme auf mittelstark wachsenden Unterlagen wie MM106 oder M7. Schwach wachsende Unterlagen können bei ‘Cox Orange’ nur auf besten Böden verwendet werden, hier sind die Sorten M2 und M4 verträglich und empfehlenswert.

Der Boden am Anbauort sollte nährstoffreich, tiefgründig und humos sein. Die nötige gleichmäßige Feuchte und zugleich Luftdurchlässigkeit werden nur auf humusreichen Böden erreicht. Bei der Pflanzung wird daher empfohlen, reichlich reifen Kompost oder eine hochwertige Pflanzerde wie unsere Plantura Bio-Universalerde in den Boden einzuarbeiten. Um den Nährstoffbedarf dauerhaft zu decken, ist zudem eine jährliche Düngung mit organischen, bodenpflegenden Düngern ratsam.

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Auf schweren und nassen Böden ist die Sorte ‘Cox Orange’ anfällig für Obstbaumkrebs und kann außerdem leicht Frostschäden am Holz davontragen. Das Klima sollte gleichmäßig und luftfeucht sein, große Hitze und Trockenheit führen zu aufgerissenen Früchten.
Die Blüte von ‘Cox Orange’ ist mittelfrüh, lange andauernd und sehr frostempfindlich. In der Folge ist der Blütenansatz unregelmäßig und schwankt von Jahr zu Jahr.
Gute Befruchtersorten sind ‘Gelber Edelapfel’, ‘Golden Delicious‘, ‘Goldparmäne‘, ‘James Grieve‘, ‘Winterbananenapfel‘ und ‘Weißer Winterkalvill’.

Um einen regelmäßigen Ertrag zu erreichen, sind das jährliche, zurückhaltenden Schneiden des Apfelbaumes sowie die Fruchtausdünnung unbedingt nötig.
Bei der Ausdünnung werden im Mai oder Juni so viele Früchtchen von den Blütenständen entfernt, dass nur noch ein Apfel pro Fruchtstand übrig bleibt. Diese Methode fördert einen guten Blütenansatz im Folgejahr und sorgt für etwas größere und besser entwickelte Äpfel. Werden Schnitt und Ausdünnung vernachlässigt, kommt es bei ‘Cox Orange’ leicht zu Alternanz. Es folgt also immer auf ein Jahr mit höchstem Ertrag und kleinen Äpfeln ein Jahr mit wenigen, größeren Äpfeln.
Es ist wichtig einen guten Standort zu wählen, da die Sorte ‘Cox Orange’ gerade auf ungünstigen Standorten anfällig für Krebs, Stippe, Kragenfäule, die Blutlaus, Apfelschorf und Mehltau ist.

Apfel ‘Cox Orange’ ernten und verwenden

Je nach Standort und Witterungsverlauf sind die Äpfel des ‘Cox Orange’ zwischen Mitte September und Mitte Oktober bereit zur Ernte. Man erkennt den richtigen Zeitpunkt daran, dass der Stiel sich leicht vom Trieb lösen lässt und gesunde Äpfel auch von selbst zu Boden fallen. Besonders lecker sind die Äpfel ab Oktober/November und bei kühler Lagerung im Keller bis in den Februar hinein. Allerdings neigt der Apfel ‘Cox Orange’ im Lager zur Welke, Fleischbräune und zu Fruchtfäulen. Er muss also sehr regelmäßig kontrolliert werden.

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Als exquisiter Tafelapfel ist der Cox-Orange-Apfel vor allem für den Direktverzehr geeignet. Doch auch für das Backen und das Zubereiten von Nachspeisen wie Bratapfel eignet er sich gut.

Übrigens: Wer Probleme mit einer Allergie gegen Äpfel hat, sollte auf den Genuss von ‘Cox Orange’ lieber verzichten. Denn da die Sorte nur wenige Polyphenole enthält, welche die Reaktion auf die Allergene bremsen, ist es sehr wahrscheinlich, dass ‘Cox Orange’ eine allergische Reaktion hervorruft.

Statt einer anfälligen und anspruchsvollen Apfelsorte wollen Sie lieber von vornherein auf einen robusten und gesunden Apfel setzen? Dann empfehlen wir Ihnen, die schmackhafte Sorte ‘Reglindis‘ in Betracht zu ziehen, denn sie zeichnet sich durch ihre Resistenzen gegen viele Apfelbaumkrankheiten aus.