Naturschutz im Garten: 8 Tipps für das ganze Jahr

Theresa
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Ich habe Nutzpflanzenwissenschaften studiert und habe schon immer gern gegärtnert, auch wenn mir die ersten Versuche als kleines Kind eher missglückten. Mit der Expertise aus meinem Studium gelingt mir jetzt fast alles – besonders spannend finde ich Themen wie Mischkultur, Hochbeete und Kompostierung.

Lieblingsobst: Kirschen, Zwetschgen und Birnen
Lieblingsgemüse: Brokkoli, Mangold und Erbsen

Wer einen grünen Daumen besitzt, dem liegt meist auch die Umwelt am Herzen. Wir zeigen, wie man die Natur im Garten das ganze Jahr über schützen kann.

Amsel auf Ast vor Insektenhotel
Was Sie tun können, damit sich heimische Tiere und Insekten in Ihrem Garten wohlfühlen, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel [Foto: AnneGM/ Shutterstock.com]

Nur mit einer Fülle an verschiedenen Pflanzen und Lebewesen bleibt unsere Natur lebendig und im Gleichgewicht. Strukturärmere Lebensräume, Flächenversiegelung oder Pestizideinsätze wirken dem natürlichen Ökosystem entgegen und führen schlichtweg zu weniger Überlebensmöglichkeiten für heimische Pflanzen und Tiere. Eine wichtige Ausweichmöglichkeit stellt deshalb der Garten dar. Mit wenigen Handgriffen kann hier ein eigenes Naturschutzgebiet entstehen. Im Folgenden zeigen wir Ihnen Tipps und Tricks für wirksamen Naturschutz durch das ganze Jahr.

Um die Natur mithilfe des eigenen Gartens zu schützen, braucht es nicht viel. Mit natürlichen Materialien, ein wenig Kreativität und Zeit wird eine Wohlfühloase für diverse Tier- und Pflanzenarten geschaffen. Zur praktischen Umsetzung haben wir hier 8 Tipps für Naturschutz im eigenen Garten für Sie zusammengetragen.

1. Eine Trockenmauer anlegen

Eine Trockenmauer im Garten ist nicht nur ein Hingucker, sondern bietet durch ihre Ritzen und Fugen ein echtes Paradies für Insekten, Vögel, Mauerpflanzen oder auch Reptilien wie die Eidechse. Dieses sonnenliebende Tier kann hier beispielsweise auf den Steinoberflächen Wärme tanken, während Hummeln und Wildbienen in den Hohlräumen Unterschlupf finden. Heimische Vogelarten wie das Rotkehlchen oder der Zaunkönig gehen zwischen den Steinen auf Insektenjagd und können sogar in größeren Nischen nisten. Zu den Pflanzen, die in der Trockenmauer einen passenden Ort zum Wachsen finden, gehören Mauerpfeffer, Zimbelkraut und Steinbrech sowie Moose und Farne. Zum Bau sollten Natursteine aus der Region verwendet werden, die dann, wie der Name schon vermuten lässt, ohne die Zwischenräume mit Mörtel zu verschließen, aufeinandergestapelt werden.

2. Nistkästen aufhängen

Bei den Vögeln herrscht Wohnungsnot. Hecken, Streuobstwiesen und offene Landschaften mit morschen Bäumen werden weniger und damit auch natürliche Nistmöglichkeiten für zahlreiche Vogelarten oder Säugetiere wie die Fledermäuse. Nistkästen garantieren aus diesem Grund einen sicheren Platz für die Brut, den Schlaf und das Überwintern. Hauptsächlich sind sie natürlich für die Aufzucht der Jungen im Frühjahr gedacht, aber auch im Winter erfüllen sie wichtig Aufgaben. Vögel haben eine höhere Körpertemperatur als Menschen, die durch ständige Fettverbrennung aufrechterhalten werden muss. Das kostet Kraft und ohne ein warmes Nest zum Schlafen kann es in kalten Nächten schnell um Leben und Tod gehen.

Blaumeise Nistkasten
Nisthilfen bieten Vögeln einen sicheren Platz für ihre Brut [Foto: Oliver Foerstner/ Shutterstock.com]

Welche Vogelart in den Nistkasten einzieht, hängt von der Größe und dem Einflugloch der Kästen ab. Ein Lochdurchmesser von drei Zentimetern ist bei fast allen heimischen Singvögeln beliebt. Amsel, Zaunkönig oder Hausrotschwanz brüten am liebsten in Spalten oder Nischen und priorisieren deshalb halboffene Nistkästen. Im Handel wird eine Vielzahl verschiedener Nisthilfen angeboten. Wer aber kreativ werden und selber einen Nistkasten bauen möchte, kann dies natürlich auch tun und. Wichtig ist, dass der Boden des Kastens mindestens 12 x 12 Zentimeter groß ist und unbehandeltes, beständiges Holz wie Eichen- oder Lärchenholz verwendet wird.

Eine tolle Ergänzung für einen vogelfreundlichen Garten ist außerdem das Angebot von Futterstellen. Mit unserem Plantura Ganzjahresfutter zum Beispiel können Sie einer Vielzahl an Wildvögeln das ganze Jahr über etwas Gutes tun.

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3. Verwilderte Ecken für Raupenfutter

Während die Schmetterlinge es den Bienen gleichtun und den Garten nach Pflanzen voller Nektar absuchen, sind die Raupen auf der Suche nach dem Blattgrün einheimischer Pflanzen. Wer also Schmetterlinge im Garten haben möchte, sollte sicherstellen, dass genügend Futterpflanzen für die Raupen zu finden sind. Raupen sind, anders als die adulten Tiere, zum Teil sehr stark auf bestimmte Pflanzen spezialisiert. So findet man die Raupe des Schwalbenschwanzes auf Doldenblütlern wie der Möhre, dem Dill oder dem Fenchel und die Raupe des Zitronenfalters im Faulbaum. Eine Pflanze, die bei mehreren Raupen hoch im Kurs steht, ist die Große Brennnessel. Raupen des Admirals, Distelfalters, Landkärtchens, Tagpfauenauges, des Kleinen Fuchses und C-Falters finden hier eine leckere Nahrungsquelle. Um „Unkräuter“ wie Brennnessel oder Distel im Garten anzusiedeln, lässt man am besten ungenutzte Ecken im Garten verwildern. Hier können die Raupen ganz in Ruhe ihrer Nahrungsaufnahme nachgehen. Pflanzen, die ebenfalls von mehreren Raupen aufgesucht werden, sind Sauerampfer, Spitzwegerich, Hufeisenklee oder die Salweide.

Kleiner Fuchs Brennnessel
Wer sich über den Kleinen Fuchs im Garten freut, sollte in ungenutzten Ecken Brennnesseln als Raupenfutter stehen lassen [Foto: EugenePut/ Shutterstock.com]

4. Natürliche Bodenpflege betreiben

Nicht nur unser Gemüsegarten erfreut sich natürlicher Bodenpflege, sondern auch unzählige Bodenlebewesen und Insekten. Maßnahmen dafür sind beispielsweise Mulchen, reduzierte Bodenbearbeitung und Gründüngung. Wer mulcht, hält seinen Boden bedeckt, wodurch die Feuchtigkeit im Boden besser gehalten wird und Nährstoffe vom Regen nicht so leicht weggespült werden können. Auch die Bodenlebewesen finden es unter diesen Bedingungen optimal und sind rege damit beschäftigt, Mulchmaterial abzubauen und für die Pflanzen verfügbar zu machen. Statt den Boden zu wenden, kann für bestimmte Aufgaben die Grabegabel genutzt werden. Dadurch wird der Boden nur gelockert und die Bodenstruktur geschützt, was sich positiv auf die Luft- und Wasserzirkulation im Boden auswirkt. Auch Regenwürmer können so problemlos ihre Gänge graben. Nach der Gartensaison ist vor der Gartensaison. Anstatt Beete brach liegen zu lassen, können Gründüngungspflanzen eingesät werden, die den Boden nachhaltig verbessern. Tiefwurzelnde Pflanzen wie Ölrettich oder Bitterlupine lockern zum Beispiel den Boden, während Lupinen, Wicken und Klee durch Wurzelbakterien Luftstickstoff binden. Durch Gründüngung mit Blumen wie Phacelia oder Ringelblume werden zusätzlich Bienen angelockt. In unserem Spezial-Artikel mit Tipps zur Bodenverbesserung, können Sie noch mehr zur natürlichen Bodenpflege erfahren.

5. Ein Hotel für Insekten aufstellen

Ein Hotel für Insekten? Klingt erst einmal komisch, ist aber unglaublich wichtig, denn viele Insekten haben das gleiche Problem wie die Vögel: Zu wenig Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten. Dabei brauchen wir nützliche Insekten, beispielsweise zur Bestäubung oder Schädlingsbekämpfung. Das Insektenhotel schafft durch seine verschiedenen „Zimmer“ Platz für unterschiedlichste Bewohner. Antreffen kann man verschiedene Wildbienen- und Wespenarten, Hummeln, Marienkäfer, Florfliegen oder Ohrwürmer. Um möglichst viele Insekten für sein Hotel zu begeistern, sollten vielfältige natürliche Materialen verwendet werden. Als Grundgerüst dient dabei ein Holzrahmen. Dieser kann dann mit Bambusstängeln, Pappröhrchen, Tonziegeln oder Hartholz gefüllt werden. Der Fantasie sind dabei kaum Grenzen gesetzt.

Insektenhotel Ziegel Holz
Ein Insektenhotel aus Holz, Bambus und Ziegeln bietet verschiedenen Bewohnern Unterschlupf [Foto: Berschauer Joachim/ Shutterstock.com]

6. Bienenweide aussäen

Bienen lieben Pflanzen, die besonders viel Nektar und Pollen liefern. Dazu gehören beispielsweise Wiesensalbei, Lavendel, Hornklee, Malve, Ringelblume oder das Löwenmäulchen. Je umfangreicher das Angebot, desto besser, denn so können die Vorlieben unterschiedlichster Bienenarten erfüllt werden. Denn nicht nur die allseits bekannte Honigbiene ist auf der Suche nach Nektar und Pollen, sondern auch eine Vielzahl von Wildbienenarten, wie die Frühlings-Pelzbiene oder die Mohn-Mauerbiene. Fachleute schätzen, dass es in Deutschland um die 500 Wildbienenarten gibt. Ihr Bestand verringert sich jedoch zunehmend. Höchste Zeit also für eine leckere Bienenweide. Die Plantura Bienenweide ist dafür hervorragend geeignet. Sie muss nicht groß sein, auch ein paar Quadratmeter voller Wildblumen schafft bereits ein zusätzliches Nahrungsangebot. Ein guter Zeitpunkt, um eine Bienenweide anzulegen, ist März bis Mai. Damit die Pflanzen besonders lange blühen, sollten nicht alle Samen auf einmal ausgesät werden, sondern dies sollte besser über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen erfolgen.

Bienenweide 150 g
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Ein kleines Eck mit Wildblumen ist ideal für Bienen [Foto: Per-Boge/ Shutterstock.com]

7. Insektentränken aufstellen

Ein heißer Sommer ohne regelmäßige Regenschauer ist nicht nur für uns Menschen kräftezehrend, sondern auch für Insekten. Diese brauchen Wasser zum Durst löschen oder zum Nestbau. Wespen beispielsweise raspeln Pflanzenfasern von Ästen oder Altholz ab, um diese mit Hilfe von Wasser zu einem Brei zu vermischen, aus dem später die Wände für ihre Behausung entstehen. Normalerweise bekommen Insekten Wasser aus Pfützen oder durch den Morgentau, doch bei anhaltender Hitze muss zusätzliches Wasser angeboten werden. Das geht ganz einfach mit Hilfe einer Insektentränke. Dafür wird eine flache Schale mit Steinen oder Kies bestückt und dann flach mit Wasser aufgefüllt. Die Steine dienen als Landeplatz, damit Schmetterlinge, Käfer, Bienen oder Wespen im Wasser nicht ertrinken. Aufgestellt wird die Schale an einem möglichst sonnigen, windstillen Ort in Futternähe.

Wespe Steinschale nah
Auch Wespen freuen sich in der heißen Jahreszeit über eine Erfrischung [Foto: Jimmy R/ Shutterstock.com]

8. Überwinterung erleichtern

Im Herbst begeben sich viele Tiere auf die Suche nach einem geeigneten Quartier für den Winter. Wer seinen Garten nach der Gartensaison nicht penibel aufräumt, kann ganz einfach das Überwintern für Vögel, Insekten und Säugetiere erleichtern. Heruntergefallenes Laub einfach liegen lassen oder tote Äste zu einem Haufen zusammenlegen – beides sind Möglichkeiten, den Igel im Herbst zu unterstützen und ihm ein Schlafquartier zu bieten. Befindet sich zusätzlich noch trockenes Gras oder Moos in der Nähe, kann er es sich in seinem Unterschlupf richtig gemütlich machen. Abgeblühte Samenstände müssen auch nicht immer beseitigt werden. Verwelkte Sonnenblumen oder Wilder Karde bieten Vögeln, die im Winter bei uns bleiben, eine leckere Nahrungsquelle in der kalten Jahreszeit. Einige Insekten überwintern sogar in den Stängeln der Pflanzen. Um Amphibien und Reptilien einen passenden Ort im Winter zu schaffen, können Steine zu Haufen zusammengelegt werden. Dort finden Blindschleichen, Kröten und auch verschiedene Insekten einen geschützten Rückzugsort. Sind die kalten Nächte angebrochen, ist es wichtig, schlafende Tiere wie den Igel nicht zu stören. Denn wer den Igel weckt, bringt damit seinen Kreislauf wieder auf Touren, wodurch der stachelige Gartenbewohner seine Energiereserven anzapfen muss.

Wenn Sie noch mehr über Artenvielfalt und Biodiversität im Garten erfahren wollen, dann finden Sie hier den passenden Artikel.

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